Auch bei der Federal Reserve scheint man sich langsam aber sicher Gedanken über den Höhenflug der Kryptowährung Bitcoin zu machen. Erst kürzlich die Schallmauer von $10.000 pro elektronischen Münzeinheit durchbrechend, hat die Bitcoin-Gesamtmarktkapitalisierung jedoch gerade einmal einen Wert von mehr als $200 Milliarden erreicht.
Nun, ich möchte diese Entwicklung keineswegs herunterspielen. Schließlich waren wir selbst zu jenen Tagen in Bitcoin investiert, als der Preis noch bei – aus heutiger Sicht – lumpigen $160 pro Einheit gelegen hatte. Damals noch von einer Graswurzelbewegung sprechen könnend, hat sich Bitcoin in den letzten 2 Jahren dazu aufgeschwungen, der Finanzwelt das Fürchten zu lehren.
In dieser Weise scheint man die Dinge auch bei der Federal Reserve wahrzunehmen. Es ist niemand anderes als der für die Finanzmarktaufsicht zuständige Fed-Vizevorsitzende Randal Quarles, der vor wenigen Tagen davor gewarnt hatte, dass Kryptowährungen wie Bitcoin eine veritable Gefahr im Hinblick auf die Stabilität an den Finanzmärkten darstellten.
Wirklich? Nun ja, an dieser Stelle möchte ich dann nochmals bei der Gesamtmarktbewertung von Bitcoin ansetzen. Wer diese nun mehr als $200 Milliarden einmal in Relation zu den Papiergeldwährungsmärkten setzt, die aktuell auf eine Gesamtmarktkapitalisierung von $200 Billionen (!) blicken, wird ob solcher Aussagen aus dem Schmunzeln wohl kaum mehr heraus kommen. Jedenfalls geht es mir so.
Laut Quarles leiteten sich die wachsenden Gefahren im Kryptowährungsbereich aus der Tatsache ab, dass digitale Währungen wie Bitcoin sich im Alltagsgebrauch immer stärker durchsetzten.
Ach ja, na und? Allein aus diesem fadenscheinigen und aus meiner Sicht an den Haaren herbei gezogenen Argument schimmert einmal mehr die Furcht vor Digitalwährungen durch, die an der Wall Street und dem Rest der Finanzwelt schon seit einiger Zeit die Runde macht.
An Bitcoin lässt sich aus meiner Sicht zudem wunderbar beobachten, auf welche Weise die Reaktionen auf die Entwicklung im Blockchain- und Kryptowährungssektor in den letzten Jahren ausgefallen waren. Erst ignoriert, dann belächelt und nun gefürchtet. In etwa so lassen sich die Dinge aus meiner Perspektive zusammenfassen.
Sie werden mir zugestehen, dass ich nach dem Bitcoin-Preiseinbruch vor rund zwei Jahren wiederholt darauf hingewiesen hatte, in Bezug auf die damals erfolgende Bodenbildung im Bereich von $140 bis $180 pro Münzeinheit eine wunderbare Neueinstiegsgelegenheit zu erkennen, die sich insbesondere für spekulativ veranlagte Investoren auszahlen könnte.
Wer die kurze Zeit später einsetzende Aufschwungwelle seitdem bis zur Ausstiegsmarke von $4.800 pro Münzeinheit mitgemacht und diese Welle mit geritten hat, blickte innerhalb von nur eineinhalb Jahren (!) auf eine Kurssteigerung von rund 2.500%. Halleluja! Dass Bitcoin sich seitdem nochmals mehr als verdoppelt hat, kratzt mich keineswegs, denn irgendwann müssen Gewinne auch mal mitgenommen werden.
Kommen wir zurück zu den jüngsten Aussagen von Randal Quarles. Ich würde Herrn Quarles die Empfehlung aussprechen, sich besser mit seiner eigens emittierten Papierdollarwährung zu beschäftigen, von der ich ebenso behaupten könnte, dass es sich bei dieser Fiat-Währung um ein Betrugssystem handelt.
