Über die rasante Entwicklung in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Roboterisierung hatte ich in den vergangenen Jahren ausführlich berichtet. Viele Menschen scheinen sich weiterhin für ein Ausblenden der Folgen zu entscheiden, die mit diesen Dingen Hand in Hand gehen werden.
Die Politik hatte keine Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit
In der Politik scheint kaum jemand tragfähige Antworten liefern zu wollen oder zu können, wenn es um die berechtigte Frage geht, wie sich der absehbare Wegfall von Millionen von Arbeitsplätzen in den nächsten Jahren adressieren lässt.
Ex-Arbeitsministerin Andrea Nahles zählte zumindest zu jenen Regierungsverantwortlichen, die dieses dringliche Thema zu Zeiten der Großen Koalition nicht verdrängt, sondern anstelle dessen den Versuch unternommen hatten, sich zumindest damit auseinander zu setzen.
Doch O-Ton Nahles in einer ehedem von mir verlinkten ARTE-Dokumentation zu diesem Thema: „Wir wissen nicht, wie wir dieser Entwicklung begegnen sollen, noch welche Folgen diese Entwicklung auf unsere Gesellschaft und zukünftige Arbeitswelt zeitigen wird.“
Diese Aussage war zumindest einmal ehrlich. Ich hatte Ihnen jüngst über neueste Studien berichtet, die sich mit dem potenziellen Wegfall von Arbeitsplätzen in den Vereinigten Staaten auf Basis eines zukünftigen Einsatzes von Robotern, Software, Maschinen & Co. in vielerlei Industrie- und Dienstleistungszweigen beschäftigten.
Danach soll es im Lauf der nächsten Dekade allein im US-Einzelhandel zu einem Abbau von mehr als 8 Millionen Arbeitsplätzen kommen – und somit um mehr als die Hälfte der heute noch existierenden Jobs im Gewerbe.
In vielen anderen Branchen sieht es recht ähnlich aus, was insbesondere auch für das produzierende Gewerbe gilt. Dass es nicht mehr nur die einfachen Arbeitstätigkeiten sind, die in naher Zukunft vermehrt durch Maschinen und Roboter ausgeführt werden dürften, zeigt zum Beispiel auch der rasante und anhaltende Stellenabbau im globalen Bankengewerbe.
Jeder Aspekt des Lebens betroffen
Mit dem Briten Stephen Hawking hatte sich vor wenigen Tagen einer der weltweit am meisten renommierten Physiker erneut zu diesem Thema zu Wort gemeldet. Laut Hawking könnte sich der rasante Fortschritt in Sachen Künstliche Intelligenz & Co. als „schlimmstes Ereignis in der Historie der Menschheit und unserer Zivilisation“ erweisen.
Aus diesem Grund rief Hawking alle Beteiligten und Schaffenden im Sektor der Künstlichen Intelligenz dazu auf, sich der Tragweite ihres Tuns bewusst zu werden, um dabei gleichzeitig ein effizientes Management dieser Entwicklungen an den Tag zu legen.
Die Durchdringung unserer globalen Gesellschaften mit Technologieneuerungen aller Art sowie der rasante Fortschritt auf dem Gebiet der Automatisierung und Roboterisierung könnten jeden Aspekt unseres bisher gewohnten Lebens transformieren, so Hawking weiter.
Die Entwicklung hat auch positive Seiten
Aus eben jenem Aspekt dürften neue und weitläufige Herausforderungen resultieren. Doch Hawking kann der Entwicklung aus seinem Blickwinkel auch positive Dinge abgewinnen. Dazu zähle beispielsweise eine mögliche Trendumkehr im Hinblick auf den Schaden, den das Zeitalter der Industrialisierung unserem Planeten zugefügt habe.
Unter Umständen ließen sich auch als bislang unheilbar geltende Krankheiten möglicherweise irgendwann heilen. Für die Arbeitswelt als solche sieht Hawking hingegen überaus dunkle Wolken am Horizont aufziehen.
Denn Künstliche Intelligenz, Roboter und Maschinen bedrohten bereits heutzutage Millionen von Arbeitsplätzen auf der ganzen Welt, so Hawking. Hawking ruft Politik und Wirtschaft dazu auf, sich über die mit dieser Entwicklung verbundenen Gefahren bewusst zu werden.
Gefahren benennen und Vorbereitungen treffen
Es gelte, diese Gefahren eindeutig zu benennen und möglichst bald auf bestmögliche Art und Weise zu managen und zu adressieren. Denn die aus dieser Entwicklung resultierenden Konsequenzen ließen sich nicht mehr länger unter den Teppich kehren.
Vielmehr ginge es nun einzig und allein darum, sich bestmöglich auf diese Konsequenzen vorzubereiten, wie Hawking mittels Liveschaltung zu einer Veranstaltung in Portugals Hauptstadt Lissabon vor 60.000 Zuhörern erklärte.
Manche Aussagen von Hawking ähneln den jüngsten Warnungen von Tesla- und SpaceX-Gründer Elon Musk, der erst neulich öffentlich erklärt hatte, dass ein rasanter Fortschritt auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz die Existenz der Menschen auf unserem Planeten bedrohen werde.
