Was die Containerschiffsmärkte anbelangt, so verharren die Spot-Preise in den meisten Bereichen nach wie vor nahe ihrer historischen Hochs. Momentan gibt es auch hier wenig bis überhaupt keine Anzeichen in Bezug auf eine baldige Entspannung der allgemeinen Lage.

Entspannung im Bereich der Rohstofftransportgüter

Zumindest gibt es aus Sicht von Transporteuren einen Lichtblick, der vielleicht auf einen Silberstreifen am Horizont hindeutet. Denn im Rohstoffverschiffungsbereich sind die Spot-Preise zuletzt unterhalb ihrer 5-Jahres-Durchschnitte gesunken.

Betroffen sehen sich davon vor allem Tanker im Flüssiggas- und Rohölverschiffungsbereich. Für sogenannte Suezmax-Tanker, die bis zu eine Millionen Fass Rohöl transportieren, habe das neue Jahr nicht gut begonnen, wie es an diesen Märkten heißt.

Unter Bezugnahme auf die Firma Clarkson Platou Services sind die durchschnittlichen Tages-Spot-Preise für zehn Jahre alte Tanker zuletzt deutlich gesunken. Gegenüber dem Vormonat sind deren Preise um neunzig Prozent und im Jahresvergleich um siebzig Prozent gefallen.

Boom im Subsektor flaut für den Moment ab

Nach dem Ende der Weihnachtssaison hielt der über das gesamte letzte Jahr zu beobachtende Boom in diesem Subsektor also nicht mehr an. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass in diesem Bereich im laufenden Jahr rund achtzig neue Frachtschiffe an die Märkte strömen werden.

Transportunternehmen sehen sich unter diesen Umständen mit einem Ausblick auf Verluste konfrontiert, weil die aktuellen Preise in diesem Bereich kein Erreichen des Breakevens in Aussicht stellen.

Ähnlich sieht es momentan auch im Bereich von Frachtschiffen, die bis zu 120.000 Tonnen an Gütern transportieren, aus. Im Monatsvergleich sind deren Spot-Preise um rund siebzig Prozent auf 5.200 US-Dollar pro Tag gesunken. Auf Jahresbasis belief sich dieser Rückgang auf etwa 38 Prozent.

Da auch große Capesize-Schiffe von dieser Entwicklung nicht verschont geblieben sind, geht in der Branche nun ein wenig der Kater um. Laut Clarkson Platou Services seien deren Spot-Preise zuletzt auf bis zu 10.300 US-Dollar pro Tag gesunken.

Auf Monatsbasis entspricht dies einem Rückgang von 55 Prozent. Damit befinden sich deren Tagespreise inzwischen weit von jenem kürzlich erreichten Hoch bei knapp neunzigtausend US-Dollar entfernt. Auf Jahresbasis beläuft sich der Rückgang auf gut zwanzig Prozent.

Panamax- und Supramax-Schiffe nicht so stark betroffen

Zwar ist es zu Beginn des neuen Jahres auch unter Panamax- und Supramax-Schiffen zu Tagespreis-Rückgängen gekommen, die jedoch nicht so deutlich ausfielen wie in den zuvor erwähnten Subsektoren.

Im Januar lagen die Tagespreise für Panamax-Schiffe noch immer um durchschnittlich 73 Prozent (für Supramax-Schiffe gar um 94 Prozent) höher als im Vorjahresmonat. Interessant ist aus dem Blickwinkel der aktuellen Situation an den internationalen Gasmärkten, dass die Verschiffungspreise für Flüssiggas zum Jahresauftakt noch deutlicher als andere Rohstoffe transportierende Schiffsklassen gesunken sind.

Zu beachten ist hierbei jedoch auch, dass deren Preise in den letzten beiden Monaten des vergangenen Jahres kein Halten mehr kannten, um in der Spitze auf bis zu knapp 425.000 US-Dollar pro Tag zu klettern. Dies entsprach mehr als einer Verdopplung innerhalb von nur zwei Monaten.

Analysten lassen sich nicht aus der Ruhe bringen

Auf mittelfristige bis lange Sicht lassen sich viele Analysten ob ihrer Beobachtungen zum Jahresauftakt allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Denn auf Sicht der nächsten Monate dürfte sich die internationale Nachfrage an den Seefrachtschiffmärkten wieder beleben.

