Die US-Zölle setzen Chinas Wirtschaft massiv unter Druck. Immobilienkrise, Deflation, wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung – die Luft wird dünner für Pekings Führung. Ein gefährlicher Mix aus wirtschaftlicher Schwäche und gesellschaftlichem Groll.
Der Zug mit den Superschulden ist endgültig auf die Gleise gesetzt worden. Wie viel soll es eigentlich werden? Eine Billion? Anderthalb? Oder einfach unendlich? Die Börse gähnt ja schon wieder, ja, sie fällt sogar! Das Kursfeuerwerk ist abgebrannt – zurück bleibt der schnöde Alltag: ein Krieg hier, ein paar Zölle dort und ein paar Minuszeichen. Mittendrin: die deutsche Wirtschaft, zerrieben zwischen nüchterner Realität und sprichwörtlichem Zweckoptimismus.
Die neue US-Zollwelle drückt global auf die Stimmung – auch der DAX rutscht kräftig ab. Gleichzeitig sendet das ifo-Exportbarometer zarte Hoffnungssignale. Doch Deutschlands Staatsverschuldung steigt, besonders auf kommunaler Ebene. Wann werden dringenden strukturellen Themen addressiert? Hallo, Berlin!?
Schulden statt Sparsamkeit: Merz’ Kehrtwende zu Schattenhaushalten könnte die Zinsen nach oben treiben – mit Folgen für Immobilienkäufer. Warum steigende Staatsverschuldung zum Problem für Finanzierungen wird und wie man sich schützen kann.
Freundliche Börsen, starke deutsche Daten und Annäherung zwischen den USA und Russland sorgen für Entspannung an den Märkten. Doch die OECD mahnt: Die globale Schuldenlast wächst rasant – und Europa muss klug investieren, statt ideologisch zu konsumieren.
Während die USA mit Investitionen, Zollpolitik und Standortvorteilen punkten, bleibt Europa in der Ideologiefalle stecken. Deutschland glänzt mit Patenten – doch der wirtschaftliche Nutzen`droht weiter zu verpuffen. Ein klarer Standortvorteil entsteht dort, wo Politik auf Pragmatismus statt Ideologie setzt - Was sagt uns das, Berlin?
Die USA stehen vor einer wirtschaftlichen Belastungsprobe: Steigende Kreditausfälle, hohe Zinsen und ein möglicher Abschwung unter Präsident Trump werfen Fragen nach der Stabilität des Systems auf. Die Zeichen mehren sich, dass eine Korrektur unausweichlich wird – mit möglichen globalen Folgen.
Entsorgt man Nahrungsmittel auf der Straße, kommen die Ratten. Legt man eine Billion Euro Sondervermögen in die Gassen – nun ja, dann ist das Geld auch schnell weg. Dafür explodieren die Börsenkurse, während die Realwirtschaft mit Kapazitätsengpässen kämpft. Die Anleger reiben sich die Hände: Geldschwemme bedeutet steigende Kurse, vor allem im Verteidigungs- und Infrastruktursektor.
Ein abgewählter Bundestag beschließt fast eine Billion Euro Schulden, bricht Versprechen und gefährdet die Glaubwürdigkeit der Demokratie. Was wir von Griechenland lernen können – und warum gerade jetzt aktives Mitwirken Bürgerpflicht ist.
Deutschland gehört schon jetzt zu den zehn Ländern mit den höchsten Rüstungsausgaben. Dringlicher als eine Erhöhung der Ausgaben wäre daher eine Kontrolle der Verwendung des Etats. Der Vergleich mit anderen Ländern kann hierbei hilfreich sein.
Indiens Wirtschaftswachstum verliert an Dynamik, während die Rupie unter Druck gerät und Premierminister Narendra Modis Wirtschaftsstrategie zunehmend in Frage gestellt wird. Eine Zinssenkung der indischen Zentralbank soll die Konjunktur stützen, doch wachsende innenpolitische Spannungen und drohende US-Zölle stellen neue Risiken dar. Kippt das indische Wachstumsmodell?
