Kein Fettnäpfchen scheint unter großen Finanzinstituten zu tief zu sein, um nicht darin zu versinken. Warum sollte es auch anders sein? Denken wir zurück an die Tage des Ausbruchs der globalen Finanzkrise, so kristallisiert sich seitdem die Tatsache heraus, dass die Politik dazu bereit ist, jedweden begangenen Betrug dieser Marktakteure auf sich sitzen zu lassen.

Bisher musste niemand wirklich die Verantwortung übernehmen

Hier wird seit zehn Jahren ein fatales Signal an den Rest der Gesellschaft ausgesendet, das begangene Verbrechen glasklar mit zweierlei Maß misst. Ja, Banken zahlen für ihren Betrug teils Milliarden an Strafzahlungen an Staaten. Doch es sei die Frage erlaubt: Wie hoch waren im Vergleich die Beträge, die diese Banken mittels ihrer Betrügereien und Manipulationen zuvor generiert haben?

Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise lediglich das „Bauernopfer“ Bernie Madoff den Wölfen zum Fraß vorgeworfen wurde. Doch welcher Banker ist für seine begangenen Straftaten ins Gefängnis geschickt worden?

Unter den Damen und Herren braucht ganz offensichtlich niemand Verantwortung für das eigene Handeln und für die eigens getroffenen Entscheidungen zu übernehmen. Und hier liegt der Hase im Pfeffer.

Anstatt deren Wirtschaftskriminalität mit aller Härte des Gesetzes zu ahnden und endlich staatliche Strafermittlungen gegen die betroffenen Vorstände und Akteure einzuleiten, werden die Finanzbetrug begehenden Privatbanken seitens der Politik anstelle dessen auch noch mit Steuergeldern subventioniert und zugeschissen.        

Geldwäscheskandal bedrohlich für gesamten Finanzsektor Dänemarks

Wie es gestern in dänischen Medien hieß, könnte der enthüllte Geldwäscheskandal bei der Danske Bank gar derart schwerwiegend sein, dass die Finanzstabilität Dänemarks ernsthaft in Gefahr zu geraten droht. Immerhin erweist sich die Bilanz des Instituts als knapp eineinhalb Mal größer als die dänische Gesamtjahreswirtschaftsleistung.

Mitte vergangener Woche wurde offiziell Anklage gegen Dänemarks größtes Finanzinstitut erhoben. Der Hauptanklagevorwurf lautet, dass die Danske Bank mittels einer in Estland ansässigen Tochterfirma Milliarden von Euros aktiv gewaschen habe. Und diese Aktivitäten stehen in krassem Gegensatz zu den in Dänemark bestehenden Geldwäschegesetzen.

Am Freitag veröffentlichte die dänische Zentralbank einen Bericht, in dem es heißt, dass diese Aktivitäten der Danske Bank schwerwiegende Auswirkungen auf den gesamten heimischen Finanzsektor  haben könnten. Wortwörtlich heißt es, dass „die Stabilität des Finanzsektors in Dänemark in ernsthafter Gefahr ist“.

Im September gestand die Danske Bank ein, Zahlungstransaktionen in Höhe von mehr als 200 Milliarden Euro mittels ihrer estnischen Tochter abgewickelt zu haben. Die Bank gestand ein, dass viele dieser Zahlungstransaktionen „verdächtig“ seien. Diese Enthüllungen haben in der Zwischenzeit Strafermittlungsbehörden in Dänemark, Estland und den USA auf den Plan gerufen.

Erinnerungen an die ABLV werden wach…

Unter einer wachsenden Anzahl von Finanzmarktakteuren taucht erneut der Zusammenbruch des lettischen Instituts ABLV im Geiste auf, das nach der Verhängung von schwerwiegenden Sanktionen in die Insolvenz ging und abgewickelt werden musste. Sollte der Danske Bank eine ähnliche Entwicklung drohen, wird im dänischen Finanzsystem Feuer ausbrechen!

Bei der Danske Bank gibt man sich kleinlaut, darauf hinweisend, mit den Behörden in allen Punkten kooperieren zu wollen. Bislang, so ein Statement des Instituts, sei die Involvierung des US-Finanzministeriums in den Geldwäscheskandal „in einem gänzlich anderen Licht zu sehen als damals im Fall von ABLV“.

Schielen auf die Bankenunion und Schuldenvergemeinschaftung

Dies bleibt fürs Erste erst einmal abzuwarten. Laut der dänischen Zentralbank hieß es, dass es sich im Fall von schwerwiegender Geldwäsche um ein grenzübergreifendes Problem auf dem europäischen Kontinent handele. Aus diesem Grunde müsse auf Brüsseler Ebene gehandelt werden, um sich dieses Problems als Zentralinstanz anzunehmen.

In einem Nebensatz wurde zudem darauf hingewiesen, dass die Schaffung einer europäischen Bankenunion die Lösung für Probleme dieser Art mit sich bringen würde. Vordergründig wird darauf gepocht, dass mit der Bankenunion auch eine massiv verbesserte Aufsicht der Institute einhergehen werde. Im Jahr 2019 wird es über dieses Thema zu einer Abstimmung kommen.

Nennen wir das Kind einfach beim Namen. Die Bankenunion würde Probleme dieser Art vergemeinschaften und den Zugriff auf die Steuerzahlergelder in ganz Europas ermöglichen.


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