Logistik

Zum dritten Mal in Folge sind in einem Halbjahr mehr als 1,6 Mrd. Euro in die Asset-Klasse der Logistikimmobilien geflossen. Logistikimmobilien sind Immobilien, die zur Lagerhaltung, Kommissionierung und Distribution von Waren genutzt werden.

So berichtet Jones Lang LaSalle, dass mit 1,85 Mrd. Euro deutschlandweit ein neuer Höhepunkt erreicht sei: Plus 12%, 56% und 80% verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, sowie dem 5-und 10-Jahresschnitt. Rund 37 % des Transaktionsvolumens (ca. 690 Mio. Euro) entfielen auf die sieben Immobilienhochburgen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart), angeführt von Hamburg (190 Mio. Euro) und München (170 Mio. Euro). Die drei größten Einzelinvestments außerhalb der Großen 7 wurden für mittlere zweistellige Millionen-Euro-Beträge in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen realisiert.

Während der gewerbliche Investmentmarkt insgesamt auch im 2. Quartal einen Rückgang hinnehmen musste (von 24 Mrd. Euro in H 1 2015 auf 18 Mrd. Euro in H1 2016) und damit ein Minus von 25 % für das erste Halbjahr zu Buche schlage, zeige sich beim Blick auf die Asset-Klasse Logistik- und Industrieimmobilie wiederholt ein Quartalsplus: das sorge für einen Halbjahreszuwachs von 12 % (H1 2015: 1,65 Mrd. Euro). Immerhin zweimal in den ersten sechs Monaten war Logistik unter den 10 größten Transaktionen in Deutschland (über alle Asset-Klassen hinweg) vertreten.

Das Verhältnis von Einzel-und Portfoliotransaktionen bewege sich mit einem Anteil von 57 % zu 43 % nahezu konstant auf dem Niveau des Vorjahres und des 5-Jahresschnitts. Insgesamt seien über 120 Transaktionen bis zur Jahresmitte zu verzeichnen, auch hier ein wachsendes Kontingent.

Die Top 5 Transaktionen summierten sich auf 687 Mio. Euro, darunter vier Portfolios. Drei davon lägen über der 100 Mio. Euro Marke, angeführt von dem acht Immobilien umfassenden Deutschlandteil eines europäischen Portfolios, das Gramercy Europe von Goodman erworben habe. Darüber hinaus habe Logicor den Kauf eines Portfolios aus zwölf europäischen Logistikimmobilien, davon sechs in Deutschland, bekannt gegeben. Verkäufer sei auch hier Goodman.

„In den vergangenen sechseinhalb Jahren kannte der Logistik-und Industrieimmobilienmarkt nur eine Richtung und die ging - steil - nach oben“, so Willi Weis, Head of Industrial Investment JLL Germany.

Profitiert vom Aktivismus der Anleger hätten bereits die Entwickler. Sie seien nach den Asset/ Fondsmanager die engagiertesten Verkäufer. Käuferseitig blieben Asset/Fondsmanager mit einem Anteil von 29% anlagestärkste Gruppe.

Die starke Nachfrage, auch von Seiten ausländischer Investoren hat die Spitzenrendite bei Logistikimmobilien in den Großen 7 deutlich gedrückt. Sie ist seit dem 2. Quartal 2015 in den Immobilienhochburgen unter die 6 % gefallen und liegt mittlerweile jeweils bei 5,25 % - außer in Berlin mit 5,40 %, wo Grundstücke verfügbar und ihre Preise noch moderat sind. Bis Ende des Jahres wird noch einmal für alle Märkte (außer Berlin, 5,3 %) ein Rückgang erwartet, auf dann 5,15 %.

Wohnen

Die Zeiten großvolumiger Transaktionen am deutschen Wohninvestmentmarkt sind fürs erste vorüber. Das Transaktionsvolumen geht gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres um 80 % auf ca. 3,4 Mrd. Euro zurück. So berichtet Savills Deutschland.

In den letzten zwölf Monaten wechselten demnach Wohnobjekte für lediglich etwa 9,3 Mrd. Euro den Eigentümer (- 59 % ggü. H1-2015). Dies sei der geringste Wert seit zweieinhalb Jahren. Im 1. Halbjahr des laufenden Jahres wären lediglich Wohnungspakete für etwa 3,4 Mrd. Euro gehandelt worden. Dementsprechend fiel die durchschnittliche Anzahl der Wohneinheiten je Transaktion auf den niedrigsten Wert seit Ende 2011.

„Das Transaktionsgeschehen verlagert sich nicht nur zu immer kleineren Portfolios, sondern zunehmend auch in kleinere Städte, “, erläutert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany.

Eine weitere Entwicklung der letzten und höchstwahrscheinlich auch der kommenden Monate ist ein Ausweichen auf Teilsegmente des Wohnungsmarktes. So sei das Investmentvolumen von Studentenwohnanlagen und Apartmenthäusern auf den höchsten jemals in Deutschland registrierten Wert (546 Mio. Euro) gestiegen. „Angesichts des rasanten Angebotswachstums dürften solche Mikrowohnungen am Wohninvestmentmarkt eine immer größere Bedeutung einnehmen“, prognostiziert Nemecek und blickt voraus: „Ob das Wohntransaktionsvolumen wie in den vergangenen Jahren nochmals den zweistelligen Milliardenbereich erreichen wird, ist jedoch fraglich.“

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