Die rasanten Entwicklungen im Bereich der Blockchain-Technologien schaffen es langsam aber sicher in den Mainstream. Und dies völlig zu Recht. Denn Beobachter und Experten sind bereits seit geraumer Zeit der Ansicht, dass Blockchain-Technologien die Art und Weise, auf welche Finanzinstitutionen ihre Geschäfte in der Zukunft abwickeln, auf den Kopf stellen und stark verändern werden.

Unter Banken schreitet die Implementierung von Dezentralisierten Kontentechnologien (DLT) mit Siebenmeilenstiefeln voran. Zu einer Welle von DLT-Projekten soll es im Finanz- und Bankengewerbe vor allem im kommenden Jahr kommen, wie es in einem neuen Bericht des Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) heißt.

Aus dem 130-seitigen Bericht gehen interessante Dinge hervor. Immerhin hatte sich das WEF über einen Zeitraum von zwölf Monaten einer eingehenden Analyse und Forschung in diesem Bereich gewidmet. In diese Analyse wurden unter anderem auch mehr als zweihundert der führenden Industrie- und Expertenköpfe eingebunden.

Nächste Infrastrukturgeneration in der Banken- und Finanzdienstleistungsindustrie

Die eingehenden Forschungen im Blockchain-Bereich hatten zum Ziel herauszufinden, auf welche Weise Dezentralisierte Kontentechnologien und -systeme die Finanzinfrastruktur in der Zukunft beeinflussen und verändern werden. Das WEF kam zu dem Ergebnis, dass sich der zukünftige Einsatz von Blockchain-Technologien im Finanzgewerbe je nach Nutzen voneinander unterscheiden wird.   

Laut Schätzungen des WEF werden im nächsten Jahr rund 80% aller weltweit aktiven Banken Blockchain-Projekte anstoßen. In diesem Zuge werde es unter aller Voraussicht zu nichts anderem als der Gründung der nächsten Infrastrukturgeneration im Gewerbe der Banken- und Finanzdienstleistungsindustrie kommen.

Doch es gibt auch Hürden. Und diese Hürden zur Umsetzung basieren in erster Linie auf einem unsicheren und auf globaler Ebene nicht harmonisierten Regulationsumfeld. Zu großen Anstrengungen müsse es ebenfalls auf dem Gebiet der Standardisierung kommen. Doch diese Hürden dürften wahrscheinlich schon bald aus dem Weg geräumt werden.

Investitionen in Blockchain-Technologien auch bei Zentralbanken ein heißes Thema

Denn immerhin beteiligen sich an der Debatte zur potenziellen Einführung von DLT bereits mehr als 90 Zentralbanken, während es sich 25 Staatsregierungen zur Aufgabe gemacht haben, in Blockchain-Technologien zu investieren. Die kumulierten Investitionen in den Blockchain-Bereich beliefen sich laut WEF in den letzten drei Jahren auf $1,5 Milliarden.

Wie in zuvor zu diesem Thema veröffentlichten Berichten sind es vor allem die Banken, die nun verstärkt auf den fahrenden Blockchain-Zug aufspringen. Wundern muss einen das nicht. Denn DLT beschleunigt den noch immer recht arbeitsreichen Prozess der Geldüberweisungen und -transaktionen.  

Darüber hinaus integriert sich DLT als Technologie in Gänze in die bestehenden Strukturen des Finanzdienstleistungsgewerbes. Darüber hinaus begeistert DLT potenzielle Kunden durch dessen einfache Operabilität sowie eine Minimierung von Drittparteirisiken. Auch die Zeit zur Abwicklung einer Transaktion würde teils deutlich verringert.

Goldman Sachs lässt eigene Blockchain-Versionen patentieren

Im Bankengewerbe gehört die Behauptung, dass die Zukunft des Geldes auf Blockchain-basierenden Kryptowährungen und Zahlungsplattformen fußen wird, heutzutage fast schon zum guten Ton. Nicht nur Goldman Sachs, sondern auch andere „Too-big-to-fail“ Banken legen gerade eine große Eile dabei an den Tag, um unternehmenseigene Versionen dieser Blockchain-Technologien patentieren zu lassen.

Banken scheinen verstanden zu haben, dass der Hauptzweck von deren Existenz durch Peer-to-peer-Netzwerke, dezentralisierte Zahlungsplattformen und Kryptowährungen in Gefahr zu geraten droht. Denn wenn Zahltransaktionen nicht mehr länger über eine zentralisierte Instanz ausgeführt werden müssen, verschwindet eine Schlüsselfunktion des etablierten Bankwesens auf nimmer Wiedersehen.

Falls eine Peer-to-peer-Kreditvergabe bei gleichzeitiger Hinterlegung von Sicherheiten immer einfacher und kostengünstiger durch Blockchain-Anwendungen werden sollte, wird sich auch die Funktion von Banken als Kapitalallokationsstelle in Luft auflösen. Ich empfehle Ihnen, den vor einiger Zeit durch meinen Blogkollegen Charles Hugh Smith publizierten Gastbeitrag Die Zukunft des Geldes zu diesem Thema zu berücksichtigen.


Auch unser Team von Cashkurs*Trends hat sich erst vor Kurzem intensiv mit dem Thema Blockchain-Technologien beschäftigt. Zur letzten Ausgabe von Cashkurs*Trends und zu unserem bis zum 23. August gültigen Sonderangebot geht es hier.

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