Die jüngsten Schießereien – in Texas, Minnesota, Louisiana, Illinois, New York, Missouri, Kansas und allen anderen Bundesstaaten unserer Nation – erweisen sich als symptomatisch für einen psychotischen Amoklauf einer Nation, die über einen viel zu langen Zeitraum einen Krieg gegen die eigenen Bürger geführt hat.

„Ich könnte niemals wieder meine Stimme gegen die herrschende Gewalt gegenüber den Unterdrückten in den Ghettos erheben, ohne mich zuvor klar und deutlich gegen den größten Anwender von Gewalt in unserer heutigen Welt zu artikulieren: meine eigene Regierung. Um dieser Jungs zuliebe, um der Regierung zuliebe und um den Hunderttausenden, die unter einer brutalen Anwendung von Gewalt leiden, zuliebe, kann und darf ich nicht schweigen.“ – Martin Luther King Jr.

Wir haben die Schwelle schon lange überschritten, jenseits der eine Regierung der Wölfe die Nation in eine Gesellschaft der Schafe umwandeln würde. Wie ich in meinem Buch mit dem Titel Schlachtfeld Amerika: Der Krieg gegen die amerikanische Bevölkerung ausgeführt habe, ist das, worauf wir nun blicken, eine Regierung der Psychopathen, die aktiv darum bemüht ist, eine Nation von psychopathischen Killern hervorzubringen.

Wir werden permanent von den wichtigen Begebenheiten abgelenkt, Leute. Anstatt unsere Aufmerksamkeit den Architekten des amerikanischen Polizeistaats zu widmen, die für die Umwandlung unserer Straßen in Minikriegszonen verantwortlich zeichnen, lassen wir uns ablenken von den vielen Stimmen, die darum bemüht sind, die Schuld an den Ereignissen auf irgendjemand anderen abzuwälzen.

Einzelne Polizeigruppen machen Präsident Obama und das Justizministerium für ihr Versagen, „Copkiller“ für deren Handeln strafrechtlich zu verfolgen, verantwortlich. Die Republikaner im Bundesstaat Texas machen die Bewegung „Black Lives Matter“ für den sich fortsetzenden „Krieg gegen Polizisten“ verantwortlich, während die Befürworter einer schärferen Waffenkontrolle den „Waffennarren und deren Sprachrohr National Rifle Association“ für den Ausbruch von Waffengewalt auf Amerikas Straßen die Schuld geben.

Deren Argumentation basiert auf der These, dass unsere Polizeibehörden – falls alle Amerikaner entwaffnet würden – unsere Bürger nicht als potenzielle Gefahr einschätzen und diese auf eben jene Weise behandeln müssten. Nachrichtenmagazine wie Rolling Stone und Mother Jones zogen das Fazit, dass die ethnische Stimmung im Land für die „disproportional hohe Anzahl von Afroamerikanern unter den durch die Polizei erschossenen Opfern schuld ist“.

Die Drogenbekämpfungsbehörde hat den Vorschlag unterbreitet, dass der illegale Konsum von Steroiden dafür verantwortlich sein könnte, dass „Polizeibeamte im Dienst Anzeichen von Wut, Aggression und/oder unzulängliche Einschätzungen von Situationen (alles Symptome für einen möglichen Missbrauch von Steroiden) in Konfrontationen mit Bürgern zeigen“.

Human Rights Watch macht für das ungebührliche Verhalten von Polizisten und deren exzessiven Einsatz von Gewalt den systemischen Mangel an Verantwortlichkeit innerhalb der Strafverfolgungsbehörden und unserem Justizsystem verantwortlich. Und die Advokaten von zivilen Bürgerrechtsgruppen deuten mit ihren Fingern auf die Militarisierung unserer Polizei sowie eine Flut an Gesetzen (Überkriminalisierung), die durch unsere Gesetzgeber mit der Folge eines Überangebots an Polizeikräften, einer Überbelegung unserer Gefängnisse und einem zu großen Ausmaß an Opfern durchgepeitscht würden.

Doch inmitten dieser ganzen Schuldfrage tritt niemand auch nur einen Schritt nach vorne, um die Verantwortung für die Gewalt zu übernehmen, die unsere Nation von innen zerreißt, die unsere ethnischen Konflikte vertieft, welche die Spannungen mit unseren Polizeikräften verschärft, welche die Aushebelung von allen möglichen zivilen Bürgerrechten rechtfertigt und die unser Land immer weiter in den Status einer Abriegelung hineintreibt.

Präsident Obama sollte sich schämen, keine persönliche Verantwortung für die vielen Rückschläge zu übernehmen, die aus Amerikas endlosen Kriegen in Übersee, der Militarisierung der heimischen Polizeikräfte und den Konsequenzen einer offiziellen Erlaubnis zur Nutzung von Schlachtfeldausrüstung wie Drohnen, Sturmwaffen, Panzer, etc. durch die Polizeikräfte resultieren.

