Eine neue Tranche von Textnachrichten zwischen den beiden FBI-Agenten Peter Strzok und Lisa Page – gleichzeitig ein FBI-internes Liebespaar – ist in der vergangenen Woche öffentlich gemacht worden. 

Barack Obama involviert!?!

Interessant ist, dass plötzlich ein Name auftaucht, von dem sich viele Beobachter fragten, wann dieser Name in den laufenden Kongressermittlungen um Machtmissbräuche des FBIs und des US-Justizministeriums denn einmal fallen würde.

Es handelt sich hierbei um niemand anderen als Donald Trumps Amtsvorgänger Barack Obama, der in die Aktivitäten der höchsten Führungsebene des FBIs involviert gewesen sein könnte, was die Ausarbeitung eines „Versicherungsplans“ zur Verhinderung einer Trump-Präsidentschaft angeht.

Comey sollte Material bekommen, um es an Obama weiterzuleiten, der „alles wissen will, was wir hier tun“

Die zuvor verschwundenen und nun durch das US-Justizministerium rekonstruierten und an den US-Kongress übermittelten Textnachrichten beinhalten einen Austausch über die Vorbereitung von Gesprächspunkten im Hinblick auf ein bevorstehendes Treffen mit dem zu diesem Zeitpunkt amtierenden FBI-Direktor James Comey.

Warum? Antwort: Um Comey aufbereitetes Material zu liefern, dass dieser direkt an den zu diesem Zeitpunkt amtierenden US-Präsidenten Barack Obama weiterleiten konnte. Wörtlich heißt es in einer Nachricht gar, dass Obama „alles wissen will, was wir hier tun“, wie Fox News in großer Aufmachung berichtete.

Danach schrieb Strzok am 2. September 2016, dass Comey über neue Entwicklungen ins Bild gesetzt werden müsse, weil „der Präsident der Vereinigten Staaten alles darüber wissen will, was wir hier tun“.

Senatsermittler: Die Textnachrichten werfen Fragen bezüglich einer persönlichen Eingebundenheit von Ex-Präsident Obama auf

Senatsermittler teilten gegenüber Fox News mit, dass diese Textnachricht Fragen bezüglich einer persönlichen Involvierung Obamas in die zu diesem Zeitpunkt laufenden FBI-Email-Untersuchungen gegen Hillary Clinton aufwerfe.

Aus zuvor veröffentlichten Textnachrichten ging hervor, auf welche Weise Strzok und Page ihre persönliche Abneigung gegen die Republikaner im Allgemeinen und gegen Donald Trump im Besonderen zum Ausdruck brachten.

Gleichzeitig wurde Trump -neben der Nutzung von anderen vulgären Schmähwörtern- als „F***ing Idiot“ bezeichnet. Unter den jetzt neu veröffentlichten Textnachrichten betitelte Strzok die Wähler im US-Bundesstaat Virginia, die dem erhofften Einzug der Ehefrau von Ex-FBI-Vizedirektor Andrew McCabe in den Senat des dortigen Lokalparlaments eine Absage erteilten, als „ignorante  Hinterwäldler“.

Diese Textnachricht wurde seitens Strzok am 4. November 2015 an Page gesendet, somit nur einen Tag nach der erlittenen Niederlage von Jill McCabe im hart umkämpften Rennen in der Senatswahl des US-Bundesstaat Virginia.

Hat Comey gelogen? Veröffentlichte Textnachrichten zeigen Dringlichkeit der Sichtung von weiterem Material

Die an den US-Kongress übermittelten Textnachrichten werden dem republikanischen Senator Ron Johnson aus dem US-Bundesstaat Wisconsin zugestellt. Gleichzeitig gehen die Nachrichten ebenfalls an den für Heimatschutz und Regierungsangelegenheiten zuständigen Senatsausschuss, der die Nachrichten sukzessive veröffentlicht. Senator Ron Johnson nahm gegenüber Medien wie folgt zu den neuen Entwicklungen Stellung:

„Ex-FBI-Direktor James Comey sagte aus, dass er in dieser Angelegenheit weder das US-Justizministerium noch das Weiße Haus konsultiert habe, wohingegen die jetzt veröffentlichten Textnachrichten zwischen den beiden FBI-Agenten, die an den Ermittlungen beteiligt waren, auf das exakte Gegenteil hindeuten.

Zwei FBI-Schlüsselermittler diskutieren gemeinsam die Ausarbeitung eines „Versicherungsplans“ gegen das Risiko einer Trump-Präsidentschaft. Gleichzeitig wurde über die Einleitung von Ermittlungen gesprochen, die zum Beginn eines Amtsenthebungsverfahrens führen sollten.

Diese Tranche an rekonstruierten und mittlerweile veröffentlichten Textnachrichten unterstreicht auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig es ist, dass wir auch den Rest aller noch ausstehenden Textnachrichten erhalten, um uns über die internen Maßnahmen innerhalb des FBIs und dessen Ermittlungen in Sachen Serveraffäre von Hillary Clinton und Russlandeinmischung in die US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 vollauf bewusst zu werden." 

Trump spricht von Nachrichtenbombe – Informationszeitpunkt über Server-Ermittlungen gegen Hillary steht zur Debatte

Gleichzeitig hat der weiter oben erwähnte Senatsausschuss einen Bericht mit dem Titel „Der Clinton-Email-Skandal und die FBI-Ermittlungen in diesem Skandal“ veröffentlicht.