In Großbritannien gerät die Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer unter einen zunehmenden Druck durch die Finanzmarktakteure. Vielerorts wird erneut mit bangen Blicken sowohl auf die öffentliche Netto-Neuverschuldung wie auch die Haushaltspläne der Londoner Regierung geblickt. Auf welche Weise wirken sich die neu aufkommenden Befürchtungen auf die Bond-, Zins- und Währungsmärkte aus?
Die Weltwirtschaft steht vor einer harten Realität: Nach Jahren der Schuldenaufnahme und überbordender Staatsausgaben müssen Staaten wie die USA, Frankreich und Argentinien auf Austeritätsmaßnahmen zurückgreifen. Was bedeutet das für die westlichen Industrieländer?
In Großbritannien brechen die 10-jährigen Zinsen, ähnlich wie in Japan, gerade nach oben aus. Im Windschatten sind die Zinsen im 30-jährigen Bereich auf ihr höchstes Niveau seit dem Jahr 1998 geklettert. Worin könnte diese Entwicklung begründet sein? Und welche Schlüsse lassen sich hieraus ziehen?
Es erfolgt ein Blick in die Vereinigten Staaten, wo der Beginn des neuen Fiskaljahres mit einem atemberaubenden Anstieg des staatlichen Budgetdefizits einhergegangen ist. Die neuesten Zahlen sind schlichtweg alarmierend: Rekordausgaben, sinkende Steuereinnahmen und eine explodierende Verschuldung. Welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen? Und was ist von Elon Musk und Vivek Ramaswamy zu erwarten, die für Einsparungen in der Staatskasse zuständig sein sollen?
In den noch gar nicht so lange zurückliegenden Jahren niedriger und teils negativer Zinsen, aber auch schon in den Zeiten der „Euro-Krise“ fragte sich mancher, wer eigentlich freiwillig die ganzen Staatsanleihen gekauft hat. Die Antwort ist einfach: Wie üblich griff die EZB den Finanzministern bei der Finanzierung kräftig unter die Arme.
Mit Blick auf die in Kürze stattfindende US-Präsidentschaftswahl ist die Bereitschaft der Marktteilnehmer, sich aggressiv im Vorwege zu positionieren, unausgeprägt. Laut Prognose des IWF im "Fiscal Monitor Oktober 2024" nimmt die globale Neuverschuldung der Staaten per 2024 zu, 2025 soll die Quote wieder fallen. Das Verschuldungsthema wird - mit einer interessanten Ausnahme - prominenter. Noch vor der Tagung in Washington sendete der IWF diesbezüglich warnende Worte. An den Finanzmärkten verhallen diese Worte bisher weitgehend. Das muss nicht so bleiben!
Heute steht die EZB-Ratssitzung im Fokus, nachdem der Finanzmarkt zuletzt keine klare Linie zeigte. Eine Zinssenkung um 0,25% bei dem Leitzins als auch Anlagezins gilt aus ausgemacht, die laut Folker Hellmeyer auch überfällig ist. Japan geht eigene Wege: Die japanische Regierung will die Konjunktur mit einem großen Ausgabenpaket unterstützen. Das Thema Staatsverschuldung bleibt allerdings extrem kritisch und wird voraussichtlich kritischer. Der IWF hat in einer aktuellen Mitteilung das Thema überbordender Staatsverschuldungen angesprochen. Bisher sind die Märkte darauf nicht angesprungen. Das muss nicht so bleiben...
Europas Aktienmärkte standen am Freitag unter Druck, US-Märkte verloren dagegen nur sehr geringfügig oder waren stabil. Prekäre Tendenzen ergeben sich bei den Staatsverschuldungsdaten der USA, Frankreichs und Großbritanniens. Die Einnahmen halten nicht mit den Ausgaben mit. Dieses Überlastungsszenario ist dauerhaft nicht aufrechtzuerhalten, ohne dass dadurch die Bonität beschädigt würde. Das erodierte die Machtposition des Westens. Die Preise für deutsche Wohnimmobilien sind derweil laut Statistischem Bundesamt im Frühjahr erstmals seit zwei Jahren im Quartalsvergleich gestiegen, was im Vorjahresvergleich allerdings immer noch einem - wenn auch deutlich verlangsamten - Preisverfall entspricht, aber zumindest auf eine Bodenbildung hoffen lässt.
