Die Internationale US-Handelskommission hat US-Präsident Donald Trump eine Steilvorlage für das Einschlagen einer härteren Gangart gegenüber China verschafft. Und zwar fällte die Kommission vor Kurzem ein Urteil , wonach die US-Einfuhr von billigen ausländischen Solarpanelen amerikanische Produzenten auf unfaire Weise benachteilige.

Trump wird vermutlich schon bald beflissen sein, dieses Urteil zu seinen Gunsten zu nutzen, um den eigenen protektionistischen Sprachgebrauch zu erhöhen, letztendlich die Einfuhrzölle anzuheben und unter Umständen auch Importquoten für entsprechende Produktpaletten zu verhängen.

Experten sind der Ansicht, dass es schon bis November dieses Jahres so weit sein könnte. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wäre es die zweite durch die Trump-Regierung gegenüber China verhängten Protektionismusmaßnahmen, nachdem es bereits zur Erteilung grünen Lichtes im Hinblick auf US-Ermittlungen in Sachen von Chinas IP-Leitlinien gekommen ist.

Hamsterkäufe und Hortungen von Solarzellen

In Amerika selbst dürfte die Nachfrage nach Solarpanelen in diesem Zuge deutlich abkühlen, nachdem sich die heimische Solarindustrie es in den letzten Jahren im Zuge eines beständigen Wachstums in einen rund $30 Milliarden schwere Industriezweig verwandelt hatte.

Schon vor der jüngst gefällten Entscheidung der Internationalen US-Handelskommission war es zu interessanten Entwicklungen in diesem Sektor gekommen. Unter anderem soll es in Antizipation der Ereignisse zu Hamsterkäufen und Hortungen von Solarzellen und -panelen unter Amerikas Produzenten gekommen sein.

Denn sollte die Trump-Regierung die Einfuhrzölle anheben, wird damit gerechnet, dass sich die Preise am amerikanischen Heimatmarkt schlagartig verdoppeln werden. Bis Mitte November wird die Internationale US-Handelskommission gegenüber dem US-Präsidenten und dem Weißen Haus eine eigene Empfehlung abgeben, wie zukünftig fortzufahren ist. 

Trump dürfte diese Lage für sich nutzen, um Zollanhebungen gegenüber chinesischen Produkten durchzusetzen, um sich hernach den Erhalt von amerikanischen Arbeitsplätzen auf die Fahnen zu schreiben. Gleichzeitig bleibt nicht zu vergessen, dass Trump starke Bande zur US-Energie- und Kohleindustrie hegt, die davon profitieren könnte.

Das Urteil der Internationalen US-Handelskommission

Das Urteil der Internationalen US-Handelskommission erweist sich bei Licht besehen als eine nette Steilvorlage zur Verhängung von Sanktionen gegenüber Chinas Produzenten. Die ganze Sache kam nach einem im April dieses Jahres eingereichten Insolvenzantrag der Firma Suniva im US-Bundesstaat Georgia ins Rollen.

Nach dem Bankrott reichte Suniva Klage bei der Internationalen US-Handelskommission ein. Danach pocht die Firma auf eine Anhebung der amerikanischen Importzölle auf 40 Cents pro Watt im Bereich von Solarzellen sowie 78 Cents im Bereich von Solarpanelen. Momentan liegen die Durchxchnittszölle auf globaler Ebene bei rund 33 Cents pro Watt.

Die US-Tochter des deutschen Solaranbieters Solarworld eilte Suniva zu Hilfe, darauf insistierend, dass das Unternehmen aufgrund einer Flut von billigen Zellen und Panelen – in der Hauptsache aus China – in den Ruin getrieben worden sei.

Eine große Mehrheit der amerikanischen Solaranbieter widersetzt sich hingegen einer Anhebung von Einfuhrzöllen, da nahezu die gesamte Industrie vom Import von preislich günstigen Produkten aus dem Ausland abhängig ist. Kaum ein Wunder, dass Experten vor einem potenziellen Verlust von Tausenden von US-Arbeitsplätzen in diesem Sektor warnen.

Warten wir ab und beobachten wir gemeinsam, wie die Geschichte weitergehen wird.

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