Eine solche Entwicklung hat es seit dem Finanzkrisenjahr 2009 in der ehemaligen britischen Kronkolonie nicht mehr gegeben. Neben den anhaltenden Protesten macht die Lokalregierung unter anderem auch den globalen Synchronabschwung für diese Entwicklung verantwortlich.

Vor Kurzem hatten wir Ihnen berichtet, dass Hongkongs BIP in Q3 um 3,2% im Vergleich mit dem Vorquartal geschrumpft ist. Da es auch in Q2 zu einer Wirtschaftskontraktion gekommen war, befindet sich Hongkong inzwischen offiziell in einer Rezession. Diese Rezession droht sich über den Verlauf der nächsten Quartale noch deutlich zu intensivieren.

 

Darauf lassen auch Aussagen der Lokalregierung schließen, die nicht mit einer baldigen Erholung der Hongkonger Wirtschaft rechnet. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass in absehbarer Zeit vor allem die Exportaktivitäten schwach bleiben werden. Grund hierfür sei, dass das schwierige weltwirtschaftliche Exportumfeld wahrscheinlich über den Verlauf der nächsten Monate anhalten wird.

Auch Konsum und Investitionen sollen sich unter Bezugnahme auf aktuellste Prognosen bis zum Jahresende nicht erholen. Im selben Atemzug teilte die Hongkonger Lokalregierung mit, dass der Pessimismus sowohl unter großen wie auch unter kleinen Unternehmen sehr stark ausgeprägt sei. Diese Einschätzung bestätigt sich anhand eines Blickes auf die übermittelten Stimmungsdaten.

Tourismus bricht massiv ein – Lokaler Konsum schwach

Der Tourismus ist in Hongkong über den Verlauf der letzten Monate massiv eingebrochen. Es liegt auf der Hand, dass der Ausbruch von gewaltsamen Protesten, die inzwischen Todesopfer gefordert haben, immer mehr aus- und inländische Besucher von einer Reise nach Hongkong abschreckt. Zuletzt übermittelte Daten zeigen einen Einbruch von 40% im Tourismussektor der Stadt.

Dass sich diese Entwicklung auch überaus negativ auf den lokalen Konsum, die allgemeine Nachfrage und die wirtschaftliche Stimmung auswirkt, liegt auf der Hand. Es empfiehlt sich, einen Blick auf die nachfolgende Grafik zu werfen, um sich über die Entwicklung in den mit wichtigsten Wirtschaftssektoren ins Bild zu setzen.

 

Im Falle Hongkongs handelt es sich um eines der wichtigsten Handelszentren in der Welt, das im Angesicht des sino-amerikanischen Handelskriegs wie auch des Synchronabschwungs in der globalen Wirtschaft unter die Räder gekommen ist. Nachdem im Sommer dann auch noch offene Gewalt auf den Straßen Hongkongs zwischen „Pro-Demokratie-Protestlern“ und der Polizei ausbrach, die bis zum heutigen Tage anhält, rutschte die lokale Wirtschaft massiv ab.

Dies zeigt sich anhand einer ganzen Reihe von Bereichen. Der Abschwung im Hongkonger Finanzzentrum reiht sich hier ebenso mit ein wie der massive Rückgang des Handels wie auch der finanzielle Einbruch unter Einkaufszentren, Restaurants und Geschäften aller Art. Laut Lokalregierung habe sich der Wirtschaftsabschwung in Q3 in Relation zu den ersten beiden Quartalen des Jahres noch deutlich verschärft, worauf auch die nackten Zahlen hinweisen.

Prognosen für das vierte Quartal negativ – Rückgang der Investitionen

Prognosen zum vierten Quartal deuten auf einen noch heftigeren Einbruch der Wirtschaft als im dritten Quartal hin. Hierfür wird neben dem signifikanten Rückgang der privaten Konsumausgaben auch ein anhaltender Einbruch der Investitionen verantwortlich gemacht. Auf Jahresbasis sind im 3. Quartal zudem auch die Nettoexporte Hongkongs geschrumpft.

Wie zuvor bereits gemutmaßt, scheint mit Hongkong nur der erste Dominostein vor Einsetzen einer globalen Rezession gekippt zu sein. Ich werde für Sie im Auge behalten, wie sich diese Situation auf andere wichtige, globale Handelszentren wie Singapur, die Vereinigten Arabischen Emirate oder eben auch Deutschland auswirken wird.