Die Saisonalität spricht ebenfalls für sich, da es nach Ablauf der Weihnachtssaison häufig zu einer kurzfristig anhaltenden Flaute an diesen Märkten kommt. Und so wird beispielsweise auf den Umstand verwiesen, dass Transportunternehmen den Rückgang der Spot-Preise bereits dazu genutzt haben, um langfristige Charter-Verträge mit den Anbietern zu schließen.

Zu beachten bleibt darüber hinaus, dass eine Reihe von Hafenstädten in der Volksrepublik China aufgrund der Entdeckung von einer Handvoll Covid-Fällen wieder abgeriegelt ist. Ferner deuten eine ganze Menge Anzeichen darauf hin, dass sich die chinesische Wirtschaft im laufenden Jahr – vielleicht sogar ziemlich deutlich – abschwächen wird.

Konjunkturdaten deuten auf Abschwächung der US-Wirtschaft hin

Die über die letzten Tage und Wochen aus den Vereinigten Staaten eingehenden Wirtschafts- und Konjunkturdaten lassen auf eine ähnliche Entwicklung in den USA schließen. Nach wie vor besteht an den Finanzmärkten die Sorge, dass die Federal Reserve wieder einmal so weit hinter der Kurve sein könnte, um die Zinsen in den USA in eine Rezession hinein anzuheben.

Eben jener Aspekt schien zuletzt den amerikanischen Aktienmärkten ein wenig Auftrieb zu verleihen, da das Motto fortan wieder „Bad News is Good News“ zu lauten scheint. Umso mehr sich die amerikanische Wirtschaft abschwächt, desto unwahrscheinlicher dürfte es werden, dass die Federal Reserve Bank ihren Leitzins im laufenden Jahr tatsächlich vier oder sogar fünf Mal anheben wird.

Indonesien verhängt Kohle-Exportbann

Wie dem auch sei, es soll zur Situation hinsichtlich der aktuellen Seefrachtpreiseentwicklung im Bereich von Rohstoffgütern noch angemerkt werden, dass Indonesien vor Kurzem einen Exportbann im Kohlebereich verhängt hat.

Hier wird es angesichts der anhaltenden Energiemarktkrise also zu einem Ausfall an Frachtgut kommen. Anders gestaltet sich die aktuelle Lage im Bereich der Containerfrachtschiffpreise. Denn die Preise für Containerfrachtschiffe erweisen sich letztendlich als nichts anderes als ein Seismograph für die Konsumnachfrage in den Vereinigten Staaten und Europa.

Anhaltend hoher Rückstau in Konsumgüterbereich

Nach wie vor leidet dieses Marktsegment unter einem enormen Rückstau in den wichtigsten Seehäfen der Welt – allen voran in der Volksrepublik China und im Bundesstaat Kalifornien. Die Spotpreise liegen in diesem Bereich folglich auch zu Jahresbeginn nicht weit entfernt vor ihren vor Weihnachten erreichten Hochs.

Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die wöchentlichen Preise in der Volksrepublik China, die sich anhand des Shanghai Containerized Freight Index ablesen lassen. Im Bereich von 40-Fuß-Containerschiffen werden momentan Preise von durchschnittlich 9.550 US-Dollar – ein Anstieg von zwölf Prozent gegenüber Dezember – aufgerufen. Im Jahresvergleich liegen die Preise um rund 83 Prozent höher.

Der Drewry World Container Index (WCI) liegt momentan rund dreieinhalb Mal so hoch wie dessen 5-Jahres-Durchschnitt. Laut jüngster Meldungen aus Kalifornien warten derzeit 110 Containerschiffe vor den Seehäfen von Los Angeles und Long Beach auf eine Entladung und Löschung von deren Fracht.

Bekommt Joe Biden eigentlich irgendetwas hin?

Anders als durch Biden angekündigt, zeichnet sich hier also nach wie vor keine Entspannung ab. Dabei wäre es ein Leichtes, die Nationalgarde – ähnlich wie kürzlich das britische Militär in der Tankstellenversorgungskrise – antreten zu lassen, um in den kalifornischen Seehäfen mit anzupacken, abzutransportieren und auszuliefern.

