Die Kurzformel an den Märkten lautet aktuell "Cash is king!" Zinssenkungen per September sind mittlerweile voll eingepreist. Der US-Arbeitsmarktbericht verfehlte die Prognose und die beiden Vormonatswerte wurden um 86.000 Jobs nach unten revidiert. Auch die Nachrichtenlage aus Deutschland bleibt ernüchternd: Deutschlands Industrieproduktion sinkt unerwartet stark. Der BDI mahnt Reformen an und sieht fundamental verschlechterte Rahmenbedingungen. Aus China erreichten uns dagegen positive Datensätze, die Devisenreserven erreichten den höchsten Stand seit Ende 2015.
Es gibt negative wirtschaftliche Entwicklungen, die sich rasch wieder verbessern und es gibt strukturelle Probleme. Deutschland laboriert derzeit vor allem an letzteren. Auch wenn sich die Richtung künftig einmal ändern wird, verspricht der Genesungsprozess schmerzhaft und langwierig zu werden.
An den Finanzmärkten kommt keine Risikofreude auf, die zuletzt veröffentlichten Daten aus Deutschland waren prekär. Wegen des Auftragsmangels wollen Unternehmen weniger Personal einstellen. Auch der Rest der Welt lieferte enttäuschende Werte. Der Hegemon zeigt sich gnädig und so darf Japan laut einer aktualisierten Lizenz noch ein weiteres Jahr Öl aus dem Sachalin 2 Projekt beziehen. Glücklicherweise spielt Willkür auf dieser Ebene keine Rolle und die westlichen Werte werden hochgehalten. Dazu haben wir die beste Regierung, die man sich nur vorstellen kann, da sie alles gibt, um das Land wieder wettbewerbsfähig zu machen… Danke für Nichts!
In den letzten 24 Stunden dominiert weiter ruhiges und überschaubares Fahrwasser an den Finanzmärkten. Laut den jüngsten Daten nehmen die Anzeichen zu, dass die deutsche Wirtschaft sich deutlich erholt. Folker Hellmeyer erkennt hier erst die Frühphase des Starts...
Trotz einer sich hinsichtlich der Corona-Lage und den entsprechend zu erwartenden weiteren Maßnahmen in Europa zuspitzenden Lage, erneuten Terrorangriffen und der erhöhten Wahrscheinlichkeit, dass das US-Wahlergebnis zunächst uneindeutig ausfällt, zeigen sich die Teilnehmer an den Finanzmärkten völlig unbeeindruckt. Hieraus lässt sich durchaus schließen, dass es aktuell nicht verkehrt sein kann, die Sicherheitsleinen anzuziehen, denn Momente der „Schwerelosigkeit“ sind für gewöhnlich kurz!
„Der Bundesbankbericht Februar 2020 ist veröffentlicht. Da diverse Zahlen schon vorher in die Öffentlichkeit drangen, war ich gespannt, wie die Wortakrobaten den industriellen Niedergang diesmal umschreiben oder gar negieren. Die Antwort kam schnell. Schon in den ersten Sätzen wurde die Formulierungstaktik sichtbar.“ schreibt Cashkurs-Autor Thomas Trepnau.
Dax angesichts der Rahmenbedingungen relativ stabil; Vorgaben durchwachsen; Dollar fest; Gold steigt weiter / Telekom: Sprint–Übernahme drückt Dividende / Bilanz zu den Quartalszahlen: keine schlechten Daten, aber Ausblick unsicher / BIP Deutschland: Coronavirus könnte zu Schrumpfung führen / Sorgenkind deutsche Industrie weiter auf Sparflamme; noch gute Beschäftigungszahlen / Lieferketteneinbruch: Virus wird langsam schmerzlich für Wirtschaft / Daten: EU-Leistungsbilanz, 14:30: Erzeugerpreisindex
Die Bundesbank sieht im neuesten Monatsbericht vom Dezember inzwischen erste vorsichtige Anzeichen dafür, dass sich die Industrie zukünftig stabilisieren könnte. Sie begründet dies unter Zuhilfenahme der seit Monaten praktizierten Verbalakrobatik.
Es ist inzwischen lange her, seit der Transportriese FedEx einmal einen Quartalsbericht abgeliefert hat, der die Aktie des Unternehmens im Kurs befeuert hätte. Im Hinblick auf den in der laufenden Woche präsentierten Quartalsbericht zum Geschäftsverlauf in Q2 hätte es aus Sicht von FedEx aber kaum dicker kommen können...
„Selbst wenn man dachte, dass es wirtschaftlich nicht mehr viel schlimmer hätte kommen können, werden wir nun eines Besseren belehrt. Geschuldet ist diese fälschliche Ansicht dem täglichen Gerede der zahlreichen Medienkommentatoren und Regierungsoffiziellen, die permanent ihre Geschichte von einer ökonomischen Bodenbildung unter das Volk bringen.“
Deutschland - Industrieproduktion schwach / US-Arbeitsmarkt "Nonfarm Payrolls" und Konsumentenvertrauen wichtig / Unsicherheit und Investorenvertrauen - Pfund gewinnt wieder; Hard-Brexit unwahrscheinlicher / Risikoaversion gefallen / Rebalancing oft sinnvoll / EZB Stressindex - Probleme sind in Liquidität ertränkt worden
Schwacher ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe schiebt Marktfokus auf Service und Arbeitsmarktdaten; seltener Blick auf Subsegmente / Reaktion Trump wie erwartet / Abschwächung der Wirtschaft ist kein Geheimnis, Dauer und Schwere ist die entscheidende Frage / Marktbasierte Risikoaversion gestiegen! / Meine Meinung zur angebrachten Depotstruktur / Transaktionskosten adé - Schwab als Vorreiter und Konsequenzen für Wettbewerber
Entspannungssignale Handelsstreit, Brexit, Italien / Deutschland: Auftragseingänge Verarbeitendes Gewerbe schwach / USA: Arbeitsmarktdaten; ISM-Indices - Kann sich der Servicesektor abkoppeln? / Yen-USD im Vergleich mit MSCI World: Safe-Haven-Plays vor Korrektur? / Big Picture Anlagestrategie / DAX Neuordnung - Wie gut kennen Sie sich mit Indices aus?
Handelskriegsseitig ist die Weltkonjunktur bereits eingetrübt. Für weitere Ernüchterung sorgt die zerrissene politische Großwetterlage, die auf die Investitionsbereitschaft von Unternehmen wie Streusalz auf Eis wirkt. Naturgemäß ist Export-Deutschland betroffen. Den negativen Rückkopplungseffekten kann sich mittlerweile auch die bislang robuste Binnenwirtschaft nicht mehr entziehen. Deutschland ist auf dem Weg in die Rezession. Obwohl finanzpolitisch durchaus in der Lage, hat Berlin leider noch keine wirklich vorbeugenden Maßnahmen ergriffen.
Thomas Trepnau nimmt den aktuellen Bundesbankbericht vom August 2019 genau unter die Lupe. Dies ist angesichts der zunehmenden Beschönigung der Sachlage auch dringend notwendig. Die Faktenanalyse ergibt ein trauriges Bild für die deutsche Industrie und langsam gerät auch der Arbeitsmarkt in das Fahrwasser des Abschwungs…
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