Sonderbar ist doch in diesem Zusammenhang, dass immer mehr US-Bundesstaaten in diesen Tagen Gesetze durch ihre Lokalparlamente bringen, die Gold und Silber wieder als offizielles Zahlungsmittel anerkennen. Vielleicht sollte sich Herr Quarles darüber einmal Gedanken machen, um sich die Frage zu stellen, welche zugrundeliegenden Mechanismen hier am Werk sein könnten, nicht wahr?
Tja, nun befinden sich Bitcoin & Co. nicht unter der Kontrolle des Zentralbankenkartells, das sich nicht nur sein Monopol auf die Emission von Spielgeld – nichts anderes sind Fiat- und Papierwährungen aus meiner Sicht – zu erhalten gedenkt, sondern das im Aufkommen einer Digitalwährung, die auf Gesetzen eines freien Marktes beruht, eine grundlegende Gefahr für den zukünftigen Bestand des Finanzwesens, wie wir es heute kennen, zu erkennen vermag.
Wollen Sie mir andernfalls wirklich erklären, dass sich ein Jamie Dimon so weit aus dem Fenster lehnen würde, um Bitcoin als Betrugssystem zu brandmarken, wenn da nicht mehr dahinter stecken würde??!! Die jüngsten Kommentare zu Kryptowährungen seitens IWF-Chefin Lagarde müssen sich für Leute wie Dimon in etwa so angefühlt haben, als ob jemand einen Kübel Mist über ihnen ausgekippt hätte, nicht wahr?!
Dabei lässt sich feststellen, dass Bitcoin & Co. auch an der Wall Street längst schon ernst genommen werden. Warum sonst hat Goldman Sachs – wie kürzlich berichtet – Pläne enthüllt, schon bald eine eigene Bitcoin-Handelssparte zu eröffnen? Ich werde Ihnen den Grund nennen, werte Leser. Ganz einfach deshalb, weil die Nachfrage der eigenen Kunden und seitens institutioneller Investoren nach Kryptowährungen immer stärker anzieht.
Dass sich in diesem Bereich zukünftig also eine Menge Geld verdienen lässt, hat zumindest Goldman Sachs schon einmal verinnerlicht und kapiert. Nicht umsonst soll es ab kommendem Sonntag erstmals zur Aufnahme des Futures-Handels an der CBOE und CME in Sachen Bitcoin kommen, womit sich die Digitalwährung ab dann also auch über Optionen handeln lässt. Heißt: Niemand muss Bitcoins mehr über eine Bitcoin-Börse erwerben.
Dies mag für all jene attraktiv erscheinen, die sich damals von diversen Hackereinbrüchen in Bitcoin-Börsen von einem Investment haben abhalten lassen. Kommen wir auf Quarles von der Fed zurück. Laut Quarles sei nicht absehbar, auf welche Weise sich die Bitcoin-Märkte in einer Krise verhalten würden. Na und?
Weiß ich denn, wie sich die Fiat-Währungsmärkte in einer solchen Krise verhalten werden, die durch die 24/7-Rotation der Notenbankdruckerpressen immens Gefahr laufen, immer stärker entwertet zu werden? Bedenken Sie, dass der US-Dollar seit 1945 auf einen Einbruch von seiner einstigen Kaufkraft in Höhe von rund 80% blickt. Weiß Quarles auch darüber etwas zu sagen?
Und weiß ich denn im Hinblick auf die Bondmärkte, an denen die Zinsen auf dem Weg nach oben sind, was passieren wird?! Fakt ist, dass niemand etwas Genaues weiß. Kommentare wie jene von Quarles dienen aus meiner Sicht einem anhaltenden Verdummungsversuch und einer Verballhornung von Investoren, Sparern und Anlegern, die bereits seit Jahren durchschauen, welches Spielchen Noten- und Zentralbanken betreiben, um ihre Fiat-Währungsmärkte zu „retten“.
