Den beiden Herren will niemand zu nahe treten. Der eine ist bereits seit einigen Jahren Präsident der Europäischen Kommission und war zuvor langjähriger Ministerpräsident seines Heimatlandes Luxemburg: Herr Jean Claude Juncker. In Washington ist ein neuer Präsident im Amt und das seit dem 20. Januar 2017: Herr Donald Trump. Beiden Präsidenten sind verantwortungsvollste Aufgaben übertragen. Herrn Präsidenten Juncker haben die Wählerinnen der Europäischen Union, Herrn Präsidenten Trump die Wähler aus den Vereinigten Staaten ins Amt gebracht. Vor Jahren hätte man noch sagen können, dass beide gemeinsame Werte teilen. Das bringt man nach den gewaltigen Kriegsorgien des Westens nicht mehr über die Lippen.
In Washington und in Brüssel sind die Geschäftsmodelle gescheitert
Dennoch haben beide Präsidenten etwas gemeinsam: das Geschäftsmodell der Gemeinwesen, die sie repräsentieren, ist gescheitert. Der eine, Herr Präsident Trump, hält eine zuvor nie gehörte Rede zur Amtseinführung vor dem Kapitol. Jetzt muss man unterstellen, dass die Wahl der Worte in Washington eine andere als in Westeuropa ist. Aber das, was Herr Präsident Trump bei seiner Vereidigung sagte, war in europäischen Ohren so etwas wie der Beschluss für eine Zwangsvollstreckung. Man spürte am Fernsehschirm förmlich, wie sich die Mienen der anwesenden Ehrengäste versteinerten, vor allem die der ehemaligen Präsidenten, soweit sie anwesend gewesen sind. Es konnten nur sie gemeint sein, die der neue Präsident für das Scheitern des bisherigen Geschäftsmodells der Vereinigten Staaten verantwortlich machte. Niemand hätte sich gewundert, wenn von irgendwo ein schneidendes Kommando erfolgt wäre und Polizisten die Reihen der Ehrengäste umzingelt haben würden. Der Befehl:“Abführen“ hätte auch niemanden gewundert.
Präsident Juncker lässt bunte Bildchen über Europas Zukunft malen
Der andere Präsident, Herr Jean Claude Juncker, lässt in diesen Tagen bunte Bildchen malen und diese mit groben Textskizzen an die Mitgliedsstaaten verteilen. Die groben Skizzen betreffen den Modell-Musterkasten „Europäische Union“, aus dem sich alle in Anbetracht des nicht mehr zu leugnenden Zerfallsprozesses der Europäischen Union gefälligst bedienen sollen. Das hat unser Europa nicht verdient, auch wenn die „Europäische Union“ seit dem Maastrichter Vertrag des Jahres 1992 nur noch ein demokratischer Krüppel genannt werden muss und nicht nur in Brüssel, sondern in Berlin dazu. Dabei hatte man sich bis zur Migrationsentwicklung und dem englischen Brexit alles so schön ausgerechnet. Die Europäische Union, der demokratischen Grundsubstanz entkleidet, eignete sich wunderbar und ohne Beteiligung des Bürgers als Souverän für drei Politikfelder:
1.) "shareholder value" als Kompensation für die „Soziale Marktwirtschaft“, die es in der Zeit des europäischen Antagonismus zur Sowjetunion zur Blüte gebracht hatte. Die deutsche Bundeskanzlerin verstieg sich sogar zu der Überlegung, im Sinne eines „Großen Sprungs“ eine „marktgerechte Demokratie“ zu entwickeln. So sehen politische Geisterfahrten aus.
