Die deutschen Universitäten galten als führend in der Welt, was die Freiheit der Lehre und der Forschung anbetraf. Bis, ja bis in Deutschland amerikanische Verhältnisse einkehrten und die Universitäten alles unternehmen mussten, um an Fremdmittel zu kommen. Anders waren die Lehrstühle nicht mehr funktionsfähig. Diese Drittmittel waren nicht „just for fun“ zu erhalten, Bedingungen wurden daran geknüpft. Das dahinter stehende und perfide zu nennende System ist mit dem Namen des jungen Wissenschaftlers aus der Schweiz, Herrn Dr. Daniele Ganser, gut genug beschrieben. Sein universitärer Arbeitsplatz erhielt Finanzmittel aus einem anderen Land. Die Freiheit von Forschung und Lehre passten dem ausländischen Geldgeber keinesfalls. Bis heute wird kolportiert, dass ein durchaus undiplomatischer Fingerzeig genügte, einen hoffnungsvollen Wissenschaftler ins berufliche Nichts zu befördern. So macht man das und es reicht, dass sich so etwas rumspricht. Angst und Furcht gehen deshalb an deutschen Hochschulen um. Ob das dem Redner von Hamburg, dem Herrn Bundespräsidenten, schon einmal zu Ohren gekommen ist? Das freiheitliche deutsche Universitätssystem ist in den letzten Jahrzehnten ins Gegenteil verkehrt worden. Korrektur, Herr Bundespräsident? Fehlanzeige.
Der ehemalige General der Bundeswehr, Herr Schultze-Rhonhof, hat jüngst darauf aufmerksam gemacht, dass in Urteilen, die nach Kriegsende in Nürnberg gefällt worden sind, eine bestimmte Siegerhistorie mit Bindungswirkung bis heute festgeschrieben worden sei. Ist das der Grund, warum deutsche Historiker froh zu sein scheinen, dass die üblichen britischen Zunftgenossen gerne die Rolle fortgesetzter Siegergeschichtsschreibung übernommen haben? Sieht so Freiheit von Forschung und Lehre aus?
An dem Tag, als der Herr Bundespräsident in Hamburg redete, meldeten sich im Duett Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Gewerkschaft mit ausufernden Investitionsforderungen an den deutschen Steuerzahler zu Wort. Das Geld soll in den nächsten Jahren nur so sprudeln. Können die Herren sich nicht daran erinnern, dass zu Zeiten der „Sozialen Marktwirtschaft“ in den deutschen Unternehmen eine auf Jahrzehnte angelegte Forschungs-und Entwicklungspolitik betrieben worden ist? Das konnte aus dem bestritten werden, was man selbst erwirtschaftet hatte, bevor das amerikanische System von „shareholder value“ die Soziale Marktwirtschaft auf den Mond katapultierte. Der heutige Bundespräsident war mit der Nase als Staatssekretär bei Schröders Agenda 2010 dabei, als der Exitus an der Sozialen Marktwirtschaft vollzogen wurde. Zwei Beispiele aus der Staatsstruktur genügen fast, um das deutsche Dilemma der gezielten Veränderung unseres Staates am Bürger vorbei zu beschreiben.
