Die Entwicklungen an den internationalen Rohölmärkten verfolgend, wird wohl jedem aufmerksamen Beobachter bewusst sein, dass sich hinter den Kulissen momentan einiges mehr zu tun scheint als es oberflächlich den Eindruck erweckt.
Vielmehr beginnt sich abzuzeichnen, dass die Preise an den Weltrohölmärkten durch eine Vielzahl an Faktoren getrieben werden – und zwar womöglich solange, bis sich wichtige Produktionszweige in rohstoffarmen Industrieländern des Westens (einschließlich Japans) vor einen kompletten Stillstand gestellt sehen könnten.
Saudi-Arabien zeigt Washington die kalte Schulter
Beispielsweise widersetzt sich Saudi-Arabien, auf dem Papier einer der wichtigsten Verbündeten und Allianzpartner der Vereinigten Staaten im Nahen und Mittleren Osten, nun bereits seit Wochen und Monaten den sich intensivierenden Bitten der Administration von Joe Biden, die eigene Rohölförderung angesichts der aktuellen Geschehnisse auszuweiten.
Mindestens als ebenso interessant erweist sich die Tatsache, dass es im Zuge der russischen Einmarschs in die Ukraine kürzlich zur Veröffentlichung einer offiziellen Erklärung durch die Arabische Liga gekommen ist, in welcher das russische Handeln nicht verurteilt wurde, sondern alle Beteiligten vielmehr zu einer Lösung dieses Konflikts am Verhandlungstisch samt Verhinderung einer weiteren Eskalation aufrief.
Der Grund für diese Zurückhaltung drängt nun mehr und mehr an die Oberfläche, nachdem der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman sich in einem jüngsten Interview gegenüber The Atlantic über eine härtere Gangart der Washingtoner Biden-Administration gegenüber dessen Königreich samt seiner eigenen Person ausließ.
Jamal Khashoggi ist in den USA nicht in Vergessenheit geraten
Anders als noch unter der Präsidentschaft von Donald Trump drohten sich die bilateralen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und den USA demnach zu verschlechtern. Einmal mehr steht die Ermordung des saudischen Regime-Kritikers und Ex-Kolumnisten der Washington Post, Jamal Khashoggi, im saudischen Konsulat in Istanbul im Jahr 2018 hierbei im Zentrum der Betrachtungen.
Joseph Biden hatte zuletzt selbst wiederholt darauf aufmerksam gemacht, den saudischen Kronprinzen zu einem aus dem Blickwinkel der Weltöffentlichkeit geächteten Pariah machen zu wollen. Im Rahmen seiner jüngsten Aussagen teilte Mohammed bin Salman mit, dass Individuen unter Bezugnahme auf Artikel XI der universellen Deklaration zu den globalen Menschenrechten solange als unschuldig zu betrachten seien, bis ihnen ein Verbrechen nachgewiesen werden könne.
Mohammed bin Salman: „Es ist mir egal“
Der saudische Kronprinz ergänzte, nicht das Gefühl zu haben, dass dieses universelle Menschenrecht bei ihm selbst angewendet werde. Einerseits nach den sich verschlechternden Beziehungen zwischen seinem Land und der Washingtoner Administration von Joe Biden und andererseits danach gefragt, ob er persönlich das Gefühl habe, von Joe Biden verstanden zu werden, antwortete Mohammed bin Salman lapidar, dass ihm dies schlichtweg egal sei.
Vielmehr obliege es allein Joe Biden – als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika – über die Interessen seines eigenen Landes nachzudenken. So wie Saudi-Arabien sich nicht das Recht herausnähme, die Vereinigten Staaten zu maßregeln, gelte dies auch anders herum. Bin Salman ließ hierauf noch die Warnung in Richtung der US-Regierung folgen, sich nicht in die internen Angelegenheiten seines monarchischen Staatswesens einzumischen.
Solange dies nicht geschähe, bestünde seinerseits und auch aus Sicht seines Landes das vorwiegende Interesse, die historisch gewachsenen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und den USA aufrechtzuerhalten. Zumindest lässt sich aus aktueller Sicht konstatieren, dass die amerikanischen Waffenlieferungen an Saudi-Arabien nach wie vor in Hülle und Fülle zu fließen scheinen.
