Auch bei der Federal Reserve scheint man sich langsam aber sicher Gedanken über den Höhenflug der Kryptowährung Bitcoin zu machen. Erst kürzlich die Schallmauer von $10.000 pro elektronischen Münzeinheit durchbrechend, hat die Bitcoin-Gesamtmarktkapitalisierung jedoch gerade einmal einen Wert von mehr als $200 Milliarden erreicht.

Nun, ich möchte diese Entwicklung keineswegs herunterspielen. Schließlich waren wir selbst zu jenen Tagen in Bitcoin investiert, als der Preis noch bei – aus heutiger Sicht – lumpigen $160 pro Einheit gelegen hatte. Damals noch von einer Graswurzelbewegung sprechen könnend, hat sich Bitcoin in den letzten 2 Jahren dazu aufgeschwungen, der Finanzwelt das Fürchten zu lehren.

In dieser Weise scheint man die Dinge auch bei der Federal Reserve wahrzunehmen. Es ist niemand anderes als der für die Finanzmarktaufsicht zuständige Fed-Vizevorsitzende Randal Quarles, der vor wenigen Tagen davor gewarnt hatte, dass Kryptowährungen wie Bitcoin eine veritable Gefahr im Hinblick auf die Stabilität an den Finanzmärkten darstellten.

Wirklich? Nun ja, an dieser Stelle möchte ich dann nochmals bei der Gesamtmarktbewertung von Bitcoin ansetzen. Wer diese nun mehr als $200 Milliarden einmal in Relation zu den Papiergeldwährungsmärkten setzt, die aktuell auf eine Gesamtmarktkapitalisierung von $200 Billionen (!) blicken, wird ob solcher Aussagen aus dem Schmunzeln wohl kaum mehr heraus kommen. Jedenfalls geht es mir so.

Laut Quarles leiteten sich die wachsenden Gefahren im Kryptowährungsbereich aus der Tatsache ab, dass digitale Währungen wie Bitcoin sich im Alltagsgebrauch immer stärker durchsetzten.

Ach ja, na und? Allein aus diesem fadenscheinigen und aus meiner Sicht an den Haaren herbei gezogenen Argument schimmert einmal mehr die Furcht vor Digitalwährungen durch, die an der Wall Street und dem Rest der Finanzwelt  schon seit einiger Zeit die Runde macht.

An Bitcoin lässt sich aus meiner Sicht zudem wunderbar beobachten, auf welche Weise die Reaktionen auf die Entwicklung im Blockchain- und Kryptowährungssektor in den letzten Jahren ausgefallen waren. Erst ignoriert, dann belächelt und nun gefürchtet. In etwa so lassen sich die Dinge aus meiner Perspektive zusammenfassen.

Sie werden mir zugestehen, dass ich nach dem Bitcoin-Preiseinbruch vor rund zwei Jahren wiederholt darauf hingewiesen hatte, in Bezug auf die damals erfolgende Bodenbildung im Bereich von $140 bis $180 pro Münzeinheit eine wunderbare Neueinstiegsgelegenheit zu erkennen, die sich insbesondere für spekulativ veranlagte Investoren auszahlen könnte.

Wer die kurze Zeit später einsetzende Aufschwungwelle seitdem bis zur Ausstiegsmarke von $4.800 pro Münzeinheit mitgemacht und diese Welle mit geritten hat, blickte innerhalb von nur eineinhalb Jahren (!) auf eine Kurssteigerung von rund 2.500%. Halleluja! Dass Bitcoin sich seitdem nochmals mehr als verdoppelt hat, kratzt mich keineswegs, denn irgendwann müssen Gewinne auch mal mitgenommen werden.  

Kommen wir zurück zu den jüngsten Aussagen von Randal Quarles. Ich würde Herrn Quarles die Empfehlung aussprechen, sich besser mit seiner eigens emittierten Papierdollarwährung zu beschäftigen, von der ich ebenso behaupten könnte, dass es sich bei dieser Fiat-Währung um ein Betrugssystem handelt.

Sonderbar ist doch in diesem Zusammenhang, dass immer mehr US-Bundesstaaten in diesen Tagen Gesetze durch ihre Lokalparlamente bringen, die Gold und Silber wieder als offizielles Zahlungsmittel anerkennen. Vielleicht sollte sich Herr Quarles darüber einmal Gedanken machen, um sich die Frage zu stellen, welche zugrundeliegenden Mechanismen hier am Werk sein könnten, nicht wahr?

Tja, nun befinden sich Bitcoin & Co. nicht unter der Kontrolle des Zentralbankenkartells, das sich nicht nur sein Monopol auf die Emission von Spielgeld – nichts anderes sind Fiat- und Papierwährungen aus meiner Sicht – zu erhalten gedenkt, sondern das im Aufkommen einer Digitalwährung, die auf Gesetzen eines freien Marktes beruht, eine grundlegende Gefahr für den zukünftigen Bestand des Finanzwesens, wie wir es heute kennen, zu erkennen vermag.

