In Anlehnung an Frankreichs „Gelbwesten“ bezeichnen sich diese Protestler in Italien nun selbst als „Orangene Westen“, die der Verpflichtung eines Tragens von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit und anderen Maßnahmen mit dem Ziel einer Eindämmung von Covid-19 aus Trotz nicht nachkommen wollen.

Laut eines Berichts des TIME Magazins wird die Protestgruppe durch den pensionierten Chef der Carabinieri, Antonio Pappalardo, angeführt. Pappalardo ist ideologisch unter anderem der festen Überzeugung, dass Kinder keine Gesichtsmasken tragen sollten. Dasselbe Recht nimmt Pappalardo auch für sich selbst in Anspruch.

Es seien seine eigenen Lungen, für deren Schutz er verantwortlich sei. Atmen sei heilig. Solche Argumente machen aus Sicht der weltweiten Entwicklung ganz gewiss Sinn, ich bitte Sie, meinen Sarkasmus an dieser Stelle zu entschuldigen. Des Weiteren ruft Pappalardo seine Anhänger dazu auf, sich nicht an gesetzliche Abstandsregeln zu halten.

Laut Pappalardo handele es sich um einen tiefen Einschnitt in die Freiheitsrechte der Bürger. Andere Redner teilten im Zuge der Demonstrationsversammlung mit, dass die Covid-19-Pandemie niemals existiert habe.

Aus eigener Sicht kann ich sagen, dass ich inzwischen mehrere Leute rund um den Globus kenne, die sich mit Covid-19 infiziert sahen, eine davon ist in den Vereinigten Staaten an der Krankheit inzwischen verstorben. Vielleicht geht es Ihnen ähnlich.

Auch Anhänger von Oppositionschef Matteo Salvini befanden sich in der laufenden Woche auf den Straßen von Rom, um die italienische Regierung zum Rücktritt aufzufordern. Auf der Via del Corso trugen die Protestler eine italienische Flagge vor sich her. Neben Salvini nahm auch die Chefin der rechtskonservativen Partei „Brüder von Italien“, Georgia Meloni, und auch Antonio Tajani, ehedem Co-Gründer von Silvio Berlusconis Mitte-Rechts-Partei Forza Italia, an den Protesten teil, wie aus einem Bericht von France24 hervorgeht.

Italien blickt der schlimmsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg ins Auge, was vor allem rechts-konservativen Parteien Auftrieb verleihen könnte. Aus deren Sicht wird italienischen Unternehmen angesichts der aktuellen Krise zu wenig unter die Arme gegriffen. Der seitens der Europäischen Union aufgelegte „Erholungsfonds“ in einem Volumen von 750 Milliarden Euro werde erst ab dem Jahr 2021 finanzielle Mittel verteilen, doch die meisten italienischen Unternehmen benötigten jetzt und sofort Geld, um das eigene Überleben zu sichern, wie seitens Salvinis kritisiert wird.

Salvini kritisierte zudem die jüngst getroffene Entscheidung der italienischen Regierung, illegalen Migranten zeitweise das Arbeiten auf dem Land zu erlauben, um über ausreichend Erntehelfer zu verfügen.

Unterdessen droht die in den Vereinigten Staaten zu beobachtende Gewaltwelle auch auf europäische Nationen überzugreifen, allen voran U.K., Griechenland und Frankreich. Wenn es angesichts dieser Proteste vordergründig auch gegen einen Kampf gegen Rassismus geht, so zeigten Bilder und Videos in den sozialen Medien gestern den Ausbruch von gewaltsamen Krawallen auf den Straßen Frankreichs und Athens.

Auch in London ist es im Zuge dieser Proteste zu einzelnen Schlägereien gekommen. Am Dienstag kam es zu Zusammenstößen zwischen Protestlern und Polizeieinheiten auf den Straßen von Paris, während es in Großbritanniens Hauptstadt London wohl schon nicht mehr so sehr um Proteste gegen den verabscheuungswürdigen Tod von George Floyd in den USA zu gehen scheint, als vielmehr eine Verlagerung dieser Proteste in Richtung der sozialen Schieflagen, unter der die britische Gesellschaft nun seit vielen Jahren leidet.

In der griechischen Hauptstadt Athen kam es gestern zum Ausbruch von Krawallen vor der amerikanischen Botschaft, die Protestler mit Brandflaschen bewarfen. Unter fliegenden Molotow-Cocktails litten auch die griechischen Polizeieinsatzkräfte, die den Versuch unternahmen, einen emotional höchst aufgewühlten Mob von der US-Botschaft fernzuhalten.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Nahezu überall auf der Welt lässt sich inzwischen beobachten, auf welch schamlose Weise die Coronavirus-Pandemie politisiert wird, um die sich daraus ableitenden Auswirkungen zur Durchsetzung eigener Ziele und Intentionen zu instrumentalisieren.

Wie gespalten vor allem unsere westlichen Gesellschaften sind, lässt sich spätestens seit Jahresbeginn in allen nur erdenklichen Facetten beobachten. Corona wirkt wie eine Nadel, die illusionäre Blasen zum Platzen gebracht hat. Aus diesem Grunde verwundert es kaum, dass die in den Vereinigten Staaten beobachtbaren Ereignisse schlimmstenfalls rund um den Globus zu gehen drohen. Unsere Welt ist alles andere als arm an sozialpolitischen Hotspots.

Was es aus Sicht dieser Entwicklungen zu tun gilt, um sich auf irgendeine Weise gegen diese Dinge zu wappnen, muss jedermann selbst für sich entscheiden. Ich hatte Ihnen über den Verlauf der letzten Jahre angeraten, sich auf eben solche Entwicklungen bestmöglich vorzubereiten. Falls Sie es noch nicht getan haben sollten, bleibt immer noch Zeit, doch mit jedem verstreichenden Tag droht dieses Zeitfenster kleiner zu werden. Angst ist gewiss kein guter Ratgeber in der aktuellen Situation, dafür jedoch Um- und Weitsicht. Wie heißt es in den USA so schön? Better safe than sorry! Dem habe ich abschließend nichts hinzuzufügen.

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