Fast selbstredend, dass die erste Ermordung eines amerikanischen Staatsbürgers durch eine Drohne (in diesem Fall durch einen mit einer Bombe ausgerüsteten Polizeiroboter) während der zweiten Amtszeit eines Präsidenten, dessen gezielte Drohnentötungen in Übersee im Tod von Tausenden unschuldigen Zivilisten endeten, durchgeführt worden ist.

Der Kongress sowie unzählige Bundes- und Staatspolizeibehörden sollte sich schämen, keine Verantwortung für das Übermaß an Gesetzen zu übernehmen, wodurch gesetzestreue Bürger in Kriminelle verwandelt wurden. Gleichzeitig avancierten die Polizeikräfte zu unflexiblen Vollstreckern der heimischen Gesetzestexte, die den Konzerneliten auf Kosten der Mittel- und Arbeiterklasse zum Vorteil gereichen.

Schämen sollte sich auch der amerikanische Konzern- und Unternehmenssektor, und hier in erster Linie der militärisch-industrielle Komplex, keine Verantwortung für die Militarisierung der amerikanischen Polizei- und Sicherheitskräfte zu übernehmen und die eigenen Bürger der Tyrannei eines schwer bewaffneten Polizeistaats preisgegeben zu haben.

Schämen sollte sich eine Vielzahl von Regierungsbehörden, angefangen bei der FDA über die Sozialversicherungsverwaltung bis hin zum Bildungsministerium, keine Verantwortung für die Erzeugung von gesellschaftlichen Spannungen zu übernehmen, die darauf abzielen, deren bürokratische Agenden mit aller Macht durchzudrücken.

Schämen sollten sich die Strafverfolgungsbehörden ob deren Auffassung, dass die Leben – und Rechte – der Polizeikräfte höher gewertet werden sollten als jene der einfachen Bürger. Schämen sollten sich auch Kommunen und Gemeinden, keine Verantwortung für den Einsatz von SWAT-Teams zu übernehmen, die bis unter die Zähne bewaffnet und einsatzbereit sind, um Amerikas Bürger zu terrorisieren und zu ermorden.

Schämen sollten sich all jene, welche sich für den Einsatz von Gewalt in Reaktion auf all die Dinge aussprechen, für welche Amerikas Gesellschaft keine Verantwortung übernommen hat, wozu in erster Linie zählt, ein gesellschaftliches Umfeld geschaffen zu haben, das sich nach jeder neuen Massenschießerei durch immer stärkere Spannungen auszeichnet.

Es handelt sich um einen fatalen Kreislauf, in dessen Angesicht die Polizeikräfte immer sensibler auf Entwicklungen und Vorgänge reagieren. Gleichzeitig erweisen Polizisten sich als immer reizbarer, weshalb sie auch bei der noch so kleinsten Provokation sofort zur Waffe greifen, um zu schießen. Selbstverständlich erweist sich die Bevölkerung als immer verängstigter, wütender und nicht davon überzeugt, dass alles gut wird, wenn „nur gehorcht“ wird.

Rufen Sie sich in Erinnerung, dass „wir, die Bürger“ mit der Macht ausgestattet wurden, die Regierung zu beseitigen, wann immer diese Regierung dem Hauptgrund ihrer Existenz zuwiderlief. Dieser existentielle Hauptgrund basiert auf deren Aufgabe, die Leben, die Freiheit und das Eigentum aller Bürger unseres Landes zu schützen.

Die alles entscheidende Frage lautet, was „wir, die Bürger“ zu tun in der Lage sind? Was können Durchschnittsamerikaner und Ottonormalbürger tun, um selbst am Leben zu bleiben und der nackten Gewalt, die unseren Kommunen und Gemeinden heimsucht, zu begegnen? Was können Sie selbst unternehmen, um sich gegen die Macht des Polizeistaats zu stemmen?

Einigen wir uns darauf, dass die Anwendung von Gewalt niemals die Antwort sein kann. Denn die Anwendung von Gewalt wird in Reaktion darauf nur noch mehr Gewalt hervorrufen. Wir sollten damit aufhören, in Kategorien wie „sie gegen uns“ zu denken. Diese Art der Rhetorik wird gerne von Politikern, Polizeigewerkschaften und all jenen verwendet, welche die Rassenkarte spielen, um das Blutvergießen auf unseren Straßen zu rechtfertigen.

Es spielt keine Rolle welche Hautfarbe sie haben, welcher politischen Strömung Sie sich verschrieben haben, wie viel Geld Sie besitzen, wen Sie lieben, wo Sie leben, wen Sie verehren, welche Schule Sie besuchen, wo Sie arbeiten oder welch anderes oberflächliches Charakteristikum Sie auch heranziehen mögen, die dazu angetan sind, uns voneinander zu trennen. Letztendlich ist das Blut von uns allen rot.

