Der `Krieg gegen das Bargeld´ setzt sich in allen Regionen der Welt fort. So auch in Down Under, Dort planen die Gesetzgeber, ein landesweit gültiges Barzahlungsverbot von über AUS$ 10.000 einzuführen.

Vordergründig wird das Argument angeführt, das Land gegen kriminelle Gangs und deren Finanzierungsmethoden zu wappnen. Auch der Menschenschmuggel über die australischen Grenzen soll mittels der angedachten Barzahlungsbeschränkung unter Kontrolle gebracht werden.

Gleichzeitig soll es Unternehmen und Individuen auf diese Weise erschwert werden, Steuern zu hinterziehen. Der durch die Regierung ins Parlament eingebrachte Gesetzentwurf gilt fortan für alle Barzahlungen, die einen Betrag von AUS$ 10.000 überschreiten. Am 1. Juli 2019 soll es dann soweit sein.

Meldepflicht für die Wirtschaft

Insbesondere heimische Unternehmen werden ab diesem Zeitpunkt zu einer formalen Meldung an die Behörden verpflichtet sein, wenn Kunden Barzahlungen für in Rechnung gestellte Beträge in Höhe von mehr als AUS$ 10.000 leisten wollen. Die mehr als AUS$ 50 Milliarden schwere Schwarz- und Parallelwirtschaft Australiens soll auf diese Weise ausgetrocknet werden. 

Der ins Parlament eingebrachte Gesetzentwurf zielt vor allem auch auf Käufe von Luxusgütern wie Bootsjachten, Sportwagen und anderes in dieser Kategorie ab. Wenn das Gesetz inkraft tritt, werden die australischen Finanzbehörden so genannte mobile Einsatzkräfte in Dienst stellen, die Unternehmen nachgehen sollen, die sich nicht an das ab Juli 2019 in Kraft tretende Gesetz halten.

Australiens Finanzminister Scott Morrison teilte hierzu mit, dass die Behörden, die der Schwarzwirtschaft den Kampf angesagt haben, im nächsten Jahr durch diese Einsatzgruppen verstärkt werden, um Unternehmen und Individuen aufzuspüren, die sich verdächtiger Zahltransaktionen bedienten. Hierfür soll es in Down Under zum Aufbau eines lückenlosen Identifikationssystems kommen.

Wie einst in der DDR

Gleichzeitig werde es zur Institutionalisierung einer Hotline kommen, mittels deren Nutzung  jeder Bürger die Möglichkeit eingeräumt bekäme, den Behörden verdächtige Personen in der Zukunft zu melden. Das Halten von Bargeld wird in Australien mittlerweile gleichgesetzt mit Aktivitäten in der Schwarz- und Parallelwirtschaft.

Denn Bargeldzahlungen erleichterten es enorm, Steuerzahlungen zu gering auszuweisen und Steuern zu hinterziehen. Unternehmen und Privatpersonen, die ihre Steuern gesetzmäßig abführten, entstünde somit ein Wettbewerbsnachteil, wie es in einer Mitteilung der Finnazbehörde heißt.

Fortan wird es allen Bürgern also möglich sein, unliebsame Nachbarn bei den Behörden anonym anzuschwärzen und in Teufels Küche zu bringen. Somit wären wir dann beim gegenseitig denunzierenden DDR-Staat angelangt, der alles kontrollieren, alles überwachen will, was in der Privatwirtschaft vor sich geht.

Keine Barauszahlungen mehr für Gehälter

Laut Finanzbehörden seien in letzter Zeit Vorfälle analysiert worden, bei denen es sich um große undokumentierte Barzahlungen für Güter wie Immobilien, Fahrzeuge, Bootsjachten, Agrarprodukte und Rohstoffe handele. Ehrliche Unternehmen und Individuen würden durch diese Schwarzgeldindustrie massiv benachteiligt, wie die Behörden mitteilten.

Das durch Finanzminister Morrison ins Parlement eingebrachte Gesetz wird durch eine große Mehrheit der Abgeordneten unterstützt. Löhne und Gehälter müssen ab Juli 2019 auf Bankkonten überwiesen werden. Eine Barauszahlung ist ab dann strengstens untersagt.

Laut Morrisson sei Australiens Regierung an dem Aufbau einer komplett digitalen Wirtschaft gelegen, die Zahltransaktionen zu jedem Zeitpunkt rückverfolgbar mache.

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