Nach einer Reihe von grässlichen Daten in der abgelaufenen Woche sind die gestern gemeldeten Bestellungen für langlebige Wirtschaftsgüter im Monat März auf vorläufiger Basis ebenfalls um -14,4 Prozent gesunken. Die Konsensschätzungen der Analysten lag im Vorfeld bei –1,8 Prozent. Auf Jahresbasis lagen die Bestellungen für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA im März sogar bei -14,7 Prozent.

 

 

Es empfiehlt sich, in Bezug auf diese Daten Vorsicht walten zu lassen. Denn die Bestellungen lagen unter Ausschluss von langlebigen Transportgütern gerade einmal um 0,2% unterhalb des Vormonats, während die Erwartungen in diesem Bereich von -6,5 Prozent ausgegangen waren. Trotz allem lässt sich damit rechnen, dass der finale März-Bericht sich wie ein Blutbad lesen wird.

Wer auf den Sektor der Restaurants, Bars, Hotels und der Kleinunternehmen blickt, erkennt, dass deren Zeiten schon vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie nicht sonderlich gut gewesen sind. Dies galt auch für jene in diesem Bereich beschäftigten Arbeitnehmer, die nicht selten zu den Geringverdienern im Land – hin und wieder auch mit Universitäts-Abschluss) zählten.

Immer klarer zeichnet sich ab, dass ein guter Teil dieser Unternehmen diese Krise nicht überleben wird. Solange Furcht vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus in den USA umgehen wird, wird sich auch die US-Wirtschaft in einem Zustand des Apokalypse befinden.

USA: 18 Monate unter Lockdown?

Interessant ist die Tatsache, dass ein Kampagnenberater von US-Präsident Donald Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden kürzlich bekannt gab, dass die US-Wirtschaft über einen Zeitraum der kommenden achtzehn! Monate im Zustand eines Lockdowns werde verharren müssen.

Unter Bezugnahme auf die Nationalen Restaurantverband, blicke die Restaurantindustrie in den USA aktuell auf bereits erlittene Absatzverluste in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar – und dies allein im Monat März. Amerikas Restaurantindustrie hatte im März Absatzverluste in einem Umfang von 25 Milliarden US-Dollar zu verkraften, wie aus einer Umfrage unter 5.000 Firmenbetreibern durch den Nationalen Restaurantverband hervorgeht.

Fast 50.000 Einzelhandelsfilialen der großen Verkaufsketten sehen sich geschlossen. Anfang April seien Zahlungen von geschätzt 20 Milliarden US-Dollar in Form von Immobilien- und Hypothekenkrediten im Einzelhandelssektor fällig geworden, wie es unter Bezugnahme auf die Firma Marcus & Millichap hieß.

Zahlungsschwierigkeiten an CRE-Märkten intensivieren sich

Daraufhin hatten die meisten Restaurantbetreiber und Einzelhändler verkündet, ihren Zahlungen im Monat April nicht nachkommen zu wollen, woraus sich wiederum erhöhte Risiken aus Sicht der insgesamt 3 Billionen US-Dollar schweren Gewerbeimmobilienmärkte ableiten.

Da diese Krise anhält, beginnen langsam, aber sicher alle Dominosteine an den gewerblichen Immobilienmärkten zu fallen. Zum aktuellen Zeitpunkt sind rund 3 Prozent aller im Land betriebenen Restaurants aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Weitere 11 Prozent aller Firmen in diesem Metier gingen Ende März davon aus, dass ihnen dasselbe Schicksal innerhalb der nächsten dreißig Tage bevorstehen würde.

Nicht nur Restaurants, die wirtschaftlich hart getroffen werden…

Es sind jedoch nicht nur Restaurants, die momentan extrem hart getroffen werden. Bezug auf das WSJ nehmend, befinden sich zahlreiche Unternehmen im ganzen Land inzwischen in einer sehr ernsthaften Lage.

Es handele sich hierbei um Unternehmen aller Größen, allen voran jedoch Einzelhändler und Restaurants, die ihre Pforten aufgrund von gesetzlichen Verordnungen im Zuge der Pandemie schließen mussten. Selbst Firmen wie Nike ersuchen darum, nur die Hälfte ihrer Mieten zu bezahlen, während TJ Maxx Zahlungen an Lieferanten zeitlich hinauszögert.

Victoria’s Secret und Men’s Wearhouse haben Tausende von Mitarbeitern entlassen, während Cheesecake Factory eine Schließung von 27 Filialen bekannt gab, um in diesem Zuge 41.000 Mitarbeiter außer Dienst zu stellen. Selbst wenn alle Lockdowns in den USA am morgigen Tag aufgehoben würden, sähen sich die wirtschaftlichen Aktivitäten nicht dazu in der Lage, sich zu „normalisieren“.

Seit gestern sind offiziell 26 Millionen Amerikaner als arbeitslos gemeldet

Nicht nur, dass seit gestern offiziell 26 Millionen Amerikaner arbeitslos gemeldet sind, auch die Furcht vor einem potenziell auch weiterhin umgehenden Virus steht Vielen förmlich ins Gesicht geschrieben.

Zwar versuchen sich einzelne Bundesstaaten in den USA gerade an einer Öffnung ihrer lokalen Wirtschaften, doch es wird abzuwarten bleiben, ob und in welchem Maße diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden.

Ein Blick über den Atlantik

Wer über den Atlantik blickt, wird sich gewahr, dass die Bürger Großbritanniens bereits davor gewarnt worden sind, dass sich das Leben erst in sechs Monaten oder sogar darüber hinaus „normalisieren“ könnte. Die epidemiologischen Berater der Downing Street haben bereits klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die durch das Coronavirus verursachte Krise langanhaltender Natur sei.

Doch wird man die Menschen tatsächlich dazu aufrufen, über einen solch langen Zeitraum in den eigenen vier Wänden zu bleiben? Es ist schwer vorstellbar, dass die meisten Menschen einen solch langen Atem und eine solche Geduld werden aufbringen können. Hier in den USA wird – wie zuvor in China – darauf gedrängt, das Leben aller zu „normalisieren“.

Es lässt sich davon ausgehen, dass dies jedoch nicht so schnell geschehen wird, weshalb die Konsequenzen aus Sicht der amerikanischen Wirtschaft extrem bitter und hart sein werden.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

„Was heißt das konkret für mich?!“

Konkret heißt dies, ausreichend finanzielle Mittel vorzuhalten, da eine Menge Menschen im Angesicht dieser zeitlich anhaltenden Krise pleitegehen werden. Dies gilt nicht nur aus Sicht von Unternehmen wie Einzelhändlern, Hotels oder Restaurants, sondern vor allem auch aus Sicht von privaten Haushalten, die sich über die letzten Jahre wegen jedem Kokolores viel zu stark verschuldet haben. Liquidität heißt in Zeiten wie diesen das Zauberwort. Und über umso mehr Liquidität jemand verfügt, desto besser ist es!   

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