Für den Herrn Bundespräsidenten kommt es aber noch dicker, denn das Land hat noch eine bestimmte Zeit, in der nicht Mutationsformen von „niedersächsischem Landrecht“ hier herrschten, vor Augen. Wenn der Herr Bundespräsident Tage zuvor die Süddeutsche Zeitung gelesen haben würde, wäre ihm zwangsläufig ein Kommentar von Herrn Professor Heribert Prantl, einem ehemaligen Staatsanwalt, ins Auge gefallen. Darin bescheinigt Herr Professor Prantl der Bundesverteidigungsministerin AKK aus dem Saarland klipp und klar, dass ihre globalen Armee-Landverschickungen mit dem Grundgesetz nicht zu machen sind. Wo ist da das Wort des Herrn Bundespräsidenten? Diesen Zweifel an rechtmäßigem Handeln des Staates kann man nicht durchgehen lassen, ohne riesige Verwerfungen beim ehemaligen Souverän in Kauf nehmen zu müssen. Vor einigen Jahren hat der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in aller Ernsthaftigkeit darauf hingewiesen, dass er mit seiner Entscheidung zum Krieg gegen Jugoslawien gegen die Charta der Vereinten Nationen verstoßen habe. Und gegen das deutsche Grundgesetz und ins Strafgesetzbuch will man dabei lieber nicht blicken. Was sollen die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr denken, wenn sie sich an den engsten Mitarbeiter des damaligen Bundeskanzlers und heutigen Bundespräsidenten erinnern? Unsere Verfassung und die Rolle Deutschlands wird nicht nur von sogenannten „Reichsbürgern“ in die Mangel genommen. Im Volksmund heißt es, dass jemandem etwas „unter dem Hintern weggenommen wird“, wenn Machtlosigkeit eine Rolle spielt und man etwas Schlimmes nicht verhindern kann. In unserem Staat appellieren hohe Repräsentanten an Bürgersinn, wenn sie es waren, die den Bürger vor vollendete Tatsachen gestellt haben, Jahrzehnte nach den Lehren, die man aus den „Nürnberger Prozessen“ hätte ziehen müssen. Aus der Vergangenheit werden nur jene Lehren akzeptiert, die den Herrschenden und ihren Auftraggebern in NATO oder EU in den aktuellen Kram passen.
Es ist nicht nur die Beteiligung Deutschland an völkerrechtswidrigen Kriegen, die die Menschen umtreibt, um den Kommentar von Professor Prantl einordnen zu können. Einer der weltweit hochgeschätzten deutschen Staats-und Verfassungsrechtler ist der ehemalige Bundesverteidigungsminister, Herr Professor Rupert Scholz. Zur Migrationsentscheidung der Frau Bundeskanzlerin vom September 2015 und der Entwicklung seither ließ er sich vor Wochen eindeutig in der Presse vernehmen. Nach Presseberichten sprach er in diesem Kontext von „fortdauerndem Verfassungsbruch“. Was soll man in einem Land noch mehr sagen, es sei denn, man geht bewusst darauf aus, dem deutschen Volk Ohnmacht zu injizieren? Wo ist da das öffentliche Wort des Herrn Bundespräsidenten und das nachdrückliche Einwirken auf die Bundesregierung, dem öffentlichen Wort von Herrn Professor Rupert Scholz die deutsche Verfassungswirklichkeit entgegenzusetzen, bei der kein Zweifel daran besteht, dass staatliches Handeln in der Größenordnung rechtmäßig ist?
Der Herr Bundespräsident konnte in Hamburg zur „political correctness“ lamentieren wie er wollte. Seit Jahr und Tag herrscht in Deutschland der begründete Eindruck vor, dass die Presse als „Sturmgeschütz der Demokratie“ nur die Aufgabe hat, den vorgenannten und am Gesetzgeber vorbei betriebenen Umbau unseres Staates durch Schlüsselfunktionen abzusichern. Das in klarem Verbund zu Parteien, die sich seit mehr als zehn Jahren in einem Prozess der „Selbst-Entkernung“ befinden. Das fällt den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur auf, es geht ihnen auf die Nerven.
Willy Wimmer, 20.11.2019
Kommentare
Meinungskritiker werden unterdrückt .
Das zieht sich durch den Öffentliche Dienst und die Medien.
Wie Markus Krall so schön beschreibt, spült unser Parteiensystem nicht die Besten nach oben, sondern verhindert das sogar !! ( Listensystem )
Unsere Politikerklasse ist ein Kastensystem ( untere Kreisklasse im Fußball )
" Und Die werden bei einer kommenden Finanzkrise völlig überfordert sein. " > Dr. Markus Krall
Armes Deutschland !!
