Aus dem Neujahrsbrief an Trump geht hervor, bereit zum Dialog „über die wichtigsten Themen“ in dieser Welt zu sein. Ob die Vereinigten Staaten auf diese Einladung eingehen werden, bleibt abzuwarten, nachdem es in den letzten Wochen zu mehreren fehlgeschlagenen Versuchen zur Abhaltung eines neuen Gipfeltreffens zwischen beiden Seiten gekommen war.
So zum Beispiel auch zuletzt in Argentinien, wo Trump plötzlich ein geplantes Treffen mit Putin am Rande des G20-Gipfels absagte. Zum damaligen Zeitpunkt intensivierten sich die politischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, da russische Streitkräfte das Feuer auf ukrainische Marineschiffe eröffneten, um diese Schiffe danach festzusetzen.
Immer wieder erwiesen sich gefährliche Provokationen der Ukraine zuletzt als Störfeuer in den internationalen Verhandlungen. Dass es in diesem Jahr überhaupt zu einem Gipfeltreffen zwischen Putin und Trump in Helsinki im Juli gekommen war, grenzt im Angesicht der diplomatischen Spannungen zwischen dem Westen und Russland fast schon an ein kleines Wunder. Doch kann es langfristig gesehen so weiter gehen?
Der Kommunikationsstopp zwischen beiden Seiten schafft Probleme. In einer Erklärung des Kremls heißt es, dass Wladimir Putin die bilateralen Beziehungen zwischen Russland und den USA für den wichtigsten Faktor zur Garantie von strategischer und internationaler Sicherheit in der Welt betrachtet, um abermals zu versichern, offen für einen vollumfänglichen Dialog mit den Vereinigten Staaten zu sein.
Der Kreml wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bilaterale Gespräche mit den USA über einen geplanten Rückzug Washingtons aus dem INF-Vertrag von Nöten seien. In einem separaten Brief an Syriens Staatschef Baschar al-Assad sicherte Putin dem Land weitere Hilfe zu, um den dortigen Terrorismus zu bekämpfen und die staatliche Integrität in der Region zu bewahren.
Auch der britischen Regierung hält Putin einen Olivenzweig hin. Dabei haben sich die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Nationen im laufenden Jahr dramatisch verschlechtert, nachdem Großbritannien im März 23 russische Diplomaten aufgrund von Anschuldigungen zu den Skripal-Nervengasattacken, hinter denen der Kreml angeblich stehen sollte, aus dem Land verwiesen hatte.
Auch Chinas Staatspräsident Xi Jinping erhielt einen Neujahrsbrief von Putin, aus dem hervorgeht, dass „die auf Vertrauen basierende Partnerschaft und strategische Interaktion zwischen Russland und China ein historisch ungesehenes Niveau erreicht hat“.
In seiner Botschaft an den deutschen Bundespräsidenten und die deutsche Kanzlerin ruft Putin das politische Berlin dazu auf, in einer Reihe von wichtigen Fragen zu kooperieren. Hierbei handele es sich sowohl um bilaterale als auch internationale Angelegenheiten, darunter eine erfolgreiche Umsetzung von ökonomischen, kulturellen, wissenschaftlichen und bildungsbezogenen Projekten.
Nicht nur aus dem Blickwinkel der deutsch-russischen Beziehungen seien diese Projekte von enormer Wichtigkeit, sondern ebenfalls aus dem Blickwinkel der europäischen Partnerstaaten. Ob in den Vereinigten Staaten und dem Westen auf die Offenheit Moskaus im kommenden Jahr auf entsprechende Weise eingegangen wird, bleibt abzuwarten.
Hoffen auf eine Wiederaufnahme des Kommunikationsfadens samt einer Verbesserung der bilateralen Beziehungen darf man gewiss – damit rechnen jedoch nicht. Aus geopolitischer Sicht riecht es vielmehr nach einer Verschlechterung der Beziehungen in der Welt, was vor allem im Angesicht einer einseitigen Aufkündigung des INF-Vertrages durch die USA der Fall wäre.
Sollten Ereignisse dieser Art in 2019 durch einen herben globalen Wirtschaftsabschwung begleitet werden, könnte aus dem Friedensangebot des russischen Präsidenten plötzlich auch ganz schnell militärisches Säbelrasseln werden. So eng liegen die Dinge heutzutage nun einmal beieinander.
Es sei Ihnen allen ein gutes neues Jahr gewünscht!
Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Originalbericht, der auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge veröffentlicht wurde.
Kommentare
Der 2. Weltkrieg war eine absolute Katastrophe. Die zivilisierten Nationen hatten bereits die gesamte Welt erobert. Das wäre ein vortreffliches Ausgangsniveau für eine moderne friedliche & sich technologisch rasant entwickelnde Welt gewesen. Aber was machten die technologisch führenden & zivilisierten Nationen??? Sie sind über sich hergefallen & haben nahezu die gesamte Welt in Schutt und Asche gelegt?!?!?!?!?!
74 Jahre später stehen Wir wieder vor einer internationalen Gemengelage, die ähnliche Vorkomnisse bzw. einen 3. Weltkrieg vermuten lassen. ES IST EINE SCHANDE für die RASSE MENSCH ...
Ich glaube nicht, dass 27 Mio. Menschen mehr dieses Land, für das ich viel Sympathie empfinde, dieses Land reicher gemacht hätten. Seit der Auflösung der Sowjetunion gibt es dort große Ungleichgewichte zwischen Arm und Reich. Das Land verfügt über immense Ressourcen, die jedoch wegen einer maroden Infrastruktur nicht erschlossen werden können.
Nicht nur die damalige Sowjetunion, auch Deutschland und die meisten kriegsbeteiligten Länder in Europa sind bis heute geschädigt durch die Folgen des 2. Weltkrieges. Umso wichtiger ist es, dass ALLE Völker aus der Geschichte lernen und die Vielzahl der Kriege, die seit 1945 stattgefunden haben, endlich ein Ende finden. Ein wichtiger Schritt dazu ist m.E. ein faires und partnerschaftliches Verhältnis mit Russland. In diesem Punkt gebe ich Ihnen recht, dass hier die deutsche Regierung bisher einen vernünftigen Beitrag vermissen lässt.