Es erfolgt ein Blick in die Vereinigten Staaten von Amerika. Laut neuen Berechnungen wird das staatliche Sozialversicherungssystem in den nächsten Dekaden einer als astronomisch zu bezeichnenden Unterdeckung ins Auge blicken. Wie die auf zwei verschiedene Berechnungsweisen ermittelten Ergebnisse adressiert werden sollen, scheint zurzeit niemandem so recht bewusst zu sein.
Es erfolgt ein Blick nach Saudi-Arabien, wo die einst mit viel Pomp angekündigten Transformationspläne der heimischen Wirtschaft zunehmend auf Schwierigkeiten stoßen. Es sind die in den letzten Jahren teils sehr hohen Haushaltsdefizite wie auch die wachsende staatliche Verschuldung, die unter Analysten und Kommentatoren an den Finanzmärkten zu Bedenken führen. Welche Beobachtungen lassen sich machen? Und was schließt sich hieraus?
Es erfolgt ein Blick an die internationalen Finanz- und Kapitalmärkte. Dass angesichts der dramatisch wachsenden Staatsverschuldung in den Vereinigten Staaten selbst dem Vorsitzenden der Federal Reserve Bank nicht mehr allzu wohl zu sein scheint, ließen vor wenigen Tagen getätigte Aussagen von Jerome Powell vermuten. Parallel hierzu warnt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich vor möglicherweise neu ausbrechenden Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten. Die Gründe für diese Warnung liegen auf der Hand und sollten keineswegs überhört oder unterschätzt werden.
Die europäischen Aktienmärkte erholten sich leicht und die US-Märkte tendieren weiter in der Nähe ihrer Allzeithochs, während sich die Lage nicht nur in der Ukrainekrise, sondern auch im Nahen Osten verschärft. Im Wohnungsbau ist keine Trendwende in Sicht, ganz im Gegenteil. Im Jahresvergleich wurden von Januar bis April 21 % weniger Wohnungen genehmigt. Folker Hellmeyer zeigt die Gründe hierfür gewohnt schonungslos auf. Das weiter ausufernde Staatsdefizit in den USA lässt das Vertrauen in den USD derweil langfristig schwinden.
Erstaunlich, was die Börse so alles im Vorfeld weiß, während die Experten noch rätseln. So galten ja die Autoaktien aus dem DAX seit Jahren als „billig“, wobei „billig“ nicht „preiswert“ bedeutet. Investoren griffen lieber bei SAP, Siemens und den Versicherern zu als bei den Autobauern mit teils stattlicher Dividende. Nun aber ist die Zukunft zur Gegenwart geworden, denn die EU-Kommission hat sich in ihrer grenzenlosen Weisheit Zölle auf chinesische E-Autos ausgedacht, um den europäischen Markt zu schützen. Dabei reicht das doch längst aus, was die Politik tut, um den heimischen Markt zu schädigen.
Wir blicken auf aktuelle Entwicklungen im amerikanischen Bankensystem. Ein Brief des Internationalen Swap- und Derivateverbandes ISDA an die amerikanischen Aufsichtsbehörden – einschließlich der Federal Reserve Bank – hat Beobachter auf den Plan gerufen, die angesichts der durch ISDA aufgestellten Forderungen eine alternative Liquiditätsflutung des Finanzsystems befürchten. Welche Folgen würden damit einhergehen?
