Eine interessante Entwicklung sollte zurzeit nicht außer Acht gelassen werden, waren es über die vergangenen Jahre doch allen voran die Rückkäufe eigener Aktien durch börsengelistete Unternehmen, die den großen Indizes in den Vereinigten Staaten massiv Auftrieb verliehen haben.

97 %! Große Mehrheit der US-Finanzvorstände rechnet mit Wirtschaftsabschwung in 2020

Entgegen der Federal Reserve und der US-Regierung, die zu jedem sich bietenden Anlass nach wie vor Zuversicht zum zukünftigen Verlauf der US-Wirtschaft streuen, zeigen sich inzwischen 97 Prozent (!) der im Rahmen einer jüngsten Umfrage befragten Finanzvorstände in den USA davon überzeugt, dass sich die Vereinigten Staaten bis Ende 2020 in einem anhaltenden Wirtschaftsabschwung befinden werden.

Wie schnell so etwas gehen kann, hatte zum Beispiel auch Brian Maher in seinem am Wochenende publizierten Gastbeitrag zum Thema gemacht. Als interessant erweist sich die Tatsache, dass immerhin 88 Prozent der an der Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte teilnehmenden Finanzvorstände für Firmen aktiv sind, die einen jährlichen Umsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar erwirtschaften.

   

    

Trotz der im letzten Jahr erfolgten Zinssenkungen und einer faktischen Wiederaufnahme von QE durch die Federal Reserve prognostiziert eine übergroße Mehrheit unter Amerikas Finanzvorständen den USA zum Ende des Jahres 2020 schwierige Wirtschaftsbedingungen oder gar den Ausbruch einer Rezession.

Wie es in einem Bericht von Deloitte zu der im vierten Quartal 2019 durchgeführten Umfrage unter amerikanischen Finanzvorständen heißt, gingen 97 Prozent (!) aller Umfrageteilnehmer davon aus, dass sich der ökonomische Abschwung in den USA im laufenden Jahr fortsetzen oder es zum Ende des Jahres 2020 zu einer Rezession im Land kommen wird.

Externe Faktoren bereiten Probleme

Unter Bezugnahme auf einen Bericht von Newsweek zeigt sich eine zunehmende Mehrheit der Befragten seit Ende des Jahres 2018 besorgt über externe Faktoren wie die amerikanische Handelspolitik, die den eigenen Unternehmen immer ernsthaftere Probleme bereiteten. In erster Linie verweisen die Befragten auf die Zollpolitik der US-Regierung.

An zweiter Stelle folgen externe Risiken, die sich anhand der Geopolitik, politischer Risiken und einer generellen Instabilität ableiteten. Auch auf die im laufenden Jahr bevorstehende Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten blickt eine überwiegende Mehrheit unter Amerikas Finanzvorständen mit flauen Gefühlen und einer wachsenden Furcht.

Es werden weiter niedrige Zinsen & ein relativ starker Dollar, jedoch auch ein sinkender Konsum erwartet

Die Befragten gehen weiterhin von historisch niedrigen Zinsen in den USA aus. Gleichsam wird im laufenden Jahr mit einer anhaltend relativen Stärke des US-Dollars in Relation zu anderen Fiat-Währungen gerechnet. Gleichzeitig sind die Erwartungen an die Geschäfts- und Konsumausgaben in den USA am Sinken.

Aus eben jenem Grund rechnet eine Mehrheit der Befragten im laufenden Jahr nicht mit höheren Umsätzen in deren jeweiligen Industriebranche oder steigenden Preisen. Sorgen über eine sich eintrübende Wirtschaft in der Heimat haben sich seit dem ersten Quartal 2019 somit intensiviert, in dem damals 88 Prozent der Befragten mit einem Abschwung rechneten.

14 Prozent spüren den Abschwung bereits im eigenen Unternehmen

14 Prozent aller durch Deloitte Befragten gaben darüber hinaus an, einen wirtschaftlichen Abschwung in ihren eigenen Unternehmen bereits zu spüren. Im Vergleich mit dem ersten Quartal 2019 ist die Anzahl der Unternehmen, die sich defensiver Maßnahmen zur Wappnung für einen Abschwung bedient, nochmals gestiegen.

Zu diesen defensiven Maßnahmen gehört beispielsweise ein Abbau von Mitarbeitern oder eine Reduzierung der eigenen Ausgaben. Einen Silberstreif am Horizont gibt es allerdings auch: die Anzahl der Befragten, die noch im ersten Quartal 2019 mit dem Ausbruch einer massiven Rezession rechneten, ist zuletzt deutlich gesunken.

   

    

Besorgnis zeigt sich in stark rückläufigen Ankündigungen von Aktienrückkäufen

Trotz allem lässt sich momentan eine Verbindung ziehen, da sich die wachsende Besorgnis vor einem anhaltenden Wirtschaftsabschwung in den Vereinigten Staaten ja auch irgendwo Ausdruck verleihen muss. Die oben abgebildete Grafik zeigt, dass die Ankündigungen zu Aktienrückkäufe unter börsengelisteten Unternehmen in Amerika zuletzt stark gesunken sind.

Was heißt das für mich konkret!?“

Vorsicht ist im Präsidentschaftswahljahr die Mutter der Porzellankiste. Zwar haben sich die Ängste vor dem Ausbruch einer massiven Rezession in den USA unter den durch Deloitte befragten Finanzvorständen im vierten Quartal 2019 verflüchtigt, dennoch deutet der starke Rückgang der Ankündigungen zu eigenen Aktienrückkäufen im Jahr 2020 darauf hin, dass den Börsen der wichtigste Käufer abhandenkommen könnte – oder dieser Käufer sich verstärkt zurückzieht.

Behalten Sie die Wirtschaftsentwicklung, die Stimmung im Unternehmenssektor und die Ankündigungen zu Aktienrückkäufen in den Vereinigten Staaten im ersten Halbjahr definitiv auf dem Schirm.

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