Solange es gut geht, kann man dieses Spielchen getrost mitspielen, doch sich stets darüber gewahr sein, dass das Ende dieses Experiments eine gewaltige Finanzmarktkrise auslösen wird. Zu diesem Zeitpunkt sollte man besser in Deckung gehen und den Kopf einziehen, um von der Seitenlinie aus zu beobachten, was daraufhin geschehen wird.
Quarles dürfte unter Bezugnahme auf seine Aussagen vielmehr der Tatsache ins Auge geblickt haben, dass Digitalwährungen wie Bitcoin dezentralisiert betrieben werden und als modernes Zahlungssystem keinen Intermediär wie eine Zentralbank oder eine kommerzielle Geschäftsbank mehr benötigen.
Wir leben nicht mehr in Zeiten der 1980iger Jahre, in denen Medien, Notenbanken und sonstige Kartelle unsere Welt nach Belieben lenken und leiten konnten. Heutzutage informieren sich die Menschen über andere Kanäle, tauschen sich untereinander über das Internet direkt miteinander aus und stoßen dabei Projekte wie Bitcoin und Co. an, welche aus einer reinen Graswurzelbewegung entstanden sind.
Es braucht dazu keine Regierungen und Notenbanken mehr. Wir als Bürger zeigen und beweisen gerade, dass wir unsere Belange auch selbst in die Hand nehmen können. Und viele von uns wollen das auch. Wir wollen Selbstverantwortung übernehmen, und uns nicht Tag ein Tag aus von irgendwelchen Politclowns sagen lassen, was wir in dieser Welt zu tun und zu lassen haben, nicht wahr?
The old days are gone forever, und Personen wie Quarles oder Dimon spricht die nackte Furcht aus den Gesichtern, weil für sie die über Jahrzehnte ausgeübte Kontrolle über uns Menschen und Gesellschaften in Bälde auf dem Spiel stehen und verloren gehen könnte.
Ich danke Ihnen fürs Lesen und Zuhören!
Kommentare
Herzlichen Dank und schöne Grüße an die ehrenwerten Herren Dirk Müller und Max Otte!
Gerüchterweise soll es Ende Jahr eine neue US-Währung geben.
Bin da sehr skeptisch, aber die Angst der alten, satanischen Elite ist nicht übersehbar.
Sicherlich werden wir - wie in den Anfängen des Internets - einige Tiefpunkte damit erleben. Betrugsfälle, Pleiten, Fehleinschätzungen, Regulierungsansätze, Gesetze und alle anderen Begleiterscheinungen die es auch auf dem FIAT Money Markt gibt. Aber der Geist ist aus der Flasche. Und lässt sich nicht wieder hineinpressen. Es werden nicht nur Banken in Schwierigkeit geraten. Es werden vor allem auch Regierungen in Schwierigkeiten geraten wenn sie begründen müssen, warum sie die Blockchain Technologie z.B. nicht bei Wahlen einsetzen um Wahlbetrug unmöglich zu machen (eine weitere interessante Anwendung von Blockchain).
Ich empfehle jedem Interessierten - und vor allem jedem Skeptiker ein paar Vorträge von Andreas Antonopoulos auf youtube anzuschauen. Er beschreibt die ganze Entwicklung aus meiner Sicht am eindrücklichsten ohne zu sehr in die technische Tiefe zu gehen (die natürlich ebenfalls sehr interessant ist).
Es gibt noch einiges zu tun, aber ich baue auf die Intelligenz und die Kreativität der hellen Köpfe unter uns. Es wird spannend.
Ich finde Ihren Artikel hoch interessant,aber lässt er nicht einige Fragen offen?
Was passiert z.B. wenn Notenbanken den Bitcoin durch eigene staatliche Kryptowährungen ersetzen und dadurch der Elite die Kontrolle Zuspielen.
