Der Abschwung an Chinas Immobilien- und Häusermärkten setzt sich fort und so geraten auch immer mehr Lokalregierungen aufgrund von sinkenden Steuereinnahmen unter zusätzlichen Druck. Dass es zudem einen Berg an Schätzungen zu bislang nicht offiziell ausgewiesenen Staatsschulden gibt, macht die Dinge keineswegs besser. Chinas staatliche Behörden müssen aufpassen, an den Finanzmärkten nicht ab einem bestimmten Zeitpunkt vollends das Vertrauen entzogen zu bekommen.
Dass in China ein riesiges und intransparentes Schattenbankensystem besteht, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Doch inzwischen zeigt sich, dass sich die hiermit verbundene Unsicherheit seit einiger Zeit negativ auf die heimischen und ausländischen Bondmärkte, an denen sich die lokalen staatlichen Finanzierungs-Instrumente refinanzieren, auswirkt. Peking will diesen Bedenken nun entgegenwirken. Wird das gelingen?
Corona hat Überraschungseffekt verloren / Extreme Divergenzen bei Aktiensektoren / Sind Aktien teuer? / Erwartete Kapitalmarkterträge auf Sicht von fünf Jahren / Versicherungen: Altersvorsorge muss ohne Garantien auskommen / Wirtschaftswachstum in Relation zur Staatsverschuldung – eine massive Veränderung!
Nachdem die Finanzregulierungsbehörde und die People´s Bank of China aufgrund von nicht einzuschätzenden Kreditrisiken die Kontrolle über die Baoshang Bank übernommen hat, stellt sich die Frage, ob hierdurch ein Flächenbrand im chinesischen Bankensystem noch zu verhindern ist oder ob diese Entwicklung den Anfang vom Ende darstellt.
Die Situation gleicht einem geldpolitischen Aschermittwoch. Nachdem die People´s Bank of China im Januar ihre Geldschleusen weit öffnete, tritt sie nun extrem harsch auf das Bremspedal – womit die wenigsten Analysten rechneten. Im Gegenteil wurde hier die doppelte Menge an Kreditzusagen erwartet, die Enttäuschung ist entsprechend groß…
Die Zweifel hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der aus Peking gemeldeten Wirtschaftsdaten bestehen nicht erst seit vorgestern. Allerdings nähren die zuletzt erstmals seit 2011 schwächer gemeldeten Zahlen Zweifel in dem Sinne, dass ein Schönrechnen hier inzwischen kaum noch möglich erscheint. Auch das Video eines Ökonomieprofessors aus Peking hat dermaßen viel Interesse in der Bevölkerung geweckt, dass Peking sich zum Eingreifen genötigt sah…
In den 80er Jahren pilgerten westliche Industriemanager nach Japan, um dort das vermeintliche Konjunkturwunder zu bestaunen und es dann in den Heimatländern zu kopieren. Doch basierte Japans Wirtschaftssause nur auf einem zinsgünstigen Schneeballsystem. Ende der 80er Jahre platzte die Seifenblase und das Land zahlt bis heute für seinen Super-GAU mit den drei Übers: Überschuldung, Überteuerung und Überalterung. Aus dem früheren Mythos Japan ist heute ein mahnendes Beispiel geworden.
Es tut sich was! Nicht nur in Sachen Finanzmarktöffnung, sondern auch bezüglich der Regulierung kommt die chinesische Regierung langsam aber sicher in Bewegung. Dies geschieht nicht von Ungefähr, denn immer mehr geprellte Anleger versuchen sich lautstark Gehör zu verschaffen – und das kann Peking gerade überhaupt nicht gebrauchen…
Nachdem die Zensurversuche der chinesischen Zentralregierung gescheitert sind, den Bankrun auf die Bank of Zigong zu vertuschen, halfen auch die folgenden Beruhigungsversuche wenig. Nun wird bereits seitens der Epoch Times vor den Anzeichen für den Ausbruch einer bevorstehenden Finanzkrise gewarnt, zumal damit gerechnet wird, dass eine solche von den Lokal- und Regionalbanken Chinas ausgehen werde.
Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Tatsächlich ist es der chinesische Premierminister Li Keqiang höchstselbst, der ein gnadenloses Vorgehen gegen Patentverletzungen und den Diebstahl geistigen Eigentums ankündigt. Roman Baudzus fragt sich, was hier wohl dahinter stecken mag...
Mancher Analyst verweist mit Blick auf die Staatsverschuldung Chinas auf die doch viel höhere Verschuldung des großen westlichen Gegners, der USA. Allerdings fällt bei dieser Rechnung häufig die Verschuldung außerhalb der offiziellen Bilanzen unter den Tisch. Die Ratingagentur S&P zeigt mit ihrer aktuellen Einschätzung, dass sie im Schattenbereich der chinesischen Staatsschulden das ein oder andere Billiönchen vermutet – wohl nicht ganz zu Unrecht…
Bisher mussten sich Sparer und Investoren nur wenig Sorgen um ihre durch das Schattenbankensystem erwirtschaftete Rendite machen. Immerhin bestand für den Kauf von so genannten Vermögensmanagementprodukten bislang eine explizite Staatsgarantie, die laut jüngster Ankündigung der Pekinger Finanzaufsichtsbehörden jedoch ab Mitte 2019 fallen wird. Noch sind die Konsequenzen bei den Beteiligten nicht wirklich durchgesickert…
Schattenbankensystem: Kreditgeber aus dem nicht Bankensektor, speziell designte Vermögensanlagefonds, Spezialfinanzvehikel und andere zwielichtige Gestalten. Wie lange gehen diese unregulierten Geschäfte noch gut?
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