Eigentlich müsste vor allem im Bereich der Kriegspropaganda der Staatsanwalt tätig werden, wenn es sich um ein souveränes Land handeln würde. Und wie immer gibt es in Protektoraten Massen an eifrigen, aber mittelmäßigen Leuten die politische Karriere machen wollen.
In Deutschland funktioniert das laut Dr. Markus Krall nach dem Prinzip der adversen Selektion.
Die Ergebnisse sind dementsprechend, also bitte die Erwartungen nach unten korrigieren.
Zum Buch FREMDBESTIMMT von Thorsten Schulte gibt es auf gleichlautender Internetseite interessante Einblicke vom Silberjungen wie dieses Buch verhindert werden sollte.
Sie haben die Hosen gestrichen voll vor der Wahrheit.
"Flüchtlingsthematik" ?
Ist es das, was sie diesem Artikel entnehmen?
der Autor dieses obigen Artikels hat sogar ein Vorwort bei " Kontrollverlust " von Thorsten Schulte geschrieben !!
@ Willy Wimmer
Also Herr Wimmer geben Sie offen hier bei Cashkurs zu, das die Deutschen Fremdbestimmt sind .
Thorsten Schulte klärt auf > " Fremdbestimmt " ( 120 Jahre Lügen und Täuschung )
Die Katze ist aus dem Sack !!
Dass der "Silberjunge" nach dem grandiosen Buch "Kontrollverlust" und den darauf folgenden Diffamierungs-Einschüchterungs-und Lügenkampagnen der Systemmedien noch ein weiteres Buch der Aufklärung herausbringt ist der Hammer.
Für mich ist Thorsten Schulte ein Held.
@Hallo Herr Reinhardt, warum gab es hier bei CK noch kein Interview mit diesem klugen, mutigem Mann ?
herzlichen Dank an dieser Stelle für die fortgeführte Darstellung in aller Tragweite und Klarheit.
Nun zurückblickend auf meinen Geschichtsunterricht im Westen der 80er Jahre war von den Zusammenhängen nichts zu erfahren. Auchncht in Bezug auf Mitteldeutschland und unser kulturelles Herz. Dies rächt sich seit 30 Jahren, genau mit diesem Weltbild sind viele nach Mitteldeutschland gegangen, bar jeder Ahnung. Das einseitig eingefärbte Weltbild gab es auch im Westen, vor der Maueröffnung schon.
Zum Kern des Artikels
Wie sehen Sie die Chancen, bei wiederholtem und fortgeführten Auslandseinsatz der Bundeswehr mit einer Klage in Karlsruhe erfolgreich zu sein?
Prinzipiell ist es nach Verfassung so, wenn der Bundestag einem Einsatz zustimmt, da ist dies nach Verfassung beschlossen ja prinzipiell rechtens ist?
Warum führt Herr Scholz keine Klage in Karlsruhe an, wenn er dies in der Öffentlichkeit schon klar formuliert?
Hinweis zu Rupert Scholz
Den Beitrag von Rupert Scholz gibt es zu nachhören bei: https://www.gaborsteingart.com/newsletter-morning-briefing/professor-scholz-staatsversagen-verfassungsbruch/?wp-nocache=true
Anmerkung zur Geschichte des Landes
Es bestand immer die Möglichkeit auch schon vor Herrn Schulz die Einflußnahme des Auslandes auf unsere Geschicke zu studieren.
Leider haben wir im Lande genügend Menschen, die für eine Handvoll Dollar gerne mitspielen auch wenn es zum Nachteil aller ist.
Weiterführende Literatur:
Gordon A. Craig - Deutschland 1866 bis 1966 (mit Verweis auf die Geschäfte von Krupp mit England - Munitionslieferungen, während des WK I !)
OMGUS Akten zu den Nürnberger Prozessen
Bekannt ist vieles - allein, wer verändert es zum Besseren?
der Preis für die Deutsche Einheit war der Euro .
> Fremdbestimmt
Sagen Sie uns die Wahrheit !!!!!
