Es verwundert im Angesicht der US-Dollar-Rallye in den vergangenen Monaten kaum, dass sich Amerikas Währung im weltweiten Vergleich auf dem höchsten Niveau seit 30 Jahren befindet.
Big Mac Index: Pfund und Rubel deutlich unter-, Franken überbewertet
Das Wirtschaftsblatt The Economist nimmt den so genannten Big Mac Index zur Grundlage. Der Big Mac Index gewichtet die Kaufkraft der globalen Währungen in Relation zueinander.
Das Barometer vergleicht die Preise für einen Big-Mac-Burger von McDonald’s in den verschiedensten Nationen, um auf Grundlage der aktuellen Wechselkurse zu eruieren, ob eine Währung über- oder unterbewertet ist.
Laut The Economist kostet ein Big Mac in Großbritannien momentan 3,19 Pfund-Sterling und $5,58 in den Vereinigten Staaten. Der sich daraus ableitende Wechselkurs zwischen den beiden Währungen läge bei 0,57 Pfund-Sterling in Relation zum einem US-Dollar.
Die sich daraus ergebende Differenz zuzüglich der tatsächlich gemessenen Differenz liegt kumuliert bei 0,78, was unter Bezugnahme auf den Big Mac Index auf eine Unterbewertung des britischen Pfund-Sterlings in Höhe von 27% hindeutet.
Aus dieser Perspektive heraus betrachtet wäre das Währungspaar GBP/USD momentan also ein klarer Kauf. In Russland kostet ein Big Mac zurzeit 110 Rubel – auf Basis dieses Modells $1,65 sind.
In den Vereinigten Staaten werden für denselben Big Mac zurzeit $5,58 berechnet. Der Rubel erweckt den Eindruck, momentan um 70% gegenüber dem US-Dollar unterbewertet zu sein. Es folgt ein weiteres Beispiel.
In der Schweiz berechnet McDonald’s seinen Kunden 6,5 Schweizer Franken ($6,62) für einen Big Mac. Danach ist der Schweizer Franken gegenüber dem US-Dollar momentan um rund 20% überbewertet.
Höhenflug des US-Dollar-Index vor dem Ende?
Im vergangenen Jahr zeigte sich der US-Dollar von einer sehr starken Seite. Gegenüber den weltweit wichtigsten Währungen konnte der US-Dollar teils deutlich im Außenwert zulegen. Diese Entwicklung spiegelt auch Bloombergs US-Dollar-Index wider.
Laut dessen Performance konnte der US-Dollar im vergangenen Jahr um mehr als vier Prozent im Vergleich mit den weltweit wichtigsten Währungen zulegen. Seit Jahresbeginn haben sich die Wolken am US-Dollar-Himmel allerdings ein wenig verdunkelt.
Denn es erweckt den Eindruck, als ob die Federal Reserve mittlerweile kalte Füße bekommen haben könnte, was bedeuten würde, dass es im laufenden Jahr zu keiner weiteren Anhebung der Zinsen in den USA kommen könnte
Gleichzeitig weisen neueste Daten zur Kapitalrepatriierung unter amerikanischen Konzernen darauf hin, dass die zu Beginn des letzten Jahres angestellten Prognosen zu einer Heimholung von Kapital aus dem Ausland zu hoch und optimistisch ausgefallen waren.
Wenn Schwäche zu Stärke wird – und umgekehrt
Innerhalb der US-Administration scheinen die Ansichten über die Entwicklung des US-Dollars auseinander zu driften. Im letzten Monat hatte US-Finanzminister Steven Mnuchin die US-Dollar-Stärke als „Vertrauensbasis“ in Amerikas Wirtschaft bezeichnet.
Dementgegen ruft US-Präsident Donald Trump die Führung der Federal Reserve nun schon seit geraumer Zeit öffentlich dazu auf, von weiteren Zinsanhebungen abzulassen. Denn laut Trumps Einschätzung laste ein zu starker US-Dollar auf den US-Exporten, etwas, was es aus Sicht des US-Präsidenten unbedingt zu revidieren gilt.
Zu Wochenbeginn bezeichnete Trump die amerikanische Währung als „sehr stark“, was seiner Ansicht nach mit einer Abkehr von weiteren Zinserhöhungen durch die Federal Reserve einhergehen sollte.
Bei Goldman Sachs wird indes vor einem möglicherweise bald schon im Außenwert nachgebenden US-Dollar gewarnt. Diese Einschätzung basiere hauptsächlich auf jüngsten Kommentaren von Fed-Chef Powell, die indizierten, dass eine Zinsanhebungspause in den USA im Bereich des Möglichen läge.
Es wird spannend bleiben an den Devisenmärkten. Denn mehr als jemals zuvor, wird es im Jahr 2019 in den meisten Weltregionen lauten, dass eine schwache Währung die beste aller Währungen sein wird.
Kommentare
Dazu ist der Dollar inzwischen keine Leitwährung mehr, sondern fast ausschließlich eine Waffe, die die USA immer unverhohlener in klassischer erpresserischer Manier einsetzen, um sich auf Teufel komm raus und ohne jegliche Rücksicht, selbst gegen die Interessen Ihrer angeblichen Verbündeten, einen Vorteil zu erpressen. Siehe Nord Stream 2. Mit "leiten" im Sinne des Wortes hat der Dollar als LEITwährung nichts mehr zu tun. Jeder andere Staat wäre bei einem vergleichbaren Schuldenstand im Verhältnis zum BIP unter Ramschstatus angelangt und die Währung maximal Toilettenpapier. Insofern ist der Dollar sowieso heillos überbewertet.