Angesichts der rasanten Verschuldungssituation stellt sich nun bereits seit einiger Zeit die Frage, wann den amerikanischen Verbrauchern die Luft zum Konsumieren ausgehen wird. Jüngste Daten zur Verschuldungssituation unter Amerikas Privathaushalten deuteten in den vergangenen Monaten darauf hin, dass sich immer mehr Menschen im Land noch höher verschulden müssen, um ihre alltäglichen Lebensausgaben bestreiten zu können. An den Kreditmärkten zeichnen sich entsprechende Turbulenzen ab.
Wallstreet: Positive Eröffnungskurse / Volkswirtschaft: Conference Board Employment Trends Index – Stagnation auf hohem Niveau / US-Earnings Season: Palantir und Vertex im Fokus / Fear & Greed-Index: Die Angst ist noch da weicht aber mehr und mehr einer neutralen Gesamtstimmung / Politik: IWF moniert hohe US-Schuldenlast / Charttechnische Situation bei US-Dollar und den US-Treasuries sowie Nasdaq 100 und S&P 500
Moderne Zinspolitik ist wie das Warten auf dem stillen Örtchen auf einen Erfolg. Manchmal dauert es etwas länger, wie die erste heiß erwartete Zinssenkung in den USA im Juni. Es hätte doch so schön werden können, wenn es nicht anders geplant wäre. Vielleicht erst im September oder November sollen die Zinsen fallen. Vielleicht auch früher oder später. Man braucht viel Geduld wie Kinder vor dem Geburtstag. Wenn dann aber die Geschenke auf dem Tisch stehen, dann kennt die Freude kein Halten mehr. Oder die Tränen.
In den heutigen Ausführungen erfolgt ein Blick auf momentane Entwicklungen in Amerikas Bankensystem. Wie sieht es gegenwärtig an den Staatsanleihemärkten des Landes aus? Und welche Implikationen sind hiermit verbunden? Welche möglichen Veränderungen zeichnen sich an den Zins- und Kreditmärkten ab? Auf welche Weise würden sich diese Veränderungen wiederum auf die amerikanischen Banken auswirken? Schließlich werden auch noch zuletzt getätigte Aussagen des an den internationalen Finanzmärkten als „Makro-Guru“ bezeichneten Hedgefonds-Managers Hugh Hendry ins Kalkül gezogen, die sich alles andere als beruhigend lesen.
An den Finanzmärkten kam es gestern zu einer zarten Stabilisierung, insbesondere an den Aktienmärkten, was zunächst als technische Reaktion zu werten ist. Es bleibt bei einem hohen Maß an Verunsicherung, inbesondere aufgrund der veränderten Positionierung der US-Notenbank. Gestern wurde, anders als in der Eurozone, sogar das Thema des vollständigen Verzichts auf Zinssenkungen an den Märkten diskutiert. Hintergründig wirkt sich das Thema Geopolitik latent als Belastungsfaktor aus. Die Bestandaufnahme des "Beige Book" weist darauf hin, dass die US-Wirtschaft verhalten positiv verläuft. Was sind wohl die Gründe? Und wie wirkt sich die Situation mittel- bis langfristig aus?
Die Finanzmärkte reagieren weiter nervös, was auch anhand der Preise von Gold und Silber sichtbar wird. Geopolitik spielt beim Enstehen der Unsicherheit eine gewichtige Rolle. Die Ukrainekrise verschärft sich, was die erfolgreichen Angriffe auf Atomanlagen jüngst zeigten, während das Risiko eines Flächenbrandes im Nahen Osten präsent ist und bleibt. Bezüglich der Zinspolitik der Fed ergeben sich dank jüngster Aussagen Fragen, ob und wann der US-Zinssenkungszyklus tatsächlich beginnen wird. Derweil erhöhten sich die Zinskosten für den Bund enorm, da versäumt wurde, die Laufzeit der Staatsverschuldung auf 15 – 20 Jahre massiv zu verlängern und damit auf dem Niedrigstniveau festzuschreiben. Danke, Berlin!