Wie löst man das Energieproblem bei der Erzeugung und Verwendung?
Wer bei der Erzeugung eines Bitcoin mehr Energie verbraucht als eine Kleinstadt im Monat geht m.E. auf einem schmalen Pfad.
Von der Begrenztheit der Coinsgar nicht zu reden,denn wer gibt den Bitcoin schon aus ,wenn er morgen viel mehr dafür bekommt?
Die Keiterien für Geld werden keinesfalls erfüllt.
Wenn jetzt schon Menschen ihr physisches Gold verkaufen,um Bitcoins zu erwerben erinnert mich das sehr an die dort.com Blase.
aus meiner Sicht ein sehr guter Beitrag. Auf diesem Weg möchte ich mich bei Ihnen für Ihre sehr lesenswerten Beiträge, welche ich seit einigen Jahren regelmäßig verfolge, vielmals bedanken.
Der normale Durchschnittsmensch findet sich in Ihrer propagierten Chaoswelt nicht zurecht !
Gruß und viel Spaß beim Platzen des Bitcoinirrsinns !
Die Kontrolle kann denen nicht nur verloren gehen, sie wird es!!!
Da gibt's nix mehr dran zu rütteln. Die Dezentralisierung / Demokratisierung kann nicht aufgehalten werden.
Wir werden enkeltaugliche Zeiten erleben :-) und können endlich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken!!!
Danke und schöne Grüße an die ehrenwerten Herren Dirk Müller, Max Otte und Hans Werner Sinn!
"Die klugen Banker werden (gute) Produkte auf Basis von Kryptowährungen auf den Markt bringen und damit an der Entwicklung und grundlegenden Veränderung teilhaben."
Sehr gut, dass sie A. Antonopoulos erwähnt haben. Der sagt dazu ja folgendes:
https://youtu.be/PGTSTlaVn64?t=2519
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@FWeiler
"Wie löst man das Energieproblem bei der Erzeugung und Verwendung?"
Bitcoin ist das 1. Protokoll seiner Art. Es gibt bereits jetzt schon zahlreiche bessere Lösungen auf dem Kryptomarkt, die ohne Energieverschwendung auskommen, besser skalieren und mit weniger bzw. ohne ausbeuterischen Anreize (Mining) auskommen.
"Von der Begrenztheit der Coinsgar nicht zu reden,denn wer gibt den Bitcoin schon aus ,wenn er morgen viel mehr dafür bekommt?"
Aktuell bereits zig Millionen von Menschen, die kein Zugang zu Banken haben oder Einwohner z.B. von Venezuela und Simbabwe, deren Währung aktuell (hyper)inflationieren.
"Die Keiterien für Geld werden keinesfalls erfüllt."
Geld ist ein allgemein anerkanntes Tausch- und Zahlungsmittel, auf das sich eine Gesellschaft verständigt hat. Die Kriterien sind demnach erfüllt.
"...erinnert mich das sehr an die dort.com Blase."
Zu Zeiten des neuen Marktes hat jeder blind investiert, d.h., dass kaum Investoren wirklich wussten, wie sich die Unternehmen fundamental entwickelten. Es wurden Versprechungen und Luftschlösser gekauft. Die Protokolle der Kryptos sind gänzlich transparent. Heißt, der Stand der Technologie ist bekannt. Das ist ein fundamentaler Unterschied zum Neuen Markt.
Dies sind doch alles Indizien, wo die Reise hingeht. Ja, Krypotwährungen werden das neue Geld der Zukunft. Bargeld ade. Aber zu meinen, es hier um ein dezentrales, anonymes und zugleich transparentes System handelt, widerspricht sich doch selbst!