Sie waren zu der Zeit bei der CDU und Helmut Kohl !!
Geben Sie es offen zu.
Wenn nicht : > Thorsten Schulte wird uns Aufklären !!
Die Wahrheit bahnt sich ihren Weg !!
Ich habe alle Bücher von Krall gelesen. Über wirtschaftliche Zusammenhänge habe ich viel lernen können, es gibt dort zahlreiche Denkanstöße und es werden Zusammenhänge aufgezeigt, die sich aus meiner Sicht auch im Nachhinein durchaus als wahr herausgestellt haben. Aber es gibt auch eine andere Seite. Herr Krall vertritt beispielsweise vehement die Auffassung, dass es keinen Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen CO2-Emission und mittlerer globaler Temperaturerhöhung gäbe. Die Darstellungen der Klimaforscher seien alle wissenschaftlich verbrämt usw. Dazu werden dann Argumente herangezogen, die nachweislich blanker Unsinn sind, beispielsweise Vulkanausbrüche verursachen 100 mal mehr CO2-Emission als Menschen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Herr Krall natürlich weiß, dass das Unsinn ist. Es geht hier um die wissenschaftliche Feststellung einer Tatsache und nicht, wozu man eine Meinung haben könnte. Kurzum, auch bei Krall werden Tatsachen brachial verdreht, wenn es denn die persönliche Agenda verlangt.
Ähnliches gilt für Schulte (vermutlich der einzige Autor, der seine Bücher damit bewirbt, dass sie xy Zeichen hätten), und auch für Ganser. Schulte wirbt damit, dass man ja alles in den zig hundert Quellennachweisen nachvollziehen könne, er vergisst aber dabei, dass viele seiner Äußerungen eben keine Tatsachenfeststellungen sind, sondern mehr oder weniger eigenwillige Interpretationen bestimmter Ereignisse darstellen.
Worum es mir eigentlich geht: Man kann Krall, Ganser und Schulte durchaus mal ein Ohr schenken, aber alles unkritisch aufzunehmen, empfehle ich nicht, sonst wird man eines Tages auf der Flacherde aufwachen.
Wer 2 Weltkriege verliert wird wohl fremdbestimmt werden.
Aus dieser Situation herauszukommen ist die Kür, dafür habe ich noch keine praktikablen Vorschläge gesehen.
@RalfG -
Nun ich kennen die genannten Herren und deren Hintergrund nicht genug, daß ich mir ein Urteil über deren wissenschaftliche Urteilsfähigkeit erlauben könnte. Um Meßdaten und speziell Meßverfahren beurteilen bzw auch Widerlegen zu können, bedarf es etwas mehr Kenntnis von der Materie als darüber zu erzählen oder zu behaupten daß es diesen Zusammenhang nicht gäbe.
Aber selbst wenn es keine Nachweise zum menschen gemachten Klimawandel gäbe, gäbe es genügend Gründe sich von fossilen Energieträgern und auch der Atomenergie zu verabschieden:
Download Link:
https://www.bkb.admin.ch/dam/bkb/de/dokumente/Oeffentliches_Beschaffungswesen/Nachhaltige_Beschaffung/Ecoinvent_Energiesysteme.pdf.download.pdf/Ecoinvent%202000.pdf
Es gibt noch die Ursprungsversion von 1996 (ENET Frischknecht et al), deren Link habe ich leider nicht mehr gefunden. Darin sind auch die radioaktiven Anteile von Erdgas und Erdöl aufgegliedert. 3 Dicke Leitzordner.
Siehe: http://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio47116.html
Das sind echte Chemtrails - nicht in der Luft sondern am Boden!
Die Zusammenhänge sind seit Anfang der 70er Jahre bei den Ölförderbetrieben bekannt.
Rund 23% der Klimarelevanten/CO2 Emmissionen entstehen bereits am Bohrloch - (3sat /arte Dokumentation leider auch kein Link mehr vorhanden bzw. gefunden).