Im Bericht <link beitrag post cmbs-maerkte-naechster-bailout-im-anflug _blank>CMBS-Märkte: Nächster Bailout im Anflug! bereitete ich Sie bereits auf die kurz bevorstehende Verabschiedung eines neuen Mega-Bailouts in den Vereinigten Staaten vor – und zwar zugunsten der schwer in Schieflage befindlichen Investoren an den Märkten für Commercial Mortgage Backed Securities (CMBS).

Nachdem die Säumnisquoten und Zahlungsausfälle an den gewerblichen Immobilienmärkten in den USA über die vergangenen Monate förmlich durch die Decke geschossen sind, weil immer mehr Mieter sich im aktuellen Umfeld nicht mehr dazu in der Lage sehen, ihren finanziellen Verpflichtungen und Mietzahlungen nachzukommen, muss aus Sicht der Politik selbstverständlich „etwas geschehen“, um mittels neuer Interventionen den Versuch einer Stabilisierung an diesen Märkten zu unternehmen.

Der republikanische Abgeordnete Van Taylor hatte aus diesem Grund im Tandem mit seinem Kollegen Al Lawson von den Demokraten einen Gesetzentwurf in den Kongress eingebracht, der im Fall einer Verabschiedung mit einem Mega-Bailout zugunsten des mehr als eine halbe Billion US-Dollar schweren CMBS-Marktes in den Vereinigten Staaten einhergehen würde.

Doch es scheint wohl noch umfangreicher zu werden als bislang vermutet. Denn laut neuer Berichte zu diesem Thema legen die aktuellen Entwicklungen in Washington nahe, dass es zur Einbringung eines zusätzlichen Gesetzentwurfs durch den republikanischen US-Senator Thom Tillis gekommen ist.

Dieser Gesetzentwurf solle unter anderem auch mit teils recht bedeutsamen Änderungen der Insolvenzgesetze im amerikanischen Immobilienbereich einhergehen. Es stand zu erwarten, dass der Internationale Verband der Einkaufszentren (ICSC) den durch Tillis eingebrachten Gesetzentwurf vorbehaltlos unterstützen würde.

Es wäre nicht verwunderlich, falls dessen eingebrachter Gesetzentwurf gar größtenteils aus der Feder von politisch einflussreichen Lobbygruppen stammen würde. Im Falle einer Gesetzesverabschiedung würde es Mietern von Gewerbeimmobilien in den USA zukünftig erleichtert, fällig werdende Mietzahlungen in die Zukunft zu verschieben, während unter jenen sich in einem Insolvenzverfahren nach Chapter 11 befindlichen Kleinunternehmen eine deutlich wachsende Flexibilität zuteilwürde.

Gleichzeitig würden in erster Linie finanziell verschuldete Kleinfirmen von signifikanten (bürokratischen und gesetzlichen) Erleichterungen, was jedoch auch auf deren Vermieter zuträfe, profitieren, wie ICSC-Präsident Tom McGee zu den aktuellen Vorgängen unter Bezugnahme auf den weiter oben verlinkten Bericht erklärte.

Unter den bestehenden Gesetzen an den amerikanischen CRE-Märkten können unter Vermietern und Mietern individuell getroffene Vereinbarungen zu zeitlichen Aufschiebungen von Mietzahlungen nichtig werden, falls die Mieter zu einem späteren Zeitpunkt einen Insolvenzantrag stellen sollten.

Aus eben jenem Grund käme es nur in seltenen Fällen zu solchen Vereinbarungen zwischen den Parteien. Im Fall einer Insolvenz können gewerbliche Vermieter unter Bezugnahme auf den Paragraph 547 im entsprechenden Insolvenzrecht dazu gezwungen werden, auf rückständige Mietzahlungen zu verzichten. 

Sollte es zu einer Verabschiedung des durch Tillis eingebrachten Gesetzentwurfs kommen, sähen sich die Wahrscheinlichkeiten in Bezug auf solche Entwicklungen stark vermindert. Vielmehr solle durch den neuen Gesetzesvorschlag sowohl unter Vermietern als auch unter Mietern der Grad der Geschäftssicherheit gesteigert werden, wie es bei ICSC weiter heißt.

Der Tillis-Gesetzentwurf würde Mietern von kommerziell nutzbaren Immobilien, deren Betrieb sich in einem Insolvenzverfahren befindet, zukünftig eine zeitlich verlängerte Frist von neunzig Tagen einräumen, um sich darüber bewusst zu werden, ob die aktuell mit ihren Vermietern ausgehandelten Mietkonditionen weiter aufrechterhalten werden sollen oder nicht.

Aus Sicht vieler Kleinunternehmen ergäbe sich die Option, deren – über eine mögliche Insolvenz hinausgehenden und einst vertraglich vereinbarten – Mietzahlungen in der Zeit nach dem Insolvenzverfahren über einen längeren Zeitraum zu strecken. Auf diese Weise soll die vorhandene Liquidität unter Kleinfirmen geschont und verbessert werden.

Unter Bezugnahme auf ICSC ließen sich auf diese Weise nicht nur Unternehmen selbst, sondern auch Jobs im Land retten.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Wie dem auch sei, letzten Endes sollen einmal mehr die Steuerzahler, somit also die Allgemeinheit, herangezogen werden, um die an den gewerblichen Immobilienmärkten in den Vereinigten Staaten bestehenden Finanzschieflagen zu bereinigen.

Es steht zu erwarten, dass die Federal Reserve in diesem Zuge zusätzliche Buchstabenprogramme oder sogenannte Spezialfinanzierungsvehikel ins Leben rufen wird, um die amerikanischen CMBS-Märkte fürs Erste vor einem Kollaps zu bewahren. Letzten Endes heißt das einfach nur noch mit vollen Händen frisches Geld zu drucken, um es unter den Bedürftigen zu verteilen.

Diesem frisch erzeugten Geld steht kein Gegenwert gegenüber, die Geldmenge wächst bedeutsam und sobald es zu einer Steigerung des Geldumlaufs in der Wirtschaft kommen wird, dürfte die Inflation abheben. Blicken Sie auf den Goldpreis. Es handelt sich um den besten Gradmesser für den Gesundheitszustand der Fiat- und Papierwährungen.

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