Die "neuen" Technologien, so revolutionär sie auch sein mögen, werden bei weitem nicht das Potenzial ausschöpfen, der Menschheit zu dienen, sondern elitäre Kreise, werden es im Eigeninteresse zu beeinflussen wissen, um Ihre Interessen durchzusetzten. Ob Netzneutralität, Netz-DG, zunehmender Sicherheitswahn oder Kryptos. Man gibt dem Mensch das Gefühl, selbstverantwortlich zu sein und schafft es gleichzeitig ihm diese zu entziehen! Die derzeitige Digitalisierung stellt meines Erachtens nach eine zunehmen De-Humanisierung da!
So mit kann ich ihrem Artikel nur bedingt beipflichten.
Der Bitcoin wird steigen und steigen und steigen? Klar, es wird auch heftige Rücksetzer geben, wenn die Institutionellen erst mal drin sind, dann wird auch der Bitcoin manipuliert werden wie seit Jahrzehnten das Gold. Sie schreiben, dass US-Bundesstaaten das Gold wieder als legales Zahlungsmittel einführen, was die Nachfrage nach Gold steigern sollte. Aber nichts dergleichen, der Goldpreis fällt derzeit. Ich bezweifle stark, dass Kunden bereit sind Gold in Bitcoins zu tauschen. Kennen Sie die Geschichte von der Goldenen Gans?
Herr Baudzus, angeblich haben Sie bisher mit Bitcoins einen soliden Gewinn gemacht und ich frage Sie: Warum verkaufen Sie nicht? Ist es Gier oder warten Sie solange bis Ihnen die Dinger keiner mehr abkauft, zumindest kein privater Investor. Zum derzeitigen Preis könnte ich mir gerade mal 5 Stück von meinem flüssigen Papiergeld leisten. Die olympische Idee greift bei mir nicht: »Dabei sein ist alles.«
Ihre bisherigen Beiträge haben mich mehr begeistert!
Gruß, ironalex
P.S.: Solange die Musik spielt will man dabei sein. Auf der Titanic lautete der letzte Titel: »Näher mein Gott zu Dir.«
Ich empfehle Ihnen ein wachsendes Vertrauen in die Entwicklungsfaehigkeit der Menschheit...klar gibt es viele Schafe, es gibt aber mittlerweile auch immer mehr bestens informierte Schaefer...,-) Bitte diesen Aspekt nicht unter den Tisch fallen lassen...
Ja, ich hatte berichtet, dass sich die IRS mittlerweile mittels Tracking-Software Zugriff auf Blockchain-Transaktionen verschaffen kann. Zu diesem Thema wird es in der naechsten Woche uebrigens einen Folgebericht von mir geben.
Doch hier die einfache Loesung: Wie im Fall von Aktien & Co. melden Sie als Amerikaner der US-Finanzbehoerde etwaige Spekulationsgewinne und versteuern diese am Jahresende. Dies gilt auch fuer alle anderen Staatsbuerger. Was haben Sie dann zu befuerchten?
Darf ich Sie abschliessend fragen, an welcher Stelle meines Berichtes geschrieben steht, dass der Bitcoin-Handel anonym ist? Also ich habe das laut Ihrer Worte ganz gewiss nirgendwo gesagt.
Dass es sich um ein dezentrales System handelt ist hingegen eine Tatsache. Ich bitte darum, genauer zu lesen, und mich in der Zukunft nicht falsch zu zitieren. Besten Dank hierfuer vorab und nichts fur ungut ;-)
Vielen Dank für Ihren Kommentar, doch bitte mir nichts unterstellen, was aus meinem Bericht glasklar hervorgeht! Bin ich bei Bitcoin noch dabei? Lesen Sie bitte genauer und Sie haetten sich rund zwei Drittel Ihres Postings sparen koennen...:-) Nichts für ungut und beste Grüße!
