Da Chinas Sojabohnenimporteure sich längst schon anderswo in der Welt nach dem Agrargut umschauen, sind die Exporte der amerikanischen Sojabauern nach China zuletzt um weitere 46% eingebrochen.

Aus Sicht von US-Präsident Trump ist das alles kein Problem. Zückt der amerikanische Staat eben sein Scheckbuch, was soll´s? Wie The Hill berichtet, teilte Trump gestern mit, Amerikas Landwirten eine zweite Runde staatlicher Hilfen zukommen zu lassen.

Präsident sieht Bauern als Opfer der Chinesen

Grund seien „Handelspolitische Vergeltungsmaßnahmen seitens Drittnationen“, so Trump. Wir erinnern uns, dass die US-Regierung den amerikanischen Landwirten bereits im Frühjahr dieses Jahres mit Sofortmaßnahmen in Höhe von zwölf Milliarden US-Dollar zu Hilfe sprang. Aus diesem Paket soll nun eine weitere Tranche ausgezahlt werden.

Anderenorts werden diese finanziellen Maßnahmen auch als Bailout bezeichnet. Er wolle sein ehedem abgegebenes Versprechen einhalten, so Trump, das den Schutz und die Protektion der amerikanischen Landwirtschaft zum Kern gehabt habe.

Dass weitere Finanzmaßnahmen ergriffen werden müssten, liege an den ungerechtfertigten handelspolitischen Vergeltungsmaßnahmen seitens Drittnationen gegen die USA, wie Trump in einer Twitter-Botschaft mitteilte.

Aus diesem Grund habe er US-Landwirtschaftsminister Perdue grünes Licht gegeben, um eine zweite Runde der Finanzhilfen zugunsten von amerikanischen Bauern und Landwirten auf den Weg zu bringen, so Trump weiter.

Handelskrieg: Ruhe vor dem Sturm?

Noch hält die am Rande des G20-Gipfels in Argentinien zwischen Donald Trump und Chinas Staatspräsident Xi vereinbarte Feuerpause im Handelskrieg zwischen beiden Nationen. Über einen Zeitraum von 90 Tagen sollen die bilateralen Verhandlungen zwischen beiden Ländern fortgeführt werden.

Kommt es danach zwischen beiden Seiten nicht zu einem einvernehmlichen Ergebnis dürften die Konsequenzen ziemlich düster aussehen. In den Vereinigten Staaten werden dann wohl alle chinesischen Importe Sonderzöllen unterzogen, während es auf Produkte, auf die bereits Sonderzölle erhoben werden, zu einer prozentualen Steigerung kommen dürfte.

Wie China darauf reagieren würde, steht bislang in den Sternen. Allerdings zeichnet sich ab, dass in China vor Ort produzierende US-Unternehmen dann in den Fokus der staatlichen Behörden im Reich der Mitte rücken dürften.

Gesunkene Nachfrage kommt erschwerend hinzu

Aus Sicht von Amerikas Landwirten kommt hinzu, dass sowohl Rindfleisch als auch Weizen noch immer unter Preisabschlägenleiden, weil sich die globale Nachfrage abschwächt. Insbesondere Milchproduzenten, Schweinezüchter, Weizenlieferanten und Sojabohnenbauern sollen in den Genuss der Auszahlung einer zweiten Hilfstranche in den USA kommen, wie das US-Landwirtschaftsministerium mitteilte. 

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