2.) „war on demand“, Kriege um uns herum, wo immer sie angezettelt werden konnten. Die Charta der Vereinten Nationen, an die auch einmal die NATO angebunden gewesen ist, wurde in den politischen Abgrund gestoßen und nur noch für Festtagsreden hervorgezogen. Die NATO sollte auf Drängen der amerikanischen Führungsmacht die Vereinten Nationen ersetzen und somit machten alle diese Kriege einen entsprechenden Sinn. Die politische Perversion der Europäischen Union wurde an dem Tag offenbar, als der französische Staatspräsident Sarkozy zu einer Libyen-Konferenz nach Paris einlud und vor Konferenzbeginn die Bomber in Richtung Tripolis unterwegs waren. Heute noch müsste das politische Berlin Wallfahren zum Grab eines standfesten deutschen Außenministers mit dem Namen „Westerwelle“ unternehmen, weil er seine Zustimmung zu diesem kriminellen Mummenschanz kriegerischer Art verweigerte. Die heutigen Bilder vom Mittelmeer mit seinen Toten haben dort ihre Ursache.
3.) Aber Präsident Juncker will es dabei in Sachen Migration nicht bewenden lassen. Die „Europäische Gemeinschaft der Willigen“ soll unter dann völligem Ausschluss der Bürger und ihrer Parlamente die beabsichtigte Migrationsbewegung nach Westeuropa gestalten können. Der Europäische Gerichtshof hat schon die juristische Leimrute ausgelegt, wenn er Überlegungen anklingen lässt, die statt des „Bürgers“ als Souverän auf etwas raus ist, was sich als neuer Souverän entpuppen soll: Die Mischung aus Lobby-Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen, die anstelle des bisherigen Souveräns über die Geschäftsordnungen der jeweiligen Regierungen de facto ohnehin schon die Macht in den Staaten ergriffen haben. Der Bürger als Souverän soll nach dem Willen der treibenden Kräfte der Europäischen Union gerade in der Migrationsfrage abdanken. Den Herrschenden ist bewusst, dass unsere Gemeinwesen mit Zustimmung der verfassungsmäßig vorgesehenen Parlamente zu keinem Zeitpunkt die aus der Europäischen Kommission betriebene Beseitigung der Nationalstaaten und eine Einwanderung zur Umgestaltung der Völker nicht dulden werden.
Präsident Trump will das politische System wieder in die Hände des Bürgers als Souverän legen während Brüssel den Souverän endgültig in der Gestalt des Bürgers beseitigen will
Um die vorgenannten drei Punkte umsetzen zu können, müssen die nationalen Parlamente faktisch beseitigt werden, um den Rest von Mitsprache auszuschließen. Dazu dient die höchste Stufe im Konzert des „Europas der Willigen“. Präsident Juncker macht es möglich und schlägt es deshalb ausdrücklich vor. Dann unterscheidet uns in Brüssel nichts mehr von dem, was in Washington durch Präsident Trump gegeißelt wird. Er will das politische System der Vereinigten Staaten wieder in die Hände des Bürgers als Souverän zurückgeben, während unter tatkräftiger Mithilfe der deutschen Bundeskanzlerin, Frau Dr. Merkel, und des ehemaligen EU-Parlamentspräsidenten, Herrn Martin Schulz, der letzte Rest demokratischer Mitsprache dem europäischen Bürger entzogen werden soll.
Soll in Washington Schluss sein mit dem globalen "Fort Laramie" und die USA Friedenskraft werden?
Auch sonst laufen die Dinge zwischen Washington und Brüssel ist gefährlicher Weise auseinander. Dabei ist in Washington die politische Gemengelage höchst unklar. Präsident Trump will nach seinen Erklärungen weg vor den bisherigen Rolle der USA, die angetreten sind, nach “dem amerikanischen Wesen die Welt genesen zu lassen“. Die USA sind gegen den Rest der Welt vorgegangen, wie wir es aus der Zeit der Western kannten, Auf der einen Seite war „Fort Laramie“ und dann gab es die Indianer, denen bestenfalls eine Zukunft fernab der Weidegründe in den Reservaten zustand. Man glaubt seinen Ohren bei Präsident Trumps Reden nicht zu trauen. Er will die USA in dieser Rolle nicht mehr sehen. Wen wundert es da, dass CNN selbst bis dato unbekannte und ehemals republikanische Gegenkandidaten von Präsident Rump aufmarschieren lässt, die genau das als Verrat an Amerika bezeichnen. Die Messer sind in Washington gewetzt und einer nach dem anderen, der in seinem Leben mal mit einem russischen Botschafter gesprochen haben könnte, wird vom republikanisch-demokratischen Kriegsestablishment weggeschossen. Wenn das so weiter geht, wird nicht nur bald Präsident Trump eingemauert sein. Es wird dann gegenüber der Russischen Föderation der unter Obama eingeleitete Aufmarsch-Plan alleine übrigbleiben. Die von vielen geradezu herbeigesehnten Worte des US-Präsidenten vor dem Kongress in diesen Tagen über eine friedliche Welt könnten sich bald als Trugschluss abzeichnen und ein Entrinnen vor der Katastrophe nicht mehr möglich sein.