So viel es sich auch anhoeren mag, so stellt selbst die Energiefrage in Sachen Bitcoin momentan ueberhaupt kein Problem dar. Rund 60% der benoetigten Energie fuer das Mining entfallen zurzeit auf mongolische Kohlekraftwerke, die ueber enorme Kapazitaetsueberhaenge verfuegen. Ob dies von einem Moral- und Umweltstandpunkt aus betrachtet integer ist, sollen Andere und die Umweltlobbies beantworten.
Wie sagte George Soros einmal so treffend? "Fragen Sie mich bitte nicht nach der Moral, denn der Markt ist amoralisch." Beste Grüße!
Taxifahrer, Friseur und Haushälterin reden vom BitCoin und handeln diesen auch noch. Das ist exakt gleich wie zur Dotcom-Blase. Die ganze Argumentationskette bei Befürwortern und Gegnern ist genau die gleiche.
Wenn die Blase geplatzt ist, gibt es eine Konsoliduerungsphase, das SmartMoney kauft sich günstig ein, übernimmt Firmen etc. (wer erinnert sich noch, als YouTube belächelt wurde und ohne den nervigen Werbeeinblendungen lief, oder im Internet noch frei die Meinung ohne Zensur geäussert werden konnte?)
Die Technologie bleibt, wechselt vom Erfinder zum Investor und die Freiheit wurde bis dato immer Beschnitten.
Diesen jedoch finde ich schon sehr reißerisch und auch oberflächlich.
Eine Kausalität zwischen der Kritik am bestehenden Geldsystem und die Entdeckung des Heiligen Grals in den Kryptowährungen ist schlicht nicht vorhanden.
Das eine geht nicht automatisch mit dem anderen einher.
Was die Kritik am bestehenden Geldsystem angeht sind wir denke ich zu 100% einer Meinung, auch das Wissen um das Ende dieses "Betrugssystems". Das ist das Eine.
Jetzt gibt es zwei anschließende Überlegungen:
1. idealistisch eine bessere Variante erdenken
2. realistisch abwägen ob z.B. a) der Bitcoin eine bessere Variante darstellt (tut er nämlich nicht) und
b) es wahrscheinlich ist, das die Eliten der vergangenen Jahrhunderte sich einfach mal so damit
begnügen ihre Macht abzugeben (es gibt wohl nichts Unwahrscheinlicheres).
Erläuterungen zunächst mal zu b)
Das kann auf mehrere Art und Weisen geschehen, Zentralbanken könnten eigene Kryptowährungen herausbringen. Die bestehende Kryptospielwiese könnte von großen Playern einfach verboten werden -
also der Besitz und der Handel mit ihnen. Hier wird der Gesetzgeber m.M.n. gehörig unterschätzt. Und das die Finanzeliten in der Lage sind Gesetze zu diktieren ist nun wirklich schon oft genug bewiesen worden. Die Anonymität könnte durch entsprechende Vorschriften aufgehoben werden - so wie derzeit wohl in den USA schon in der Pipeline.
Warum nämlich gerade ein Verbot von "privaten" Kryptowährungen unmöglich sein soll, wie so oft behauptet wird - erschließt sich einem bei genauer Überlegung nicht wirklich. Zumal es allgemein immer (nicht von Ihnen) als Argument gegen den Goldbesitz vorgetragen wird - weil es das in der Vergangenheit schon mal gegeben hat (wobei selbst diese Storys meist falsch berichtet werden). Bei Kryptowährungen gibt es logischerweise noch keine solche Referenzerlebnisse.
Entscheidender Unterschied hierbei für mich: Bei Gold gibt es offensichtliche unterschiedliche Interessen zwischen den alten westlichen Staaten und den künftig dominierenden Mächten aus Asien.
Umgekehrt haben beide Seiten kein Interesse die Kontrolle über die Währungen abzugeben, weder die Amerikaner z.B. noch die Chinesen. Bei Gold ist das anders.
Ich wiederhole, es geht dabei um Überlegungen und Wahrscheinlichkeiten. Eine Glaskugel habe auch ich nicht, im Gegensatz offenbar zu vielen Bitcoin-Fans (zu denen ich Sie übrigens hier nicht zähle Herr Baudzus).