Der Krieg im Jemen hält mit amerikanischer Unterstützung an
Dabei hatte Joe Biden bereits vor seinem Amtsantritt im Januar letzten Jahres wiederholt darauf hingewiesen, das eigene Engagement in dem nun seit Jahren zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf der einen sowie dem Jemen auf der anderen Seite geführten Krieg beenden zu wollen.
Geschehen ist in dieser Hinsicht bislang jedoch nichts. Joe Biden hat seinen Versprechungen keine Taten folgen lassen. Vielmehr scheint sich der Krieg im Jemen weiter zu intensivieren, was zuletzt unter anderem auch zur Folge gehabt hatte, dass Abu Dhabi, die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, unter Raketenbeschuss aus dem Jemen geraten war.
Nun, da die Benzin- und Dieselpreise an den Tankstellen der Vereinigten Staaten angesichts der eskalierenden Lage in der Ukraine und aufgrund des durch die Biden-Administration forcierten Ausstiegs des eigenen Landes aus fossilen Brennstoffen förmlich durch die Decke schießen, hatte die Washingtoner Regierung die OPEC+ (dominiert durch Saudi-Arabien und Russland) im Verlauf der letzten Monate mehrfach um eine Fördererhöhung ersucht.
OPEC+ erteilt Joe Bidens Ersuchen wiederholt eine Absage
All diese Ersuchen sind durch die Organisation bislang abschlägig beschieden worden, was sich aus Perspektive des amerikanischen Präsidenten wie eine schallende Ohrfeige angefühlt haben mag. Gleichzeitig schießen die Energiepreise auf dem europäischen Kontinent mit jedem verstreichenden Tag weiter in die Höhe.
Am Rande eines in der saudischen Hauptstadt Riad abgehaltenen Energieforums wies bin Salman Mitte letzter Woche abermals Forderungen nach einer Förderausweitung durch die Organisation OPEC+ zurück. Offiziell hieß es in der Begründung, dass eine Neuverhandlung der Förderquoten unter den OPEC-Mitgliedern – einschließlich Russlands – zum aktuellen Zeitpunkt mit Gefahren einer nochmaligen Intensivierung der Volatilität an den globalen Rohölmärkten einhergehen würde.
Reist Joe Biden schon bald nach Saudi-Arabien?
Dass die Situation aus Sicht der westlichen Industrieländer indes immer dringlicher zu werden scheint, bestätigte sich anhand von aufkommenden Berichten, laut denen US-Präsident Joe Biden nun einen Staatsbesuch in Saudi-Arabien im Frühjahr dieses Jahres in Erwägung ziehen könnte, um vor Ort direkt auf Mohammed bin Salman einzuwirken.
Entwicklungen dieser Art scheinen unter den progressiven Elementen der Demokratischen Partei indes auf keinen fruchtbaren Boden zu fallen. Ganz im Gegenteil wird der anhaltende Krieg im Jemen – mit logistischer geheimdienstlicher Unterstützung der USA – unter den amerikanischen Progressiven aufs Schärfste verurteilt.
Debatte über Ölembargo gegenüber Russland intensiviert sich in den USA
Doch man kann eben nicht alles gleichzeitig haben. Denn inzwischen haben sich die hoch emotional geführten Diskussionen in den Vereinigten Staaten in Bezug auf ein potenzielles Öl-Embargo gegenüber der Russischen Föderation erwartungsgemäß weiter intensiviert.
Im Rahmen von Diskussionen auf dem progressiven US-Fernsehsender MSNBC kritisierte Moderator Mehdi Hasan am Sonntagabend,
„…es für sonderbar zu halten, unseren Präsidenten mit der Maßgabe nach Saudi Arabien zu schicken, dort um eine Erhöhung der Ölförderung zu bitten, während die Saudis weiterhin Bomben über dem Jemen abwerfen – nur um kein Rohöl mehr aus Russland, das Bomben über der Ukraine abwirft, mehr beziehen zu müssen“.
Progressive kritisieren Joe Biden
Auch die sogenannten „Squad Members“ des ultralinken Flügels der Demokratischen Partei ließen sich, wie nachfolgend anhand der Abgeordneten Ilhan Omar gezeigt, nicht lange bitten, um Pläne dieser Art zu verurteilen.