Kommentare
Das ist ein Riesenschritt für die Menschheit
* Natürlich muss man die Menschen dann mit einem bedingungslosen Grundeinkommen versehen
* Das Wissen, das Wir kurz davor sein sind zu entdecken, wird alles bisher Erforschte unendlich in den Schatten stellen :-)
* Ich freue mich auf die Zukunft :-)
Ich erinnere nur an die Gen-Versuche, die ja „offiziell“ kontrolliert und reglementiert sein sollten. Wir sind inzwischen – auch in Europa und Deutschland – soweit, dass sich jeder kleine Garagentüftler an die „Züchtung“ von „Wesen“ der perversesten Art machen kann. Zum Beispiel wird einer Maus ein menschliches Ohr angeflickt, das anwächst und für „Notfälle“ wieder entnommen wird. Züchtungen von allen erdenklichen Mischungen und Kreuzungen von Tierwesen gehören offenbar zur täglichen Praxis. Ich erspare mir weitere Schilderungen mit Rücksicht auf zart beseitete Wesen. Wohlgemerkt unkontrolliert, toleriert und unbeachtet. Eine Reihe von diesen Perversionen und kriminellen Machenschaften wurden unlängst an der Uni Frankfurt durch seriöse Wissenschaftler beschrieben.
Genauso wird es mit der Künstlichen Intelligenz laufen, wenn hier nicht frühzeitig Einhalt geboten wird. Aber ich wette, dass es in erster Linie wieder um den Profit gehen wird, den sich die Konzerne natürlich nicht entgehen lassen. Da wird halt Ethik, Gesundheit und Wohlergehen der Bürger hinten angestellt. Aber wie man ja sieht, wird dies genauso wie es bei anderen politischen und wirtschaftlichen Perversionen geschieht, ignoriert und die neuen Spielzeuge als „tolle Errungenschaft“ hingestellt und akzeptiert. Ich erinnere nur an die Euphorie, die solche Gadgets wie Sibo, Pillo, Cozmo, AIDO, Pepper, etc auslösen, weil es ja so toll ist, wenn diese „Kameraden“ alles erledigen und erledigt haben, wenn ich heim komme und ich gar noch mit Ihnen „reden“ kann. George Orwell lässt grüßen!
Meine Message an die Zeitgenossen, die das alles toll finden und sich diese Superentwicklungen - siehe Bsp. „Smart Home“ - nicht schnell genug aufs Auge drücken lassen: Gott erhalte euch euren Optimismus und schlaft weiter.
Ich sehe die Situation leider sehr ähnlich was die aktuelle Hinwendung bzw. Ignoranz der Politik betrifft. Das Thema hätte schon zur Wahl auf den Tisch gehört, aber ganz oben. Richard David Precht spricht seit mehr als einem Jahr immer mal wieder über dieses Thema, und die absehbaren Konsequenzen für alle Gesellschaften der Erde an. Man sollte doch denken, dass die Herren vom Wirtschaftsministerium mit unseren sicher nicht schlafenden technischen Universitäten in engem Kontakt stehen. Ich höre immer nur " Breitbandausbau in der Fläche". Das ist sicher wichtig, aber das sollte Tagesgeschäft sein, und nichts was eine Führungselite noch als Idee für die Zukunft verkünden sollte.
Auch wenn ich mich an der Stelle wiederholen sollte, das ziellose Treiben unserer Lenker erinnert mich als Thüringer immer mehr an die "guten alten Zeiten" einer DDR Führung, die auch nur noch nach " Sicht" gefahren ist, weil der Blick über den Tellerrand zu zerstörend für das innere System war.
Wenn wir, wie Frau Merkel ihre Politik versteht, immer nur reagieren wenn das Problem vor der Tür steht, dann wird es uns mit der Digitalisierung genauso ergehen wir mit den Flüchtlingen bzw. Einwanderern. Wir haben keinen Plan und machen die Raute, oder heben die Arme, nur dass das dann auch mal schnell in ein bürgerliches Chaos münden könnte. Precht spricht mittelfristig von 30-40% freigesetzte Arbeitsplätze überwiegend in den produzierenden Bereichen. Aber auch Banken, Versicherungen und Dienstleister werden auf künstliche Intelligenz umstellen, wenn das bezahlbar wird.
Wie bei Vielem was hier in den Foren angesprochen wird, beleibt am Schluss die Frage: Wer sagt es unseren Volksvertretern, und auf wen würden Sie hören? Wo ist der Lobbyist der Vernunft?
...ich habe leider eher Angst vor einer Zukunft, die immer mehr von anonymen marktbeherrschenden Konzernen abhängt, und nicht vom Willen der Menschen in sozialen Gesellschaften. Was passieren kann, wenn wir es zulassen, dass künstliche Intelligenz zum bestimmenden Wirtschaftsfaktor wird, kann man sich in visionären Filmen ansatzweise ansehen. (i-Robot, Matrix usw.)
Im Prinzip ist es genau wie mit der Atomkraft, wenn man sie beherrschen kann ist alles Ok, aber kann man sie beherrschen?
beste Grüße
.....aber kann man sie beherrschen ?
Bei KI handelt es sich um hochkomplexe Systeme , da ist schon quasi per definitionem mit der Beherrschung Essig !
Was die Vernichtung von Arbeitsplätzen anbelangt : dies ist ausschließlich , und zwar
AUSSCHLIESSLICH , eine Frage der Verteilung !
Anbetracht der gesamtmenschlichen Produktivität könnte es jedem auf diesem Planeten gut gehen !
Nur manche meinen nur ihnen , und ausschließlich ihnen , müsse es gut gehen .
Nun mögen sie leben wie die Könige , wie da einst Ludwig der Sechzehnte.........
Sorry , Anbetracht der "conditio humana" werd`ich bisweilen etwas zynisch .
Bevor noch irgendjemand meint ich rede der totalen Gleichmacherei das Wort :
Es gab ,gibt und wird immer Unterschiede geben , und das ist gut so !
Aber : Die Dosis macht das Gift !!!
Wenn 0,1 % so viel besitzen wie 50% ist das schon lange nicht mehr gesund Punkt