Nun, warten wir ab. Der momentane und stetig steigende internationale Staudruck auf allen Kesseln wie Wirtschaft, Finanzen ( Schuldenstände), Politik oder Gesellschaft wird sich über kurz oder lang entladen. China wird, egal was passiert, nicht untergehen. Sicher kann es einen gewaltigen Rücksetzer geben, aber wie wir an den Sanktionen gegen Russland eindrucksvoll sehen, sind solche Länder schlicht zu groß, als sich lange von den Amis an der Nase durch die Manege führen zu lassen.
Der Westen hat Russland mit den Sanktionen genau genommen einen Gefallen getan. Nicht nur das Russland weit davon entfernt ist nach der westlichen Pfeife zu tanzen. Nein, jetzt lernt dort die Wirtschaft die fehlenden Güter und Technologien selbst zu entwickeln. Super Idee unserer Politiker. Und auch wenn sich unsere Medien darüber das Maul zerfetzen, mehr als 70 % der Russen stehen hinter Putin und Ihrem Land. Von solchen Werten kann hierzulande ein Politiker nur träumen. Und woran liegt das ? Die Russen sind Patrioten und lieben Ihr Land. Bei uns nennt man so etwas rechtsradikal.
Zurück zum Dollar. Man kann nur hoffen, das die momentan völlig angespannte Lage nicht in einen großen militärische Konflikt mündet. In diesem Fall ist der Dollar tot und damit die USA am Ende.
Dann geht es ums nackte Überleben. Auch das Römische Reich ist an seiner Arroganz, Überdehnung, maßlosen Überschätzung, Dekadenz und Ignoranz zugrunde gegangen.
Die FED erkennt das es vorbei ist mit Zinsphantasien. Warum, weil die Gierigen im Elfenbeinturm einfach den Hals nicht vollkriegen. Eine Währung muß nicht schwach sein um gut zu sein. Ich halte diese Aussage eher für ein Gleichnis dafür das es eine absolut ungerechte Verteilung der Gewinne gibt.
In D brummt es angeblich noch, obwohl die Wirtschaft nun anfängt zu schwächeln.
Trotz Milliarden an Steuermehreinnahmen schafft es diese Regierung nicht die Steuer mal ordentlich zu senken. Stattdessen schwadronieren diese Vollidi... z.B. lieber von einer neuen und ganz sicher nicht für alle Bürger günstigeren Grundsteuerreform.
Und wieso überhaupt kann die Wirtschaft schwächeln wenn wir doch angeblich soviel Fachkräfte brauchen. Ganz einfach, der Binnenkonsum ist immer noch zu schwach um z.B. diese Delle aufzufangen. Und warum ist das so....weil die Bürger im Durchschnitt viel zu wenig verdienen,....so wenig, das alle heute tätigen mittleren Alters mit einem Bruttoverdienst um die 3.000,- € sich auf Altersarmut freuen dürfen.
Wir freuen uns, Kindergeld als soziale Errungenschaft anzusehen. Ist es aber doch nicht eher peinlich und eine Aussage dafür das der Durchschnittsbürger nicht in der Lage ist, seine Kinder, oder wie die Realität bei den meisten deutschen jungen Paaren aussieht, das einzige Kind, ohne finanzielle Not groß zu ziehen.
Tja es ist was Faul im Staate Däne...sorry Deutschland. Und so ist das auch in den USA und den meisten anderen westlichen Ländern. Wir kommen nicht mehr aus der Niedrigzinsphase raus, das ist unter den gegenwärtigen Bedingungen schlicht nicht möglich. Entweder man sagt den Superreichen, das es wie Ihr Name schon sagt, jetzt mal REICHT und die Gewinne werden ab sofort in Lohnsteigerungen bei uns, internationale Infrastruktur und ernsthafte Entwicklungsmaßnahmen in der Dritten Welt investiert oder wir steuern angesichts einer expoldierenden Weltbevölkerung insbesondere in Afrika, dem Nahen Osten und Südostasien in die Katastrophe.
Man sollte sich übrigens auch mal darüber Gedanken machen, wenn eine humanitäre Organisation wie "Save the Children" in Ihren Werbebeiträgen zu Spendenaufrufen, ein 100 jähriges Bestehen kennzeichnet.
Was soll diese Jahreszahl eigentlich vermitteln ? Bei einer Firma würde man Erfolg, Stabilität und Wachstum des Geschäftsmodells dahinter vermuten.
Aber hier ist diese Annahme doch eigentlich entsetzlich, offenbart sie doch ein absolutes Versagen der westlichen Politik und hat inzwischen einen Status Quo geschaffen, das wir diese Spendenaufrufe bedenken- und zum Teil schon empathielos zwischen der Werbung für Müsli und Damenhygieneartikel konsumieren.
Würde eine Werbung kommen in der "Save the Children" ankündigt, auf Grund fehlender "Kundschaft" (sorry für den Ausdruck) das Geschäft nach 100 Jahren endlich einstellen zu können, dann würde wahrscheinlich jeder hinhören.
Bin mal wieder zu weit abgekommen. Sorry dafür !