Übersetzung: „Unsere Antwort auf Putins amoralischen Krieg sollte nicht damit einhergehen, unsere Beziehungen zu den Saudis, die momentan die schlimmste aller humanitären Krisen auf unserem Planeten im Jemen verursachen, zu stärken. Die Jemeniten mögen manche aus geopolitischer Perspektive nicht kümmern, doch aus dem Blickwinkel der Menschlichkeit sollte dies der Fall sein. Es handelt sich um einen enorm amoralischen Akt.“
An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, wann ein Krieg jemals auf einer moralischen Grundlage geführt worden wäre – erweisen sich die geführten Kriege der Vereinigten Staaten in Syrien, im Irak oder in Vietnam im Vergleich mit anderen Nationen dieser Erde als die „besseren“ Kriege? Die Geschichte zeigt, dass dies keineswegs der Fall ist, sondern dass es dabei stets nur um eine knallharte Durchsetzung von individuellen Machtinteressen gegangen ist.
Werden die Dinge wenigstens in Deutschland noch klar betrachtet?
Unterdessen halten die Diskussionen in den USA und in Europa im Hinblick auf ein Embargo von russischen Erdölausfuhren unvermindert an. Unter Bezugnahme auf die Internationale Energieagentur handelt es sich im Fall von Russland – nach Saudi-Arabien – um den weltweit zweitgrößten Erdölproduzenten. Zumindest in der Bundesrepublik Deutschland scheint die Erkenntnis zu reifen, dass ein Boykott des russischen Energiesektors durch den Westen wohl mit einem eigenen Wirtschaftssuizid verbunden sein dürfte.
Link zum Bericht: https://www.mmnews.de/wirtschaft/178871-expertin-sprit-koennte-bis-zu-drei-euro-pro-liter-kosten
Nichtsdestotrotz mehren sich die Berichte in deutschen Medien, wonach die Benzin- und Dieselpreise schon bald in noch ganz andere Sphären einzutauchen drohen. Sollte es in der Tat soweit kommen, ließe sich damit rechnen, dass in der Bundesrepublik Deutschland nur noch wenige Fahrzeuge auf den Straßen sein werden.
Geisterautobahnen würden dann wohl allein jenen gehören, die sich den „Tankspaß“ noch weiter leisten könnten. Gestern hieß es in manchen Berichten beispielsweise auch schon, dass der Ölkonzern Shell seinen Handel mit Heizöl und Diesel in der Bundesrepublik Deutschland einzuschränken begonnen habe.
Russland und Saudi-Arabien haben sich einander angenähert
Was inmitten aller im Westen geführten Diskussionen keineswegs übersehen werden darf, ist die Tatsache, dass sich die Russische Föderation und Saudi-Arabien im Verlauf der vergangenen Jahre nicht nur einander angenähert, sondern deren Kooperation auf vielerlei Gebieten zudem auch vertieft haben.
De facto lässt sich behaupten, dass beide Nationen das Geschehen an den internationalen Erdölmärkten zusammen dominieren, weshalb in den USA immer mehr Stimmen und Kritiker der Biden-Administration dazu aufrufen, endlich von der stiefmütterlichen Behandlung der heimischen Öl- und Frackinggasindustrie abzulassen, um unter anderem auch die durch Joe Biden auf Eis gelegte Keystone XL Pipeline auf Sicht in Betrieb zu nehmen.
Über Gesetzentwurf könnte im Unterhaus bereits heute abgestimmt werden
Obwohl in all diesen Belangen noch überhaupt nichts entschieden ist, übertreffen sich die Washingtoner Abgeordneten im Kongress jeweils mit Vorschlägen, auf welche Weise sich der Russischen Föderation der ökonomische Lebenssaft abdrehen ließe.
Und so soll es unter Umständen schon am heutigen Dienstag zu einer Abstimmung der Abgeordneten im Repräsentantenhaus über eine komplette Stilllegung des Handels zwischen den Vereinigten Staaten auf der einen sowie der Russischen Föderation und Weißrussland auf der anderen Seite kommen.