Die nun veröffentlichten Textnachrichten enthüllen zudem auch ein wenig mehr über den Zeitpunkt des Auffindens von „Hunderttausenden“ von kompromittierenden Emails auf dem Laptop des ehemaligen US-Kongressabgeordneten Anthony Weiner, der aufgrund seiner sexuellen Online-Belästigungen von minderjährigen Mädchen Schlagzeilen in den Medien machte.

Am Mittwoch twitterte US-Präsident Donald Trump unter Bezugnahme auf CNBC, dass es sich in Bezug auf die Veröffentlichung dieser neuen Textnachrichten um „eine Nachrichtenbombe“ handele.
Aus den rekonstruierten und nun veröffentlichten Textnachrichten geht weiter hervor, dass Strzok am 28. September wie folgt gegenüber Page ausführte:

„Ich bin vorhin von Andy [McCabe] angerufen worden. Hunderttausende Emails, die von Weiners Anwalt an den Süddistrikt von New York City übermittelt wurden, beinhalten eine Tonne von Material von dessen Ehefrau [Clintons rechter Hand Huma Abedin]. Ich sende morgen ein Team raus, damit die sich das anschauen können…das wird niemals enden.“

Senatsermittler teilten gegenüber Fox News mit, dass diese Textnachrichten die Frage aufwerfen, zu welchem Zeitpunkt die FBI-Führungsebene erstmals über relevante Informationen im Hinblick auf die Server-Ermittlungen gegen Hillary Clinton ins Bild gesetzt wurde, die mit den Emails in Zusammenhang stehen, die auf Weiners Laptop gefunden wurden. Die Ermittler ziehen folgende Schlüsse:

Warum informierte Comey den US-Kongress erst nach einem Monat?

Ein kompletter Monat strich ins Land, bis Comey den US-Kongress am 28. Oktober darüber informierte, dass „das FBI aufgrund der jüngsten Entwicklungen seine Ermittlungen in der Server-Email-Affäre von Hillary Clinton wieder aufnimmt“.

Weiter teilte Comey damals mit, dass das FBI unter Bezugnahme auf einen damit nicht verbundenen Fall die Existenz von Emails herausgefunden hat, die sich als wichtig im Hinblick auf die gegen Clinton neu aufgenommenen Investigationen erweisen. Er [Comey] gebe dem US-Kongress am heutigen Tage darüber Aufschluss, dass das Ermittlungsteam ihn in dieser Angelegenheit ins Bild gesetzt hat, wie es damals hieß.

Die sich hieraus ableitende Frage lautet, warum Comey erst am 27. Oktober durch sein internes Ermittlungsteam über die Vorgänge informiert wurde, nachdem die Clinton-Emails auf Anthony Weiners Laptop doch bereits am 28. September aufgefunden wurden und eine Einsichtnahme darin längst stattgefunden hatte.

Der Textnachrichtenverkehr vom Präsidentschaftswahltag 2016:

Die jüngst veröffentlichte Tranche der rekonstruierten FBI-Textnachrichten zwischen Strzok und Page weist darüber hinaus darauf hin, in welch vehementer Opposition der Deep State Donald Trump gegenübersteht. Es findet sich unter anderem ein Nachrichtenaustausch vom Präsidentschaftswahltag 2016, in dem Page wie folgt an Strzok schrieb:

„OMG, DAS IST SO F***ING ERSCHRECKEND.“

Strzok antwortete Page daraufhin wie folgt: „OMG, ICH BIN SO DEPRIMIERT.“

Am 13. November 2016 schrieb Page: „ICH HABE ALLE MANNEN DES PRÄSIDENTEN GEKAUFT. DENKE, ICH MUSS MEINE WATERGATE-KENNTNISSE AUFPOLIEREN.“

Am 14. November 2016 schrieb Page: „GOTT, HIER ZU SEIN, MACHT MICH WÜTEND. ALLES DREHT SICH UM GELABER UM DIE NATIONALE SICHERHEIT. DOCH IN DER ZWISCHENZEIT BLICKEN WIR UNSERER EIGENEN AUFGABE ENTGEGEN:“

Unter Bezugnahme auf Fox News sind die hier gemachten Ausführungen von Page unklar, doch Senatsermittler sind zu der Auffassung gelangt, dass diese Ausführungen – gepaart mit der am 15. August 2016 durch Strzok gesendeten Nachricht zu einem „Versicherungsplan“ – weitläufige Untersuchungen erfordern, um herauszufinden, welchen Maßnahmen sich diese Beiden bedient haben.

„SCHREIB MIR BITTE NIEMALS WIEDER.“ Entzweit oder aufgeflogen?

Die letzte Textnachricht von Page an Strzok stammt vom 23. Juni 2017, in der Page Strzok wie folgt aufforderte: „SCHREIB MIR BITTE NIEMALS WIEDER.“

Noch ist nicht klar, ob es zwischen dem FBI-Liebespaar zu einem schief hängenden Haussegen gekommen war oder ob Page sich plötzlich darüber bewusst wurde, dass die Beiden und deren Tausende von Textnachrichten aufgeflogen waren.

Nichts von all dem entspricht einer echten Überraschung. Blicken wir der Veröffentlichung des Countermemos der Demokraten also mit Interesse entgegen, um uns über jede Art von Missverständnis aufklären zu lassen.

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