Wer gedacht haben mag, dass sich die Situation um Nordkorea am Entspannen sei, sieht sich zurzeit getäuscht. Ich hatte mehrfach darüber berichtet, auf welche Weise sich US-Präsident Donald Trump über Chinas Gebaren im Konflikt mit Nordkorea brüskiert hatte.

US-Finanzminister Mnuchin fährt härtere Geschütze auf als zunächst erwartet

Trump hatte es nicht einmal ausgelassen, seinen wichtigsten Handelspartner öffentlich über Twitter zu bezichtigen, zur Deeskalation im Konflikt mit Nordkorea wenig bis überhaupt nichts beizutragen. Einmal mehr wurde daraufhin in Washington gemunkelt, dass gegenüber China eine härtere Gangart bis hin zur offenen Androhung eines Handelskriegs in Washington eingeschlagen werden könnte.

Diese Befürchtungen scheinen sich nun zu bewahrheiten, wobei es noch weitaus dicker kommen könnte. Denn Amerikas Finanzminister Steven Mnuchin legte in den Drohgebärden gegenüber Peking am heutigen Tage noch eine Schippe drauf.

Vorgehen wie mit einer Dampfwalze - und ohne Rücksicht auf Verluste

Danach werde Washington auch Finanzsanktionen gegen China verhängen, falls das Reich der Mitte den im Rahmen der Vereinten Nationen beschlossenen und mittlerweile verhängten Sanktionen gegen Nordkorea nicht aktiv Folge leisten wird.

Das Ganze ist mittlerweile wirklich harter Tobak. Mit wem gedenkt sich Washington eigentlich noch alles anzulegen? Mit der ganzen Welt? Es erweckt den Eindruck, als würden einige führende Köpfe in den Vereinigten Staaten inzwischen Amok laufen.

Dass die Welt im Angesicht dieser Entwicklungen nicht stabiler, sondern schwächer wird, scheint in Washington niemanden großartig vom Hocker zu hauen. Nach all meinen Berichten zur Entwicklung der Lage zwischen Washington und Peking möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf einen jüngst durch die RAND Corporation veröffentlichten Report verweisen.

RAND Corporation empfiehlt Krieg gegen China bis spätestens 2025

In diesem Report wurde vor nicht allzu langer Zeit die Empfehlung abgegeben, dass Washington zum Erhalt der Oberhoheit auf globaler Ebene einen Krieg gegen das Reich der Mitte eher früher als zu spät in Erwägung ziehen sollte – und zwar spätestens bis zum Jahr 2025.

Andernfalls bestünde die Gefahr, dass Peking bis dahin waffen- und militärtechnisch zu den USA aufschließen werde, wodurch ein noch bestehender strategischer Vorteil der Vereinigten Staaten gegenüber China verloren gehen würde.

Ausschluss Chinas aus dem Dollarsystem – Eine Entscheidung mit enormer Tragweite

Wie Steven Mnuchin heute im Rahmen einer durch CNBC übertragenen Konferenz mitteilte, werde seine Regierung gegen Peking Finanzsanktionen verhängen, um China den Zugang zu den amerikanischen Finanzmärkten zu versperren, falls die Pekinger Führung sich nicht an die durch die UNO verabschiedeten Sanktionen gegen Nordkorea halten – oder diese aktiv – umsetzen sollte.

Gestern hatte Peking den gegen Nordkorea verhängten Sanktionen seine Zustimmung in der UNO erteilt. Sollte sich China nicht an diese Beschlüsse halten, werde sein Land, so Mnuchin, Peking vom US-Dollarsystem ausschließen. Die Tragweite einer Entscheidung dieser Art wäre für Peking „recht bedeutungsvoll“, wie Mnuchin sich ausdrückte. Wörtlich hieß es seitens Steven Mnuchin wie folgt:

"If China doesn't follow these sanctions, we will put additional sanctions on them and prevent them from accessing the U.S. and international dollar system, and that's quite meaningful".

Die Reaktion steht noch aus…

Man darf gespannt sein, wie diese Äußerungen Mnuchins in Peking aufgenommen werden. Dort dürften diese Drohungen unter aller Voraussicht als Affront gegenüber dem eigenen Land aufgefasst werden.

Unfassbar ist aus meiner Sicht, mit welcher Selbstverständlichkeit die Cowboys aus Washington mittlerweile mit gezogenen Colts durch die gesamte Welt laufen. Wer wird diesem äußerst gefährlichen Gebaren endlich Einhalt gebieten, das einen großen Beitrag dazu leistet, unsere Welt immer stärker zu destabilisieren?

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