Das Pentagon hat ein Pamphlet mit dem Titel „Nationale Militärstrategie der Vereinigten Staaten von Amerika 2015, aus dem Juni 2015, veröffentlicht. Dieses Regierungsdokument geht mit der Ankündigung eines Fokuswechsels, weg von Terrorismus hin zu staatlichen Akteuren einher, die eine „Herausforderung für die internationalen Normen und Vereinbarungen“ darstellen. Es ist wichtig zu verstehen, was diese Worte tatsächlich bedeuten.
Regierungen, die eine Herausforderung für internationale Normen und Vereinbarungen darstellen, vertreten souveräne Nationalstaaten, die ihre politischen Leitlinien gänzlich unabhängig von den Strategien Washingtons verfolgen. Diese „revisionistischen Staaten“ stellen fortan eine Bedrohung dar, nicht weil sie vorhätten die Vereinigten Staaten militärisch anzugreifen – selbst das Pentagon gibt zu, dass weder Russland noch China derartige Pläne verfolgen –, sondern weil sie eine von Washington unabhängige Politik betreiben.
Pentagon bezeichnet ausgewählte Staaten als Bedrohung für die Welt
Führen Sie sich vor Augen, worum es hier tatsächlich geht: Die Existenz von souveränen Nationalstaaten wird als Bedrohung angesehen, deren politische Unabhängigkeit diese Länder zu „revisionistischen Staaten“ macht. Um es mit anderen Worten auszudrücken, ist deren politische Unabhängigkeit nicht vereinbar mit der neokonservativen Doktrin, nach welcher der Hang zum Ausüben von unipolarer Weltmacht allein Washington zufällt. Washingtons sich aus der Historie ableitender Hegemonialanspruch schließt aus, dass irgendein anderer Staat in der Welt eine von Washington unabhängige Politik betreibt.
Laut Definition stellt ein Staat, der eine von Washington unabhängige Außenpolitik betreibt, fortan eine Bedrohung für die Welt dar. Der Bericht des Pentagons bezeichnet namentlich Russland, China, den Iran und Nordkorea als die tonangebenden „revisionistischen Staaten“ in der Welt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Russland. In Washington herrscht – trotz der wachsenden Spannungen in der Asien-Pazifik Region – noch immer die Hoffnung vor, China als globalen Kooperationspartner zu gewinnen.
Die wachsenden politischen Spannungen in der Asien-Pazifik Region werden durch Chinas Verteidigung der eigenen Einflusssphäre hervorgerufen. Ein Verteidigungsanspruch, der nicht im Einklang mit den internationalen Gesetzen (den Gesetzen Washingtons, des größten Nichtachters und Übertreters von internationalen Vereinbarungen) liegt. Es zeichnet sich bislang noch nicht klar ab, ob der Iran dem Schicksal entkommen kann, das Washington über den Irak, Afghanistan, Lybien, Syrien, Somalia, den Jemen, Pakistan, die Ukraine und – noch weit komplizierter – über Palästina gebracht hat.
Pentagon-Bericht entstammt der Feder der Militärführung einer Regierung, die sich in der Vergangenheit um keine Normen geschert hat
Der Pentagon-Bericht liest sich sehr dreist in Bezug auf dessen heuchlerischen Unterton, indem sich alle darin enthaltenen Statements Washingtons darauf konzentrieren, zu erklären, dass Washington und dessen politische Vasallenstaaten „die etablierten Institutionen und Prozesse unterstützen, die darauf ausgelegt sind, politische Konflikte im Vorfeld zu entschärfen, die staatliche Souveränität zu respektieren und die globalen Menschenrechte zu fördern“.
Und diese Aussagen entstammen aus der Feder der Militärführung einer Regierung, die seit der Ära der Regierung von Bill Clinton in Länder einmarschiert, Staaten bombardiert, elf Regierungen aktiv gestürzt, gemordet und Millionen von Menschen zur Flucht aus deren angestammten Heimat veranlasst hat. Dieselbe Regierung arbeitet zurzeit daran, die politischen Führungen von Armenien, Kirgisien, Ecuador, Venezuela, Bolivien, Brasilien und Argentinien zu stürzen.
In dem durch das Pentagon veröffentlichten Bericht, befindet sich Russland im Kreuzfeuer, da das Land nicht „in Übereinstimmung mit den internationalen Normen“ handele, woraus sich ableitet, dass Russland sich der globalen Führung Washingtons nicht unterordnet und sich nicht wie ein Vasall verhält. Auf eben jenem Verhalten basiert jedoch der unipolare Machtanspruch Washingtons. Um es mit anderen Worten auszudrücken, handelt es sich im Hinblick auf den publizierten Bericht des Pentagons um nichts anderes als einen großen Blödsinn, der aus der Feder der Neokonservativen stammt, um einen Krieg mit Russland zu forcieren.
Das Führen von Kriegen wird aus sicherheitstechnischen Gründen gerechtfertigt
Aus dem Pentagon-Bericht lassen sich keine anderen Schlüsse ziehen, als dass das Führen von Kriegen gerechtfertigt wird, solange bis niemand mehr auf diesem Planeten existieren wird. Ohne Kriegsführung und die damit verbundenen Eroberungen sind sich die Amerikaner ihrer Stellung in der Welt nicht sicher. Dieser Weg zum nuklearen Armageddon wird Tag für Tag in die Köpfe der Amerikaner und in die Köpfe der Washingtoner Vasallen in Europa mittels der korrumpierten westlichen Medien hineingehämmert.