Was das Idealistische angeht:
Der technologische Fortschritt um Zahlungen abzuwickeln ist das eine, das ist auch super. Ist aber für das eigentliche Funktionieren einer Währung mehr als zweitrangig.
Entscheidend ist zum Einen die volkswirtschaftliche Komponente, womit sich viele Bitcoin-Fans wohl auch noch nie befasst haben. Eine fixe Geldmenge - also eine deflationäre Währung - wäre eine wirtschaftliche Katastrophe und würde niemals funktionieren.
Wobei diese Idee erster Stunde sozusagen durch die Schaffung hunderter solcher Kryptos schon fast wieder passee ist. Die Geldmenge muss mit der Wirtschaft wachsen können.
Deshalb waren in der Historie die durch Edelmetalle gedeckten Währungen bisher immer die besten, auch wenn selbst diese natürlich nicht perfekt sind -aber sie waren nicht deflationär, und konnten nicht brutal inflationieren so wie unser Betrugsgeld heute, sie waren mehr oder weniger total stabil und konnten mit der Wirtschaft wachsen. Deshalb haben die Mächtigen immer irgendwann mit dem Verwässern angefangen und am Ende wurden diese Standards abgeschafft. Das herausragende Argument für mich ist dabei aber schlichtweg die Frage von Krieg und Frieden - mit einer Kette wie dem Goldstandard (als Beispiel) kann es keine ausgewachsenen Kriege geben, da unfinanzierbar.
Wenn ich Katastrophen wie im letzten Jahrhundert verhindern will brauche ich also nicht (nur) die EU (bei allem Respekt) sondern solche finanziellen Vehicel.
Das perfekte Geldsystem gibt es m.M.n. aber nicht, man kann es versuchen zu verbessern, aber ein fehlerfreies System wird es nie geben.
Auch ganz wichtig: Kritik an der Geldkontrolle durch eine private Notenbank wie die FED ist berechtigt - die Antwort darauf ist aber nicht automatisch das Gegenteil, nämlich dezentrale Währungen die letztlich nur durch den Markt geschaffen und gemanaget werden.
Früher oder später müsste es wieder zentrale Kontrollinstanzen geben (idealerweise voll demokratisch legitimiert und kontrolliert sowie transparent), welche imstande sind bei ganz allgemeinem Marktversagen einzugreifen. Wenn ein Markt nämlich verrückt spielt und in die falsche Richtung läuft und sich Panik breit macht - so etwas kann wirtschaftliche und gesellschaftliche Krisen hervorrufen genau wie das jetzige Betrugssystem auch.
bzgl neuer Mark: Thats it. Wer in Kryptowährungen geht ist meist darauf vorbereitet, dass es auch ein Totalverlust sein kann. Das ist schon ein Unterschied. Die Marktkapitalisierung ist zwar massiv gestiegen, aber immer noch ziemlich tief verhältnismässig.
Danke noch nachträglich für den Tipp, IOTA zu kaufen. Habs leider damals nicht gemacht, aber hätte ganz gut funktioniert..
Bitte, gerne. Es ist nicht zu spät für den Einstieg in IOTA.
Limo erklärt in seinem IOTA-Sonntagsplausch weshalb:
https://youtu.be/jCSPfOmdBMw?t=2417
> "...Zentralbanken könnten eigene Kryptowährungen herausbringen."
> "Warum nämlich gerade ein Verbot von "privaten" Kryptowährungen unmöglich sein soll, wie so oft behauptet wird - erschließt sich einem bei genauer Überlegung nicht wirklich."
@Nitetwix
> "...eine Konsoliduerungsphase, das SmartMoney kauft sich günstig ein, übernimmt Firmen etc....."
