Würden nicht schon die chaotischen Bilder vom Flughafen in Kabul allein für sich sprechen, die über das katastrophale Ende eines zwanzigjährigen und sinnlosen Krieges des Westens unter Führung der USA in Afghanistan Zeugnis ablegen, so wird überdies deutlich, dass die Biden-Administration rund 10.000 amerikanische Landsleute hinter den Linien des Feindes „vergessen“ zu haben scheint.

Es ist wirklich kaum zu glauben, dass Zivilisten vor einem Abzug des Militärs nicht schon zu einem viel früheren Zeitpunkt aus Afghanistan ausgeflogen worden sind, was ebenso für das gewaltige Waffenpotenzial der Amerikaner gilt, welches nun in die Hände der Taliban gefallen ist. Wie sehen die tagesaktuellen Meldungen zu diesen Entwicklungen aus? Hier eine Übersicht:

 

 

Ob modernste Waffensysteme der Amerikaner, einschließlich Panzern und Hubschraubern, nun absichtlich oder unabsichtlich in die Hände der schnell vorrückenden Taliban fallen sollten, vermag ich persönlich nicht einzuschätzen. Die Zeit wird es zeigen.

Doch dass zehntausend, andere Quellen sprechen gar von bis zu 14.000, amerikanische Zivilisten vor dem Abzug des Militärs in Afghanistan zurückgelassen wurden, empfinde ich aus persönlicher Sicht als eine gravierende Schande, welche die Biden-Administration auf sich geladen hat.

Denn diese Zivilisten müssen nach ihrer Ergreifung damit rechnen, durch die Taliban als politische Geiseln festgesetzt – oder mit dem Ziel eines Informationserwerbs – gar gefoltert zu werden. Wann hat es so etwas in der amerikanischen Historie jemals gegeben, wenn von der iranischen Revolution und der damit verbundenen US-Botschaftsbesetzung abgesehen wird?!

Wie dem auch sei, aus Sicht der Volksrepublik China, die in jenes sich nun in Afghanistan auftuende Vakuum hineinstoßen wird (ich gebe zu bedenken, dass Afghanistan laut Schätzungen über mineralische Bodenschätze in einem Umfang von bis zu drei Billionen US-Dollar (!) verfügt), scheint die Devise in Peking zu lauten, keine Krise einfach ungenutzt vorüberziehen zu lassen.

Es ist das mediale Sprachrohr der Pekinger Staatsführung, die Global Times, welche die benachbarte Inselrepublik Taiwan unter Berücksichtigung der aktuellen Vorkommnisse in Afghanistan wie folgt gewarnt hat:

  

In einem Auszug aus diesem Bericht heißt es wie folgt:

 

 

Übersetzung: „Gestern Saigon, heute Afghanistan und morgen Taiwan?“, wie es in manchen Online-Kommentaren unter Internetnutzern in der Inselrepublik Taiwan hieß, indizierend, dass die sogenannte Allianz zwischen Taiwan und den Vereinigten Staaten nichts anderes als ein leeres Versprechen sei, dass letzten Endes dazu führen werde, „allein die Menschen in Taiwan dumm aus der Wäsche schauen zu lassen“.

In einer Kolumne der taiwanesischen Nachrichtenseite udn.com hieß es hierzu, dass das unerwartete Ende in Afghanistan die Allianzpartner der Vereinigten Staaten, unter denen sich nun Sorgen breitmachen, die Sicherheit Taiwans in die Hände der Amerikaner gelegt zu haben, „geschockt“ habe. Denn die Amerikaner könnten sich (mit Blick auf Taiwan) derselben Tricks bedienen, denen diese sich auch in Kabul bedient haben.

Ich würde jedem Leser empfehlen, den weiter oben verlinkten Bericht in der Global Times in Gänze und aufmerksam durchzulesen!

Wie dem auch sei, in einem gestern durch die Global Times publizierten Bericht heißt es, dass die Volksbefreiungsarmee der Volksrepublik China (PLA) am gestrigen Dienstag ein großangelegtes Feuermanöver an zahlreichen Lokalitäten rund um die Inselrepublik Taiwan durchgeführt habe.

In diesem Zuge ist es zu einer gemeinsamen Feuerübung der chinesischen Marine und Luftwaffe gekommen, an welcher neben zahlreichen Kriegsschiffen unter anderem auch Anti-U-Boot-Flugzeuge sowie Kampfjets teilgenommen hätten.

Diese abgehaltenen Feuerübungen der PLA seien eine direkte Reaktion auf die jüngsten Akte der Zusammenarbeit und Provokationen durch die Vereinigten Staaten und der politischen Führung der Inselrepublik Taiwan, welche in der Volksrepublik China als abtrünnige Provinz vom Heimatland bezeichnet wird.

Im Bericht der Global Times wird der chinesische Oberst Shi Yi mit den Worten zitiert, dass es sich um eine militärische Übung im Südosten und Südwesten der Inselrepublik Taiwan gehandelt habe, um gemeinsam durchgeführte Militäroperationen der chinesischen Marine und Luftwaffe einem Test zu unterziehen.

Laut Shi Yi hätten die Vereinigten Staaten und die Inselrepublik Taiwan zuletzt gemeinsam Signale ausgesendet, die nicht nur die Souveränität der Volksrepublik China, sondern auch den Frieden in der Straße von Taiwan bedrohten. Darüber hinaus seien die USA und Taiwan zum größten Sicherheitsrisiko aus Sicht der gesamten Region avanciert, so Shi Yi.

Die aktuellen Entwicklungen in der Straße von Taiwan entsprechen exakt jenen am Montag getätigten Aussagen und Warnungen von Jack Posobiec, der im Programm War Room von Steve Bannon erklärt hatte, dass die Volksrepublik China sich ob des Zusammenbruchs in Afghanistan und der weltweit offensichtlich werdenden Schwäche Amerikas suhle, während „einer gebrechlichen und in Washington, D.C. installierten Marionette jedes Gespür für Realismus abhandengekommen“ sei.

