Die Bewertungen unter japanischen Immobilienfirmen befinden sich einmal mehr in gefährlich luftigen Höhen. Laut Bloomberg teilte S&P Global Ratings am Freitag letzter Woche mit, dass die ausstehenden Schulden in Japans Immobiliensektor ein Niveau erreicht haben, das die Verschuldung in der Blasenära nun gar noch in den Schatten stellt.

Erinnerungen an die 1980iger Jahre werden wach. Damals wurde das Grundstück des Kaiserpalastes in Tokio für wertvoller als alle Immobilienbestände im US-Bundesstaat Kalifornien zusammen gehalten.

Auf diese Einschätzung folgte dann ein Vierteljahrhundert der Stagnation im japanischen Immobiliensektor. Hier ein Blick auf den Verlauf des japanischen Immobilienpreisindexes:

    

    

Bei S&P Global Ratings wurde angemerkt, dass der japanische Immobilienmarkt ein Hoch ausgebildet habe und vor einem Preisverfall stünde. Noch seien die Bedingungen im Sektor des Leasings von Büroimmobilien zwar solide, was allerdings nicht darüber hinwegtäusche, dass sich die Anzeichen für einen Gewinnabschwung im Unternehmenssektor verdichteten.

Dies gilt insbesondere aus Sicht der japanischen Industrieproduzenten. Bei S&P Global Ratings wird aus diesem Grund zwischen den Jahren 2020 und 2023 mit einem deutlichen Anstieg des Immobilienangebots an Tokios Bürogebäudemärkten gerechnet.

Unter jenen Immobilienfirmen, die sich den mit größten Risiken ausgesetzt sähen, befinden sich laut S&P Global Ratings Riesen wie Mitsubishi Estate, Mitsui Fudosan, Sumitomo Realty & Development und Nomura Real Estate Holdings.

Japans heimische Kreditgeber leiden trotz der langjährigen Niedrigzinsphase unter Gewinnrückgängen, die sich in den meisten Fällen auf rückläufige Nettozinsmargen zurückführen lassen.

Die betroffenen Kreditgeber haben ihre Darlehensvergabe an Immobilienprojektentwickler über die letzten Jahre deutlich gesteigert, da die Kreditnachfrage in anderen Bereichen des japanischen Unternehmenssektors noch immer recht schwach auf der Brust ist.

Unter Japans Immobilienentwicklern hat diese Entwicklung zur Planung von Megaprojekten und einer sich forcierenden Übernahmewelle gesorgt. Bei S&P Global Ratings geht man aus diesem Grund auch davon aus, dass kreditfinanzierte Aktivitäten sich im gesamten Sektor noch beschleunigen werden, da die Firmen auf noch mehr Schulden setzen werden, um ihr Wachstum zu steigern.

Wenn Banken und Kreditgeber ihre Darlehensvergabe aufgrund von sich verschlechternden Finanzbedingungen senken werden, könnte es zu einem deutlichen Rückgang der Häuser- und Immobilienpreise in Japan kommen. Gleichzeitig würden die Schuldenfinanzierungskosten massiv klettern. Letztendlich würde sich die Finanzsolidität unter großen Playern in Japans Immobiliengewerbe verschlechtern.

    

   

Aus diesem Grund lässt sich wohl auch damit rechnen, dass das Anleihekaufprogramm der Bank of Japan schnurstracks in einen Bailout zugunsten des Immobilienmarktes in Japan ausgeweitet würde.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

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