Auch wenn es unter meinen Lesern einige Hardcore-Gläubige zu geben scheint, die der Ansicht sein mögen, dass die kanadischen Immobilienpreise – ganz im Bernanke-Jargon – auf ewig prosperieren werden, so weisen die von den Häuser- und Immobilienmärkten des Ahornlandes eingehenden Daten auf gegenteilige Entwicklungen hin.

Kaum ein Wunder, dass der Loonie, der kanadische Dollar, gegenüber dem US-Dollar wieder massiv unter Druck geraten ist. Die jüngst publizierten Daten von CREA zeigen, dass die Verkäufe bestehender Häuser im Monat Februar auf ein 5-Jahres-Tief abgestürzt sind. Auch die Preisanstiege haben sich massiv abgeschwächt.

Wurde an der Verkaufsfront im Dezember vergangenen Jahres noch einmal ein Rekordhoch erreicht, so zeigt sich, dass sich die Verkäufe bestehender Häuser im Monat Februar um 6,5% abschwächten. Daraus resultiert der zweite Monat in Folge, in denen die Verkäufe deutlich unter Druck gerieten.

Heimische Immobilienexperten und Makler zeigen sich vor allem deshalb besorgt, weil sich die Verkäufe bestehender Häuser im Februar gegenüber dem Vormonat in fast drei Viertel aller regionalen Häusermärkte reduzierten. Manche Beobachter sprechen bereits von einem breiten Abschwung, der nicht nur auf die beiden Metropolen Vancouver und Toronto entfiele.

Doch hier ließen sich auch im Februar die stärksten Verkaufsrückgänge beobachten. So brachen die Verkäufe bestehender Häuser im Februar auf Monatsbasis um 8,2% ein (!). Ganz zu schweigen von Vancouver, wo diese Kennziffer um satte 15,8% abstürzte (!).

Auf nicht saisonbereinigter Basis brachen die Aktivitäten im Februar auf Jahresbasis gar um 16,9% ein. Auch in diesem Bereich wurde ein 5-Jahres-Tief erreicht. Beobachter verweisen auf den Umstand, dass sich die gemessenen Verkäufe bereits 7,1% unterhalb ihres 10-jährigen Durchschnitts befinden. Makler sprechen von einem deutlichen Warnsignal.

Diese Daten werden durch die Verkaufsaktivitäten an den regionalen Immobilienmärkten Kanadas bestätigt. Knapp 80% aller Regionalmärkte berichteten im Februar über teils massive Verkaufsrückgänge im Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Langsam aber sicher beginnt sich herauszukristallisieren, warum es im Dezember 2017 noch einmal zu einem Rekordhoch im Sektor der Verkäufe von bestehenden Häusern gekommen war.

Gregory Klump, Chefökonom bei CREA, teilte mit, dass der herbe Verkaufsrückgang in den ersten beiden Monaten dieses Jahres, der auf das Erreichen eines Rekordhochs im Dezember 2017 folgte, einzig und allein bestätige, dass viele Hauskäufer ihre Kaufentscheidungen zum Ende des letzten Jahres vorgezogen haben, bevor es mit Jahresbeginn zum Einsetzen von weit schärferen Hypothekenregulierungen gekommen ist.

Klump ergänzte, dass sich das Momentum im Hinblick auf die Verkäufe von bestehenden Häusern im zweiten Quartal sehr wahrscheinlich fortsetzen wird. Hierzu trüge unter anderem auch die wachsende Unsicherheit in British Columbia bei, wo die Lokalregierung Ende Februar neue Häusermarkt- und Hypothekenregularien eingeführt habe.

Darüber hinaus teilte CREA mit, dass der Aggregate Composite MLS (siehe Grafik 2) im Februar gegenüber dem Vorjahr nur noch um 6,9% (geringster Wert seit Mitte 2015) zulegte. Daraus resultiert im Übrigen – auf Jahresbasis – der zehnte rückläufige Monat in Folge.

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