Selbstverständlich würde mit einer solchen Gesetzesverabschiedung im Unterhaus, die im Fall einer mehrheitlichen Annahme automatisch zu einer Abstimmung an den Senat weitergeleitet würde, auch ein amerikanisches Ölembargo gegenüber der Russischen Föderation ins Auge gefasst werden.
Anzumerken bleibt, dass es sich hinsichtlich des eingebrachten Gesetzentwurfs um einen überparteilichen Antrag handelt, heißt also, dass sehr wahrscheinlich eine Mehrheit der republikanischen Abgeordneten mit an Bord sein dürfte.
Es lässt sich leichterdings vorstellen, welche „Bocksprünge“ die Rohöl- und Gaspreise erst vollziehen dürften, falls es tatsächlich zu einer Verabschiedung eines solchen Gesetzes im amerikanischen Kongress kommen sollte.
Internationale Erdölpreise: 300 US-Dollar pro Fass?
Naturgemäß werden die politischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten und in Europa in der Russischen Föderation zurzeit mit Argusaugen verfolgt. Gestern nahm die russische Nachrichtenagentur Interfax Bezug auf Russlands stellvertretenden Premierminister Novak, der davor warnte, dass ein globales Embargo in Bezug auf russische Öl- und Gaslieferungen die Erdölpreise auf 300 US-Dollar pro Fass in die Höhe schießen lassen würde.
Novak schränkte allerdings ein, dass sein Land sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt darüber bewusst sei, wohin und an wen an jene an die Vereinigten Staaten und die Europäische Union potenziell ausfallende Energielieferungen der Russischen Föderation zukünftig umgeleitet würden.
Diese Zusammenfassung von Roman Baudzus für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf Berichten auf den Seiten Zerohedge.com,CommonDreams.com sowie TheIntercept.com
„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)
Angesichts einer Ermangelung an unmittelbaren Lieferalternativen nehmen sich die hektisch und hoch emotional geführten Diskussionen auf politischer Ebene in den USA und in der EU über ein potenzielles Embargo von russischen Energieprodukten wie ein Rausch im Wahn aus.
Ich mag mich irren, wenn ich behaupte, dass westliche Staatsführungen ihre eigenen Länder zurzeit auf ein Gleis des wirtschaftlichen Selbstmords zu setzen scheinen. Auffällig ist auch, dass seitens westlicher Vertreter kein Interesse daran vorzuherrschen scheint, den Versuch zu unternehmen, sich in die diplomatischen Gespräche zwischen Russland und der Ukraine mit einzuschalten, um diesen Konflikt so schnell wie möglich zu beenden.
Geht es dem ein oder anderen unter Ihnen vielleicht auch so, vielmehr das Gefühl zu hegen, als ob dem Westen – allen voran den USA – an einer Lösung dieses anhaltenden Konflikts in Osteuropa kein großes Interesse vorzuherrschen scheint?!
Alles, was sich beobachten lässt, ist eine Eskalation auf allen Ebenen. In Erinnerung rückt zudem ein Ereignis, das letztmals einen erbarmungslos im Pazifik geführten Krieg zwischen den USA und Japan mit ausgelöst hatte. Handelte es sich hierbei nicht um ein durch die USA verhängtes Ölembargo gegenüber Japan, das den Angriff auf Pearl Harbor zur Folge hatte?
Zumindest gibt es noch Anzeichen der Hoffnung, dass die anhaltende Propagandaschlacht nicht alle Sinne vernebelt haben mag.
Link zum Bericht: https://www.msn.com/de-at/sport/nachrichten/guardiola-w%C3%BCtet-wegen-krieg-politiker-sind-komplette-versager/ar-AAUIvRz
Versager? Hm, aus Sicht des einfachen Volkes wahrscheinlich schon. Nicht zu vergessen bleibt allerdings, dass diese Protagonisten ganz im Sinne von Game of Thrones ihre ganz eigenen Agenden und Ziele verfolgen, die mit dem Volkswillen so viel zu tun haben wie die Erde mit dem Mars.
Abschließend fällt mir dabei eine lateinische Inschrift ein, die wie folgt lautet: „Quod sumus hoc eritis.“ – „So wie wir sind, so wirst auch Du sein.“
Unter anderem Pep Guardiola gibt Anlass zu der Hoffnung, dass es in unseren heutigen Tagen Abweichler von dieser alteingesessenen Annahme zu geben scheint.
