Das Thema Staatsdefizite spielt eine prominente Rolle in der Bewertung am Devisenmarkt. Diesbezüglich sind die jüngsten Aussagen von Moody’s zum Rating der USA von hervorgehobenem Interesse.
Moody’s gab bekannt, daß der stabile Ausblick des AAA Ratings der USA beibehalten wird.
Das nehmen wir erstaunt zur Kenntnis. Beabsichtigt die US-Regierung doch laut Präsident Obama bis 2020, eine aggressive Neuverschuldungspolitik fortzusetzen.
Das Verhältnis der öffentlichen Verschuldung zum BIP würde in den USA massiv zunehmen und höher ausfallen als in anderen AAA bewerteten Ländern, schreibt Moody’s.
In der Tat, die USA werden per Ende 2010 bei circa 94% Staatsverschuldung stehen und weitere neun Jahre mächtig Defizitgas geben.
Interessant, daß Moody’s zumindest erkennt, daß das US-Defizit damit dramatischer ausfallenwird als in anderen AAA bewerteten Ländern.
Wir erinnern uns daran, daß auch die Bewertung Enrons erst angepaßt wurde, als es zu spät war.
Zum Glück hat Moody’s ja wenigstens bei den im nominalen Vergleich Defizitzwergen Griechenland und weiteren Südeuropäern so schnell und so unbestechlich gehandelt, so daß der eigentliche Defizitsünder den größten Nutzen dieser Bewertungsarie davonträgt …
Ein Schelm, der sich bei diesen Verhaltensweisen Gedanken macht ….
O-Ton Moody’s: Das Rating der USA könne unter Druck kommen, sofern nicht Maßnahmen getroffen würden, das Verschuldungsniveau und die Zinskosten zu stabilisieren.
Hört Moody’s der US-Regierung nicht zu? Im Februar gab es Klartext! Hohe Neuverschuldung bis 2020! Die US-Wirtschaft braucht aktuell 10% Neuverschuldung und -2% real negativer Zins, also einen Input von 12%, um 3% Output fragwürdiger Qualität (BIP-Wachstum) zu produzieren.
Spielen diese Fakten alle keine Rolle? Oder anders gefragt, spielen derartige Fakten nur eine Rolle in der Bewertung europäischer Länder?
Wie sagt der britische Finanzfreund:
„The writing is on the wall!“
Wir betonen in unserer Adresse an Moody’s:
„You better watch the wall!“
An dieser Stelle wird einmal mehr deutlich, daß es vollkommen Ziel führend ist, europäische Pendants am Ratingmarkt zu etablieren, die nicht primär US-Interessen vertreten, sondern in unanfechtbarer Art und Weise ihren Aufgaben nachkommen.
Als Beispiel für die zuvor thematisierte Anfechtbarkeit sei das Thema „Österreich/Osteuropa 2009“ angeführt. Nachdem der Schaden für Europa angerichtet war, kam die Entschuldigung unserer Ratingfreunde aus den USA ….
Ein Schelm, der ….
Kommentare
Sie haben recht, so geht das nicht, so kann man kein neutrales Rating erwarten, aber ernsthaft:
Glauben Sie wirklich eine europäische Ratingagentur würde das Bild des Rating verbessern? Da kommen die Amerikaner schlechter weg und die Europäer besser, wetten? Wenn die Institution dann noch staatlich oder staatsnah ist sowieso.
Man sollte das Rating im bisherigen Sinne abschaffen und dem die CDS oder Risikoprämien zugrunde legen. Die sind marktnah und objektiver. Auch wenn diese durch Spekulationen oft getrieben werden, so kann man dann ja davon ausgehen, dass da eine Schwachstelle ist.
Damit wäre dann mehr geholfen, weil es dann jedem auch selbst überlassen ist die "nackten" Zahlen zu dem Rating zu prüfen und einzuschätzen.
Viele Grüße
Fokko
Ein anderer Aspekt schein mir im Zusammenhang mit den Ratingagenturen stets noch unter den Teppich gekehrt zu werden:
Seit Jahren melden alle Unternehmen und auch die Volkswirtschaften die vorzüglichst aufbereiteten Daten an die Ratingagenturen um ja auch in deren Gnade zu kommen bzw. zu bleiben.
Diese Daten und deren Entwicklung ebenso wie auch gewiss die stets zuvorkommenden Antworten auf Nachfragen der Ratingagenturen sowie die Befolgung von Hinweisen der Ratingagenturen vesetzten brachten der Nation jenseits des großen Teiches informationen, von denen andere Volkswirtschafter noch nicht einmal zu träumen wagen.
So ist es doch bekannt, das gerade der Sparkassensektor in Deutschland nach dem Wegfall der Staatsgarantie höchst interessanter Kunde der Ratingagenturen wurde. Ok, die Eigenkapitalausstattungen etc, etc, vielen war ja in Ordnung.... aber die Ertagskraft, nein da musste unbedingt etwas getan werden....
Der Kauf der als Supprimepapiere bekanntgewordenen Geschäfte nahm fahrt auf. Ja, liebe Leser so geht es zu in der Welt...
Ein Schelm.....
Über die weitere Nutzung der den Ratingagenturen zur Verfügung stehenden Daten mag ich gar nicht so recht nachdenken. Schade, dass zu Abrundung die SWIFT-Daten nun vorerst noch nicht an unsere Freunde geliefert werden...
Ein super starker Kommentar. Das Sprichwort" Kehre vor der eigenen Haustüre, dort ist genug Schmutz" gilt nicht für Rating Agenturen, die einem Land zugehörig sind.
Die USA ist, wenn man die wirtschaftliche Seite betrachtet kein Freund irgend eines Landes. Hier werden eigene Interessen ohne Gnade durchgeboxt. Ich stimme mit Autor Standpunkt überein, dass diese Ratingagenturen Daten zur Verfügung haben, von denen unsere lieben (dummen) Politiker nicht die leiseste Ahnung haben. Sehr Besorgniserregend
Gruss H
Ein anderer Aspekt schein mir im Zusammenhang mit den Ratingagenturen stets noch unter den Teppich gekehrt zu werden:
Seit Jahren melden alle Unternehmen und auch die Volkswirtschaften die vorzüglichst aufbereiteten Daten an die Ratingagenturen um ja auch in deren Gnade zu kommen bzw. zu bleiben.
Diese Daten und deren Entwicklung ebenso wie auch gewiss die stets zuvorkommenden Antworten auf Nachfragen der Ratingagenturen sowie die Befolgung von Hinweisen der Ratingagenturen vesetzten brachten der Nation jenseits des großen Teiches informationen, von denen andere Volkswirtschafter noch nicht einmal zu träumen wagen.
So ist es doch bekannt, das gerade der Sparkassensektor in Deutschland nach dem Wegfall der Staatsgarantie höchst interessanter Kunde der Ratingagenturen wurde. Ok, die Eigenkapitalausstattungen etc, etc, vielen war ja in Ordnung.... aber die Ertagskraft, nein da musste unbedingt etwas getan werden....
Der Kauf der als Supprimepapiere bekanntgewordenen Geschäfte nahm fahrt auf. Ja, liebe Leser so geht es zu in der Welt...
Ein Schelm.....
Über die weitere Nutzung der den Ratingagenturen zur Verfügung stehenden Daten mag ich gar nicht so recht nachdenken. Schade, dass zu Abrundung die SWIFT-Daten nun vorerst noch nicht an unsere Freunde geliefert werden...