Mahathirs Kritik richtet sich gegen das durch niederländische Ermittler geführte gemeinsame Untersuchungsteam (Joint Investigation Team), das laut des malaysischen Premierministers „seine Aufmerksamkeit zu stark darauf fokussiert hat, um den Versuch zu unternehmen, den Abschuss Russland in die Schuhe zu schieben“. In westlichen Mainstream-Medien lesen Sie bislang kaum etwas über diese aktuellen Entwicklungen.

Während sich die US-Medien hauptsächlich auf den Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie innenpolitischen Zank zwischen Republikanern und Demokraten in ihrer Berichterstattung konzentrieren, heißt es aus europäischer Sicht, sich nach den Europa-Wahlen die Wunden zu lecken. Hier bestimmen insbesondere innenpolitische Themen, was im Speziellen für Deutschland, Frankreich, U.K. und Italien gilt, das Berichtsbild.

Mahathir ging am Rande eines Treffens des Japanese Foreign Correspondents Club (FCCJ) in Tokio gegenüber Journalisten noch einen Schritt weiter, darauf hinweisend, dass „Russland des Abschusses beschuldigt wird. Doch wo sind die Beweise?“ Laut Mahathir habe man in Malaysia die Tatsache akzeptiert, dass MH17 von einer „in Russland hergestellten Rakete“ abgeschossen worden sei.

In diesem Zuge verloren 283 Passagiere und 15 Crewmitglieder ihr Leben. Um Russland für den Abschuss an den Pranger zu stellen, benötige es allerdings handfeste Beweise, die zeigen, dass „die Russen für den Abschuss der Rakete tatsächlich verantwortlich sind“. Gleichzeitig stellte Mahathir die Objektivität des Ermittlungsteams in Frage, was in regionalen Medien auf ein großes Echo stieß.

Mahathirs Erklärung sendet Schockwellen durch die Region

Beispielsweise berichtete Australiens staatlicher Nachrichtensender ABC News, dass die Erklärungen des malaysischen Premierministers Schockwellen durch die gesamte Region gesendet habe, da Mahathir laut Aussage von führenden australischen Regierungspolitikern den gesamten Abschlussbericht (zu MH17) in Frage gestellt habe.

Um dem durch niederländische Ermittler geführten Investigationsteams noch einen Seitenhieb zu verpassen, teilte Mahathir ergänzend mit, dass die ganze Geschichte von Anfang an viel zu sehr durch politische Motive bestimmt worden sei. Nach Veröffentlichung des abschließenden Berichts über den Abschuss von MH17 erklärte der damalige Premierminister Australiens, Malcolm Turnbull zu besagtem Zeitpunkt wie folgt:

Basierend auf den Ergebnissen des Abschlussberichts, handelt es sich im Fall der einzig vernünftigen Erklärung (zum Abschuss von MH17) darum, dass Russland auf direkte Weise in den Abschuss der malaysischen Passagiermaschine über dem Osten der Ukraine involviert gewesen ist.“

Mahathir sieht die Dinge hingegen aus einem gänzlich anderen Blickwinkel. Im Rahmen seiner Ausführungen in Japan bezichtigte Mahathir vielmehr jene für ihre Taten, die Russland „aus rein politischen Gründen“ als Sündenbock auserkoren hätten. Ferner ging Mahathir gar so weit, um ukrainischen Pro-Regierungskräften ins Stammbuch zu schreiben, zu den Hauptverdächtigen des Abschusses zu gehören.

So wie es die (ostukrainischen) Rebellen hätten sein können, hätte es ebensogut die Kiewer Regierung sein können, die hinter dem Abschuss von MH17 steht, da diese über dieselben Raketen verfügt“, so Mahathir hierzu wörtlich. Interessanterweise handelt es sich um einen Standpunkt, den Russland seit jeher zum Ausdruck gebracht hatte.

Auch ein Premierminister ist – im Falle dessen er die Wahrheit ausspricht – nicht davor gefeit, zu einem Verschwörungstheoretiker degradiert zu werden. In manchen international aktiven Medien hieß es hierzu, dass Dr. Mahathir Mohamad schließlich dafür bekannt sei, sich an guten Verschwörungstheorien zu laben.

Mahathir kritisierte darüber hinaus die Entscheidung, malaysischen Ermittlern eine eigene Untersuchung der Black Box des abgeschossenen Flugzeugs zu verwehren. Vielleicht verfüge man selbst nicht über die Expertise, so Mahathir, um solche Untersuchungen vorzunehmen, doch diese Expertise hätte sein Land auch kaufen können.

Es ließe sich nicht ergründen, weswegen malaysische Ermittler von diesen Untersuchungen ausgeschlossen worden sind. Der ursprüngliche Gedanke habe darauf basiert herauszufinden, was tatsächlich geschehen sei, so Mahathir weiter. Irgendwann hätten sich mit den Untersuchungen jedoch politische Interessen vermischt, die Russland als Sündenbock an den Pranger stellen wollten. Es habe sich deshalb nicht um eine neutrale Untersuchung gehandelt.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht, der auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge veröffentlicht wurde.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"