Der Slogan lautet: „Krieg erhöht unsere Sicherheit!“. Washingtons Sichtweise in Bezug auf Russland ist heute dieselbe wie die einstige Sichtweise von Cato, dem Älteren in Bezug auf Karthago. Cato, der Ältere schloss all seine Reden im römischen Senat – egal, um welches Thema es sich damals handelte – mit dem Statement ab, dass „Karthago zerstört werden muss“.
Der veröffentlichte Bericht des Pentagons zeigt uns, dass sich ein Krieg mit Russland wie ein dunkler Schatten über unsere Zukunft legt, solange Russland sich nicht dazu bereit erklärt, ein Vasallenstaat Washingtons – wie jedes andere Land in Europa sowie Kanada, Australien, die Ukraine und Japan – zu werden.
Andererseits haben die Neokonservativen beschlossen, dass die Amerikaner es keinesfalls tolerieren noch akzeptieren dürfen, in einer Welt zu leben, in der Staaten ihre eigenen – und somit von Washingtons Interessen unabhängige – Entscheidungen treffen. Falls Amerika nicht die unipolare Macht sein kann, die der Welt ihren Willen aufzwingt, wird es besser sein, wenn wir alle auf diesem Planeten den Tod finden. Zumindest werden die Entwicklungen um Russland diesen Aspekt immer deutlicher zutage treten lassen.
Gastbeitrag für CK*wirtschaftsfacts / © 2015 Dr. Paul Craig Roberts / Institute for Political Economy
Kommentare
je mehr er hat - je mehr er will - nie schweigen seine Klagen still.
Es ist eine volkstuehmliche Beschreibung der Todsuende.
Alles Gute.
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it, my great-grandmother from east Prussians, became 98 - taught us children repeating the sentence insistently:
it never has the more the more he wants its complaints remain silent.
It is a traditional description of the mortal sin.
All the best to you!
Die Hauptstoßrichtung, relativ unabhängige Staaten in irgendeiner Form zu schwächen funktioniert vermutlich nicht mehr lange. Und natürlich sieht man in China, Russland, und anderen bedrängten Staaten, dass Technologie nicht alles, aber sehr viel ist. Die werden sich nicht ablenken lassen.
Eine einzig verbliebene Supermacht, könnte die Hölle für die Masse der Menschen werden. Die Zukunft der Menschheit wird wohl auch davon abhängen, inwieweit es gelingt internationale Institutionen (wie die UNO) zu wieder auf den Sockel zu heben, der ihnen zusteht.
Mit freundlichem Gruß.
Fakt ist, über kurz oder lang wird die USA ihren Status als Nr. 1 der Welt verlieren, wirtschaftlich sind sie ohnehin schon bankrott. Über den Dollar retten sie noch eine Weile ihre militärische Übermacht.
China wird sich den USA nicht mehr ewig unterordnen. Die BRICS-Staaten stellen schon heute einen beachtlichen Teil der Weltwirtschaft und den absolut überragenden Teil der Weltbevölkerung. In diesen Ländern fehlt es zwar mehrheitlich noch an Menschenrechten, es wäre aber unrealistisch und arrogant von uns, bei unserer blutroten Vergangenheit, hier in ein paar Monaten á la Arabischer Frühling alles auf den Kopf drehen zu wollen. Das ist allein Sache der dortigen Bevölkerungen und kann nicht durch amerikanische Bomben herbeigeführt werden.
Ich fürchte einfach das die USA sich nicht "kampflos" (in wieweit auch immer) unterordnen werden. Allein wenn man sich diese Kriegsrhetorik anschaut....
wenn man das Christentum ernst nimmt,
kann man leicht erkennen.
Dabei rede ich nicht von denen, die sich alles zurecht biegen.
Die Kriterien sind eindeutig:
Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
Du sollst nicht stehlen.
Du sollst nicht morden.
Das dieser Weg nicht richtig ist und nicht erfolgreich sein kann,
zeigt auch ein altes chinesisches Buch, das Dao De Ching:
(Vers 67, unvollständig)
Drei Schätze hab' ich, die stützen und schützen:
Der erste ist Mitleid.
Der zweite ist Mäßigung.
Der dritte ist der Mut, nicht der Erste auf Erden zu sein.
Mit Mitleid wird man mutig;
Mit Mäßigung wird man großzügig.
Wenn man wagt, nicht der Erste auf Erden zu sein,
Wird man zum Werkzeug der Führerschaft.
Ist man nun mutig ohne Mitleid
Oder großzügig ohne Mäßigung
Oder der Erste, ohne sich zurückzuhalten,
So ist man verloren!
Mitleid siegt immer, wenn man es angreift;
Sicherheit bringt es, wenn man es hochhält.
Die Natur steht ihren Führern bei,
Indem sie sie wappnet mit Mitleid.
Was sie von Mitleid und Mäßigung halten, sieht man.
Sie scheinen erkennbar viel zu schwach und zu ängstlich zu sein,
um den Mut aufzubringen, nicht die Ersten sein zu wollen.
LG. Hans
Wir erinnern uns, daß er bemerkte, wer nicht MIT den Vereinigten Staaten sei, automatisch GEGEN sie sei. Ein paar Jahre ist das wohl schon her. War das nicht anlässlich des Einmarsches der Armee der USA in Afghanistan, als Bush versuchte, Allianzen mit Europäern zu schmieden und sich bei dieser Gelegenheit eine unrühmliche Abfuhr des damaligen Kanzlers Schröder einfing?
Gnade uns Gott - den es nicht gibt - wer auch immer die nächste US-Präsidentschaft gewinnt.