Die an den Tag gelegte Abneigung der Demokratischen Partei und des militärisch-industriellen Komplexes, das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen des Jahres 2016 zu akzeptieren und deren damit einhergehender Machtmissbrauch, der darauf abzielt, Donald Trump am Regieren zu hindern, entpuppt sich als revolutionärer Schritt, der durch Angelo Codevilla in diesem Bericht auf hervorragende Weise beschrieben wird.

Amerikas Bürger sind politisch bereits derart polarisiert, dass sie „untereinander nicht mehr länger dazu gewillt sind, sich mit gegenseitiger Sympathie und Vertrauen zu begegnen, weil sie sich gegenseitig (aufgrund diametral gegensätzlicher Ansichten) nicht mehr gleichsam achten und respektieren“.

Codevilla sieht die Ursache dieses Übels in der Haltung der Progressiven und deren an den Tag gelegten Weltanschauung einer moralischen Superiorität, doch seine Erklärungsversuche sind unabhängig von jenen, die es zu bezichtigen gilt.

Fehlender Zusammenhalt macht es den Herrschenden leicht

Ich persönlich kritisiere beide Seiten. Unsere Landesverfassung und unsere zivilen Bürger- und Freiheitsrechte haben enorme Schlagseite aufgrund der politisch-strategischen Agenda des „konservativ-republikanischen“ Regimes von George W. Bush genommen.

Die aus dieser Agenda resultierende Konsequenz ist, dass unsere heimische Regierung den Staat in eine vorgehaltene Waffe gegen die eigenen Bürger transformiert hat. Um es in anderen Worten auszudrücken, sind Gemeinschaftssinn und gesellschaftlicher Zusammenhalt im heutigen Amerika Relikte, die der Vergangenheit angehören.

Der eklatante Mangel an Gemeinschaftssinn und gesellschaftlichem Zusammenhalt macht es der herrschenden Oligarchie leicht, ihre Kerninteressen auf Kosten der Prosperität und des Wohlempfindens der amerikanischen Bürgerschaft zu verfolgen und durchzusetzen.

Erstaunliche Bündnisse mit gefährlichen Folgen

Es ist in der Tat erstaunlich zu beobachten, auf welche Weise sich die Progressiven mit dem militärisch-industriellen Komplex verbündet haben, um Donald Trump davon abzuhalten, die bilateralen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland zu normalisieren.

Die Provokationen, die Russland über sich ergehen lässt, und die nun bereits seit der Zeit des Clinton-Regimes anhalten, haben in der Folge unter den neokonservativen Regimes von Barack Obama und Donald Trump einen bislang unvorstellbaren Höhepunkt erreicht.

Dieser auf höchster Staatsebene orchestrierte Konflikt kommt dem 1.000 Milliarden US-Dollar schweren Jahresbudget des militärisch-industriellen Komplexes gerade recht. Die Durchsetzung der Interessen des militärisch-industriellen Komplexes erfolgt allerdings auf Kosten der Gefahr eines potenziellen Nuklearkriegsausbruchs.

Die anhaltenden medialen Dämonisierungen, in deren Zentrum sich Russland, Putin, China und der Iran befinden, sind bereits derart extrem, um sowohl Russland als auch China davon überzeugt zu haben, dass sich Washington für einen Krieg rüstet.

Aufkündigung des INF-Vertrags spricht eindeutige Sprache - Putin ebenfalls!

Aus dem Blickwinkel Russlands erweist sich die Ankündigung Trumps, sich unilateral aus dem INF-Vertrag zurückziehen zu wollen als Bestätigung dafür, dass sich Washington auf einen militärischen Angriff gegen Russland vorbereitet. Denn Mittelstreckenraketen können die USA nicht erreichen.

Der INF-Vertrag erwies sich sowohl für Russland als auch Europa als Sicherheitskonstrukt, weshalb der Vorwurf Washingtons, laut dem Russland diesen Vertrag verletzt habe, absurd anmutet.

Der einzige Grund, warum sich Washington einseitig aus dem INF-Vertrag zurückzuziehen gedenkt, findet sich aus meinem persönlichen Blickwinkel darin, um sich zukünftig dazu in die Lage zu versetzen, atomar bestückte Mittelstreckenraketen an Russlands Grenzen zu stationieren.

Dies würde wiederum die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgversprechenden atomaren Erstschlag Washingtons gegen Russland steigern. Amerikas Bevölkerung, die heimischen Medien und der US-Kongress scheinen diesen Tatbestand augenscheinlich nicht zu begreifen. Doch den Russen ist dieser Tatbestand sehr wohl bewusst.

Michael Gorbatschow, der den INF-Vertrag einst mit US-Präsident Ronald Reagan aushandelte, machte unverblümt auf die kriegerisch-militärische Bedrohung aufmerksam, indem er wie folgt ausführte: Es erweckt den Anschein, als ob sich die Welt auf einen Krieg vorbereitet. Auch der russischen Regierung ist diese Entwicklung vollauf bewusst.

Ein russischer Top-Offizieller, Andrei Remowitsch Beloussow, führte wie folgt aus: „Ja, Russland bereitet sich auf einen Krieg vor, sehen Sie in meinen Worten eine Bestätigung. Wir bereiten uns darauf vor, unsere Heimat, unsere territoriale Integrität, unsere Prinzipien, unsere Werte und unsere Bevölkerung zu verteidigen – wir bereiten uns auf einen solchen Krieg vor.

Putin selbst bediente sich schlussendlich harter Worte. Ein Land, das Russland angreift, wird hiernach von der Landkarte verschwinden und „wird krepieren wie ein Hund und zur Hölle fahren“.

Auch China bereitet sich auf einen Krieg vor

Da die mediale Dämonisierung Russlands ein Teil der Dämonisierung Donald Trumps durch die Demokratische Partei ist – Stichwort „Putin-Marionette“, „Putin-Agent“ - oder, um es mit den Worten des ehemaligen CIA-Direktors John Brennan „Verräter“ auszudrücken – erweist sich die amerikanische Bevölkerung als zu gespalten, um sich einem Konflikt mit Russland mit aller Vehemenz entgegen zu stellen.

Ein solcher Konflikt dient jedoch lediglich einer Durchsetzung der Interessen und Agenden des militärisch-industriellen Komplexes und der neokonservativen Ideologie, die nach wie vor einer amerikanischen Welthegemonie huldigt.

Da es aus russischer Sicht unmöglich ist, es Washington zu erlauben, atomar bestückte Mittelstreckenraketen an Russlands Grenzen zu stationieren, liegt der Ausbruch eines Krieges förmlich in der Luft.

Auch China bereitet sich auf einen absehbaren Krieg vor. Chinas Staatspräsident hat das heimische Militär inzwischen dazu aufgerufen, sich auf einen Krieg vorzubereiten. Die extrem rücksichtslose Politleitlinie der US-Regierung gegenüber Russland und China führt uns direkt in eine militärische Auseinandersetzung.

Wenn Europa nicht aufwacht, rückt der nukleare Doomsday verdammt nah heran

Vielleicht werden die europäischen Regierungen – Washingtons folgsame Marionetten – schlussendlich aufwachen, um sich einer Teilnahme an Washingtons orchestriertem Konflikt zu widersetzen. Falls dem nicht so sein sollte, werden wir die Weltuntergangsuhr auf eine Sekunde vor Eintreten dieses Ereignisses vorstellen müssen.

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / © 2018 Dr. Paul Craig Roberts / Institute for Political Economy

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