Wollen Sie mir andernfalls wirklich erklären, dass sich ein Jamie Dimon so weit aus dem Fenster lehnen würde, um Bitcoin als Betrugssystem zu brandmarken, wenn da nicht mehr dahinter stecken würde??!! Die jüngsten Kommentare zu Kryptowährungen seitens IWF-Chefin Lagarde müssen sich für Leute wie Dimon in etwa so angefühlt haben, als ob jemand einen Kübel Mist über ihnen ausgekippt hätte, nicht wahr?!    

Dabei lässt sich feststellen, dass Bitcoin & Co. auch an der Wall Street längst schon ernst genommen werden. Warum sonst hat Goldman Sachs – wie kürzlich berichtet – Pläne enthüllt, schon bald eine eigene Bitcoin-Handelssparte zu eröffnen? Ich werde Ihnen den Grund nennen, werte Leser. Ganz einfach deshalb, weil die Nachfrage der eigenen Kunden und seitens institutioneller Investoren nach Kryptowährungen immer stärker anzieht.

Dass sich in diesem Bereich zukünftig also eine Menge Geld verdienen lässt, hat zumindest Goldman Sachs schon einmal verinnerlicht und kapiert. Nicht umsonst soll es ab kommendem Sonntag erstmals zur Aufnahme des Futures-Handels an der CBOE und CME in Sachen Bitcoin kommen, womit sich die Digitalwährung ab dann also auch über Optionen handeln lässt. Heißt: Niemand muss Bitcoins mehr über eine Bitcoin-Börse erwerben.

Dies mag für all jene attraktiv erscheinen, die sich damals von diversen Hackereinbrüchen in Bitcoin-Börsen von einem Investment haben abhalten lassen. Kommen wir auf Quarles von der Fed zurück. Laut Quarles sei nicht absehbar, auf welche Weise sich die Bitcoin-Märkte in einer Krise verhalten würden. Na und?

Weiß ich denn, wie sich die Fiat-Währungsmärkte in einer solchen Krise verhalten werden, die durch die 24/7-Rotation der Notenbankdruckerpressen immens Gefahr laufen, immer stärker entwertet zu werden? Bedenken Sie, dass der US-Dollar seit 1945 auf einen Einbruch von seiner einstigen Kaufkraft in Höhe von rund 80% blickt. Weiß Quarles auch darüber etwas zu sagen?

Und weiß ich denn im Hinblick auf die Bondmärkte, an denen die Zinsen auf dem Weg nach oben sind, was passieren wird?! Fakt ist, dass niemand etwas Genaues weiß. Kommentare wie jene von Quarles dienen aus meiner Sicht einem anhaltenden Verdummungsversuch und einer Verballhornung von Investoren, Sparern und Anlegern, die bereits seit Jahren durchschauen, welches Spielchen Noten- und Zentralbanken betreiben, um ihre Fiat-Währungsmärkte zu „retten“.

Solange es gut geht, kann man dieses Spielchen getrost mitspielen, doch sich stets darüber gewahr sein, dass das Ende dieses Experiments eine gewaltige Finanzmarktkrise auslösen wird. Zu diesem Zeitpunkt sollte man besser in Deckung gehen und den Kopf einziehen, um von der Seitenlinie aus zu beobachten, was daraufhin geschehen wird.   

Quarles dürfte unter Bezugnahme auf seine Aussagen vielmehr der Tatsache ins Auge geblickt haben, dass Digitalwährungen wie Bitcoin dezentralisiert betrieben werden und als modernes Zahlungssystem keinen Intermediär wie eine Zentralbank oder eine kommerzielle Geschäftsbank mehr benötigen.

Wir leben nicht mehr in Zeiten der 1980iger Jahre, in denen Medien, Notenbanken und sonstige Kartelle unsere Welt nach Belieben lenken und leiten konnten. Heutzutage informieren sich die Menschen über andere Kanäle, tauschen sich untereinander über das Internet direkt miteinander aus und stoßen dabei Projekte wie Bitcoin und Co. an, welche aus einer reinen Graswurzelbewegung entstanden sind.  

Es braucht dazu keine Regierungen und Notenbanken mehr. Wir als Bürger zeigen und beweisen gerade, dass wir unsere Belange auch selbst in die Hand nehmen können. Und viele von uns wollen das auch. Wir wollen Selbstverantwortung übernehmen, und uns nicht Tag ein Tag aus von irgendwelchen Politclowns sagen lassen, was wir in dieser Welt zu tun und zu lassen haben, nicht wahr?

The old days are gone forever, und Personen wie Quarles oder Dimon spricht die nackte Furcht aus den Gesichtern, weil für sie die über Jahrzehnte ausgeübte Kontrolle über uns Menschen und Gesellschaften in Bälde auf dem Spiel stehen und verloren gehen könnte.

Ich danke Ihnen fürs Lesen und Zuhören! 

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