Kommentare
Das stimmt so nicht!
Unsere Politiker der Treuhand Besatzerverwaltung BRD sind alle kourrupte ...*
Am besten zu sehen war das vor kurzen im Fernsehen als Scholz und Berbock auf die hohen Öl und Benzinpreise angesprochen wurden.
Als Antwort kam dort, dass es für Sie kein Problem darstelle.
Das muß doch für jeden normal Bürger wie ein Schlag ins Gesicht gewirkt haben.
Natürlich vorausgesetzt, dass Sie noch Gehirnzellen besitzen und das werden hier immer weniger.
* Anm. d.Red.: An dieser Stelle wurde ein Wort entfernt.
Es werde Licht im Verstand der europäischen Politiker!!!
Niemand hat die Absicht einen Krieg zu führen...
Letztes Jahr noch waren alle Ungeimpften an allem Schuld,
Jeder drosch mit propaganda auf die schlimmen ungeimpften ein ,
irgendwie hat sich das Blatt gewendet - wir sind mitten in der durchseuchung,
Aber man hört mittlerweile nichts anderes mehr als dass jetzt die Russen an allem Schuld sind , Die Russen die jahrelang unsere verlässlichen Handelspartner waren, mit den springen wir jetzt so um ???
Es ist mir ein RÄTSEL das Verhalten unserer Politiker ,in unserem Land soll ja alles Klimaneutral und Umweltfreundlich sein, so wundert mich wie die Volksvertreter auf die Idee kommen Fräkinggas aus den USA zu importieren , da baut man jahrelang die Nordstream 2 und wäre vor der fertigstellung dann will man diese nicht in Betrieb nehmen, und soll dann überteuertes Fräkinggas das noch verschifft werden muss , kaufen !?! Da spielt dann der schlimme Klimawandel dann keine Rolle mehr?!?
Etwas zum Nachdenken
Wir haben einen Betrieb
So bestellte ich am Montag 2500 Liter Diesel - dieser Dieseleinkauf erfolgt mit Berufskollegen und es kam eine Menge von 100.000 Liter zustande . Der Diesel wurde ausgeschrieben daufhin gab eine Firma ein Angebot ab da lag der Preis bei 2,39 €/Liter inkl MwSt, aber die Firma bringt den Diesel nicht her und kann nur 70.000 Liter liefern so wird jetzt bei jedem die Bestellungen einfach um 30% gekürzt sodass jeder was bekommt für 2,38€/ Liter
Wie soll das weitergehen?
Wer soll diese hohen Energiepreise in Zukunft leisten können ???.
VS verhängen im Alleingang Importverbot russischer Energieträger. Natürlich mit Rücksicht auf Europa, das man nicht einfach so diktatorisch auch dazu bringen will. Aber ein Schulterschluss wäre schon sehr wünschenswert, denn Onkel Tom Hütte würde mit unermesslicher Anstrengung auch seine kleinen europäischen Brüder durch Dick und Dünn mit allem versorgen.
Derweil flötet EU-vonderLeiden davon, man müsse sich unbedingt aus der Abhängigkeit russischer Importe befreien, in die man sich gerade selbst reinsanktioniert
Herrgott was für eine geostrategische Jubelepoche wird hier eingeläutet... VS ziehen sich opfernd und ihrer vollen Verantwortung bewusst selbst aus dem Treibsand... Schuster bleib bei deinen Leisten... kurble das bewährte Geschäft nochmal auf Hochtouren... Waffen und Energie! Lege deinen Konkurrenten auf Eis und erfreue dich an dem größten Keil, den du je zwischen Europa und Russland getrieben hast.
Ich schlage Victoria Nuland für den Nobelpreis vor, die besten 5 Mrd, welche jemals in einen Kampf um demokratische Freiheit investiert wurden.
Aktuell kommt eine britische Studie zu der Vermutung, Covid-19 würde das Gehirn schrumpfen lassen. Ich frage mich, ist das noch von Bedeutung, wenn es die meisten eh nicht mehr benutzen?