Doch nein, Joe Biden bekommt auch das irgendwie nicht hin. Verwundert es, dass dessen Umfrage-Werte fern von Gut und Böse liegen? Wann hat es so etwas in den Vereinigten Staaten jemals gegeben, ein Präsident, der weite Teile des Landes nach nur einem Jahr im Amt gegen sich aufgebracht hat?

Überzeugende Aktienkurs-Entwicklung unter Firmen im Konsumgüter-Frachtbereich

Die relative Stärke dieses Sektors zeigt sich beispielsweise an den Aktienkursverläufen von Moeller-Maersk oder Zim, welche sich zuletzt entgegen des allgemeinen Markttrends stark entwickelt haben.

Auch die jüngst vermeldeten Zahlen und Ergebnisse in diesem Sektor sprechen für sich und lassen auf einen anhaltenden Boom im weltweiten Containerfrachtgewerbe schließen. Trotz der im vierten Quartal letzten Jahres voranschreitenden Wiederauffüllung der amerikanischen Lagerbestände, die das Bruttoinlandsprodukt in den USA in Q4 stark beeinflusst haben, liegt das Verhältnis der Einzelhandelsabsätze in Relation zu den aktuellen Lagerbeständen unter den Händlern laut Deutsche Bank nach wie vor weit unterhalb des 10-Jahres-Durchschnitts.

Allein dieser Aspekt lässt darauf schließen, dass sich die Krise an den globalen Märkten für Containerfrachtschiffe im laufenden Jahr fortsetzen wird. Seitens der Deutsche Bank AG wird damit gerechnet, dass es unter Berücksichtigung des aktuellen Tempos – und November war ein Rekordmonat – weitere siebzehn Monate dauern wird, um die Lagerbestände in den USA wieder auf jene Niveaus zu bringen, die vor dem Ausbruch von Corona im Land herrschten.

Diese Zusammenfassung von Roman Baudzus für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht von freightwaves.com, der durch den Autor gedanklich ergänzt wurde.

Ein Blick nach Kanada (Roman Baudzus)

Angesichts des bevorstehenden Wochenendes empfiehlt es sich, abschließend noch einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen in Kanada zu werfen. Nicht nur die Innenstadt der Hauptstadt Ottawa, sondern auch der amerikanisch-kanadische Grenzübergang in Coutts zwischen Alberta und Montana sehen sich seit Freitag/Samstag letzter Woche durch Tausende von Trucks blockiert.

Inzwischen haben die Trucker darauf aufmerksam gemacht, keinen Schritt zurückzuweichen, bevor im Land nicht alle Covid-Restriktionen – einschließlich Impfpässen – zu Fall kommen, um aus Kanada wieder ein freies, westlich-liberales Land zu machen.

Nicht nur in Ottawa, sondern auch in einer Reihe von anderen kanadischen Städten wird am Wochenende abermals mit Großprotesten gerechnet. Schon bald dürfte es also auf Kanadas Straßen wieder in etwa so aussehen:

Abschleppdienste und Traktor-Bauern leisten Truckern Unterstützung

Im Lauf dieser sich neigenden Woche haben die Magistratsmitglieder der Stadt Ottawa den Versuch unternommen, mittels einer Unterstützung von Abschleppdiensten zumindest einen Teil der das Zentrum der Hauptstadt blockierenden Trucks abschleppen zu lassen, was jedoch nach hinten losgegangen ist.

In Ottawa fand sich bislang kein Abschleppdienst, der diesem Ersuchen nachgekommen wäre, ganz im Gegenteil habe es auf Anfragen des Magistrats jeweils geheißen, dass kontaktierte Abschleppunternehmen unisono mitgeteilt hätten, dass keine Mitarbeiter aufgrund von „Covid-Erkrankungen“ zur Verfügung stünden.

 

 

Ähnliche Versuche wurden auch am zuvor erwähnten Grenzübergang durch die Behörden unternommen, woraufhin dort auch Abschleppfahrzeuge erschienen sind, nur um sich darauf mit den Truckern zu vereinen und sich deren Grenzblockade anzuschließen.

