Trotz eines relativ schwachen Geschäfts in China (+ ca. drei Prozent), verlief die Umsatzentwicklung für Thermo Fisher mit einem organischen Wachstum von fünf Prozent zufriedenstellend. Aufgrund eines guten Produktmix mit guter Nachfrage nach teureren Produkten im Bereich Biopharma stieg das Bruttoergebnis um 14 % auf $ 3,2 Mrd.

Da die Kosten nur um sechs Prozent anzogen, kletterte das Betriebsergebnis im 4. Quartal gegenüber dem Vorquartal um 30 % auf $ 1,2 Mrd. Der Reingewinn stieg auf $ 1,0 Mrd. oder um 32 %. Besonders gut lief es mit Wachstumsraten von hohen einstelligen Werten in Europa und den USA. Dies spricht für die große Wettbewerbsfähigkeit von Thermo Fisher mit ihren Produkten.  

Das organische Umsatzwachstum von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal bot wenig Überraschung. Das Chinageschäft schaffte, trotz der Schwäche im 4. Quartal, eine Umsatzsteigerung von 13 %. Die Ergebniszuwächse im operativen Geschäft wurden u.a. negativ durch Währungseinflüsse (fester US-Dollar) belastet. Dennoch kletterte das so wichtige Betriebsergebnis gegenüber Q4 2018 um sieben Prozent. Das Nettoergebnis konnte aufgrund von geringeren Steuersätzen (aktuell elf Prozent) um zwölf Prozent gesteigert werden.

Besonders erfreulich läuft es bei Thermo Fisher derzeit in den Bereichen Laboratory und Life Sciences mit organischen Wachstumsraten von neun bzw. sieben Prozent. Auch die spezielle Diagnostik stieg um sieben Prozent. Das um Akquisition bereinigte Wachstum bei den „analytischen Instrumenten“ gab um zwei Prozent nach.

Grund hierfür ist das schwache 4. Quartal mit China. Thermo Fisher erwartet, dass die hinausgeschobenen Investitionen seitens China im laufenden Jahr nachgeholt werden. Getragen wird das hohe organische Wachstum u.a. durch immer neue Markteinführungen von Produkten. Damit sichert sich Thermo Fisher gegenüber den Wettbewerben einen aus unserer Sicht fast uneinholbaren Vorteil.

Die „wahre“ Situation, wie es um die einzelnen Branchen bestellt ist, zeigt der Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Paradesektoren Laboratory und Life Sciences sind derzeit die Wachstumstreiber bei Thermo Fisher. Getragen werden die Umsatzsteigerungen insbesondere durch die hohen Zuwachsraten bei Bioproduktion und Biosciences.

Das Management ist zuversichtlich, weiterhin deutlich stärker als der Gesamtmarkt zu wachsen. Analytical Instruments sollte in 2020 wieder deutlich stärker zulegen können, zumal in diesem Segment aufgrund des sehr guten Geschäftsjahrs 2019 ein weiteres hohes einstelliges Wachstum wegen des Basiseffektes nicht möglich war. 

Das besonders stabile Geschäft von Thermo Fisher wird eindrucksvoll durch die robuste Entwicklung der Bruttomarge bestätigt. In den letzten acht Quartalen lag dieser so wichtige Wert immer um die 45 %. Die unten ausgewiesene operative Marge berücksichtigt keine Sonderfaktoren, die das Ergebnis belastet haben. Bereinigt um etwaige Sonderposten liegt die tatsächliche Betriebsmarge um 23 %. Per Ende 2019 lag dieser Wert bei 23,4 %. Auch für das laufende Geschäftsjahr 2020 geht das Management von einer adjustierten Marge von 23,7 % aus.

Der Free Cash Flow von über vier Mrd. US-Dollar im Jahr erlaubt es Thermo Fisher im Bereich Merger & Akquisition besonders aktiv zu sein. Die hohe und besonders stabile Margenentwicklung liefert die Basis für die großen jährlichen Mittelzuflüsse. Daneben hat das Management für ein Aktienrückkaufprogramm im November 2019 $ 2,5 Mrd. zur Verfügung gestellt.

Für 2020 erwartet das Management ein organisches Wachstum von fünf Prozent. Die Umsatzerwartung liegt zwischen vier und sechs Prozent. Der Gewinn pro Aktie sollte nach $ 12,35 in 2019 im laufenden Jahr zwischen $ 13,49 und $ 13,67 liegen, ein Anstieg von zehn Prozent. Keine Berücksichtigung bei dieser Prognose des Managements fand die Auswirkung des Corona-Virus. Aus diesem Grund ist eine Anpassung für das Gesamtjahr nach unten bei den o.g. Werten durchaus wahrscheinlich.  

Thermo Fisher Scientific wird seit zehn Jahren hervorragend von CEO Casper und seinem Team geführt. Nicht jedes Unternehmen in einem defensiven Sektor versteht es, so stetig und über einen langen Zeitraum deutlich besser als der Markt zu wachsen. Dieses Kunststück schafft Thermo Fisher.

So kletterte die Aktie von Thermo Fisher als Beweis in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich 21,5 %. Der Pharmasektor dagegen kam nur auf eine Steigerung von 14,9 % p.a. Um deutlich besser als der Markt zu sein, bedarf es der Anstrengung vieler. So zeichnet Thermo Fisher auch ihre hohe Innovationsbereitschaft aus.

Die neu entwickelten Produkte machen es den Wettbewerbern so schwer, mit Thermo Fisher gleichzuziehen. Aus all den zuvor genannten Gründen ist es leicht nachvollziehbar, dass wir an dem Unternehmen aus Waltham (MA) USA festhalten.

"Was heißt das konkret für mich!?"

Die langjährige Erfahrung von CEO Casper im Unternehmen und der tiefe Burggraben gegenüber dem Wettbewerb lassen jedes Investorenherz höher schlagen.

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