Aus China wird zunehmend Kritik an den USA bezüglich der Ausgestaltung der Zinspolitik laut. So hat Zhang Ming (Chinese Academy of Social Sciences) betont, daß die extrem niedrigen Zinssätze in den USA Spekulationen an überseeischen Märkten forcierten (Carry-Trade). China sollte die Kapitalzuflüsse über Kapitalverkehrskontrollen einschränken, um dem entgegen zu wirken.

Während die Welt über Exitstrategien philosophiert, erfährt die Diskussion in den USA eine neue Richtung. Bullard (Fed St. Louis) plädierte gestern für eine Fortführung des Ankaufsprogramms der Fed für MBS Strukturen (MBS Volumen 1250 Mrd. USD bis 03/2010/Agency 175 Mrd. USD) über März 2010 hinaus, um der Fed möglichst viele Spielräume und Flexibilität einzuräumen.

Diese beiden Einlassungen machen deutlich, warum der USD strukturell schwach ist. Die USA brauchen mehr Zinssubvention als andere Länder. Die USA brauchen mehr Budgetdefizite, um relative Stabilität zu implementieren. Die USA brauchen Kapitalzuflüsse, da bei steigender Stabilität der Ökonomie auch die Handelsbilanzdefizite wieder zunehmen. Die USA bedürfen bei
ihren militärischen Präsenzen immer mehr Hilfe Dritter. Die Zentralbankwelt will nicht mehr, sondern weniger USD-Reserven in ihren Portfolios. Dieser Mix verdient zumindest ansatzweise den Begriff „toxisch“!

Herr Trichet weist immer wieder darauf hin, daß die USA an der Politik des festen USD festhalten. Wir wenden ein, daß in den letzten Jahren der Politik des festen USD der USD nachhaltig gefallen ist. Worthülsen helfen nicht. Das wissen wir nicht erst seit der Begriff „Deutsche Demokratische Republik“ aufgekommen ist. Da war auch nicht drin, was drauf stand! Verdeckte oder offene Interventionen lösen übrigens keine strukturellen Probleme, sie führen bestenfalls zu etwas Zeitgewinn …

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