Rückblick US-Börsen: Positive Schlusskurse an der Wall Street zum Wochenausklang / Volkswirtschaft: Handelsbilanzsaldo und Industrieproduktion Deutschland, Euroland: sentix-Konjunkturindikator / Gute Idee am Morgen: Hugo Boss charttechnisch vor möglicher Bodenbildung und mit guten Fundamentaldaten / Politik: Deutschlands Schuldenberg wächst immer weiter an / Indikationen (vorbörslich): Aktien Deutschland & Europa: seitwärts, US-Aktienmärkte: seitwärts, Asien: Nikkei und Hang Seng seitwärts, Gold & Silber aufwärts, WTI und Brent abwärts, Bitcoin und Ethereum aufwärts, Euro“familie“ seitwärts, Euro-Bund Future seitwärts
In der vergangenen Woche erfolgte eine Ankündigung in der Volksrepublik China, die anscheinend keinen Aufschub mehr erlaubte. Mittels eines durch die Pekinger Regierung abgesegneten Umschuldungsprogramms sollen Zinslasten unter heimischen Lokalregierungen gesenkt und kontrollierbar gehalten werden. Wer sich mit den Daten und Zahlen beschäftigt, wird wahrscheinlich nicht umhinkommen, als seine Skepsis am erhofften Erfolg dieses Programms zum Ausdruck zu bringen. Hierfür gibt es eine Reihe von guten Gründen.
Die horrende Verschuldung unter chinesischen Lokalregierungen ist ein wichtiger Faktor bei der Einschätzung der aktuellen Situation in China. Und so schauen wir ein wenig eingehender auf die verschiedenen Instrumente, die dort zur Schuldenaufnahme genutzt werden. In diesem Zusammenhang wird auch ein Auge auf den Markt für Chengtou-Bonds und sogenannte MCBs geworfen.
Der Abschwung an Chinas Immobilien- und Häusermärkten setzt sich fort und so geraten auch immer mehr Lokalregierungen aufgrund von sinkenden Steuereinnahmen unter zusätzlichen Druck. Dass es zudem einen Berg an Schätzungen zu bislang nicht offiziell ausgewiesenen Staatsschulden gibt, macht die Dinge keineswegs besser. Chinas staatliche Behörden müssen aufpassen, an den Finanzmärkten nicht ab einem bestimmten Zeitpunkt vollends das Vertrauen entzogen zu bekommen.
Dass in China ein riesiges und intransparentes Schattenbankensystem besteht, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Doch inzwischen zeigt sich, dass sich die hiermit verbundene Unsicherheit seit einiger Zeit negativ auf die heimischen und ausländischen Bondmärkte, an denen sich die lokalen staatlichen Finanzierungs-Instrumente refinanzieren, auswirkt. Peking will diesen Bedenken nun entgegenwirken. Wird das gelingen?
Es steht nicht gut um die wirtschaftliche Entwicklung in den Vereinigten Staaten von Amerika. Und so ist es kein Wunder, dass diese bei einer großen Mehrheit der Amerikaner seit der Amtsübernahme durch Joe Biden zu den wichtigsten Themen überhaupt avanciert ist. Vielerorts wird „Bidenomics“ inzwischen als ein einziges Desaster bezeichnet – warum ist das so?
Niedrige Zinsen bieten für die Finanzverwaltung eines Landes die Möglichkeit, die Staatsfinanzierung langfristig auszurichten und so die Zinslast dauerhaft zu senken. Das wäre für die deutschen Experten natürlich zu einfach gewesen.
Dieser Refrain aus einem Lied von Marius Müller-Westernhagen passt zur Inflationsentwicklung der letzten Jahre. Lange Zeit schien sie verschwunden zu sein, doch kam sie durch Corona, Krieg, geopolitische Turbulenzen und hemmungslose Staatsverschuldung wieder zum Vorschein. Eigentlich müsste Inflation durch Geldpolitik jetzt unbarmherzig bekämpft werden. Doch fürchten Notenbanken und Regierungen bei zu viel Härte auch harte konjunkturelle, finanzielle und soziale Folgen.