Warum finden wir die deutsche Bundeskanzlerin nicht an der Seite eines amerikanischen Präsidenten, der vom Frieden spricht?
Wo ist dabei der Platz der deutschen Bundeskanzlerin und des Präsidenten der Europäischen Kommission? Stützen sie in Washington denjenigen, der das Verhängnis in Europa, das Präsident Obama angerichtet hat, abwenden wollen? Verständigung mit Moskau dort, wo Verständigung möglich ist, um die Welt vom Abgrund zurück zu reißen. Mitnichten. In Berlin wird geradezu ostentativ darauf gewartet, dass die Münchener Gesprächspartner in den Personen McCain und Graham in Washington erfolgreich sein werden. Es geht um uns und da setzt man in Berlin auf die Washingtoner Kräfte, die Konfrontation und Krieg wollen.
Kommentare
"Er [Trump] will das politische System der Vereinigten Staaten wieder in die Hände des Bürgers als Souverän zurückgeben"
Hallo Herr Wimmer, seinerzeit hatte ich Ihnen mal Einäugigkeit unterstellt. Aber das hier schlägt dem Faß den Boden aus.
Der gute Herr Trump trifft auf einen Staat, der ordentlich Sand im Getriebe hat, der verfilzt ist und reformbedürftig, weil das "weiter so" zunehmend an Grenzen stößt. Und da er die passenden Charaktereigenschaften hat und zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle ist, wird er von der Mehrheit der Unzufriedenen nach oben gespült.
Soweit so gut. Nun ist der Mann aber kein Ghandi. Seine Maßnahmen zielen vielmehr auf eine Abschaffung elementarer Prinzipien von Rechtstaat und Demokratie. Da fließt nichts in die Hände der Bürger zurück, der Mann arbeitet nach dem Strickmuster faschistischer Regime und schaltet nach und nach die Lichter aus. Was bleibt, ist die entkernte Version des hyperaggressiven Polizeistaats, den wir heute schon als USA wahrnehmen. Nur ohne politischen Diskurs. Stattdessen wird die Vetternwirtschaft offen gelebt und die Erbmonarchie installiert.
Warum Sie das toll finden und nicht einfach nur Angst davor haben und dagegen kämpfen, erschließt sich mir nicht. Dass Juncker für unseren Kontinent eine katastrophale Fehlbesetzung ist, ändert doch nichts an dem Menschenfeind im Weißen Haus.
Wen hätten Sie denn gewählt ? Clinton?
Eines steht unabänderlich und nun leider geschichtlich bewiesen fest.
Ein Politiker wie Obama mit seinem ganzen Charme und Singsang und angeblich politischem Können, nebst Clinton und Co. sowie unsere Qualitätskanzlerin, haben uns binnen weniger Jahre eine Welt hinterlassen, in der wir doch tatsächlich wieder über die ernsthafte Möglichkeit eines Krieges mit Russland reden. Gehts noch !!
Die Politik dieser Bande an Berufspolitikern, die uns seit Jahrzehnten was von Demokratie und Freiheit vorschwafeln, besteht in Wahrheit darin, mit brennenden Fackeln durch Scheunen zu rennen.
Und wenn Sie mal wieder endlich eine angesteckt haben tun Sie so als würden Sie Feuerwehr spielen. Statt dessen kippen Sie aber noch Brandbeschleuniger rein.