Und ich muss mich dabei ertappen, dass ein Teil meines Gehirns bereits Signale verbreitet, im endlosen Spiel von "dominance and submission" der Unterwerfung mehr Gewicht zu verleihen, damit ich mich nicht ständig über scheinbar immer billiger werdende Lügen aufregen muss.
Ich stelle fest, dass unsere Gesellschaft unter der Maxime von "Compliance and Corporate Identity" zu roboterartigem Verhalten mutiert und da hilft mir nur noch der Rückzug in den winzigen buddhistischen Tempel meines Gehirns... in dieser Ruheinsel bade ich in Weisheiten... "du kannst den Fluss nicht aufwärts fließen lassen" oder "dein Feind schwimmt hier nur vorbei, wenn er flussaufwärts reinfällt" und letztlich "es ist noch nicht deine Zeit, warte geduldig auf dein nächstes Leben".
Also pure Gelassenheit ist mal wieder angesagt. Nur...wird mein Gehirn wirklich kompatibler im nächsten Leben sein, oder bin ich dann nicht schon wieder eine Stufe voraus? Würde bedeuten, dass ich genau am selben Punkt wieder rauskommen würde. Doof... also versuche ich doch, einen optimistische Faden im Hier und Jetzt weiter zu spinnen nach dem Motto "Nichts ist so schlecht, als dass es nicht für irgendwas wieder gut sein könnte".
Angenommen, Russland würde unter Putin ähnlich zusammenbrechen, wie einst vor 30 Jahren schon mal geschehen, nur eben ein 2. Mal jetzt in Form einer Implosion, ausgelöst von einer völlig erdrückenden Weltgemeinschaft. Was dann? Es bleiben zweifellos eine Menge Staaten übrig, die weit authoritärer gestrickt sind als Russland, aber der "Konkurrent und Feind" Russland wäre Geschichte. Man würde wohl da weitermachen, wo man nach Jelzin unterbrochen wurde, beim Verteilen des großen russischen Kuchens. Unter Führung der VS. Die Angst der VS vor einer wirtschaftlichen Übermacht eines Europas mit Russland wäre beseitigt (sofern die VS ihre Unternehmen hineinheiraten lassen können) und Europa könnte wirklich mal solide Brötchen backen und sogar Freundschaft mit Russland ungestört und öffentlch pflegen. Die Russen... hinter ihnen warten die Uiguren und der nächste Feind, aber das ist ein anderes Thema. Die Welt ist chaotisch gespannt und es riecht nach einem Quantensprung...
Was bis heute niemand weiß... warum hat Putin diesen aggressiven Weg in die Geschichte eingeschlagen? Hatte Dr. Paul Roberts damit Recht, dass Russland zu lange gewartet hat, angemessen auf den Westen zu reagieren? Putin ist auch nur ein Mensch, aber ich bezweifle schon stark, dass er jetzt einfach den Verstand verloren hat, eher schon, dass man ihn genau dahin getrieben hat, wie er es selbst niemals erwartet hätte. Was wäre passiert, wenn der Westen nichts gemacht hätte? Ich denke... nichts wäre passiert, außer der "Übernahme der Ukraine in russische Arme" ohne Blutvergießen, natürlich unter Demütigung eines still haltenden Westens und möglicherweise Opfern unter der ukrainischen Regierung. Aber Selinsky ist nicht Ghandi (dafür wurde schon gesorgt). Allerdings mündet das alles in einen so erbitterten Kampf, als hätte man plötzlich heraus gefunden, dass Jesus ein Ukrainer war. Ich weiß es nicht, aber es gibt im Westen keine echte Aufarbeitung und neutrale Diskussion bezüglich Maidan, Odessa, MH17, die Krim und Donbass. Alles ist chronistisch abgelegt unter purer Aggression russischer Willkür. Jeder Idiot muss hier ein Minimum an Skepsis hegen und sich fragen: "Läuft hier alles nach Plan?"
Putin hat die Büchse der Pandora geöffnet, scharenweise haben seine "Versteher" das Lager gewechselt, da kann man sich ausrechnen, wohin dieses Chaos sich aufschaukelt: Der Mann gibt auf und verpasst sich eine Kugel (aber er verliert ungern und schon gar nicht unter einer derartig vernichtenden Demontage seiner Person), er geht den langen Weg des Krieges, der ihm bereits ein Drehbuch beschert, in dem ihm die Rolle eines Sauron auf den Leib geschrieben wird, der in Mittelerde einfällt und Dunkelheit übers Land bringt, oder er hat noch einen todsicheren Dreh in der Hinterhand, von dem wir nichts ahnen.
