Dabei hätte der Schüler Antworten der Regierenden in Berlin und Washington verdient. Antworten auf die Fragen danach, warum Deutschland seit dem mörderischen, ordinären Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien aus dem Jahr 1999 nicht mehr seine Verfassung achtet.
Darin wird nachdrücklich postuliert, dass Deutschland einen Beitrag zum Frieden in der Welt zu leisten hat und sich nicht an Angriffskriegen beteiligt.
Es war der damals verantwortliche Bundeskanzler Gerhard Schröder, der davon sprach, dass er mit dem deutschen Angriffsbefehl gegen Belgrad das Völkerrecht gebrochen habe. Folgen? Natürlich keine, wie die dauernde deutsche Beteiligung an amerikanisch gesteuerten Kriegen zwischen Afghanistan und Mali jeden Tag unter Beweis stellt.
Was ist deutsche Staatsraison, wenn nicht die unbedingte Achtung der eigenen Verfassung und keinesfalls Rückfall in eine Politik, wie sie bis 1939 zu mörderischen europäischen Kriegen geführt hat?
Würde der Schüler die Frage danach gestellt haben, warum heute wieder deutsche Panzer im Verbund mit den alten sowjetischen Verbündeten aus dem Zweiten Weltkrieg in der estnischen Stadt Narwa und damit 150 Kilometer von der leidgeprüften Stadt St. Petersburg, dem damaligen Leningrad stehen, er hätte darauf eine Antwort verdient.
Diese Antwort müsste die vollkommene Geschichtsvergessenheit der heutigen deutschen und alliierten Politik gegenüber Russland und dem russischen Volk deutlich machen.
Die deutsche Politik denkt zum Glück an Verantwortlichkeiten.
Diese Verantwortung wird schal und unglaubwürdig, wenn sie nicht das grenzenlose Leid gerade für die Völker der damaligen Sowjetunion in heutige Politik einbezieht, wenn es um den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Folgen geht.
In wenigen Wochen erinnern sich die Menschen und Völker an das Ende der Schlacht von Stalingrad vor fünfundsiebzig Jahren. Lehren für uns in der Nachbarschaft zum russischen Volk?
Offenbar keine, wenn man hört, was deutsche Generäle beim NATO-Aufmarsch gegen Russland so alles öffentlich von sich geben. Oder will man überhören, wie amerikanische und britische Panzer auf deutschen Autobahnen an die neue Ostfront rollen?
Wie würde die deutsche Regierungsantwort lauten, wenn der Schüler nach den Konsequenzen aus dem Jahrhundert der Kriege gefragt haben würde.
Was führte zum Ersten Weltkrieg und was bewirkte Versailles, dessen Gedenktag sich bestenfalls in den kommenden Monaten nähert? War es nicht die strategische Absicht, jene Staaten, in denen man aus welchen Gründen auch immer Rivalen oder nützliche Instrumente gegen andere Staaten sah, entweder zu beseitigen oder nutzbar zu machen?
Warum wurde kein Friede vereinbart sondern alles unternommen, "politischen Abschaum" in einem anderen Land nach oben zu spülen?
Wir haben doch hinlänglich Erfahrung mit transatlantischen Volksbeglückern für westeuropäische Nationen.
Man muss doch nur an Henry Ford erinnern, den großen Bezugspunkt für eine spätere Menschheits-Geisel. Was muss der Schüler denken, wenn er an den vorgetragenen Dauerwunsch der russischen Regierung denkt, die den Westeuropäern die politische Hand entgegengestreckt hat und nichts anderes will als gute Nachbarschaft?
Will der Westen Russland so lange strangulieren, bis in Moskau jene den Kreml bevölkern, gegen die die westliche Öffentlichkeit nach bekanntem Muster instrumentalisiert werden kann?
"Christbäume" haben nicht nur alliierte Bombenangriffe gekennzeichnet.
Seit Wilhelm II wissen wir, was Propaganda aus alliierten Kanonen alles bewirken kann. Soll der Westen bei diesem Modell bleiben? Das wird sich nicht nur der Schüler fragen. Aber die deutsche Politik macht eine mögliche Antwort auch so klar. Wo sind die Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher und Helmut Kohl, die sich gegen den aktuellen Wahnsinn der deutschen Politik stemmen?
Der russische Schüler hat von Soldaten der Wehrmacht gesprochen.
