Alle Welt weiß in diesen Tagen zu berichten, dass sich der aktuelle Zyklus in einem sehr reifen Stadium befinde, und dass eine Korrektur wahrscheinlicher werde. Auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt nun in ihrem Jahresbericht vor einem Rückfall der Weltwirtschaft in jene Krise, die die globalen Märkte vor zehn Jahren in Atem hielt.

Die BIZ ist darüber hinaus zu der Ansicht gelangt, dass es heute kaum mehr eine „Medizin“ für den Patienten gäbe, um diesen ein zweites Mal zu behandeln. Na, da trifft es sich doch gut, wenn man dann vielleicht bald Donald Trump und dessen Handelskrieg die Schuld für das wiederholte Versagen der Federal Reserve in der Geldpolitik in die Schuhe schieben kann, nicht wahr?!

In etwa auf diese Weise würde ich die Dinge aus meiner Sicht auf den Punkt bringen. BIZ-Chefvolkswirt Borio erklärte, dass der Medizinkasten nahezu leer und das System anfällig und fragil sei. Laut eigener Aussage der BIZ sei die wirtschaftliche Erholung nach der Krise zwischen 2007 und 2009 in der Welt höchst ungleich abgelaufen.

In der Welt? Man braucht gewiss nicht in die große, weite Welt zu blicken, um sich über diese Ungleichgewichte gewahr zu werden. Denn die meisten Nationen auf diesem Planeten blicken auf stark wachsende Ungleichgewichte in ihren eigenen Ländern, woraus längst schon Polit-, Sozial- und Klassenkämpfe resultiert sind.

Wundern braucht man sich darüber auch nicht. Gib' einer kleinen Clique an der Spitze der Gesellschaft die Macht zur Schöpfung des Geldes und Du wirst Dir an fünf Fingern abzählen können, wer am stärksten davon profitiert. Schließlich sind es die Buddies dieser Zentralbank-Cliquen im Finanzbereich, die den Erstzugang zu diesem aus dem Nichts geschöpften Geld inne haben, um dieses Geld für die Verwendung jeder Art zu gebrauchen.

Dass auf diese Weise in nahezu jeder Gesellschaft dieser Erde massive Schieflagen und Kämpfe um die Verteilung bestehen, lässt sich aus diesem Blickwinkel recht einfach verstehen. Kommen wir zurück zu den Ausführungen der BIZ. Es seien insbesondere die Schwellenländer, die nun unter einem erheblichen Druck stünden.

Die Nebeneffekte der überaus langen Null- und Niedrigzinsphase würden nun sichtbar. Allen voran in der Türkei und Argentinien. Die Zinsanhebungen in den Vereinigten Staaten sorgten in vielen Schwellenländern nun für Turbulenzen. Turbulenzen, an denen diese Nationen aus meiner Sicht allein die Verantwortung tragen.

Schließlich hätten sie sich ja nicht bis über die Halskrause auf US-Dollarbasis oder in anderen ausländischen Währungen zu verschulden brauchen. Selbst im Angesicht von Null- und Niedrigzinsen wäre es möglich gewesen, sich dieses süßen Giftes zu entsagen und heimische Unternehmen und Verbraucher auf die in Verbindung mit Auslandskrediten stehenden Risiken hinzuweisen.

Aber woran denke ich? Vielmehr erweckt es aus meiner Sicht bereits seit langer Zeit den Eindruck, als ob kaum mehr jemand eigene Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen bereit wäre. Es scheint, als ob wir im Zeitalter der geistig verinnerlichten „Bailoutomanie“ angekommen sind.

Was ich selbst nicht tragen kann, verteile ich eben auf die Schultern aller anderen - ob sie es wollen oder nicht, spielt keine Rolle. Wer auf Ungleichheiten und Divergenzen blickt, sieht, dass die Wirtschaften in den Schwellenländern dabei sind, sich abzukühlen oder sich bereits – wie Südafrika oder Argentinien – in der Rezession befinden, während die USA momentan noch immer unter Verabreichung von Steroiden wächst.

Dass derlei Divergenzen in der Vergangenheit häufig als Hinweisgeber für den Ausbruch von Stress im System fungierten, sei dahingestellt. Wer sich abschließend ein wenig mit den Prognosen der BIZ im Hinblick auf die Finanzmärkte beschäftigen möchte, dem sei das Anklicken des obigen Links empfohlen.

Doch Vorsicht, laut BIZ-Chefvolkswirt Borio ließe sich die Zukunft nur schwer voraussehen. Hm, es hört sich ganz so an, als ob jemals jemand hätte die Zukunft voraussehen können… manchmal muss man einfach zuhören, um sich gewahr zu werden, was für einen Stuss Menschen von sich geben können...

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