Was in Utah begann, setzt sich nun in einem Dutzend weiterer US-Bundesstaaten fort. Das Misstrauen in die Geldpolitik der Federal Reserve und Sorgen über die zukünftige Entwicklung des Greenback, führt in einer ganzen Reihe von Bundesstaaten zu Plänen, Gold- und Silbermünzen wieder als offizielle Zahlungsmittel anzuerkennen. Doch nicht nur das – Texas will sein Gold heimholen, um ein parallel zum Dollar existierendes Zahlungssystem aufzubauen, das die Staatfinanzen teils durch physisches Gold unterlegen würde. Vertrauen in Ben Bernankes akrobatische Geldpolitik ist auf Kommunalebene kaum noch vorhanden.

 

 

Wer noch Vertrauen in die Bernanke Fed hat, macht am Ende das Licht aus

 

Ende März 2011 beschäftigte ich mich auf der Seite von Goldmoney mit den Ereignissen im US-Bundesstaat Utah, wo Gold und Silber per Gesetz wieder zu offiziell anerkannten Zahlungsmitteln inthronisiert wurden. Dass die Entwicklung dort nicht halt machen würde, ließ sich schon zum damaligen Zeitpunkt klar und deutlich absehen. Die Gesetzgeber im Bundesstaat Arizona sind nun im Begriff, dem Beispiel Utahs zu folgen. Ähnliche Gesetze werden auch in Kansas, Montana, Missouri, Colorado, Indiana, Georgia, New Hampshire, Washington, South Carolina und Texas ins Auge gefasst.

 

Die durch die Tea Party unterstützten Maßnahmen haben vor allem einen symbolischen Charakter. Denn sie spiegeln die zunehmenden Sorgen über die zukünftige Entwicklung des US-Dollars wider, die vor allem auf Staats- und Kommunalebene um sich greifen. Die Federal Reserve verstärkt durch ihre exzessive und nicht enden wollende Gelddruckerei diese Ängste. Bislang haben die QE-Programme nicht den erwünschten Erfolg gezeitigt, wenn man den Verlauf der US-Wirtschaft in den letzten vier Jahren einmal genauer betrachtet. Vielmehr war es das durch den Kongress verabschiedete Konjunkturpaket, das nach dem Bankencrash zu einem temporär befristeten Mini-Boom führte.

 

Ben Bernanke und der Fed wird auf Kommunal- und Bundesstaatenebene nicht mehr über den Weg getraut – und das ist gut so!

 

Experten erklärten, dass die schwebende Gesetzgebung in Arizona und vielen anderen US-Bundesstaaten die immense Unzufriedenheit mit der Geldpolitik und dem, was Notenbank-Chef Ben Bernanke tue, zum Ausdruck bringe. Es herrsche eine immer stärker zunehmende Angst, dass sowohl die Washingtoner Regierung als auch Ben Bernankes Federal Reserve eine Politik verfolgen, die in einem Kollaps der Dollar-Währung enden werde. Bernanke hatte die Zinsen nach der im Dezember 2007 beginnenden großen Rezession auf nahe Null gesenkt.

 

Im März teilte das Board der Fed mit, bis auf Weiteres damit fortzufahren, jeden Monat $85 Milliarden in Form von Staatsanleihen und Hypothekenbonds anzukaufen. Im Rahmen ihres QE-Programms hat die Fed ihr Bilanzbuch nun auf über $3 Billionen aufgeblasen. QE zielt darauf ab, die langfristigen Kreditkosten so niedrig wie möglich zu halten, um das ökonomische Wachstum zu unterstützen. Im Februar kletterten die Verbraucherpreise laut CPI um 1,3% gegenüber dem Vorjahresmonat. Offiziell liegt die Inflation in den USA damit unterhalb des durch die Fed gesetzten Zielsatzes von 2%.

 

Allerdings werden diese offiziell bekannt gegebenen Statistiken vielerorts angezweifelt. Zum Beispiel haben Wetten im Hinblick auf eine anziehende Inflation aufgrund der Verabschiedung von Konjunkturpaketen mit dazu beigetragen, dem Goldpreis zu einem Kurssprung von 78% seit Dezember 2008 zu verhelfen. Seitdem der US-Dollar jedoch nur noch knapp unterhalb seines 1-Jahres-Hochs notiert, hatte sich die Nachfrage an den Papiergoldmärkten zuletzt deutlich verringert. Seit dem Erreichen seines Rekordhochs bei $1.921 pro Feinunze im September 2011, ist der Goldpreis beständig gesunken, und notiert zurzeit nur noch knapp oberhalb vor Eintritt in einen Bärenmarkt.