Hat er nicht mehr zum Ausdruck gebracht, als man dazu in Deutschland fähig ist? Man muss sich am Stadtrand von Sewastopol nur den deutschen Soldatenfriedhof ansehen.
Er liegt auf der paradiesischen Krim in einem Tal von fast überirdischer Schönheit. Die Gedenkstellen geben Aufschluss. Hier fanden mehr als zwanzigtausend Soldaten der Wehrmacht ihre letzte Ruhe. Aber nicht nur das. Sie waren kaum älter als der junge russische Schüler, der im Reichstag sprach. Und die deutsche Politik?
Deutsche Opfer des Zweiten Weltkrieges, die derzeit wegen einer regen Bautätigkeit auf der Krim geborgen werden, können nicht beigesetzt werden, weil deutsche Behörden jede Zusammenarbeit verweigern.
Wendet man sich an den Herrn Bundespräsidenten, bleibt man ohne Antwort.
Was soll man von einem Land halten, das seine Toten in fremder Erde unbestattet lässt?
Der Schüler könnte die Frage stellen, wie die Rote Armee an die denkt, die als Okkupanten sich über die Sowjetunion hergemacht haben.
Es war 1987, als ich bei der sowjetischen Elitedivision "Taman" im Moskauer Umfeld eine Antwort erhielt. Beim ersten Truppenbesuch bei der Roten Armee wurde auch das historische Kabinett gezeigt. Es war eine nüchterne, auf historischen Fakten beruhende Darstellung, beginnend in der Zeit des Zweiten Weltkrieges.
Kein Wort des Hasses, der Erniedrigung oder der Verächtlichmachung über den deutschen Kriegsgegner des Zweiten Weltkrieges.
Und ein Politoberst, der von seiner Mutter sprach. Sie habe ihm auf den Weg gegeben, dass auch die deutschen Soldaten Söhne ihrer jeweiligen Mutter gewesen seien. Bei der Taman-Division war in der Hoch-Zeit des Kalten Krieges mehr Menschlichkeit zu verspüren, als deutsche Politik sie gegenüber dem russischen Volk derzeit deutlich macht.
Der russische Schüler könnte zu Recht fragen, warum sich Deutsche gegen sein Volk wieder in Stellung bringen lassen.
Am 21. November 1990 postulierte die berühmte "Charta von Paris" ein eindeutiges "nie wieder Krieg in Europa". Bill Clinton und Madelaine Albright haben den Krieg wieder nach Europa zurückgebracht.
Das heißt noch lange nicht, dass wir ihn führen müssen. Selbst wenn amerikanische "Militärbefehlshaber für Europa" danach rufen.
Kommentare
es ist banaler Weise dieser Kadavergehorsam, der deutsche Politiker so handeln lässt. Frau von der Leyen nennt das »Verlässlichkeit«, ich nenne es: »Führer befiel, wir folgen!« Wie kann eine Mutter von sieben Kindern ein solches Amt bekleiden und Söldner (Freiwillige, die Wehrpflicht ist bekanntlich ausgesetzt) in Auslandseinsätze schicken? Adel und Militär – in Deutschland eine unselige Allianz. Dieser mutige Schüler hat ehrliche Antworten verdient!
Danke für diesen Beitrag. Ich danke im Namen aller russischen und deutschen Familien, die schwere Kriegsopfer zu beklagen hatten und auch noch haben. Aufgrund der Schicksale in der eigenen Großfamilie, von denen einige im Alter des russischen Schülers noch "an die Front" gezwungen wurden, habe ich 1968, als Frankfurter "Freunde" ihre linken Parolen u. a. "lieber rot als tot" absetzten, und das, obwohl die Sovvvvjets gerade in Prag einmarschiert sind, habe ich alles zusammengekratzt, um mit dem ersten LH-Flug Ffmain-Moskau in die UdSSR zu starten, um mit eigenen Augen zu sehen, was denn ROT bedeutet. Was ich da in drei Wochen, quer durch's Land, erlebt habe, hat mein Leben verändert. Den damaligen "Freundeskreis" habe ich verlassen. Meiner Familie die Reise verschwiegen. Egal, ob in Moskau, Leningrad oder im Süden - was für eine Freude ist mir entgegengeschlagen, dass eine Deutsche sich mal in den Osten verlaufen hatte. Wie sehr hatte ich an unsere Freunde in Ostdeutschland gedacht. 1992 bin ich dann zu den Nicht-Partei-Freunden an der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg gereist, mit denen ich noch heute beruflich und freundschaftlich verbunden bin.
