Geradezu lustvoll machen BBC und CNN den amerikanischen Präsidenten für alles das verantwortlich, was in der Lage sein könnte, der transatlantischen, republikanisch und demokratisch eingefärbten Kriegsallianz und dem „Comey- State“ in den Arm zu fallen. Mit Trump droht nicht der Krieg, nein. Mit Trump droht in Anbetracht der verheerenden Kriegsbilanzen der letzten Jahrzehnte auf amerikanischer Seite Friede und Verständigung. Dies genau dort, wo die Kriegsherren des sogenannten „amerikanischen Jahrhunderts“ den „American way of life“ seit 1866 auf dem Rücken anderer Völker kriegerisch ausgetragen hatten. Wo die Völker nicht vernichtet werden konnten, hat man sie derart aus der Bahn geworfen, dass übelste Kreaturen über das Bild ganzer Staaten und Völker entscheiden konnten. Seit dem gegen Deutschland und Österreich-Ungarn 1914 geführten Vernichtungskrieg und die Vollendung dieser Politik 1919 in Versailles, ist die Welt aus den Fugen. Die kriegslüsternen Kräfte, die den Ersten Weltkrieg gegen die einzigen europäischen Mächte, die über Jahrzehnte dem Frieden und dem Wohlstand ihrer Völker verpflichtet waren, haben ihr mörderisches Werk noch nicht vollendet.

Mit den Methoden der angelsächsischen Kriegführung seit dem Ende der napoleonischen Kriege werden wir über die NATO und die Europäische Union wieder in Stellung gebracht. Gegen eine andere Nation und ein anderes Volk: Russland und die Russen. Nachdem über den völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien 1999 das seit Ende des Zweiten Weltkrieges geltende Völkerrecht und damit die internationale Friedensordnung durch den Westen vernichtet worden ist, bedient man sich der britischen und französischen Kolonialmethoden, unsere Nachbarn zu unterwerfen. Die Hilfsmittel sind schnell benannt und erfreuen sich in Deutschland der öffentlichen Zustimmung der „neuen deutschen Kriegspartei: die Grünen“ und anderer Helfershelfer für globale Aggressionen. Die Briten haben schon im 19. Jahrhundert den Balkan mit ihrem kolonialen Kampfbegriff von der „humanitären Intervention“ und dem angeblich bestehenden „Recht, jemand anderen zu schützen“ mit tödlicher Wirkung aufgemischt.

Auf angelsächsischem Drängen haben sich die Vereinten Nationen durch die Übernahme dieser Kampfbegriffe nachhaltig und zum nicht wieder gut zu machenden Schaden vor den Karren des Krieges spannen lassen. Die NATO und die Europäische Union sind jetzt die wohlfeilen Instrumente für Kriege aller Art und gegen unsere Nachbarvölker. Dabei ist der amerikanische Präsident Trump das leuchtende Beispiel dafür, dass die gnadenlose Kriegspolitik des Westens in den zurückliegenden Jahrzehnten die ökonomische, soziale und rechtliche Substanz der Vereinigten Staaten in den Ruin getrieben hatte. Trump will es offenbar nicht zum Schlimmsten kommen lassen und die Vereinigten Staaten vor dem Zusammenbruch bewahren. Dagegen steht nicht nur die amerikanische Kriegspartei auf. In einem vermutlich letzten Versuch unternimmt man alles, die Dinge militärisch gegen Russland auf die Spitze zu treiben. Da die eigenen Ressourcen dieses Totrüsten nicht mehr hergeben, werden die Zwangsverbündeten finanzpolitisch auf jede nur denkbare Art und Weise zur Ader gelassen. Der Umstand, dass dies bereits in den Vereinigten Staaten das Land an den Rand des Ruins geführt und erst Präsident Trump ins Amt gebracht hatte, hält diese Kräfte nicht davon ab, in Europa  wirtschaftlich, sozial und finanzpolitisch die Staaten von NATO und Europäischer Union in den Kollaps zu treiben. Es ist der vermutlich letzte Versuch, eine Hochrüstung noch einmal auf Kosten der Zwangsverbündeten auflegen zu können und den Krieg gegen Russland billigend in Kauf zu nehmen.