Selbst der Versuch der Behörden, Abschleppfahrzeuge aus Calgary und anderen Städten heranzuführen scheint gescheitert, was insbesondere auch daran liegen mag, dass die Bürger in den jeweiligen Kommunen diesen Unternehmen damit gedroht haben, Bankrott anmelden zu können, weil deren Vertragspartner vor Ort im Fall einer Unterstützung der Behörden mit einer Aufkündigung von langfristigen Verträgen antworten würden. Und es scheint zu wirken.

Traktor-Bauern durchbrechen Polizei-Barrikaden an der Grenze

Nachdem die örtlichen Polizeikräfte vor dem Grenzübergang in Coutts dazu übergangen waren, Straßenblockaden zu errichten, um weitere Trucks daran zu hindern, näher an den kanadischen Grenzübergang heranzurücken, sind dort plötzlich örtliche Bauern in ihren Traktoren aufgetaucht, um die errichten Absperrungen der Polizei mir nichts Dir nichts zu durchbrechen und aus dem Weg zu räumen – womit der Weg frei war.

 

 

Was machte die Polizei hierauf? Gar nichts. Dumm aus der Wäsche haben sie geschaut, wie das oben eingestellte Video zeigt. Was willst Du auch machen, wenn „nur“ das halbe Land rebelliert und aufbegehrt? Dies zeigt sich momentan anhand des kanadischen Beispiels sehr schön und dürfte wahrscheinlich bald Blaupause für weite Teile des Rests der Welt werden, die von der Freak-Muppet-Show schlichtweg genug und die Schnauze voll haben.

Erste Wirkung zeigen die Massenproteste in Kanada nun auch auf politischer Ebene, wie sich hieran zeigt:

 

 

Übersetzung: „Premier der Provinz Saskatchewan ruft dazu auf, alle Covid-Restriktionen zu beenden, während Ottawa neuen Protesten ins Auge blickt – Beobachtet, wie die Dominos fallen…“

Link zum Bericht: https://www.zerohedge.com/political/canadian-truckers-vow-continue-long-it-takes-more-protests-expected-ottawa

Im oben verlinkten Bericht von Zerohedge ist auch ein entsprechendes Video enthalten, aus dem die Ansprache des Herrn hervorgeht. Sieh einmal an, plötzlich braucht es also keine Restriktionen und Impfpässe mehr, weil es jetzt laut Aussage des Herrn „an der Zeit ist, auf andere Weise mit der Situation umzugehen“.

Es wird im Ablauf dieser Krise nicht nur darum gehen, diese Restriktionen und Impfpass-Pläne (durch die Medien und sogenannte „Fakten-Checker“ vor gut zwei Jahren noch als „Verschwörungstheorie“ bezeichnet) einzustampfen, sondern wohl auch darum gehen, die Damen und Herren, welche für die durch sie verursachten Schäden in der Weltwirtschaft und unseren Sozialgesellschaften verantwortlich zeichnen, eines Tages zur persönlichen Verantwortung zu ziehen.

Nicht mehr nur „Masken-Karens“, sondern jetzt auch noch „Masken-Kevins“ unterwegs

Einen habe ich abschließend noch! Es sind jetzt nicht mehr nur zwei- bis dreifach gesichtsvermummte „Masken-Karens“, welche der Massenpsychose anheimgefallen zu sein scheinen, sondern neuerdings sind nun auch „Kevins“ dort draußen, welche ihre quälenden Ängste völlig rücksichtslos auf ihre unmittelbare Umgebung und Mitmenschen übertragen. Schaut es Euch einfach anhand des nachfolgenden Videos aus Ottawa selbst an – You can´t make this stuff up! Die Realität schlägt Hollywood!

 

 

Wer am Wochenende ein wenig mitverfolgen möchte, was in Ottawa und anderen Städten in Kanada abgehen wird, kann unter anderem diesem Twitter-Kanal folgen: https://twitter.com/hashtag/FreedomConvoy2022?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw

Ach so, wo ist eigentlich Justin Trudeau? Mindestens das halbe Land scheint sich dieselbe Frage zu stellen, wie dieser Tweet zeigt.

 

 

Übersetzung: „Ottawas Polizeichef teilt mit, dass über Notrufleitungen viele Anrufe eingehen, deren Anrufer sich nach dem Verbleib von Premier Trudeau erkundigen.“

Ich wünsche allen Lesern ein schönes und erholsames Wochenende!

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