Was ich besonders bedauerlich fand, dass sich keine tiefergehenden wissenschaftlichen Kontakte zwischen Ost und West gestalten ließen. Ignoranz und Arroganz gegen Kultur. Nein, es war nicht das deutsche Volk, das die verheerenden Weltkriege auslöste. Ihnen alles Gute - Herr Wimmer.
Weiter, Ein, ja doch, ich nenne ihn Freund, namens Herrn Hahn, der während des zweiten Weltkrieges in der Wehrmacht als Fallschirmspringer über Frankreich eingesetzt war und dann gemeinsam mit einem Freund aus dem nordöstlichen Teil Frankreichs zurück nach Pommern desertierte, immer in der Gewissheit das dadurch alle Kriegsparteien ihn töten könnten, oder aber Erzählungen von vor Bomben durch den Wald flüchtenden jungen Krankenschwestern , die anhielten weil ein Flugzeug neben ihnen zerschellte, sie aber nur noch einen Flieger verbrannt bergen konnten und der andere nur wahrzunehmen war aufgrund der entsetzlichen Schreie machen deutlich wie viel Respekt die Menschheit einfach mal sich gegenüber zeigen sollte. Ich werde nun dazu übergehen den Titel Crying Shame von Jack Johnson zu hören. Lieben Gruß allen Wesen
Das haben doch die anderen Politiker gesagt, nicht die Kasper von heute. Heute haben wir 2017 wir reden von Ehe für alle. Von führende grünen Politiker die sich ein Hauptschulabschluss gemeinsam teilen und über massenhafte Einwanderung reden. Über Gender und Regenbogen und was weiß ich.....
In der gleichen Zeit Rollen Panzer und anderes schweres militärisches Gerät inkl. Massen von Söldnern über Deutschlands Straßen in Richtung Osten. Riesige Militärübungen vor der russischen Grenze gehen geräuschlos ( in Sinne von der deutschen Bevölkerung) von statten.
Ich finde das äußerst erschreckend. Aber so richtig interessant es kein. Jeder ist mit sich selbst zu tut. Arbeit schlafen und Konsum. Neben bei ein bisschen Kinder. KEINE Zeit für Politik.
Herzlichen Dank für Ihren Artikel! Ich bin in den fünfziger Jahren in der BRD aufgewachsen.
Es wurde nicht viel erzählt. Aber was ich als Kind gesehen, gespürt und gehört habe, hat
mich mit den Heimatvertriebenen aus dem Osten, den Kriegsversehrten, Witwen und
Spätheimkehrern mitfühlen lassen. Jede Familie hatte Opfer zu beklagen. Man half sich
gegenseitig. Russland gehört zu Europa. Eines Tages werden wir uns auch gegenseitig unterstützen.
Ja Herr Wimmer,
was für Zeilen im Sinne der Menschlichkeit, des Mutes und der Ursachenbenennung.
Großer Respekt immer wieder für den unermüdlichen Einsatz - ganz einfach auszusprechen - was die meisten Menschen in unserem Land denken und fühlen.
Nennen Sie alle mir einen Grund, warum Eltern wünschen sollten, dass ihre geliebten Kinder für einen Krieg missbraucht werden. Ich bin mir dessen sicher, dass jeder von uns in Frieden leben möchte und mit Herzensbildung auch gerne abgibt, wenn dadurch mehr Chancengleichheit auf unserem wunderbaren Planeten gewährleistet wäre.
Stattdessen laufen fürchterliche Entwicklungen und das was wir „einfacheren“ Bürger gerne geben und weiterhin geben würden für jene, die auch Teil unserer Menschheit sind, werden in einer nicht enden wollenden Weise „ geschröpft“ , dass nun überall ankommt und realisiert wird, dass die Umverteilung von fleißig nach reich hervorragend und kaltschnäuziger denn je verläuft.
Deutschland, Verfassung?
Wollten Sie nicht die Bundesrepublik und Grundgesetz benennen?
Sie wissen es ja durchaus...
Die von Ihnen genannten Kanzler haben außenpolitisch ihre Verdienste, haben/konnten aber die großen Themen wie Versklavung/Geldsystem/Deep State auch nicht angefasst.