Es gibt noch eine Möglichkeit... der Tsunami an Empathie für das ukrainische Volk, ausgelöst durch täglich wiederholte Muster öffentlicher Berichterstattung im Mix aus Fakten, Interviews und emotionalen Einzelschicksalen auf ukrainischer Seite, eingefangene Empörung unter der russischen Bevölkerung saugt bereits alle Bereiche unserer westlichen Gesellschaft in sich auf, dass wir uns auf eine riesige "Rückwelle" gefasst machen können. Man beobachte dazu den unisono frisierten Humor ausgestrahlter Satire- Comedy- und Kabarettsendungen, welche triefend von Hochmut, Selbstherrlichkeit und fein gewürzt mit Solidaritätsgefühlen und Respekt für ein Volk, das allen eine Waffe in die Hand drückt, was einen messbaren Puls hat, im Grunde nur einem verblendeten Faschisten ein Lachen abringen. Also dem Mainstream... ich ertrage diese Art von "lizenziertem Humor" nicht und erwarte demnach auch eine steigende Selbstmordrate unter öffentlichen Komikern, ha... will sagen, dass sich das aufgeputschte System vielleicht sogar selbst erledigt.
Dieser 4. Möglichkeit räume ich allerdings wenig Chancen ein. Das Dumme ist immer nur, dass im Krieg niemals die Parteien einen eingeschlagenen Weg zurück gehen, das tun sie ja schon in friedlich politischen Zeiten nicht. "Hey Leute, ich habs mir anders überlegt, weil das war jetzt ein Schuss in den Ofen und wir müssen das völlig anders angehen..." Nein, das passiert nicht, es geht immer so lange, bis der Wahnsinn alles zusammenhaut und keiner sich bloß stellen muss, um zu sagen "ich war ein verdammter Idiot, der falsche Entscheidungen getroffen hat". Das erbärmliche Ego, die Angst und die Feigheit, Gruppen- und Fraktionszwang einzelner Volksvertreter erzwingen das Unvermeidliche im Krieg. Putin hat keine Chance, aber welche Chance haben "wir auf der guten Seite" am Ende?
Abseits der Kriegsleiden auf ukrainischem Boden erfasst die ganze Welt langsam ein Problem, das jenseits aller Verschuldung nicht nur ein digitales Ziffernproblem, sondern ein physisches Defizit an Energieträgern spürbar werden lässt, dass sich direkt in die letzten Haushalte und persönlicher Mobilität niederschlägt.
Und was erkennen wir noch? Dass die VS keine wirklichen Freunde haben, sondern nur Vasallen und Geschäftspartner. Diese sind wiederum oft teilweise nur Partner, weil man gleich ganze Regierungen umgestülpt hat, um ins Geschäft zu kommen. Wenn man sich nun mit der 2. Weltmacht auf diesem Planeten anlegt, dann muss man sich nicht wundern, wenn im Schatten dieses Konflikts andere Staaten "aufmüpfig" werden, gerade die, welche doch eher eine unterwürfige Freundschaft mit den VS eingegangen sind (nein.... nicht Europa) und auch Beziehungen zur anderen Weltmacht pflegen, welche offensichtlich erstens ähnlich autoritärer Natur sind und zweitens kaum Gefahr droht, von dieser 2. Weltmacht innenpolitisch gestürzt zu werden. Das sind schon eher echte Freunde.
Und das wäre die 5. Möglichkeit, ein globales Zweifeln an der Freundschaft mit den VS, die sich vielleicht doch nur als knallharter Würgegriff unter Geschäftspartnern entpuppt... aber das ist noch unwahrscheinlicher. Noch...im Moment passieren an einem Tag so viele Dinge, die vorher ein "geschäftliches" Quartal gefüllt haben...
Danke, Roman Baudzus, halten Sie uns auf dem Laufenden.
Im Sinne von Pep Guardiola: »Die Irren führen die Blinden!«