Edwards Lifesciences

Dass Edwards Lifesciences weltweit führend in der Forschung und Entwicklung von Herzklappen ist, dürfte bekannt sein. Zwar ist der Regelbetrieb in vielen Krankenhäusern aktuell ausgesetzt, dies wird aber wohl nicht immer so sein. Der Umsatz der letzten drei Monate belief sich auf 1,1 Mrd. USD, das sind immerhin 14 Prozent mehr als noch im Vergleichsquartal 2019. Das Vorsteuerergebnis betrug 365 Mio. USD nach noch 278 Mio. in der Vergleichsperiode 2019.

Alle Segmente lieferten gute oder sogar sehr gute Umsätze. Der Hauptbereich Herzklappenersatz konnte 24 % zulegen und verzeichnete einen Umsatz von 742 Mio. USD nach noch 598 Mio. in Q1 2019. Als eines von wenigen Unternehmen gibt Edwards einen Ausblick für das aktuelle Quartal - und sogar für das Gesamtjahr 2020.

In Q2 2020 plant man mit 700 - 900 Mio. USD Umsatz, was gut 25 % weniger sein würden als noch im Jahr 2019. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet man nun 4 - 4,5 Mrd. Umsatz, nach noch 4,6 - 5 Mrd. vor der Krise. Diese gesenkte Prognose entspräche ungefähr dem Niveau von 2019, die Profitabilität wird vergleichsweise aber wohl etwas leiden müssen.

Check Point Software

Das Arbeiten von Zuhause aus erhöht auch den Sicherheitsaspekt bei vielen Unternehmen. Die neuen Anforderungen der Mitarbeiter außerhalb ihrer gewohnten Büroumgebung müssen gewährleistet werden. Dies brachte auch CEO Gil Shwed zu Beginn seiner Präsentation deutlich zum Ausdruck. Der Umsatz im abgelaufenen Quartal lag bei 486 Mio. USD und damit nur leicht über den Vorjahreszahlen zum ersten Quartal. Der Vorsteuergewinn konnte mit 220 Mio. auf Vorjahresniveau (225 Mio. USD in Q1 2019) gehalten werden.

Das Management erwartet für die aktuellen Monate ein deutlich erhöhtes Aktivitätslevel der Kunden. Die freien Mittel (Free Cash Flow) lagen stabil bei 351 Mio. USD. Da rund 1,7 Mrd. liquide Mittel zur Verfügung stehen, nutzte man die Kursschwäche für Aktienrückkäufe im Volumen von 325 Mio. USD.

Corning

Der Glasfaserproduzent ist ein Paradebeispiel für die aktuelle Lage: zwar konnten die Umsätze mit 2,4 Mrd. USD noch im Rahmen der Erwartungen berichtet werden, die Bruttomarge schmolz jedoch erheblich von ca. einer Mrd. auf 560 Mio. USD.

Unter dem Strich musste in den ersten drei Monaten ein Verlust von knapp 100 Mio. USD hingenommen werden. Bei gleichbleibenden Kosten musste Corning reagieren und hat ein Sparprogramm auf allen Ebenen angekündigt. In der Krise lieferte Corning teils kritische Bestandteile für die Medizintechnik, was die Umsätze stützte. Die Dividendenzahlung soll zwar beibehalten werden, aber Aktienrückkäufe werden vorerst ausgesetzt.

Die Dividendenrendite liegt bei vier Prozent, was in Anbetracht des Zinsniveaus natürlich attraktiv ist. Mit den zwei Mrd. USD an liquiden Mitteln muss man allerdings auch gut haushalten können. Das laufende Quartal wird sicherlich eine Herausforderung, die es zu meistern gilt.

MSCI

Es gibt auch Gesellschaften, die zeigen Stärke in der Krise und sind so wandlungsfähig, dass in kürzester Zeit nahezu 100 % der Angestellten von Zuhause aus arbeiten können. Wir reden hier nicht über ein kleines Unternehmen mit zehn Mitarbeitern, sondern über MSCI mit fast 3.500 Angestellten in 35 Lokationen und 22 Ländern.

Der Umsatz stieg runde zwölf Prozent auf 417 Mio. USD, die operative Marge lag bei 49,9 % und netto verdiente man 148 Mio. USD nach noch 178 Mio. im Vergleichsquartal 2019. Die Zahl der Abonnements wuchs um zehn Prozent mit einer Kundenbindungsrate von 95 %. Die Umsätze im Indexbereich konnten sogar erstmalig über 240 Mio. erreichen.

Man kaufte im ersten Quartal - und sogar bis letzte Woche - 1,4 Mio. Aktien mit einem Durchschnittskurs von 250,65 USD pro Aktie zurück. An Dividenden wurden 57,8 Mio. ausbezahlt. Man sieht also: stabile Geschäftsmodelle, die sehr flexibel an die Lage angepasst werden können und auch noch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal haben, sind auch in Krisenzeiten gefragt.

 

„Was heißt das konkret für mich!?“

Weiterhin steht die Börse, was die nächsten Schritte angeht, auf tönernen Füßen. Einige Branchen profitieren von der aktuellen Lage - und selbst innerhalb der Vergleichsgruppe von Gesellschaften gibt es erhebliche Unterschiede. Starke Geschäftsmodelle mit Alleinstellungsmerkmal und soliden Bilanzen werden auch nach der Krise bestehen und das Wachstum verstärkt wiederaufnehmen können. Andere Unternehmen werden dieser Herausforderung nicht gewachsen sein und wohl mehr kämpfen müssen, um nicht im Sumpf des Marktes und des Wettbewerbs unterzugehen.

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