Neues gibt es von den Kryptowährungsmärkten zu berichten. Während die Bullen nach wie vor einem lang ersehnten Ausbruch nach oben im Falle des Bitcoins entgegenfiebern, scheint die richtungweisende Kryptowährung momentan nicht so recht zu wissen, wo es in absehbarer Zeit lang gehen soll.

Immer dann, wenn es den Anschein erweckt, als ob der Abwärtstrend gebrochen und die anhaltende Korrektur beendet werden könnte, geht es schlagartig und wie aus dem Nichts dann doch wieder abwärts. Als nicht so recht Fisch, nicht Fleisch, so ließe sich die aktuelle Situation vielleicht auch beschreiben.

Der gesamte Marktwert von Digitalwährungen nimmt ab

Bloomberg berichtete kürzlich, dass der kumulierte Marktwert von Digitalwährungen, die durch Coinmarketcap.com beobachtet werden, seit dem 11. Mai um $45 Milliarden gesunken ist. Bitcoin wurde zu diesem Zeitpunkt noch in einer Spanne zwischen $7.900 und $8.500 gehandelt.

Nachdem diese Handelsspanne in den letzten Tagen nach unten durchbrochen wurde, ging es mit Bitcoin in beschleunigtem Tempo auf bis knapp 7.000 US-Dollar abwärts. Der seit dem 11. Mai vernichtete Marktwert potenziert sich somit. Auch unter anderen Kryptos wie Ethereum & Co. sieht es zurzeit keineswegs besser aus.

US-Regulierungsvorschriften weiter ungeklärt

Bitcoin-Visionär Arthur Hayes prognostizierte vor Kurzem, dass der Bitcoin-Kurs bis Ende dieses Jahres auf $50.000 pro Digitalwährungseinheit klettern werde. Um diese Prognose wahr werden zu lassen, müsste die Korrektur im Kryptowährungsbereich jedoch recht bald ein Ende finden, wie ich meine.

Bitcoin-Bullen verweisen in diesen Tagen häufig auf eine sich aufstauende Nachfrage unter professionellen Geldverwaltern. Doch es lässt sich momentan in keiner Weise absehen, ob die Regulierungsvorschriften in den USA und sonstwo auf der Welt auf eine Weise initiiert werden, die institutionelle Investoren für attraktiv halten würden.

Skandinavien lockert Regularien und wird zum Mining-Mekka

Fundamental gilt es darauf hinzuweisen, dass das Bitcoin-Mining schon in Kürze mehr Energie benötigen könnte als Irland oder Österreich. Ich hatte vor Kurzem <link wirtschaftsfacts beitrag neues-mekka-der-bitcoin-miner-liegt-in-skandinavien>berichtet, dass viele Miner nach neuen Standorten suchen, um neue Kryptowährungseinheiten ins Leben zu rufen.

In Skandinavien sind die entsprechenden Unternehmen nach dem sukzessiven Rückzug der Pekinger Regierung mittlerweile fündig geworden. Länder wie Norwegen oder Schweden entschärfen momentan sogar ihre Regularien, um Kryptowährungs-Miner in ihre Länder zu locken.

Grund hierfür ist die überschüssige Energie, die in den skandinavischen Ländern aus Wasserkraft gewonnen wird. Berechnungen des niederländischen Forschers und Ökonomen Alex de Vries gehen davon aus, dass das Bitcoin-Netzwerk, das aktuell mindestens 2,55 Gigawatt an Elektrizität konsumiere, schon bald mit ganz anderen Zahlen aufwarten wird.

Verschlingt das Mining bald soviel Energie wie Irland oder Österreich?

Laut der Schätzungen von de Vries wird das Bitcoin-Mining schon bald mehr als 7,6 Gigawatt an Elektrizität verschlingen, was in etwa der Elektrizitätsmenge entspricht, die Nationen wie Irland (3,1 Gigawatt) oder Österreich (8,2 Gigawatt) konsumieren. Laut de Vries könnte diese massive Zunahme in Bezug auf den Elektrizitätskonsum schon Ende dieses Jahres erreicht werden.

Ein Watt definiert eine bestimmte Menge an Energie. Ein Gigawatt setzt sich aus einer Milliarde Watt zusammen. Diese Energiemenge entspricht bildlich betrachtet etwa der Stärke, die 1,3 Millionen Pferde aufs Parkett bringen. Das Mining von Bitcoins und anderen Kryptowährungen ist unheimlich energieintensiv, da für die Schaffung neuer Digitalwährungseinheiten Rechenleistung in hohem Ausmaß benötigt wird.

Das Mining von Kryptowährungen erfordert den Einsatz von Computern, die komplexe mathematische Aufgaben zu lösen imstande sind. Da laut Bitcoin-Code nur rund 21 Millionen Bitcoin-Einheiten in Umlauf gebracht werden können, nimmt die Anzahl der neu zu kreierenden Digitalwährungseinheiten immer stärker ab. Trotz allem werden die Rechenleistungsprobleme gleichzeitig immer komplexer.

Aufgrund der geheimniskrämerischen Natur des Bitcoin-Minings stützen sich Analysen und Forschungen weitläufig auf spekulative Schätzungen. Momentan wird davon ausgegangen, dass das Bitcoin-Netzwerk über etwa 10.000 Verbindungsknoten verfügt.

Einer dieser Verbindungsknoten in diesem Netzwerk kann dabei jedoch lediglich einen oder mehrere Computer repräsentieren. Aus diesem Grunde halten Kritiker die Schätzungen zum Elektrizitätskonsum des Bitcoin-Minings für überzogen. Für die Schätzungen und Forschungsergebnisse von de Vries gäbe es keinerlei zuverlässige Datengrundlagen, wie es heißt.

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