Soll noch einer sagen, in Deutschland ginge es nur bergab. Wer solche Gedanken hegt, der ignoriert die Entwicklung der Neuverschuldung und der Zinslast.
Während sich die Parteien im Streit um die Erhöhung des Schuldenlimits der USA nur sehr zaghaft annähern, steht weiterhin die große Gefahr einer Rezession in den USA im Raum, welche sicherlich auch Auswirkungen auf die restliche Welt nach sich zöge. Die Laune an der Verbraucherfront hat sich zuletzt deutlich verschlechtert.
Die Finanzmärkte bleiben nervös. Die Aktienmärkte standen gestern unter leichtem Druck, nachdem mit Blick auf die PacWest neue Sorgen um die US-Regionalbanken aufkam. Die Zahl ausländischer Investitionsvorhaben liegt aktuell auf dem Niveau von 2013, während die jüngste Steuerschätzung herbe Einschnitte erwarten lässt. Wenige Wochen vor einem drohenden Zahlungsausfall der USA sind die über die Anhebung des Schuldenlimits vertagt worden. Folker Hellmeyer schätzt dieses Thema problematischer als in der Vergangenheit ein.
Aktienmärkte halten sich stabil - Vorgaben gedämpft / US-Dollar etwas erholt / Verhältnis China Europa wirft Sorgenfalten auf: Kurzfristige Absage an Lindner - Schuldenschnitt für Emerging Markets anvisiert, doch Seidenstraßenstrategie ist auf Schulden gebaut! / Brüssel diskutiert Sanktionen wegen Sanktionsumgehung - die Spannungen steigen / USA: Default-Gefahr: Opposition erpresst Regierung - es bleiben nur noch 4 Wochen / Leichter Rückgang der Inflation erwartet – Rezessionsängste bleiben
An den Finanzmärkten zeigen sich heterogene Entwicklungen. Das Thema Öffnung der chinesischen Wirtschaft ist fraglos ein wesentlicher Katalysator. Die Absatzbewegung aus dem westlichen Organigramm gewinnt an Fahrt. Laut Internationaler Energieagentur IEA könnte 2023 ein Jahr werden, in dem die Märkte enger werden. Die Erhöhung der gestern erreichten staatlichen US-Schuldengrenze könnte problematischer als in der Vergangenheit werden und Folgen für den Ukraine-Konflikt mit sich bringen. Auch unter US-Konsumenten herrscht Stress.
Die US-Verbraucherpreise versetzten den Finanzmarkt gestern in freundlicher Verfassung, auch die US-Aktienmärkte und die weiteren internationalen Aktienmärkte profitierten davon. Heute um 20 Uhr ist es soweit: es wird das Ergebnis der Offenmarktausschusssitzung der Federal Reserve bekannt gegeben und die Finanzwelt wird jedes gesprochene und nicht gesprochene Wort auf die Gold-Waage legen…
Beim heutigen Blick nach Großbritannien soll nicht der Tod von Königin Elizabeth II. im Vordergrund stehen, sondern auf die Art und Weise mit der die neue Regierung von Premierministerin Liz Truss mit der heimischen Energiemarktkrise umzugehen gedenkt. So hat das neue Kabinett inzwischen einen Super-Bailout zugunsten der heimischen Haushalte und Unternehmen beschlossen, von dem sich die meisten Beobachter fragen, wie die daraus resultierenden Kosten überhaupt gegenfinanziert werden sollen.
Erstaunlicherweise ist das russische Schiff entgegen aller Expertenmeinungen wirtschaftlich noch immer nicht gekentert, während im EU-Maschinenraum das Wasser bedenklich steigt. Europa kauft Russland jetzt zwar weniger Öl und Gas ab, zahlt dafür aber mehr. Und das auch noch in Rubel, was vor wenigen Wochen noch als unmöglich galt. Asien aber freut sich über billige Energie aus dem Reich des Bären. Dafür liefern uns die USA bald schon teures und dreckiges Fracking-Gas. Moment, Gas gilt ja neuerdings als „grün“...
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