Der Umsatz von 1,28 Mrd. USD war damit besser als erwartet, lag aber immer noch 15 % unter dem Niveau von Q3 2018. Das Bruttoergebnis weist einen ähnlichen Rückgang auf 844 Mio. USD auf. Die operativen Ausgaben sanken um 22 % auf 569 Mio. USD. Klar, wenn die Spiele erst einmal entwickelt sind, fallen die Grenzkosten geringer aus. Das Vorsteuerergebnis konnte um zehn Prozent auf 277 Mio. USD im Vergleich zu Q3 2018 zulegen. Durch Aufwendungen für die anhaltende Restrukturierung blieben netto 204 Mio. USD hängen.

Der Trend „weg von der Konsole“ ist weiterhin spürbar. Erst wenn die neuen Generationen, z. B. die Playstation 5 von Sony, ab 2020 auf den Markt kommen, könnte sich dieser Trend etwas verlangsamen. Der Umsatzanteil liegt bei 19 % des Gesamtumsatzes. Noch in Q3 2018 lag dieser bei 23 %. Gespielt wird heute online auf dem PC – ganz wie die Profis - oder eben gleich mobil. Der Anteil im mobilen Bereich hat sich in den letzten Quartalen verdoppelt und liegt bei ca. 41 % der Gesamtumsätze.

Die Bewegung hin zu digitalen Vertriebskanälen ist in der Segmentberichtserstattung sehr schön zu sehen. Noch Q4 2017 wurden hier 80 % der Umsätze erzielt, jetzt sind es schon 92 %. Im Umkehrschluss fallen die Umsätze im klassischen Bereich von 19 % auf nun 8,4 %. Diese Entwicklung sehen wir in vielen Bereichen des Lebens. Früher gab es den guten alten Brockhaus im Eichenschrank der Eltern, heute gibt es bei Google oder Wikipedia alles online. Oder haben Sie in Zeiten von Amazon Prime, Netflix und Co. noch die CD-Sammlung im TV-Schrank?

Kommen wir zum operativen Ergebnis: die Bruttomarge liegt stabil bei 65 %. Die operative Marge litt durch gestiegene Kosten, beträgt aber immer noch 21,5 %. Die Verteilung der Erträge im operativen Bereich setzt sich wie folgt zusammen: Haupteinnahmequelle ist King mit 66 %, gefolgt von Blizzard mit 25,2 % und Activision mit 8,8 %.

Die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer spiegelt dieses Bild wider. King hatte z.B. mit Candy Crush im abgelaufenen Quartal 247 Millionen dieser aktiven Spieler. Blizzard mit World of Warcraft z.B. 33 Millionen und Activision sogar 36 Millionen. Klar, Call of Duty ist einfach ein Zugpferd. Die mobile Version von CoD wurde - ebenso wie das neue Spiel - erst im Oktober für den Nutzer zugänglich gemacht, daher kann man sehr auf die Nutzerzahlen im nächsten Update gespannt sein.

Final lässt sich sagen, dass die Erwartungen teils eingehalten und teils leicht geschlagen wurden. Das aktuelle Q4 ist immer ein sehr starkes Quartal - und so sollte es auch 2019 sein. Die Pipeline und der Ausblick für 2020 sind solide. Die Download-Zahlen sind spitze und machen Lust auf mehr. Die Bilanz ist mit fast fünf Mrd. an Cash und kurzfristigen Anlagen reich gefüllt. Das Eigenkapital beträgt 12,2 Mrd. bei einem Gesamtkapital von 17,8 Mrd. USD. Wir sind mit den Zahlen vorerst zufrieden, warten aber auf die wichtigen Zahlen für das laufende Quartal.

Wir wünschen Ihnen weiterhin eine angenehme Börsenwoche.

Ihr Dirk Müller & Fonds Team

 

 

„Was heißt das konkret für mich!?“

Activision Blizzard ist durchaus ein interessanter Wert für das langfristige Depot - und auf dem jetzigen Niveau zu einem fairen Preis zu haben.

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