 

Bundesstaat Texas will Gold heimholen

 

Echte Texaner kann das alles nicht schrecken. Denn in einem der geschichtsträchtigsten Bundesstaaten der USA ziehen die Gesetzgeber nun eine Maßnahme in Betracht, die durch den republikanischen Gouverneur Rick Perry unterstützt wird, und die den Aufbau einer eigens unter Verwaltung stehenden Goldlagerstätte in Texas zur Folge haben soll. Darin sollen in der Zukunft Goldbarren in einem Gegenwert von über $1 Milliarde gelagert werden, die sich zurzeit noch in New Yorker Tresoren einlagern. Dieser Goldschatz gehört der Universität von Texas, kurz Utimco genannt, die sich im Jahr 2011 6.640 Goldbarren physisch ausliefern ließ, nachdem Befürchtungen aufkamen, dass die physische Nachfrage das Angebot weit übertreffen könnte.

 

Die nun allerorten diskutierte Lagerfazilität würde auch die breite texanische Öffentlichkeit zur Lagerung von Edelmetallen auf dem neuen Gelände animieren. Dadurch würde die Basis für ein neues Bezahlsystem geschaffen, das dem Bundesstaat die Option einräumen würde, im Fall systemischer Probleme den Schalter auf ein lokal betriebenes  Finanzsystem, das sich vom internationalen Markt abkapseln könnte, umzustellen. Falls es in Texas tatsächlich zur Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes kommen sollte, würden nicht nur die Finanzen des Bundesstaats durch eine Hartwährung unterlegt werden können, sondern auch der Kauf- und Verkauf von Gold sowie dessen Lagerung würden einfacher werden, wie der in einem jüngst zum globalen Währungskrieg in einem meiner letzten Berichte angesprochene CIA- und Pentagon-Berater Jim Rickards zu diesem Thema erklärte.

 

Aufbau von parallelen und dezentralen Zahlungssystemen

 

Laut Rickards sehen wir schon seit einiger Zeit eine sich immer stärker forcierende Bewegung zurück zu einer Weltgemeinschaft, in der Gold als Geld betrachtet wird. Solche Maßnahmen gäbe den Bürgern die Möglichkeit, Geld im Alltagsleben zu nutzen, das keine Kaufkraft an die Inflation einbüßen wird, wie es andernorts hieß. Nicht gerade wenige Institutionen auf bundesstaatlicher oder kommunaler Ebene befürworten in den USA heute wieder eine Rückkehr zu einem neuen Goldstandard, der den Wert des US-Dollars an eine bestimmte physisches Goldmenge koppeln würde. Ex-US-Präsident Richard Nixon beendete im Jahr 1971 offiziell die Konvertierbarkeit der US-Währung in Gold.

 

Immer mehr Menschen begrüßen eine solche Denkweise, da es vielerorts heißt, dass der Gedanke zur Option der zukünftigen Nutzung einer echten Hartwährung verlockend sei im Vergleich mit den währungspolitischen Strategien der Federal Reserve, über die die Leute keinerlei Kontrolle haben. Ganz im Gegenteil hat Fed-Chef Ben Bernanke bis heute keinen einzigen US-Bürger um die Erlaubnis gefragt, mit der seit Jahren anhaltenden Abwertungspolitik des US-Dollar fortzufahren. In vielen US-Bundesstaaten wird deshalb darüber nachgedacht, dem Beispiel von Utah zu folgen und physisches Gold und Silber wieder zu einem offiziell anerkannten Zahlungsmittel zu machen.  

 

Eine Entwicklung, die man nur begrüßen kann – und die einmal mehr die Erkenntnis mit sich bringt, dass Scharlatan Ben Bernanke immer weniger Institutionen und Bürger manipulieren und aufs Glatteis führen kann. Wie Pimco zuletzt mitteilte: die geldpolitischen Strategien und währungstechnischen Experimente der Fed haben versagt. Irgendwann wird das dann wohl auch einmal zur Erkenntnis führen, wofür man die Notenbank eigentlich überhaupt noch braucht. Es steht zu hoffen, dass der US-Zentralbank nach einem 100-jährigen Abenteuer dann endgültig der Saft abgedreht wird! Vor allem schon deswegen, damit sich eine ganze Gesellschaft nicht länger von einer Gruppe rücksichtsloser und offen versagender Zentralplaner auf der Nase herumtanzen lassen muss!

 

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"