Dass Amerikas Einzelhandel bereits vor dem Einsetzen einer Rezession unter massiven Schließungen samt Mitarbeiterentlassungen leidet, hatte ich Ihnen erst gestern wieder und schon über den Verlauf der vergangenen Jahre berichtet.

UBS-Studie: Besonders Textileinzelhandel wird unter zunehmenden Onlinehandel von aktuell 10% auf 25% in 2026 leiden

Bei der Schweizerischen Großbank UBS wird nicht daran geglaubt, dass ein Ende der Fahnenstange im Hinblick auf diese Entwicklung absehbar ist. Ganz im Gegenteil geht man bei der UBS davon aus, dass weitere bis zu 75.000 Filialen und Geschäfte in den USA geschlossen werden müssen.

Die Bank macht hierfür den schnell wachsenden Onlinehandel verantwortlich. Zurzeit liegt dessen Anteil an den Gesamtverkäufen des amerikanischen Einzelhandels bei nur rund zehn Prozent. Bis zum Jahr 2026 soll dieser Anteil auf Basis von aktuellen Schätzungen allerdings auf 25% zulegen.

Bei der UBS wird aufgrund dieser Entwicklung vor allem für den Textileinzelhandel schwarz gemalt. In diesem Bereich soll es in den nächsten sieben Jahren zu weiteren 21.000 Filialschließungen kommen, während Stationär-Einzelhändler, die auf einen Verkauf von Konsumelektronik spezialisiert sind, die Pforten von weiteren 10.000 Outlets schließen dürften.

Amazon wird – wie erwartet – zum größten Feind der US-Einzelhändler

Auch rund 8.000 Möbelhausfilialen und 1.000 Baumärkte werden den knallharten Wettbewerb in den nächsten Jahren unter aller Voraussicht nicht überleben, wie CNBC unter Bezugnahme auf eine neue UBS-Studie berichtet. Da der Onlinehandel sich nach wie vor in einem massiven Wachstumsprozess befinde, müsse es im Stationärhandel, dessen Kosten deutlich höher sind, zu schmerzhaften Anpassungen kommen.

Jeder Prozentpunkt, den der Onlinehandel an Marktanteilen in den Vereinigten Staaten gewinnt, wird laut der Studie zu einer sich fortsetzenden Schließung von 8.000 bis 8.500 Filialen im Stationär-Einzelhandel führen. Amazon & Co. werden damit zum größten Feind des stationären Einzelhandels in den USA.

Die Entwicklungen, die sich in den vergangenen Jahren beobachten ließen, waren da wohl erst der Anfang. Bis zum Jahr 2026 prognostiziert die UBS dem Onlinehändler Amazon einen E-Commerce-Marktanteil von knapp 50% an allen über das Internet abgewickelten Verkäufen.

Die Schließungsliste wird immer länger und länger

Nicht nur Shopko und Christian Book Stores gaben kürzlich bekannt, alle noch bestehenden Filialen zu schließen. Auch Gap teilte mit, weitere 230 stationäre Outlets in den nächsten zwei Jahren aufgeben zu wollen. Nur kurz zuvor berichtete J.C. Penney über weitere 18 Filialschließungen.

Doch damit nicht genug. Auch L Brands wird 53 Filialen der Marke Victoria’s Secrets im laufenden Jahr in Nordamerika schließen. Gegenüber der Bekanntgabe von Payless Shoes, 2.500 Filialen im ganzen Land zu schließen, ist das gewiss noch gar nichts. Auch bei Things Remembered bleibt kein Stein auf dem anderen. Hier sollen 400 Outlets geschlossen werden.

Treffen wird dies insbesondere hoch überschuldete Shopping-Mall-Betreiber, die sich händeringend nach anderen Kunden umsehen müssen, in diesem Prozess teils massive Preisrabatte offerierend…

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