Mitglieder der chinesischen Volksbefreiungsarmee auf Hongkongs Straßen gesichtet

Am Wochenende kamen Berichte auf, laut denen inzwischen Dutzende von Mitgliedern der chinesischen Volksbefreiungsarmee auf den Straßen Hongkongs, unter anderem in Kowloon, gesichtet worden sind. Die Soldaten waren damit beschäftigt, Ziegelsteine aufzusammeln und durch die Protestler errichtete Straßenbarrieren abzubauen, wie unter anderem der Sender Radio Television Hong Kong ausführte.

Diese Entwicklung hat neben dem Zorn unter den Protestlern auch deren Furcht genährt, laut der es jetzt jederzeit zu Aktionen der Volksbefreiungsarmee auf den Straßen Hongkongs kommen könnte, um mittels des Einsatzes von Soldaten eine Niederschlagung der Proteste zu initiieren und wieder Sicherheit und Ordnung in der Stadt herzustellen.

Medienberichte vom Wochenende nahmen unter anderem Bezug auf getätigte Aussagen eines Kommandanten der Volksbefreiungsarmee, der erklärte, dass sich die momentanen Aktivitäten der Volksbefreiungsarmee auf eine rein freiwillige Mission zurückführen ließen. Die Gewalt in Hongkong zu stoppen, sei demnach die Verantwortung von jedermann in der Stadt.

Offen blieb allerdings die Frage, ob sich die zu beobachtenden Aktivitäten von Mitgliedern der Volksbefreiungsarmee in den Hongkonger Straßen auf direkte Anweisungen seitens der Stadtregierung oder gar der Kommunistischen Partei Chinas zurückführen lassen.

Soldaten unbewaffnet und eine spontane Aktion, welche nicht auf Anweisung der Regierung durchgeführt wurde

Immerhin zeigen aufgenommene Bilder und Videos vom Wochenende, dass die Soldaten unbewaffnet und in olivgrüne T-Shirts mit einer China-Flagge auf dem Ärmel gekleidet waren. Um die Straßen rund um die Kaserne von Kowloon Tong zu säubern, bedienten sich die Soldaten unter anderem Eimern und Besen.

Ein Soldat der Volksbefreiungsarmee erklärte gegenüber der South China Morning Post, dass deren Aktionen spontan erfolgt seien und sich nicht auf Anweisungen der Hongkonger Regierung zurückführen ließen.

Es seien die Soldaten selbst gewesen, die sich zu dieser Aktion entschlossen hätten. Denn eine Beendigung von Gewalt und Chaos läge nicht nur in jedermanns Interesse, sondern läge auch im Verantwortungsbereich eines jeden Einzelnen. In etwa auf diese Weise hatte sich zuvor Chinas Staatspräsident Xi Jinping öffentlich geäußert.

Unter Bezugnahme auf Artikel 14 des Stationierungsgesetzes ist es Soldaten der chinesischen Volksbefreiungsarmee erlaubt, in den Straßen von Hongkong auszuschwärmen, um im Fall der Katastrophenhilfe zu assistieren oder die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zu gewährleisten, wenn die Hongkonger Lokalregierung offiziell darum bittet.

Xi Jinping warnt vor Bedrohung des Rechtssystems

Am Donnerstag letzter Woche hatte Chinas Staatspräsident Xi Jinping am Rande einer in Brasilien abgehaltenen BRICS-Konferenz sein Schweigen in Bezug auf die Entwicklungen in Hongkong gebrochen, um davor zu warnen, dass die gewaltsamen Proteste in Hongkong die gesellschaftliche Ordnung und das Rechtssystem bedrohten.

Xi wies in diesem Rahmen ausdrücklich darauf hin, dass der Hongkonger Lokalregierung seitens Pekings jedwede Unterstützung im Einklang mit den bestehenden Gesetzen zuteil würde, um eine Aufrechterhaltung von Recht, Gesetz und Ordnung in Hongkong mit aller Entschlossenheit zu garantieren.

Gleichzeitig werde den Hongkonger Justizbehörden jedwede Unterstützung seitens Pekings zuteil, um die sich der Gewalt bedienenden Kriminellen in Einklang mit den bestehenden Gesetzen aufs Schwerste zu bestrafen.