Einhundert Jahre nach Versailles und der nachfolgenden Entwicklung in Mitteleuropa ist offensichtlich, dass Russland und den Russen dieses Schicksal ebenfalls droht: mit unabsehbaren Konsequenzen: entweder stranguliert oder mit Krieg überzogen zu werden. Britische Generalstabschefs und amerikanische Abgeordnete stehen sich dabei in nichts nach. 2019 ist das Jahr, in dem sich Großbritannien über den Brexit wieder zur globalen Kriegsfurie machen will. Unverhohlen wird in London darüber schwadroniert. 2019 ist auch das Jahr, in dem die letzten britischen Soldaten Deutschland verlassen müssen. Deutschland war bis 1914 eine europäische Friedensmacht und um unserer selbst Willen können wir nicht anders, als gute Nachbarn für andere Staaten und Völker zu sein.  Gute Nachbarschaft und Interaktion zu beiderseitigen Vorteil der Völker und Staaten muss die Prämisse sein. Diejenigen, die sich eine Zusammenarbeit mit den Deutschen und Deutschland nur dann vorstellen können, wenn sie uns dominieren und vor ihren Karren spannen, sind weder unsere Partner noch unsere Freunde.

Bei seinen Staatsbesuchen in Frankreich im Juli 2017 und im November 2018 hat der amerikanische Präsident Trump in Anwesenheit des französischen Präsidenten Macron deutlich gemacht, dass der amerikanische Kriegseintritt 1917 in den Ersten Weltkrieg nur dem Ziel galt, einen bevorstehenden Sieg Deutschlands und Österreich-Ungarns in einem Krieg, der keinesfalls diesen beiden Mächten in die Schuhe geschoben werden kann, zu verhindern. Der Weg in den Ersten Weltkrieg war davon bestimmt, dass internationale und nationale jüdische Interessen auf der Seite des kaiserlichen Deutschland standen und erst die britisch-französische Zusage für eine „Heimstatt Palästina“ den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten auf der Seite der westlichen Kriegsgegner der sogenannten „Mittelmächte“ Österreich-Ungarn und Deutschland bewirken konnte. Versailles 1919 stand in einem ekelerregenden Gegensatz zu allen Grundsätzen europäischer Friedensregelungen, zuletzt des „Wiener Kongresses“1815, nach den napoleonischen Kriegen und ist bis heute das angelsächsische Modell zur Verheerung der Welt. Es war mit dem Versailler Diktat nicht getan, wie die Unterstützung und Förderung von Adolf Hitler durch große amerikanisch Namen und staatliche Einrichtungen gezeigt hat und bis zum Tag der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 auf allen Gebieten staatlicher Politik fortgesetzt werden sollte. Diese Politik ist heute für Russland und die Russen vorgesehen. Um Gottes Willen: nein.

Wenn man sich das mediale Trommelfeuer auch der europäischen Presse gegen den amerikanischen Präsidenten Trump tagtäglich ansieht, dann ist es eine Frage der Zeit, bis man weltweit das geflügelte Wort vernehmen wird: „POTUS has fallen“. Man kann das alles durch deklinieren. Wenn sich dann noch in London die Kräfte durchsetzen, die einen ungeordneten Brexit anstreben, steht die angelsächsische Kriegsfront gegen Russland. Der völlig überraschend angesetzte Abzug militärischer amerikanischer Kontingente aus Syrien offenbart das amerikanische „Geschäftsmodell“, wie es die Welt seit der „Schöpfung“ der afghanischen Taliban durch amerikanische Kräfte in den neunziger Jahren erdulden musste. „Die Taliban waren „our boys“, die man mieten, aber nicht kaufen konnte", wie es aus dem amerikanischen Außenministerium tönte. Das Modell sollte bis zum IS nach altbewährten Muster durchgezogen werden, bis man in Syrien die Aussichtslosigkeit amerikanischen Vorgehens einsehen musste. Die Kurden als militärische Formation, mit deren Hilfe die Vereinigten Staaten gegen die von den USA selbst geschaffenen Gräuel-Kämpfer vorgingen, wurden gnadenlos fallen gelassen, als den USA danach war. Man muss sich sogar mit dem Gedanken beschäftigen, dass der amerikanisch-kurdische Kampf gegen den amerikanischen Zögling „IS“ zum Ziel hatte, die Kurden zu dezimieren oder es zumindest billigend in Kauf zu nehmen.

Wenn sich das „Geschäftsmodell“ nicht mehr lohnt, wird in Washington der „Stöpsel“ gezogen und Knall auf Fall der eigene Verbündete fallen gelassen. In Taiwan hat man das 1978 nachts über einen Anruf beim taiwanesischen Präsidenten erfahren können. Befürchtet man dieses in Berlin, weil anders die Flut von Äußerungen seitens der Regierung und aus den sie tragenden Parteien kaum noch zu verstehen ist? Angeblich geht es ohne die USA als „Weltpolizist“ gar nicht, obwohl gerade das Aufschluss über den heutigen Zustand der Welt gibt. Warum sollte Präsident Trump nur die Kurden „den Bach herunter gehen lassen“, wenn den Vereinigten Staaten offensichtlich das Wasser bis zum Halse steht und die NATO bald die Rolle der Kurden spielen dürfte?

Willy Wimmer 30. Dezember 2018

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