Dass diese rote Linie nun selbst im amerikanischen Hinterhof angekommen ist, scheint in Moskau niemanden so recht zu jucken. Unter Bezugnahme auf eine Reihe von Berichten hat Russland am Samstag Militärtransporter mit Soldaten samt benötigter Ausrüstung in die venezolanische Hauptstadt Caracas verbracht.

Moskau wieder flinker als Washington

Es erweckt ganz den Anschein, als ob einer potenziellen US-Militärintervention in dem südamerikanischen Land auf diese Weise zuvorgekommen werden soll. Bereits in den Fällen der Ukraine und Syriens hatte Russlands Präsident Putin strategischen Zielen der Amerikaner einen kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Falls sich dies nun im selbst als solchen bezeichneten Hinterhof der Vereinigten Staaten in Venezuela wiederholen sollte, wonach es aktuell aussieht, muss mit einer massiven Verschlechterung der bereits angespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau gerechnet werden.

Hochrangiger russischer Kommandant und Luftabwehrsystem sprechen eine deutliche Sprache

Am Samstag zeigten neue Satellitenaufnahmen, dass es auf einer Schlüsselmilitärbasis südlich von Caracas zu einer weitläufigen Stationierung des russischen Luftabwehrraketensystems S-300 gekommen zu sein scheint.

An Bord von einem der Transportflugzeuge befand sich neben weiteren 99 Soldaten und 35 Tonnen Ausrüstung auch der russische General Vasily Tonkoshkurov. Im Fall Tonkoshkurovs handelt es sich um ein sehr hohes Tier in der russischen Heeresführung.

Die Ankunft der russischen Flugzeuge in Venezuela folgte nur wenige Tage auf ein hochrangiges Treffen in Rom in der vergangenen Woche, in dessen Zuge die Russische Föderation abermals eine deutliche Warnung in Richtung der USA aussandte.

Warnungen aus Rom mit Fakten unterstrichen – Moskau duldet keinen US-Eingriff in Venezuela!

Danach werde die Moskauer Regierung eine mögliche US-Militärintervention in Venezuela mit dem Ziel eines Sturzes der Regierung von Staatspräsident Nicolas Maduro in keinem Fall tolerieren oder hinnehmen.

Vielmehr bestünde zwischen Russland und Venezuela ein Pakt. Die plötzlich einsetzende Entwicklung dürfte aus russischer Sicht darauf abzielen, den USA zuvorzukommen, so wie dies einst auch schon im Falle Syriens geschehen war.

Eine dieser Warnungen Russlands wurde seitens des stellvertretenden Außenministers Russlands, Sergei Ryabkov, direkt an den amerikanischen Venezuela-Beauftragten Elliot Abrams übermittelt.

Danach werde Moskau keine US-Militärintervention in Venezuela – gleich welcher Art – dulden. Nur einen Tag nach der Landung der russischen Truppen in Caracas sollen Maduros Armeekräfte laut Berichten eine Aktivierung der S-300-Abwehrraketen vorgenommen haben.

Trainings und Übungen im Hinblick auf dieses Waffensystem hätten bereits im Februar dieses Jahres stattgefunden. Der professionelle Überwachungsdienst Image Satellite International hat zudem analysierte Satellitenaufnahmen veröffentlicht, die eine Stationierung von zusätzlichen S-300-Abwehrraketen auf der Captain Manuel Rios Luftwaffenbasis im venezolanischen Bundesstaat Guarico zeigen.

Intensive Zusammenarbeit – Rolle von russischem Militär aber noch unklar

Die hieraus resultierende Botschaft in Richtung Washingtons ist unmissverständlich, wobei zurzeit noch unklar ist, welche Rolle russisches Militär in Venezuela in der Zukunft spielen wird.

Image Satellite International gab bekannt, dass Venezuela seine operationale Verteidigungs- und Abwehrfähigkeit aufgrund einer Zunahme der regionalen Spannungen erhöhe. Die Stationierung des russischen Waffensystems beinhalte fünf Abschussbasen sowie ein multikanalfähiges Raketenradar des Typs 9S32ME.

All diese Entwicklungen signalisieren im Angesicht eines sich verschärfenden Säbelrasselns in Washington die sich intensivierende Zusammenarbeit zwischen dem russischen und dem venezolanischen Militär.

Kein Gewaltakt seitens der USA zu erwarten

Bereits vor rund drei Monaten hielten die Militärs beider Nationen eine gemeinsame Übung auf venezolanischem Boden ab, die seitens der US-Regierung lautstark als „Breitmachen der Russen in der Region“ kritisiert wurde.

Im Angesicht eines nun vor Ort befindlichen hochrangigen Kommandanten Russlands nebst der Stationierung von S-300-Luftabwehrraketenystemen unter Kontrolle der venezolanischen Armee, dürfte ein gewaltsamer Akt der US-Regierung nach dem über die letzten zwei Monate gescheiterten Regierungsputsch in Caracas nahezu ausgeschlossen sein.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Originalbericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

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