Soldaten bald schon in voller Montur und schwer bewaffnet?

Beobachter befürchten, dass Soldaten der chinesischen Volksbefreiungsarmee bald schon in voller Montur und schwer bewaffnet in den Straßen Hongkongs ausschwärmen könnten, falls die gewaltsamen Proteste in den nächsten Tagen anhalten sollten.

Und darauf weist im Hinblick auf die am Wochenende zu beobachtende „Schlacht“ um die Chinese University of Hong Kong einiges hin. Teile der Universität wurden dabei in Brand gesetzt, während sich schwer ausgerüstete Polizeieinheiten zu einer Erstürmung des Gebäudes anschickten.

Die The Epoch Times hat inzwischen eine eigene Mutmaßung angestellt, laut der die Antwort auf die Dinge, die sich am Wochenende in Hongkong beobachten ließen, auf der Hand liege. Danach fürchteten viele der Universitätsstudenten, dass die wahre Absicht der Polizeikräfte mit dem Ziel einer Kontrolle über das lokale Internet verbunden sei.

Schlacht um Internet Center in Hongkonger Universität

Immerhin wird das Hongkonger Internet Center, das rund 99% des täglichen Internetverkehrs in der Stadt regelt, im Innern der umkämpften Universität betrieben. Seit Ende letzter Woche ist zwischen den Polizeikräften, die sich Tränengas und Gummigeschossen bedienten, sowie Ziegeln und Brandbomben zurückwerfenden Studenten eine Schlacht um die Kontrolle der Universität ausgebrochen.

Aus aktueller Sicht lässt sich damit rechnen, dass die Kommunistische Partei Chinas und deren Hongkonger Marionettenregierung das Ziel verfolgen, das lokale Internet zu kontrollieren und die entsprechenden Aktivitäten zu überwachen. Es erweckt aus momentaner Sicht den Eindruck, als ob die Eindämmung der Hongkonger Proteste für die KP Chinas zu einem wichtigeren Thema avanciert sein könnte als eine Beilegung des sino-amerikanischen Handelskriegs.

Das macht Sinn, vor allem dann, wenn man bedenkt, wie groß die Angst unter der Pekinger Staatsführung sein muss, dass die Hongkonger Proteste im Angesicht einer sich weiter abschwächenden Wirtschaft im Reich der Mitte auch auf andere Regionen auf dem Festland überspringen könnten.

"Was heißt das für mich konkret!?"

Eine auf tönernen Füßen befindliche Weltwirtschaft wird nun zusätzlich durch den Ausbruch von gewaltsamen Protesten in vielerlei Regionen rund um den Globus bedroht. Wie im Falle Hongkongs zu erkennen, wirkt eine solche Entwicklung nur noch als Brandbeschleuniger im Angesicht eines anhaltenden Wirtschaftsabschwungs, der die soziale Spaltung verschärft und unversöhnlichen Hass zwischen den jeweiligen gesellschaftlichen Lagern schürt. Es gibt in der Welt momentan eine ganze Reihe von abschreckenden Beispielen, allen voran in Mittel- und Südamerika – und seit dem Wochenende auch wieder im Iran – wo die Proteste aufgrund von Benzinpreiserhöhungen wieder aufgeflammt sind.

Erinnern Sie sich daran, wie sich rückläufige Wirtschaftsaktivitäten, steigende Preise und das Wachstum von prekären Arbeitsverhältnissen auf die Stimmung in Gesellschaften auswirken, um den sozialen Frieden zu bedrohen. Wer auf die aktuellen Geschehnisse in der Welt blickt, vermag zu erkennen, dass das Narrativ einer boomenden Weltwirtschaft schon lange keine Erfolge mehr zeitigt, und dass der damit verbundene Frust sich langsam aber sicher Bahn zu brechen droht. Lassen Sie sich in diese Spaltung nicht mit hineinziehen, sondern versuchen Sie sich jeden Tag zu vergegenwärtigen, worauf Sie stolz sein können. Heißt, seien Sie dankbar für Erreichtes, für Ihre im Leben gemachten Erfahrungen und für die Anwesenheit jener Menschen in Ihrem individuellen Umfeld, die Ihr Leben bereichern. Lassen Sie sich bitte nicht vom Klima des Hasses mit anstecken und infizieren, der den Frieden auf unserer Welt bedroht!

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