So verwundert es kaum, dass sich die alltäglichen Routinegewohnheiten der Einwohner Chicagos – nicht selten aus Furcht in irgendein Kreuzfeuer gewaltsamer Auseinandersetzungen zu geraten – verändern. In Chicago ansässige Medien berichten, dass eine zunehmende Anzahl von Einwohnern der Stadt das Haus nach 18.00 Uhr abends nicht mehr verlasse.

Auch das Aufsuchen von und das Verweilen auf Balkons und Terrassen soll in letzter Zeit deutlich abgenommen haben. Kinder, die unter aller Voraussicht bis Ende dieses Jahres nicht mehr die Schulen besuchen werden, sehen sich durch ihre Eltern dazu angehalten, im Haus, der Wohnung oder innerhalb des eigenen Grundstücks zu spielen.

Das Aufsuchen von Parks und Spielplätzen, die vielerorts einer Vermüllung, Vandalismus und verschiedenen Verbrechen zum Opfer gefallen sind, werden durch die Bürger gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Und wozu führen diese Entwicklungen? Ganz Recht, laut neuester Umfragen tragen sich immer mehr Einwohner der Stadt mit dem Gedanken, die Stadt sobald wie möglich zu verlassen.

Vor wenigen Tagen hat die Führung der Immobilienmanagementfirma Sudler einen offenen Brief an die demokratische Bürgermeisterin Lori Lightfoot versendet. In diesem offenen Brief heißt es, dass die Furcht unter den Einwohnern dramatisch zunehme, während es einst einmal Einwohner gegeben habe, die den Downtown-Bezirk Chicagos als „Kronjuwel“ der Stadt bezeichnet hätten.

Doch eine wachsende Anzahl dieser einst stolzen Einwohner trüge sich mit dem Gedanken, die Stadt für immer zu verlassen. Resultat sei, dass Geschäfte und Einkaufszentren, die Opfer von Plünderungen und Einbrüchen geworden seien, sich ebenfalls mit der Absicht trügen, ihre Filialen auf der Magnificent Mile und anderen Vierteln der Stadt aufzugeben.

Die Straßen der Stadt seien leer und verwaist, während ortsansässige Hotels zu dieser Jahreszeit normalerweise voll und ausgebucht wären. Doch anhaltende Gewalt auf den Straßen und Plünderungen von Geschäften hätten dazu geführt, dass sich niemand mehr nach Downtown-Chicago hineintraue, wie ansässige Geschäftsinhaber gegenüber der Presse beklagen.

Und aus diesem Grund werden der Magistrat der Stadt und Bürgermeisterin Lori Ligtfoot nun dazu aufgerufen, diesen Zuständen endlich ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. Die aktuellen Zustände in Chicago seien nicht mehr hinnehmbar. Eine örtliche Polizeiorganisation schrieb aus diesem Grund einen Brief sowohl an Staatsanwalt John Lausch junior, zuständig für den nördlichen Distrikt des Bundesstaats Illinois, wie auch an US-Justizminister William Barr, um Einheiten der Bundespolizei offen um Unterstützung zu ersuchen.

Wie sich zeigt, scheinen städtische Einwohner schwarzer Hautfarbe die Nase am vollsten von den aktuellen Ereignissen zu haben. Im Bezirk Englewood forderten Einwohner Mitglieder der Bewegung Black Lives Matter jüngst dazu auf, ihre Proteste nicht nur im Bezirk, sondern auch auf nationaler Ebene einzustellen.

Newsweek nahm kürzlich Bezug auf eine neue Umfrage, laut der es eine übergroße Mehrheit von 81 Prozent unter Amerikanern schwarzer Hautfarbe ablehnt, die Präsenz der Polizei auf den heimischen Straßen zu verringern. Eben jenes Ziel verfolgt jedoch die BLM-Bewegung. Dasselbe lässt sich aus Sicht von Geschäftsinhabern sagen, die sich darum sorgen, dass ihre Mitarbeiter nur noch unter größter Vorsicht nach Downtown-Chicago zu pendeln scheinen.

Im offenen Brief der Immobilienmanagementfirma Sudler an Bürgermeisterin Lori Lightfoot hieß es denn abschließend auch wie folgt:

„Mitarbeiter ortsansässiger Geschäfte pendeln mit einem Grad hoher Furcht nach Downtown und von dort wieder nach Hause. Auch ein Grund für diese Situation sind die anhaltenden Plünderungsorgien in der Stadt. Manche unter den Mitarbeitern berichten darüber, wie sie Kriminellen und Verbrechern vor ihren Beschäftigungsorten von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden.“

Das nächste große Problem rollt auf Chicago geradewegs zu, da es am morgigen Samstag zu einer Blockade und Schließung des Dan Ryan Expressway durch radikale Protestler kommen soll. Bürgermeisterin Lori Lightfood, die bislang stets Donald Trump und die herrschenden Waffengesetze für die Lage in Chicago verantwortlich gemacht hat, dürfte es hingegen immer schwerer fallen, sich in ihrem Amt zu halten, falls es am Wochenende zu Ausschreitungen, Gewalt und Plünderungen auf den Straßen Chicagos kommen sollte.