Herr Trump ist sicher kein Angehöriger des "Volkes" und vielleicht haben Sie mit allem recht. Es kann aber auch sein, das nun nicht gleich alle Milliardäre per se Kriegstreiber oder angehende Diktatoren sind. Einer wie er hat doch genauen Einblick in die Gedankenwelt seinesgleichen und vielleicht gefällt ihm einfach nicht was er dort hört und sieht. Wir werden es erleben.
Der Hoffnungsträger Obama hat mehr Porzellan zerschlagen als er sich vorstellen kann und durch seine Politik doch Trump erst möglich gemacht.
Obama war der erste Präsident der vom ersten bis zum letzten Tag seiner Regentschaft Krieg führte.
Glauben Sie eine Präsidentin Clinton würde keinen "hyperaggressiven Polizeistaat" schaffen und uns statt dessen Frieden und wahre Demokratie zurückbringen ? Wäre wahrscheinlich Ihre erste Amtshandlung.
Da würde ich mich doch auch lieber für einen entscheiden, der noch keinen Irak, Lybien, Syrien-Dreck usw. am Hacken hat wie die restliche kriegslüsterne Bande.
Denken Sie daran und es ist die pure Wahrheit.
In die Lage von heute haben uns ausschließlich unsere Berufspolitiker gebracht, alle nach Ihrer selbst gezimmerten Vita immer glühende Verfechter von Frieden, Demokratie und Freiheit.
Die reichsten und stärksten Länder der Welt haben es unter deren Führung in den letzten Jahrzehnten nicht geschafft die Welt in eine bessere und friedlichere zu verwandeln !!!???
Trump hätte bei einer solchen Leistung in einer seiner früheren Shows schon längst gesagt: You´re fired!
Ich urteile erst nach 100 Tagen, die muss man jedem zugestehen der frei gewählt wurde. Die Weiter-so-Demokratie haben wir unter Adenauer, Kohl und jetzt Merkel doch auch genießen dürfen und auch hier in unserer »Musterdemokratie« gibt es Gewinner und Verlierer, wobei sich die Balance schon gewaltig verschoben hat. Na ja, »Einer trage des Anderen Last«, steht schon in der Bibel und die Millionen unten werden doch wohl die Last der Wenigen da oben schultern können ;—))
Herr Wimmer, so sehr ich Ihre Aussagen sonst schätze, hier haben Sie sich glaube ich ein bisschen verrannt. Hier sind einige sehr steile Thesen, die Sie vll. selbst nochmal hinterfragen sollten.
Man kann zu Trump sagen was man will, aber wenn es einer schaffen kann das zu druchbrechen, dann er. Sollte er diesen Wandel nicht schaffen oder sollte er den US-Bürger an der Nase herum geführt haben, ist diese Welt sowieso nicht mehr zu retten.
Ich sehe es auch wie Herr Wimmer: diese Welt braucht keinen weiteren Ost-West-Konflikt!
Und wenn, dann bitte den nächsten Krieg nur auf US-Boden und sonst nirgendwo!
1. gigantische Schuldenberge
2. apokalyptische Umweltzerstörung
3. wahnwitzige militärische Aufrüstung
Sehr geehrter Herr Wimmer, auf allen drei Gebieten steuert der vom Volk gewählte nicht gegen sondern gibt Vollgas. Wie Sie bei dieser Faktenlage zu Ihren Aussagen kommen, wird wohl für immer Ihr Geheimnis bleiben.
Weder die europäische Kommision noch deren Präsident werden von den Bürgern gewählt. Der Präsident wird ausgeklüngelt von Lobbyvertretern, Großbanken, Merkel und einigen anderen Politikern. Zur Wahl steht nur das machtlose Europaparlament, eine gut bezahlte Quasselbude. Auch wenn mal zwischen Schulz und Junker gewählt werden konnte heißt das nicht, dass die Wahlen tatsächlig bindend sind. Wenn die Bürger falsch gewählt haben wird deren Entscheidung eben nicht berücksichtigt. Seit der letzten Wahl dürfte das klar sein.
Die EU ist NICHT demokratisch.
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