Bei Fitch Ratings regt sich nun jedoch etwas. Am heutigen Tage erging die Warnung, das AAA-Rating der Vereinigten Staaten bis Ende des laufenden Jahres herabzustufen. Grund hierfür sind jedoch nicht etwa kletternde Zinsen, welche den Zinsdienst der US-Regierung auf die mehr als $22 Billionen an ausstehenden Staatsschulden empfindlich zu steigern drohen.

Beim Budgetbüro des Kongresses (CBO) wird laut neuesten Prognosen damit gerechnet, dass sich der Zinsdienst der US-Regierung bis zum Jahr 2035 auf bis zu vier Prozent in Relation zur Jahreswirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten belaufen wird.

 Bildrechte: Die Grafik ist einer öffentlich zugänglichen Präsentation von DoubleLine Capital entnommen.

    

Und wie werden sich die Dinge gestalten, wenn die Vereinigten Staaten in eine längerfristige Rezession abdriften sollten? Immerhin ließe sich in diesem Fall damit rechnen, dass sich die Arbeitslosenzahlen in den USA in hoher Geschwindigkeit erhöhen werden. Gleichzeitig würden die staatlichen Steuereinnahmen in den Keller rauschen.

Bei Fitch Ratings sorgt man sich hingegen über den anhaltenden Shutdown der Regierung in Washington, der erneut zu einem baldigen Erreichen der Schuldenobergrenze führen könnte.

Sollte es im aktuellen Umfeld dann nicht zu einem Deal zwischen dem Weißen Haus und den Demokraten über die Verabschiedung eines neuen Regierungshaushalts kommen, ließe sich das aktuelle Länderrating der USA nicht mehr halten, so Fitch.

Und dies könnte schon im 1. Quartal dieses Jahres der Fall sein. Denn falls der Shutdown der Washingtoner Regierung über die ungeklärte Frage einer Finanzierung von „Donald Trumps Mexiko-Mauer“ bis zum 1. März anhalten sollte, würde das immer wiederkehrende Problem um Amerikas Schuldenobergrenze nur wenige Monate später einmal mehr für Schlagzeilen in den Medien sorgen.

Im Fall einer sich weiter verhärtenden Frontlage zwischen dem Weißen Haus und denen das Repräsentantenhaus beherrschenden Demokraten zeichne sich die politische Unfähigkeit im Hinblick auf die Verabschiedung eines neuen Haushaltsbudgets bereits am Horizont ab, so Fitch Ratings.

Bei Fitch Ratings beginne man sich intern die Frage zu stellen, ob all diese Entwicklungen noch immer mit einem AAA-Länderrating vereinbar seien. Na, immerhin, wird langsam aber sicher zumindest einmal darüber nachgedacht. Besser spät als nie, wie mein Lebensmotto lautet.

Am heutigen Mittwoch hält der bislang partielle Shutdown der Washingtoner Regierung den 19. Tag in Folge an. Noch immer zeichnet sich zwischen der demokratischen Mehrheit im Repräsentantenhaus und US-Präsident Donald Trump keine einvernehmliche Einigung über eine Finanzierung der „Mexiko-Mauer“ ab.

Laut eigener Aussage Trumps werde der partielle Shutdown der Bundesregierung noch eine sehr lange Zeit andauern, falls die Demokraten nicht zu einem Deal bereit sein sollten. Doch es könnte auch noch schlimmer kommen – dann nämlich, falls Trump den angedachten Mauer-Bau tatsächlich mittels der Erklärung des Ausnahmezustands in den Vereinigten Staaten durchzusetzen versuchen würde.  

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