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Wirtschaftsfacts Redaktion
Bedenkliche Spekulationen
Dass die Preisentwicklung im Agrargüter- und Lebensmittelbereich auf zunehmende Weise durch Großinvestoren und Spekulanten an den Finanz- und Kapitalmärkten bestimmt werden könnte, erweist sich angesichts der über einen Zeitraum der vergangenen zwanzig Jahre zu tätigenden Beobachtungen wohl kaum als ein Versprechen auf eine bessere Zukunft. Seit Beginn des Futures-Handels im Wasserbereich haben Investoren bislang bereits rund 1,1 Milliarden US-Dollar in diesem Sektor veranlagt. Aus gutem Grund laufen Hunderte Organisationen Sturm…
Im heutigen Bericht sollen die Entwicklungen an den Agrar- und Lebensmittelmärkten ein wenig eingehender beleuchtet werden. Da sich große Finanzmarktakteure anschicken, von der angespannten Lage in diesen Bereichen – auch durch Auflage von neuen Finanzprodukten – zu partizipieren, soll abschließend noch auf die (Trink-)Wassermärkte eingegangen werden, um einmal darüber nachzudenken, wie sich Spekulationsgeschäfte in diesen Sektoren mit den realen Begebenheiten und darüber hinaus unter ethischen Gesichtspunkten vertragen.
Kommentare
Es gab auch schon mal eine Bank in deutschen Landen, welche überall Weizen aufkaufte, in Riesensilos bunkerte, den Futurepreis derart in die Höhe trieb, dass man daran mehr verdiente, als den Weizen selbst endlich zu verkaufen. Am Ende verfaulte das lebenserhaltende Gut. Das ist so krank und pervers...
Dereguliertes Bankentum mit dem Ziel, simplen Krieg auf eine höhere Quantenebene zu katapultieren.
All dieses Geheuchel um Wettbewerb, Wirtschaftsbelebung und Weichenstellung für eine komfortable Zukunft... ja für wen denn?
Der Staat heuchelt Klimaverantwort und schmeißt mit Subventionen unbeschreibbarer Art um sich.
Er könnte auch die Hohheit über die Bundesbahn behalten und alle Menschen kostenlos von A nach B befördern. Simpel, direkt und sinnvoll erfahrbar für jeden Steuerzahler.
Der Staat könnte Gesundheit und Pflege schleunigst aus dem Wettbewerb gewinnorientierter Unternehmen nehmen, deren Fokus eher dem Aktionär zugewandt ist, als dem Patienten. Dann kann er auch dieses aktuelle Dilemma über die entsetzlichen Zustände rund um Personal und Patienten direkt angehen. Aber nein... der Staat denkt eher darüber nach, Wasserrechte und am Ende vielleicht die Polizei noch zu verkaufen.
Er muss am Ende nur noch dafür sorgen, dass Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose das Geld erhalten, was diese fürs Leben und "kontrolliertes Sterben" brauchen, um die Dienstleister zu entlohnen, welche garantierte Gewinne für Teilhaber ausschütten.
Dann bleiben noch die Instandhaltung der Infrastruktur für all die Lebensmittel auf den LKWs aus fernen Ländern, ein paar Museen, etwas Denkmalschutz, Naturschutz, wie Umsiedelung von bedrohten Fröschen in ein Reservat oder Brücken für Wiesenlurche... ich will das nicht respektlos so runterreden, aber für eine plakative Rettung einer Art sterben wohl 20 andere im Hintergrund aus.
Und die Schulen?...nein ich höre jetzt bei den Schulen auf...
Unterm Strich, mit etwas Abstand nüchtern betrachtet, zusammen mit einigen "Erfahrungswerten" bleibt bei mir nur ein feilschendes Marktgeschrei eines Bazars aus 1001 Nacht hängen. Unter den Fahnen der Menschenrechte, Freiheit und Gleichheit wird Wohlstand für alle zum Ziel gesetzt bis hin zum Kampf um jedes Leben und gar bald dem Sieg über den Tod? Aber vielleicht wird auch nur damit das Leben besieg(el)t?
Ich möchte auch dringend empfehlen, 2 mal nachzudenken, bevor man sich diesem Investment hingibt. Vor allem bitte mal um eine Ecke mehr denken, falls wirklich jemand direkt glaubt, er würde jetzt im Zeitgeist in ein human konzipiertes Investment einsteigen.
ETF "Lebensmittelzukunft"? Vergessen sie nie die Macht der Werbung. Sie ist älter als der Mensch selbst und seit den Einzellern in Kombination mit Sexualität der Motor der Evolution. Erfolgreiche Werbung ist tatsächlich der Antrieb für immer neu angepasste Lebensformen bis hin zu ihrer eigenen Fortpflanzung (sollten sie erfolgreich in ihrer Umwerbung eines Partners gewesen sein...)
Ich kann mich nur oben anschließen, entscheiden sie selbst, ob sie auf diese Werbung eingehen und dazu beitragen, dass sie fruchtet...
Mir als Landwirt stellen sich diesbezüglich primär zwei Fragen.
Erstens: Warum nimmt China unverhältnismäßig hohe Lagerkosten in Kauf, wo doch, trotz aller Unkenrufe, seit Jahren die Erzeugung problemlos mit dem Verbrauch mithalten kann? Andere Länder sind bedeutend abhängiger von Importen und kaufen dennoch just in time.
Zweitens: Was würde wohl mit den internationalen Notierungen passieren, wenn China mal Inventur macht und plötzlich seine Bestände "berichtigt"? Für die Spekulanten zählt nur Stock to use! Die chinesischen Bestände sind so gigantisch, dass mit der Meldung dieser einen Zahl die Lebensmittelpreise weltweit, mittels der Spekulantenherde, in jede gewünschte Richtung geschickt werden können. Ob China das tut, oder zu tun gedenkt, vermag ich nicht zu sagen. Meiner Meinung nach würden sie es aber zumindest können.