Aus eben jenem Grund beförderte China am Wochenende den ersten Beobachtungssatelliten ins All. Erklärtes Ziel der chinesischen Führung ist es, die einzelnen Projekte, aus denen sich die Neue Seidenstraße nach deren Fertigstellung zusammensetzen wird, mittels des Satelliten Gaofen-10 rund um den Globus überwachen zu können, wie Xinhua berichtete.

    

    

Gaofen-10 ist Teil des hochauflösenden Erdobservationssystems, das im kommenden Jahr im Reich der Mitte in Betrieb genommen werden soll. Gaofen-10 sieht sich technisch dazu in der Lage, metergenaue HD-Bilder zu schießen.

Das hochauflösende Erdobservationssystem der Chinesen wird sich aus insgesamt sieben Satelliten zusammensetzen, die geographisch entlang der Neuen Seidenstraße vor allem in den Bereichen der Landbeobachtung, der urbanen Planung sowie im Infrastruktur- und Netzwerkdesign aktiv sein werden.

Im Zuge der Renaissance der Seidenstraße kommt es gerade zum Bau von großen Infrastrukturprojekten auf den Eurasischen Kontinent. Hierzu gehört unter anderem die Konstruktion von Eisenbahnen, Hochgeschwindigkeitszügen, Autobahnen und Pipelines zur Energieversorgung.

Insgesamt sehen sich zum aktuellen Zeitpunkt 152 Staaten dieser Erde in diese Bauvorgänge involviert. Aus amerikanischer Sicht verwundert es kaum, dass die Belt & Road Initiative mit immer mehr Argwohn und auch Furcht beäugt wird. Denn China könnte die Fäden in Bezug auf das zukünftige Weltwirtschaftssystem in seinen Händen halten.

Noch haben die Amerikaner diesen Ambitionen neben dem Weltreservestatus des US-Dollars ihre geballte Militärmacht und Basen in rund achtzig Nationen dieser Erde entgegenzusetzen. Doch wird das letztendlich ausreichen, um im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen in der Welt auch in der Zukunft die Nase vorn zu behalten?

Bei Licht besehen erweist sich das Angebot Chinas zu einer wirtschaftlichen Modernisierung von teils noch in archaischen Verhältnissen lebenden Nationen und Gesellschaften als weitaus „sexyer“ als die endlosen Kriege, mit denen die Amerikaner einen Teil der Region nun seit Beginn des neuen Jahrtausends überziehen.

Doch eine Beurteilung dieser Entwicklungen und der momentanen Situation soll jedem Leser selbst überlassen bleiben. Kehren wir abschließend zum Beobachtungssatelliten Gaofen-10 zurück, der die Erde in einer Höhe von 370 bis 430 Meilen umrunden und eine Lebensdauer von fünf bis acht Jahren haben wird.

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