Wahrscheinlich wird dies auch der Grund dafür sein, dass Frau Lightfood den verzweifelten Versuch unternimmt, dem Rest der Welt den Eindruck zu vermitteln, in der Stadt alles im Griff zu haben, weshalb es auch keiner Unterstützung seitens der Bundesregierung in Washington, D.C. bedürfe, um mit der Situation fertig zu werden.

Dabei hatte US-Präsident Trump der Bürgermeisterin in der laufenden Woche nochmals ausdrücklich seine Unterstützung durch eine Entsendung von Einheiten der Bundespolizei nach Chicago angeboten. Doch über diesen Schatten scheint Lori Lightfoot aufgrund ideologisch gegensätzlicher Überzeugungen nicht springen zu wollen.

Und so werden die Einwohner und Geschäftsinhaber Chicagos also wohl auch weiterhin Zeuge eines Vorgangs, der zeigt, auf welche Weise Politisierungen samt einem akuten Machtmissbrauch unter „Lokalfürsten/innen“ Vorrang vor gemeinschaftlichen Lösungen und Kooperationen zur Verbesserung der Lage der Menschen vor Ort Vorfahrt eingeräumt wird.

Immerhin haben Frau Lightfood und der Magistrat Chicagos inzwischen angeordnet, den zentralen Geschäftsbezirk wie auch den Downtown-Bezirk der Stadt ab Freitagabend, 21.00 Uhr komplett abzusperren und abzuriegeln. Ob diese Entscheidung etwas mit den geplanten Protesten am Wochenende zu tun hat, steht in den Sternen.

Vielmehr konstatieren ortsansässige Medien, dass die Entscheidung aufgrund anhaltender Plünderungen und sozialer Unruhen im Downtown-Bezirk, der Magnificent Mile sowie in und um Streeterville, River North und anderen Bezirken getroffen worden zu sein scheint

Gleichzeitig hat die Stadtverwaltung einen sogenannten „Plan zum Schutz der Nachbarschaft“ ausgearbeitet, mittels dessen die Einwohner von Vierteln und Bezirken die ortsansässigen Polizeikräfte unterstützen können. Anscheinend hat Frau Lightfood mittlerweile begriffen, es sich nicht mit allen verscherzen zu können.

Ein Twitter-Video, hochgeladen am 9. August 2020, das inzwischen 2,7 Millionen Mal angeklickt wurde, zeigt, wie es gewaltbereiten Mitgliedern der linksextremistischen Antifa im selbst ernannten MAGA-Country ergeht, wo Einwohner eines städtischen Viertels, ich nehme an im Bundesstaat Colorado, die Dinge selbst in die Hand nehmen, um diese politischen Extremisten aus ihren Nachbarschaften zu vertreiben und - wenn nötig - auch zu verprügeln. Sollte es den politischen "Führungen" von Kommunen in den USA nicht schnell gelingen, das Heft der Kontrolle wieder in die Hand zu bekommen, so dürften Vorfälle wie diese im ganzen Land weiter Schlagzeilen machen.

Denn die Umsetzung dieses Plans folgt nun exakt auf eben jene in der vergangenen Woche gestellten Forderungen seitens des Chicagoer Polizeichefs David Brown, der Frau Lightfoot den Vorwurf machte, dass Plünderer die zentralen Bezirke der Stadt überhaupt nicht mehr verließen, weil der Magistrat auf eine solch fahrlässige und laxe Weise mit den beobachtbaren Entwicklungen umginge.

Die damalige Reaktion und Antwort von Frau Lightfood: „Hetzen Sie uns nicht, es handelt sich um eine ernsthafte und gefährliche Situation.“

„Was heißt das für mich konkret!?“

Es ist schön, dass Chicagos Bürgermeisterin Lightfood den Ernst der Lage zumindest schon einmal verstanden zu haben scheint. Wenn sich jetzt nach wochenlangen Gewaltexzessen, Plünderungen und einer massiven Verschärfung der Gefahrenlage auch einmal konkrete Schritte und Maßnahmen zur Eindämmung dieser Zustände eingeleitet würden, wären Polizei und Einwohner der Stadt gewiss ein großes Stück weiter.

Falls nicht, wird es in vielen Bezirken Chicagos schon bald wie in NYC, Portland oder Seattle aussehen, wenn dies aufgrund einer inkompetenten und unfähigen Magistratsführung oder aus Gründen ideologischer Verblendung nicht schon längst der Fall sein sollte.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"