Bei der Federal Reserve lassen sich all jene, die das eigens betriebene Fiatgeld-Ponzisystem noch eine Weile aufrechtzuerhalten gedenken, inzwischen eine ganze Menge an kreativen Dingen einfallen, um die eigenen Bestrebungen mit Erfolg zu krönen.

Das System namens FedNow soll elektronische Transfers und Zahlungen unter Umgehung von Geschäftsbanken nicht nur einfacher machen, sondern Amerikas private Haushalte, falls notwendig, mit aus dem Nichts geschöpften US-Dollars auf Digitalbasis versorgen.

Anhand eines publizierten Papiers der regionalen Federal Reserve Bank of Cleveland zu dem System FedNow lassen sich diese Pläne nachvollziehen. Augenfällig wird, dass das aktuell durch kommerzielle Geschäftsbanken betriebene Abwicklungssystem als zu langsam und aus vielerlei Sicht als zu eingeschränkt erachtet wird.

Die momentanen Entwicklungen scheinen weitläufige „Anpassungen“ notwendig zu machen, so dass laut Fed Mittel und Wege gefunden werden müssten, um private Haushalte in den USA zu erreichen, die über keine kommerziellen Bankkonten verfügen. Ja, auch das gibt es in unserer modernen Zeit noch zuhauf, auch wenn es schwerfällt, es zu glauben.

Laut Schätzungen soll sich die Anzahl der amerikanischen Privathaushalte, die über keine kommerziellen Bankkonten verfügen, auf rund neun Millionen belaufen. Und da die gesamte Wirtschaft in einem immer höheren Ausmaß von Stimulierungsmaßnahmen abhängig ist, gibt es aus Sicht der Fed zurzeit keine Möglichkeit, die betroffenen Privathaushalte zu erreichen.

Die Lösung dieses Problems soll mit der Institutionalisierung eines neuen Zahlungssystems einhergehen. Fortan sollen also alle privaten Haushalte und Unternehmen in den Vereinigten Staaten ein eigenes Bankkonto bei der Federal Reserve unter Einsatz des Systems FedNow führen.

Ab diesem Zeitpunkt sähen sich die Verantwortlichen der Fed dazu in der Lage, finanzielle Transfers nicht nur direkt, sondern auch sehr spontan auf jedem bei der Fed geführten Konto vorzunehmen. Sowohl privaten Haushalten als auch ausgewählten Unternehmen würde auf diese Weise also elektronisch erzeugtes Geld auf einem Konto bei der Fed gutgeschrieben.

Selbstverständlich geht dieser Plan auch mit der Schaffung eines digitalen US-Dollars einher. Was einen digitalen US-Dollar von einer physischen US-Dollar-Bargeldnote unterscheidet, ist die Tatsache, dass ein digitaler US-Dollar seine Anonymität einbüßt. Heißt, dass jeder frisch erzeugte US-Dollar auf Digitalbasis und dessen Umlauf jederzeit rückverfolgbar sein wird.

Um diese neue Situation zu rechtfertigen, wird bei der Fed auf den Umstand verwiesen, dass zu viele Privathaushalte Banknoten und Münzen in einer Krise horteten, womit Amerikas Finanzministeriums und die Münzprägeanstalt alle Hände voll damit zu tun hätten, mehr physisches Bargeld in Form von Banknoten und Münzen zu produzieren.

Ich hatte Sie in diesem Zusammenhang über die vergangenen Wochen hinsichtlich der sich in den USA entfaltenden Münzknappheit <link beitrag post muenzknappheit-in-den-usa-forciert-bargeldlosen-zahlungsverkehr _blank>auf dem Laufenden gehalten, was den Einzelhandel vielerorts dazu bewogen hatte, die eigenen Kunden aufgrund von Wechselgeldproblemen um ausschließliche Zahlungen mittels EC- und Kreditkarten zu ersuchen.

Nun, ich möchte die USA zwar (noch) nicht mit einem Entwicklungsland vergleichen, doch bei Licht besehen handelt es sich um dieselben Probleme, denen sich Simbabwe ausgesetzt sah, nachdem es dort zu einer Re-Dollarisierung des Landes gekommen war. Anders als physisches Bargeld lassen sich digitale US-Dollars per Mausklick erzeugen und transferieren.

Im Fall von FedNow wird es sich also um nichts anderes handeln als das, was ich Ihnen über die letzten Jahre bereits an die Wand gemalt hatte. Die Fed erweist sich als jene Institution, die auf Basis der eigens betriebenen Geldpolitik eine Finanzblase nach der anderen aufpumpt, wodurch es zu immer größeren Boom-and-Bust Zyklen kommt.

