Globale Aktienmärkte großteils im Crashmodus angekommen – Kurzfristige Bodenbildungen sehr fragil

Die Aktienmärkte weltweit kennen aktuell nur eine Richtung, die nach unten… Die Abwärtsmodi haben sich teils sogar in bedenkliche Abwärtsdynamiken verwandelt. Gleichzeitig steigen die Handelsvolumina und bestätigen dadurch die vorherrschende Entwicklung.

Der Trend geht mit dem Volumen – Das Volumen geht mit dem Trend“.

Diese Weisheit bewahrheitet sich in den letzten Tagen und Wochen merklich. Zudem zeigt sich neben den negativen Chartbildern auch die Markttechnik deutlich negativ. So signalisiert beispielsweise beim Nasdaq 100 die Slow-Stochastik (Kurzfrist-Indikator) aktuell ein Verkaufssignal. Und das trotz der sowieso schon prekären Abwärtssituation. Gleiches gilt für den S&P 500 und den Dow Jones Industrial. Die amerikanischen Leitindizes halten sich im Vergleich zu den europäischen Aktienmärkten allerdings noch relativ stabil. Es scheint, je weiter der Krieg geografisch entfernt ist, desto weniger anfällig sind die Kurse.

Neben den kriegerischen Auseinandersetzungen sorgt das Stagflationsgespenst für Sorgenfalten auf den Stirnen der Analysten. Neben der weiter ansteigenden Inflation sind die konjunkturellen Aussichten in Europa deutlich schlechter geworden.

Nach vorläufigen Zahlen betrug die Preissteigerungsrate im Februar 2022 bereits 5,1 Prozent. Im Euroraum sogar 5,8 Prozent. Für das Gesamtjahr 2022 wird nun eine Preissteigerungsrate von mehr als fünf Prozent erwartet. Seit dem zweiten Ölpreisschock Anfang der 1980er Jahre lag die Inflationsrate nicht mehr so hoch (!).

Die Europäische Zentralbank (EZB) spürt nun deutlichen Handlungsdruck. Da die Zielinflationsrate von zwei Prozent in weite Ferne rückt, müsste sie nun nach mehr als zehn Jahren eigentlich die Zinswende einleiten. Die drohende Stagnation der Konjunktur macht dieses Vorhaben aber nicht unbedingt leichter. Höhere Zinsen bremsen die ohnehin stagnierende Wirtschaft.

Dazu belasten nach wie vor die Auswirkungen der Coronakrise. Insbesondere Lieferengpässe, Kapazitätsengpässe und zunehmende Handelshemmnisse sind dabei Gift für die exportabhängige Industrie. Ein bislang erwartetes Wachstum der deutschen Exporte um rund sechs Prozent in 2022 ist daher nur noch sehr schwer bis kaum noch zu erreichen.

Gold & Silber setzen jüngste Entwicklung fort – Gold knackte sogar die 2.000 USD-Marke

Die gegenwärtigen Entwicklungen (Ukraine, Inflation, Stagflation) beflügeln die Preise der beiden wichtigsten Edelmetalle Gold und Silber. Gold konnte gestern sogar die 2.000 USD-Marke knacken. Gestern lag das Hoch bei 2.002 USD.

Gold

 

 

Auch heute testet Gold in den frühen Morgenstunden bereits wieder die 2.000 USD. Um 06:30 Uhr notierte Gold bei 1.990 USD. Damit hat sich der Aufwärtstrend nicht nur bestätigt, sondern sogar noch deutlich verstärkt. Das Hoch bei 2.075 USD scheint nun greifbar nahe. Der Trendfolge-Indikator MACD zeugt von einer weiter anhaltenden Trendstärke.

Die Slow-Stochastik warnt dagegen vor kurzfristigen Gewinnmitnahmen. Diese könnten den Preis nochmals auf 1.962 USD drücken. Den vorherrschenden Aufwärtstrend würde dies aber nicht verletzen. Es wäre vielmehr eine gesunde charttechnische Reaktion, um eine mögliche Überhitzung zu vermeiden.

Der „kleine Bruder“ des Goldes zeigt sich ebenfalls spürbar aufwärtsgerichtet. Am 01.März 2022 wurde der bis dato seit Mai 2021 intakte Abwärtsmodus verlassen. Silber zeigt aber noch nicht die von vielen erhoffte Dynamik wie Gold. Dies hängt auch damit zusammen, dass Silber zudem als Industriemetall nachgefragt wird. Die aktuell drohende Stagflation und die damit verbundenen und bereits schon revidierten Wirtschaftsaussichten hemmen die Wertentwicklung. Trotzdem zeigen sich die markttechnischen Trendfolge-Indikatoren aufwärtsgerichtet. Der kurzfristige Zielkorridor beträgt daher 26,75 bis 28,26 USD.

Silber

 

 

→ Auch heute werden die weltweiten Aktienmärkte wieder schwach tendieren. Der übergeordnete Abwärtsdruck hält an. Gold und Silber dagegen bewahrheiten deren Signale der letzten Wochen und bleiben stabil aufwärtsgerichtet.

 

 

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