Werfen Sie Ihre Vorurteile über Bord und hören Sie damit auf, in Klischees zu denken. Nicht alle Polizeibeamten sind bluttrunken. Nicht alle schwarzen Männer sind Strolche und Diebe. Nicht alle Menschen, welche die Autorität der Regierung in Frage stellen, wollen Anarchie. In einem Polizeistaat sind Sie entweder derjenige mit dem Finger am Abzug oder derjenige, der in den Lauf einer vorgehaltenen Pistole blickt.

Um es mit anderen Worten auszudrücken, sind wir alle von dieser Situation betroffen. Die Unterdrückung und die damit einhergehende Ungerechtigkeit – sei diese zurückzuführen auf Schießereien, Überwachungsmaßnahmen, Strafzahlungsanordnungen, Gefängnisregularien, Vermögensbeschlagnahmungen, etc. – werden uns irgendwann alle einholen.

Hören Sie damit auf, sich selbst den Luxus einer stetigen Ablenkung und die Sünde der Neutralität erlauben zu wollen. All diese Dinge spielen sich in unserer Gesellschaft ab, weil die guten Leute von der Seitenlinie aus zugesehen haben, ohne etwas zu unternehmen. Die einzige Macht, die wir dem Polizeistaat entgegenzusetzen haben, ist unsere Geschlossenheit. Was lässt sich also auf praktischem Gebiet unternehmen?

Versuchen Sie Gemeinsamkeiten im Hinblick auf das Thema Waffenkontrolle zu finden, insbesondere wenn diese Überlegungen Regierungsoffizielle und Beamte betrifft. Setzen Sie sich für eine Demilitarisierung der Polizeikräfte ein. In anderen Ländern hat es funktioniert. Pochen Sie darauf, dass die Polizeikräfte finanziell für offizielle Vergehen verantwortlich gemacht werden.

Setzen Sie sich dafür ein, dass ihre Steuerdollars zugunsten ihrer eigenen anstatt gegen ihre Interessen arbeiten. Teilen Sie Ihrem gewählten Repräsentanten in Ihrer Region mit, dass er oder sie damit aufhören sollen, in die Militarisierung der Polizeikräfte, Kriege und Waffen, die irgendwann gegen Sie selbst erhoben werden, zu investieren. Fordern Sie Ihren gewählten Repräsentanten anstelle dessen dazu auf, dieselben Finanzierungen, die zugunsten von zeitlich endlosen Kriegen in Übersee verschwendet werden, in dringend benötigte Infrastruktur in der Heimat zu investieren.

Mehr und mehr Amerikaner zum Wiederaufbau von unseren Kommunen, Gemeinden und unserer Wirtschaft heranziehend, werden wir ebenso dazu in der Lage sein, die wachsende Armut in unserem Land an der Wurzel zu packen, welche die Kriminalitätsrate in immer schwindelerregendere Höhen treibt.

Informieren Sie sich darüber, auf welche Weise die Regierung funktioniert. Empören Sie sich über die heillose Korruption, welche unsere Republik im Kern hat faul werden lassen. Setzen Sie sich lautstark für eine Verbesserung der Transparenz, der Verantwortlichkeit sowie einer dringend notwendigen Reformierung unseres Landes ein.

Es gibt derart viele Themen, die unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit verlangen. Wählen Sie für den Anfang eines dieser Themen für sich aus, um sich in diesem speziellen Bereich für Verbesserungen einzusetzen. Dazu könnte zum Beispiel die Frage gehören, weshalb unsere Regierung in den vergangenen 30 Jahren drei Mal mehr Geld für Gefängnisse anstatt für Schulen ausgegeben hat?

Und nehmen Sie die Dinge schlussendlich selbst in die Hand, wenn es darum geht, sich aktiv einzumischen. Widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit all jenen Dingen, die um Sie herum vor sich gehen. Nutzen Sie eben jene Mobiltelefone, die sich stetig griffbereit in Ihrer Nähe befinden, dazu, um polizeiliche Interaktionen zu melden, um die Polizeikräfte dazu zu bewegen, nach unseren Regeln – und somit den Regeln der Landesverfassung – zu spielen.

Am wichtigsten von allem ist, dass Sie sich für persönliche Freiheit und Menschlichkeit aktiv einsetzen. „Neutralität”, wie Holocaust-Überlebender Elie Wiesel uns erinnert, „unterstützt nur den Unterdrücker, jedoch niemals das Opfer“. Schweigen ermutigt den Aggressor, jedoch niemals den Unterdrückten. Manchmal müssen wir selbst intervenieren und die Dinge in unsere eigenen Hände nehmen.

Wenn es um eine Gefährdung von Menschenleben geht und wenn sich die Menschenwürde in Gefahr befindet, werden nationale Grenzen und irgendwelche Sensibilitäten irrelevant. Wo auch immer in der Welt Männer und Frauen aufgrund ihrer ethnischen Abstammung, Religion oder politischen Sichtweise verfolgt werden, ist es unsere Pflicht, diesen Ort zum Zentrum des Universums zu machen.

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