Platzen diese Blasen, werden zuvor ausgearbeitete Pläne aus der Schublade hervorgeholt, mittels deren Umsetzung sich die Verantwortlichen bei der Fed noch mehr Macht aneignen. De facto regiert die Fed bereits wie ein Staat im Staate, die amerikanischen Wähler und den Kongress in Geldfragen umgehend.

Die politische Macht, Schulden aufzunehmen und Geld zu distribuieren, die laut Verfassung dem Kongress zusteht, geht mittels einer Institutionalisierung von FedNow auf die Fed über. Nochmals sei an dieser Stelle erwähnt, dass keiner der Vertreter der Fed sich jemals einem jeweils individuellen Wahlprozess hat stellen müssen.

Mittels FedNow lassen sich Billionen von frisch erzeugten US-Dollars auf Digitalbasis aus dem Nichts kreieren, die sich in der Folge an private Haushalte und Unternehmen im Land unter Ausschluss und Umgehung einer Genehmigung durch den Kongress verteilen lassen.

Interessant ist, dass der Kongress keine Handhabe hat, um die Fed in ihren Plänen zu stoppen. Das System FedNow wird also folglich dazu führen, dass der Kongress sein Monopol auf die Distribution von staatlichem Geld einbüßt. Der Kongress wird sich zwar nach wie vor dazu in der Lage sehen, sich zu verschulden und Geld auszugeben.

Doch die durch die Bevölkerung gewählten Abgeordneten werden nicht mehr länger das alleinige Monopol hierüber innehaben, so wie es ihnen die Landesverfassung zugesteht. Zum selben Zeitpunkt wird die mit einer Emission von Bargeld verbundene Anonymität verlustig gehen.

Vielleicht wirft die aktuelle Situation auch nur ein Schlaglicht auf den bereits herrschenden Grad der Verzweiflung, der unter den Repräsentanten der Federal Reserve mit dem Ziel einer „Rettung“ des Status Quo verbunden ist. Ob sich die Fed-Vertreter jemals selbst eingestehen werden, für die finanzielle Ungleichheit im Land hochgradig verantwortlich zu sein, bleibt abzuwarten.

Der Dauerzustand des „finanziellen Notstands“, in dessen Zuge die Fed vor, während und vor allem nach der globalen Finanzkrise Billionen von US-Dollars in das heimische Finanzsystem – und ins Ausland gepumpt – hat, ging mit einer ungesehenen Bereicherung des Top-Prozents – und in weiterem Sinne der oberen zehn Prozent – an der Gesellschaftsspitze einher, während neunzig Prozent der Bevölkerung sich heute finanziell schlechter gestellt sehen als je zuvor.

Hierzu haben unter anderem stagnierende Löhne und Gehälter sowie eine zunehmende Inflation, die in der offiziell ausgewiesenen Verbraucherpreisinflation in Form des CPI keinerlei Berücksichtigung findet, beigetragen. Ergo sinkt der Lebensstandard unter weiten Teilen der amerikanischen Bevölkerung nun bereits seit Jahren. Gleichzeitig hat die Kaufkraft des US-Dollars massiv an Wert eingebüßt, was sich jetzt durch den Ausbruch der Corona-Krise noch beschleunigt.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Wie zu erwarten stand, hat die Fed mittels ihrer betriebenen Geldpolitik die finanzielle Ungleichheit verursacht, um jetzt, da die Dinge und Entwicklungen auf eine mögliche Rebellion im Land hindeuten, sich selbst noch mehr Macht im Angesicht der aktuellen Krise anzueignen, indem das Monopol des Kongresses auf eine Verteilung von staatlichen Geldern eingestampft und ausgehöhlt wird. Die Verfassung wird auf diese Weise mit Füßen getreten.

Abschließend sei an dieser Stelle nochmals auf ein sehr visionäres Buch von Carl Friedrich von Weizsäcker, dem Bruder des einstigen deutschen Bundespräsidenten, verwiesen, in dem der Autor bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu der Feststellung gelangte, dass es Spekulanten und Zocker an den Börsen seien, welche unser System über die Klippe schicken würden. Dieser Tag scheint aus Perspektive der aktuellen Ereignisse immer näher zu rücken, nur verstehen möchte es kaum jemand.

Carl Friedrich von Weizsäcker erklärte, dass sein Buch, welches er als letztes großes Werk bezeichnete, mit Sicherheit von der Bevölkerung nicht verstanden würde und die Dinge somit ihren Lauf nehmen werden.

Dem ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen.

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