Auch wenn die Federal Reserve Investoren und Anleger rund um den Globus im Angesicht ihrer letztwöchigen Zinssitzung enttäuscht hat, steht Gold nach wie vor hoch im Kurs. Nicht nur in Relation zum britischen Pfund, sondern auch gegenüber dem australischen Dollar ist Gold zuletzt auf neue Rekordhochs geklettert.

Notenbanken kaufen weiter, sind aber hinsichtlich des Timings kein großes Vorbild

Unter Notenbanken setzen sich die physischen Goldkäufe im laufenden Jahr zudem fort, woran sich laut aktueller Prognosen auch im kommenden Jahr nichts ändern wird. Ob Gold durch Zentralbanken physisch gekauft wird, ist mir persönlich egal, da sich Zentralbanken in der Vergangenheit keineswegs als gute „Market Timer“ erwiesen haben.

Rufen Sie sich in diesem Zusammenhang nur die einstigen Goldverkäufe durch die Bank of England, welche die britische Notenbank nahezu auf dem Tiefpunkt der letzten Goldbaisse in Auftrag gegeben hatte, in Erinnerung.

Nur physisches Gold und Silber ist echtes Geld!

Nach wie vor stehen Gold und Silber bei mir persönlich hoch im Kurs, weil physischen Gold- und Silberpositionen einerseits KEIN Drittausfallrisiko droht und beide Edelmetalle im Falle eines Papierwährungszusammenbruchs andererseits nur zu gerne von jedermann als Ersatz angenommen werden, wie Ex-Fed-Chef Alan Greenspan einst einmal selbst erklärte.

Auch Bankentycoon J.P. Morgan wusste zu dessen Lebzeiten zu berichten, dass Gold und Silber – anders als Kreditgeld – echtes Geld sind. Und drittens hat sich seit der Finanz- und Bankenkrise zwischen den Jahren 2007 und 2009 rein überhaupt nichts am bestehenden System geändert. Ganz im Gegenteil ist über den Verlauf der letzten Dekade nur die Fallhöhe noch größer geworden.

Es gibt aus diesem Blickwinkel also keinerlei guten Gründe, um sich von physischen Gold- und Silberbeständen verfrüht zu verabschieden. Dies gilt aus meiner Sicht jedenfalls solange, bis sich nicht klarer abzuzeichnen beginnt, wo unser bestehendes Papiergeldsystem hinsteuern wird.

ETF-Goldbestände insgesamt auf Sechs-Jahreshoch & BlackRock mit neuem Rekord

Auf ähnliche Weise scheinen die Dinge auch unter vielen Investoren gesehen zu werden, die insbesondere im Fall von Gold momentan mit vollen Händen zugreifen. Der Kapitalverwalter BlackRock hatte beispielsweise in der vorigen Woche bekannt gegeben, dass dem durch das Unternehmen betriebenen iShares Gold Trust letzte Woche die höchsten Kapitalzuflüsse seit April 2011 zugekommen seien.

Gleichzeitig seien die durch BlackRocks Gold-ETF verwalteten Goldbestände auf das höchste Niveau seit dessen Existenz geklettert. Unter Bezugnahme auf Daten von Bloomberg belaufen sich die durch Long-Only-ETFs auf den Goldpreis gehaltenen Goldbestände aktuell auf einen Betrag in Höhe von 111 Milliarden US-Dollar.

Hierbei handelt es sich um den höchsten Betrag seit mehr als sechs Jahren. Es ist nicht nur das sich weltweit abschwächende Wachstum, das Investoren rund um den Globus Sorgen bereitet, sondern mittlerweile vor allem auch der Ausblick auf eine sich fortsetzende Geldschwemme unter den Zentralbanken, mittels welcher die Kaufkraft von Papierwährungen weiter erodiert werden könnte.

Fed-Maßnahmen sind abhängig von Gebaren der anderen Notenbanken

Am vergangenen Mittwoch unterbrach die Federal Reserve ihren Zinserhöhungszyklus mittels einer allgemein erwarteten Zinssenkung. Es zeichnet sich ab, dass die Europäische Notenbank im September folgen wird, woran sich ein neuer Währungskrieg in der Welt zu entflammen droht.

Ob es sich – wie seitens der Fed kommuniziert – nur um eine Pause im Zinsanhebungszyklus handeln wird, oder ob eine sich anhaltend abschwächende Wirtschaft dann doch zu weiteren Zinssenkungen durch die Fed führen könnte, lässt sich bis dato noch nicht genau absehen.

Es wird gewiss eine ganze Menge davon abhängen, wie sich Zentralbanken wie die EZB, die Reserve Bank of Australia, die Bank of England, die Bank of Japan oder die People´s Bank of China gegen den Abschwung stemmen werden. Irgendwann bleibt der Fed vielleicht nichts anderes übrig als die Zinsen in den USA weiter zu senken, um auf getroffene Entscheidungen unter anderen großen Notenbanken zu reagieren.

Goldpreis reagiert bereits auf weitere Geldschwemme, auch Silber holt auf

Der Goldpreis hat – auf US-Dollar-Basis – damit begonnen, auf eben jenen Ausblick mittels eines Ausbruchs nach oben aus dessen langjähriger Seitwärtsbewegung zu reagieren. Seit Ende April hat der Goldpreis um elf Prozent zugelegt, während der Silberpreis mit Blick auf die Gold-Silver-Ratio inzwischen ein wenig aufzuholen beginnt.

Im selben Zeitraum konnte der S&P 500 Index im Vergleich um knapp 2,5 Prozent zulegen. Abschließend möchte ich Sie abermals darauf hinweisen, dass im Fall eines Krisenausbruchs an den Finanzmärkten das Halten von Gold und/oder Silber in physischer Form gegenüber ETF-Anlagen vorzuziehen sind.

Die Gründe hierfür hatte ich Ihnen über den Verlauf der vergangenen zehn Jahre detailliert geschildert, weshalb ich mich an dieser Stelle nicht wiederholen möchte.

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