In manchen amerikanischen Kreisen scheint also bereits die Besorgnis umzugehen, dass die Volksrepublik China die aktuellen Entwicklungen und das hiermit verbundene Chaos in Afghanistan durchaus für sich nutzen könnte, um die Inselrepublik Taiwan im Zuge einer möglicherweise bevorstehenden Invasion „heim ins Reich der Mitte zu holen“.

Sollte es tatsächlich zu einem solchen Ereignis, heißt, einer potenziellen Machtübernahme der Kommunistischen Partei Chinas in Taiwan kommen, so wurde gleichsam davor gewarnt, dass die amerikanische Wirtschaft in einem solchen Fall vor einem unmittelbaren Kollaps stehen würde.

Denn die gesamte US-Wirtschaft sei auf dem Fundament einer ausreichenden Verfügbarkeit von Halbleitern und Computer-Chips aufgebaut, was vor allem aus Sicht des fortschrittlichen Chip-Designs und der Halbleiterproduktion in der Inselrepublik Taiwan gelte.

Sollte die Inselrepublik Taiwan irgendwann unter die politische und wirtschaftliche Kontrolle der Volksrepublik China geraten, so sähe sich die amerikanische Wirtschaft unmittelbar durch eine Abkopplung von extrem wichtigen Chip- und Halbleiterlieferungen abgeschnitten, was die heimische Wirtschaft in die Knie zwingen würde.

In einem anderen Bericht wird heute die Frage aufgeworfen, ob die aktuelle Entwicklung in Afghanistan sich nur als erstes, kippendes Mosaik- und Dominosteinchen erweisen könnte, das die Träume zur Etablierung einer Neuen Weltordnung (NWO) der globalen Elite zunichte zu machen droht?!

Der politische Kommentator Pepe Escobar beschäftigt sich in einem Bericht in der Asia Times ebenfalls mit diesen Entwicklungen, um zu dem Fazit zu gelangen, dass nach dem Fall von Afghanistan neben der Russischen Föderation nun auch die Volksrepublik China in den Fokus der westlichen Außenpolitik, insofern sich hiervon angesichts der aktuellen Vorfälle überhaupt noch sprechen lässt, geraten werden.

Im nachfolgend verlinkten Bericht zu diesem Thema wird die Frage aufgeworfen, ob der außenpolitische Kollaps sich nur als Vorbote für jenen Kollaps, der westlichen Nationen jetzt unter Umständen auch im Innern ereilen könnte, erweisen könnte?

Sie fragen warum? Nun, jeder aufmerksame Beobachter wird zustimmen, dass sich die finanzielle Situation des gesamten Westens auf äußerst tönernen Füßen befindet, während einst Peter Scholl-Latour vehement vor den mit Amerikas außenpolitischen – und sündhaft teuren – Aktivitäten verbundenen „Overstretching“ der eigenen Kapazitäten gewarnt hatte, welche sich schließlich als Vorbote für einen in unbestimmter Zukunft liegenden Zusammenbruch an der amerikanischen Heimatfront erweisen könnte.

Wir erinnern uns, dass der einstige Militärabzug der Sowjetunion aus Afghanistan im Jahr 1989 den Zusammenbruch des damaligen Sowjet-Imperiums mit eingeleitet hatte. Auch diesem über einen Zeitraum von zehn Jahren durch die Sowjets am Hindukusch geführten Krieg war kein Erfolg, sondern eine schmachvolle militärische Niederlage beschieden.

Wie sich die Dinge doch ähneln, da es die Washingtoner Regierung – entgegen der Sowjets – aktuell nicht einmal fertigbekommt, für einen geordneten Abzug aus Afghanistan zu sorgen. Es bleibt allein die Hoffnung, dass sich die aktuellen Geschehnisse nicht als Türöffner für weitere geopolitische Verwerfungen – oder gar Kriege – erweisen werden, in denen es zu einem Showdown zwischen den USA und deren westlichen Verbündeten auf der einen Seite sowie der Russischen Föderation und der Volksrepublik China auf der anderen Seite kommen könnte.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Es empfiehlt sich, eine Twitter-Botschaft des amerikanischen Senators John Cornyn vom gestrigen Dienstag zu berücksichtigen, in welcher es wie folgt lautete:

  

Unter Bezugnahme auf diese Informationen sollen zum aktuellen Zeitpunkt 30.000 US-Soldaten in Taiwan stationiert sein. John Cornyns „Enthüllungen“ sind darauf in der Volksrepublik China auf massive Empörung und Widerstand gestoßen, nachdem Hu Xijin, Chefredakteur der Global Times, hierauf eine formale Erklärung von den Amerikanern und der politischen Führung Taiwans einforderte.

Hu erklärte wie folgt: „Falls es wahr sein sollte, dass sich zum aktuellen Zeitpunkt 30.000 US-Soldaten in Taiwan stationiert sehen, werden die chinesischen Militärkräfte sofort einen Krieg beginnen, um diese amerikanischen Streitkräfte zu eliminieren und aus Taiwan zu vertreiben.“

Hierauf meldete sich die taiwanesische Oppositionspartei Kuomintang mittels Twitter zu Wort, darauf hinweisend, dass es sich um einen Fehler von US-Senator John Cornyn handeln müsse, da die letzten in Taiwan stationierten US-Truppen am 3. Mai 1979 abgezogen worden seien.

Wirklich? Machen Sie sich bitte Ihre eigenen Gedanken über die aktuellen Entwicklungen im Süd- und Ostchinesischen Meer.

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