Nochmals zum dezentralen Prinzip, was das Neuartige in der Geschichte ist:
Die Blockchain-Technologie ist es nicht. Blockchain ist nämlich nicht gleich Blockchain: Es gibt welche mit und ohne Erlaubnis (permission), sowie öffentliche (public) und private. Ebenso gibt es bereits Alternativen zur Blockchain, die deren Probleme (Skalierung, Gebühren, unnötige Ressourcenverschwendung) bereits gelösten haben. Hashgraph oder Tangle (bzw. DAG) seien hier genannt.
Alle samt laufen unter dem Begriff DLT (Distributed Ledger Technologie).
Ich wiederhole mich, Blockchain ist nicht das, was das Phänomen hinter dem Bitcoin ausmacht, sonder es ist die public permissionless DLT, die das (R)Evolutionäre ist.
Die public permissionless DLT, also NUR die freien, öffentlichen Blockchains (Tangles,...) wie es der Bitoin ist sowie dessen Stellvertreter, unter denen sich auch die wirklich anonymen Zahlungssysteme (Monero, Z-Cash, bald auch Ethereum und IOTA) wiederfinden, haben zwei BESONDERE EIGENSCHAFTEN:
a) public = öffentlich
Sie können durch nichts und niemanden verboten werden (ausgenommen, der Internet-Abschaltung) !!!!!!!!!!!!! Sie sind für niemanden "greifbar", weil hinter ihnen kein Unternehmen steckt. Sie sind dezentral, wie das Internet selbst, das auch nicht verboten werden kann.
b) permissionless = ohne Erlaubnis
Jeder der möchte darf uneingeschränkt daran teilnehmen.
Nur diese Art von Zahlungssystemen haben die Eigenschaften, die auch Bargeld hat, nämlich:
a) Die Möglichkeit, Werte auf dezentralem Weg global zu transferieren, ohne dabei irgendjemandem vertrauen zu müssen.
b) Die Möglichkeit, mittels einer Software eigenständig autorisierend Transaktionen zu verifizieren (also zu handeln), ohne sich bei einer Behörde autorisieren zu müssen.
Das führt unweigerlich dazu, dass diese Zahlungssysteme in Zukunft auch genutzt werden, weil...:
> es sie gibt,
> sie nichts kosten,
> jeder weltweit (!) daran teilnehmen darf, auch diejenigen, die kein Zugang zu Banken oder Edelmetallen haben (ca. 2,5 Mrd. Menschen),
> sie ein Ersatz für ein Bargeld sind, welches sukzessive bedeutungsloser (gemacht) wird,
> die zunehmende (Person-zu-Person) Dienstleistungsgesellschaft aber „ein Bargeld“ benötigt
> die Gesellschaft (noch) weiter verarmt und damit hervorragend am Staat vorbei gewirtschaftet werden kann,
> die Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit fortlaufend steigen,
> nachkommenden „digital Natives“ alles andere zu kompliziert sein wird,
> sich die Volatilität mit wachsender Kapitalisierung abschwächt
> und weil sie durch niemanden unterbunden werden können.
UND nochmals der letzte und wichtigste Punk:
Es kann keiner verhindern, dass ich einem anderen eine E-Mail zu schreibe oder ein Zettel gebe. Genauso wenig kann keiner verhindern, dass irgendwer freie Kryptos als Zahlungsmittel benutzt.
"Früher oder später müsste es wieder zentrale Kontrollinstanzen geben (idealerweise voll demokratisch legitimiert und kontrolliert sowie transparent)"
Und genau das sind viele Kryptowährungen auch. Es gibt sogar welche mit hinterlegter demokratischer Governance-Struktur. Mittels Abstimmung wird die Weiterentwicklung bestimmt. Der Bitcoin ist allerdings ein schlechtes Beispiel. Decred und NEM sind fortschrittlichere Beispiele.
warten wir nur mal, bis es ein dezentrales Internet gibt. Dann geht die Party der Coins erst richtig los...